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Energiespartipps: Gemeinde Fronreute

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Energiespartipps: Gemeinde Fronreute

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Energiespartipps

Hauptbereich

Wichtige Beiträge zum Thema Energie sparen

Der Gemeinderat hat im Jahr 2008 die Teilnahme am European Energy Award (EEA) beschlossen. Das EEA ist ein Zertifizierungs- und Qualitätsmanagementsystem welches es ermöglicht den Energieeinsatz in Kommunen systematisch zu erfassen, zu bewerten und regelmäßig zu überprüfen. Dabei werden Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz identifiziert und genutzt.

Ein wichtiger Beitrag ist dabei auch die Öffentlichkeitsarbeit und die Veröffentlichung von Energiespartipps.

Heizgutachten - Prüfen Sie Ihre Heizkosten!

Wie aus einer Untersuchung von 12 500 Heizkostenabrechnungen hervorgeht, werden für die Versorgung mit Heizöl, Erdgas oder Fernwärme deutschlandweit 1,8 Mrd. Euro pro Jahr zu viel ausgegeben. Demnach könnten Mieter hierzulande ihre Heizkosten durchschnittlich um 120 Euro verringern. Das Gros der Heizkosten, rund 80 Prozent, machen die Brennstoffkosten aus. Dafür zahlt ein Mieter im Schnitt 644 Euro im Jahr. Das sei aber viel zu viel, konstatiert der Auftraggeber der Erhebung, die Berliner Beratungsgesellschaft co2online. „Vermieter wirtschaften häufig nicht im Interesse ihrer Mieter und beauftragen nicht den günstigsten Energieversorger“, sagt co2online-Geschäftsführer Johannes Hengstenberg.

Mieter sollten sich zu Beginn der Heizperiode darüber informieren, ob sie zu viel für den Brennstoffkauf zahlen müssen. Das kann man kostenlos von einem Fachmann prüfen lassen. Das vom Bundesumweltministerium geförderte Heizgutachten zeigt den Mietern und Eigentümern, wie hoch die Überzahlungen in Euro und Cent bei ihren Brennstoff- und Heiznebenkosten sind. Es kann unter www.heizspiegel.de kostenlos bestellt werden. Mit den Ergebnissen des Gutachtens können sich Mieter an ihren Vermieter oder die Hausverwaltung wenden und diese auffordern, die Kosten zu reduzieren – so wie es das Wirtschaftlichkeitsgebot im Bürgerlichen Gesetzbuch vorsieht. „Das Gebot untersagt Vermietern,unverhältnismäßig hohe Kosten an ihre Mieter weiterzugeben“, sagt co2online-Chef Hengstenberg. Sein gemeinnütziges Unternehmen hat als zusätzliche Hilfe für den Dialog mit dem Vermieter oder der Hausverwaltung einen vorformulierten Musterbrief ins Internet gestellt, den Mieter gratis herunterladen können. Die verschiedenen Brennstoffe unterscheiden sich nicht nur im Preis, sondern wirken auch unterschiedlich auf das Klima: Die Energieträger Heizöl und Erdgas verursachen Emissionen von 302 bzw. 244 Gramm (g) CO2 pro erzeugter Kilowattstunde (kWh) Wärme. Das Heizen mit Fernwärme verursacht im Schnitt hingegen nur 219 g CO2. Wenn bei der Wärmeerzeugung auch Strom produziert wird, können diese sogar nur bei 70 g/kWh liegen.

Im Fall der Fernwärme sorgten vor allem falsch kalkulierte Grundpreise für unnötige Kosten, heißt es bei co2online. Für Heizöl entstünden Überzahlungen meist, wenn es zum falschen Zeitpunkt gekauft werde. „Durch die Liberalisierung des Erdgasmarktes gibt es besonders große Sparpotenziale, die aber häufig noch nicht genutzt werden“, so Hengstenberg. Etwa 200 bis 300 Euro lassen sich nach Angaben des Verbraucherportals Verivox bei einem Wechsel des Gasversorgers im Schnitt sparen. Und bei einigen Anbietern können sich die Kunden vollständig oder teilweise mit klimafreundlichem Biogas versorgen lassen.
von Tim Bartels

Weitere Informationen, Tipps und Formulare erhalten Sie unter www.heizspiegel.de

co2online gGmbH
Gemeinnützige Beratungsgesellschaft,
Stefanie Jank
Hochkirchstraße 9
10829 Berlin
Telefonnummer: 030 2102186-12
Faxnummer: 030 767685-11
stefanie.jank(@)co2online.de
www.co2online.de

Zehn Heiztipps

  1. Sparsam lüften. Gekippte Fenster erschweren den Luftaustausch und verschwenden unnötig Energie. Lüften Sie in der Heizsaison kurz mit weit geöffneten Fenstern: drei Mal täglich fünf Minuten.
  2. Dicht statt luftig. Dichten Sie Ritzen und Spalten an Fenstern und Türen gut ab, damit nicht zu viel Heizenergie nutzlos verloren geht. An windigen Tagen zeigt Ihnen die Flamme einer Kerze den Weg zu Undichtigkeiten.
  3. Auf Minimaltour. Auch die Pumpe Ihrer Heizungsanlage lässt sich regeln. Sie ständig auf Hochtouren laufen zu lassen, wäre verschwenderisch. Auf kleine Stufe gedreht reicht in der Regel aus, um die Wohnung sicher zu beheizen.
  4. Heizungsregelung prüfen. Die Heizkurve sollte so niedrig wie möglich stehen. Stellen Sie die Verschiebung der Kurve auf drei bis fünf Grad ein, die Nachtabsenkung auf 16 Grad Innentemperatur, so dass der Kessel nachts herunterfährt.
  5. Richtig möblieren. Verstellen Sie Ihre Heizkörper nicht durch Möbel oder Anderes, damit die Luft frei vom Heizkörper in den Raum zirkulieren kann.
  6. Türen zu. Sie verschwenden unnötig Heizkosten, wenn Sie die Türen zu unbeheizten Nachbarräumen offen lassen. Dann werden diese kälteren Zimmer nämlich über beheizte Räume mit erwärmt. Also: Türen immer zu.
  7. Heizstufe dem Raum anpassen. Übliche Temperaturen sind: Bad 22 Grad, Küche, Wohn- und Kinderzimmer 20 Grad. Schlafzimmer und Flur 15 Grad.
  8. Auf Sparflamme in Abwesenheit. Bleiben Räume ungenutzt oder sind Sie außer Haus, können Sie die Thermostate auf Sparflamme stellen: 15 Grad reichen aus. Das An- und Ausstellen kann Ihnen ein elektronisches Ventil abnehmen.
  9. Kostenlose Wärmedämmung. Schließen Sie nachts die Rollläden und ziehen Sie die Vorhänge zu.
  10. Entlüftung. Wenn Heizkörper gluckern, ist Luft drin. Die sollten Sie mit einem Schlüssel entweichen lassen. Davor die Heizungspumpe abstellen.

Weitere Tipps erhalten Sie in Energie für Verbraucher von Aribert Peters und Leonora Holling; das Buch (283 S.) gibt es für 18,50 Euro beim Bund der Energieverbraucher, Frankfurter Straße 1, 53572 Unkel, Telefonnummer: 02224 92270, Faxnummer: 02224 10321, info@energie verbraucher.de oder auf der Homepage.

Heizspiegelkampagne

  • Mehr als 80 Kommunen nutzen seit 1995 kommunale Heizspiegel. Ist Ihre Kommune dabei? Schauen Sie nach auf der Homepage Heizspiegel
  • Seit 2005 wird der bundesweite Heizspiegel veröffentlicht
  • Bisher haben 45 000 Mieter und Hauseigentümer kostenlose Heizgutachten bestellt

Energiesparen - Billig kann teuer kommen

Billig kann teuer kommen
Die Stromkosten um einige hundert Euro pro Jahr zu senken, ist für fast jeden Haushalt möglich. Sparen ist die ergiebigste Energiequelle. Komfortverlust ist damit nicht verbunden, und auch der finanzielle Aufwand hält sich meist in Grenzen. Schon wer eine 60-Watt-Glühbirne durch eine 11-Watt Energiesparlampe ersetzt, spart über die gesamte Lebensdauer rund 100 Euro, hat die Stiftung Warentest ermittelt. Um das gesamte Sparpotenzial im eigenen Haushalt zu erschließen, empfiehlt sich allerdings eine ganzheitliche, auf drei Säulen ruhende Herangehensweise: Bewusster Umgang mit Energie, Aufspüren und Eliminieren von Stromfressern und Investition in moderne Spartechnik. Wer dieses Konzept konsequent umsetzt, kann steigenden Strompreisen gelassen entgegensehen. Los geht´s mit einem Blick auf die letzte Stromrechnung: Dort ist der Jahresverbrauch in Kilowattstunden (kWh) angegeben. Mithilfe der untenstehenden Tabelle lässt sich feststellen, wie effizient im eigenen Haushalt mit Strom umgegegangen wird: Ist mein Stromverbrauch niedrig, mittelprächtig oder viel zu hoch? Je höher der Verbrauch, desto höher auch die mögliche Energie- und Kostenersparnis. Wer im Mittelfeld liegt, kann seinen Stromverbrauch weiter optimieren, indem er beispielsweise Standby-Verluste minimiert. In einem Vier-Personen-Haushalt gehen laut Stiftung Warentest dafür jährlich rund 500 kWh drauf. In Haushalten mit hohem oder sehr hohem Verbrauch sind sogar 20 bis 30 Prozent dauerhafte Ersparnis drin – ohne dass bei Kerzenschein gelesen oder das Geschirr von Hand gespült werden müsste. Sparen ist eben die ergiebigste Energiequelle.

Comeback der Wäscheleine
Um den Sparhebel an der richtigen Stelle anzusetzen, muss man wissen, wie groß der Stromhunger der verschiedenen Haushaltsgeräte ist. Die Energieagentur NRW hat anhand der Daten von 28 000 Haushalten festgestellt, dass Kühl- und Gefriergeräte am meisten verschlingen – ihr Anteil liegt bei fast 16 Prozent des gesamten Verbrauchs. Dichtauf liegen Waschmaschine (5,1 Prozent) und Trockner (10,1 Prozent) mit zusammen gut 15 Prozent. Es folgen Bürogeräte wie Computer und Fax (12 Prozent), Radio und Fernsehen (11 Prozent), Beleuchtung (11 Prozent), Herd (8,4 Prozent) und Spülmaschine (5,5 Prozent). Der Reststrom geht für Umwälzpumpen, Warmwasserbereitung und diverse Kleingeräte drauf.

Die Aufstellung gibt bereits einige Hinweise, wo sich effektiv sparen lässt: Zum einen zeigt sie, dass es sich lohnt, vom elektrischen Wäschetrockner auf die gute alte Wäscheleine umzusteigen; zum anderen wird klar, dass es überlegenswert ist, den Elektroherd wo immer möglich durch einen Gasherd zu ersetzen. Ein moderner Gasherd sei zwar in der Anschaffung etwa 300 Euro teurer als sein elektrischer Konkurrent, schreiben die Elektrizitätswerke Schönau in ihrer Stromsparbroschüre, aber er benötige nur halb soviel Energie. Durch die Betriebskostenersparnis sei der Mehrpreis schließlich „finanziell schnell wieder hereingeholt“.

Auch wer veraltete Großgeräte wie Kühlschrank, Gefriertruhe oder Waschmaschine durch neue stromsparende Modelle ersetzen will, liegt goldrichtig: Aus Umweltsicht lohne sich beispielsweise der Austausch von Kühl- und Gefriergeräten gar schon, wenn sie älter als fünf Jahre seien, schreibt die Stiftung Warentest. Allerdings sollte man bei jeder Neuanschaffung zunächst die Frage beantworten: Brauche ich das Gerät wirklich? Wer das guten Gewissens bejahen kann, sollte vor dem Kauf des neuen Geräts die Betriebskosten unter die Lupe nehmen. 

Ohne EU-Label: liegen lassen!
Scheinbar geringe Unterschiede summieren sich über die etwa 15-jährige Lebensdauer von Kühlgeräten oder Waschmaschinen zu einem erklecklichen Mehrbetrag. Ein Gefriergerät, das 100 kWh mehr Strom pro Jahr verbraucht, verursacht Mehrkosten von etwa 300 Euro - etwaige Strompreissteigerungen nicht eingerechnet. Unterm Strich bleibt die Erkenntnis: Ein etwas teureres Geräte mit geringem Verbrauch ist meist günstiger als ein billiges Gerät mit großem Stromhunger.

Auskunft über den Energieverbrauch gibt das EU-Energielabel. Es prangt auf Kühl- und Gefriergeräten, Waschmaschinen und Trocknern, Spülmaschinen, Elektrobacköfen, Klimageräten und Lampen und bewertet die Energieeffizienz des Gerätes anhand einer Farbskala und einer Einstufung in die Klassen „A“ für Stromsparer bis „G“ für Stromfresser. Für Kühl- und Gefriergeräte gilt in der A-Klasse eine weitere Effizienzsteigerung mit „A+“ und „A++“. Um Geräte, auf denen das EU-Label fehlt, sollte man einen großen Bogen machen.
von Hartmut Netz

Ob sich Ihr Stromverbrauch optimieren lässt? Klick unter www.ea-nrw.de/haushalt/energiecheck/. Die Broschüre Schönauer Strom- und Energiespartipps geht das Thema systematisch an. Ähnlich umfassend die Umweltbundesamtsbroschüre Energiesparen im Haushalt. Die Broschüren können unter www.umweltbriefe.de heruntergeladen werden. Das wohl umfassendste Angebot bietet der Bund der Energieverbraucher unter http://www.energieverbraucher.de/. Das geballte Know-how der Deutschen Energie-Agentur präsentieren die Portale http://www.stromeffizienz.de/ und http://www.thema-energie.de/
Energiespartipps gibt auch die Energieagentur in NRW unter www.ea-nrw.de/haushalt

Die Kilowattstunde
Watt (W) steht für die physikalische Einheit der Leistung, die in der Physik als Arbeit pro Zeiteinheit definiert ist. 1 000 Wattstunden sind eine Kilowattstunde (kWh). Ein Gerät mit einer elektrischen Leistung von 1 000 W, das eine Stunde lang läuft, verbraucht 1 kWh Strom.

Mit 1 kWh Strom kann man 240 Frühstückseier kochen, 130 Scheiben Brot toasten, 17 Stunden lesen unterm Licht einer 60-Watt-Glühbirne, 91 Stunden lesen unterm Licht einer 11-Watt-Sparlampe.

Energiediebe - Viel Geld für nichts

Viel Geld für nichts
Heimliche Energiediebe treiben ihr Unwesen im Haushalt: Computer dösen tagsüber im Schlummerbetrieb, Fernseher warten rund um die Uhr „standby“ auf die Tagesschau, CD-Spieler träumen nachts mit glimmenden Dioden von Mozart und Beethoven. Allzeit bereit, jederzeit erreichbar und always online – in vielen Haushalten ist das gelebte Wirklichkeit, die den Stromverbrauch hochtreibt. Die sogenannten Leerlaufverluste können sich in einem durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt auf 10 bis 15 Prozent des gesamten Verbrauchs summieren und die Stromrechnung um 100 bis 150  Euro erhöhen. Dabei ließe sich der alltägliche Stromklau mit einfachen Mitteln unterbinden. Zunächst macht man die Energiediebe dingfest. Dies geschieht am zuverlässigsten mit einem Strommessgerät, auch Energiemonitor genannt.

Das Messinstrument wird wie ein Verlängerungskabel zwischen Gerät und Steckdose geschaltet und zeigt an, wie viel Energie gerade verbraucht wird. Es erfasst den Verbrauch nicht nur im Betrieb, sondern auch im Standby-Modus und im ausgeschalteten Zustand. Denn eine ganze Reihe von Geräten zieht auch nach Ausschalten noch Strom. Der Fachmann spricht von Schein-Aus. Gute Messgeräte kosten 20 bis 30 Euro – oder gar nichts, wenn man sie ausleiht. Als einfache und billige Lösung gegen den Stromklau von Geräten ohne echten Aus-Schalter empfiehlt sich die schaltbare Steckerleiste: Sie trennt mehrere zusammengehörende Geräte zuverlässig vom Netz. So lassen sich beispielsweise HiFi-Anlagen aus verschiedenen Bausteinen wie Verstärker, CD-Spieler, Kassettenrecorder und Plattenspieler mit einem einzigen Knopfdruck abschalten. Auch Computer, Monitor, DSL-Router, Drucker und Scanner lassen sich in einer Steckerleiste zusammenfassen.

Statt Standby Stecker raus
Will man weiter differenzieren, bietet sich die sogenannte Kaskaden-Schaltung an: Zwischen Steckerleiste und einem nur selten betriebenem Gerät, etwa einem Scanner, wird eine schaltbare Steckdose gesteckt. Damit sich niemand beim Ausschalten verrenken muss, werden Steckerleisten auch mit Fußschalter angeboten. Sie kosten zwischen 5 und 20 Euro und machen sich meist schon nach kurzer Zeit bezahlt. Auch für Standby-Geräte gilt: möglichst ganz abschalten. Den Standby-Modus erkennt man an rot oder grün brennenden Lämpchen; manchmal leuchtet auch eine Digital-Anzeige. Etwa bei Ladegeräten für Handy, MP3-Spieler, Rasierapparat oder elektrischer Zahnbürste, die nach dem Ladevorgang im Erhaltungsbetrieb weiter Strom ziehen. Ist der Akku geladen, gilt also: Stecker raus. Auch für die Dauerbereitschaft von Unterhaltungselektronik wie Fernseher, HiFi-Anlage, Computer oder DVD-Spieler gibt es keinen Grund für Standby – außer der eigenen Trägheit.

Anders bei Video- und DVD-Rekordern: Werden sie vom Netz getrennt, gehen unter Umständen wichtige Daten wie Uhrzeit und Programmierung verloren. Auch Faxgeräte lassen sich nicht ganz abschalten, denn ihre Aufgabe ist es, eingehende Meldungen jederzeit zu erkennen. Hat das Gerät keinen eingebauten Schlummer-Modus, hilft ein Vorschaltgerät, das den Standby-Betrieb zwar aufrechterhält, den Energieverbrauch jedoch minimiert. Ein Sonderfall sind elektrische Warmwasserspeicher: Diese Geräte halten das Wasser rund um die Uhr heiß, obwohl nur wenige Minuten pro Tag warmes Wasser benötigt wird. Auch in diesem Fall lässt sich der Verbrauch mithilfe eines Vorschaltgerätes optimieren.

Bei den meisten Neugeräten sind hohe Standby-Verluste übrigens kein Thema mehr. Seit Jahresanfang dürfen Elektrogeräte laut einer EU-Verordnung im Standby-Betrieb oder ausgeschalteten Zustand nur noch maximal ein Watt Strom verbrauchen. Haben die Geräte eine Informationsanzeige, dürfen es zwei Watt sein. Von 2013 an werden die Grenzwerte nochmals halbiert. Allerdings gilt die Verordnung nur für Geräte, die seit 6. Januar 2010 neu auf dem Markt kamen. Man sollte dem Verkäufer die Frage nach den Leerlaufverlusten also auch weiterhin nicht ersparen. von Hartmut Netz, Umweltbriefe 12/2010

Die Broschüre Ich verdien’ mein Geld auf Knopfdruck informiert über Leerlaufverluste in Haushalts- und Bürogeräten: Weiter zur PDF. (PDF-Datei)

Auch das Umweltbundesamt geht in seiner Broschüre Energiesparen im Haushalt umfassend auf Leerlaufverluste ein: Weiter zur PDF (PDF-Datei)

Datenbank mit Verleihstellen für Strommessgeräte: www.no-e.de/html/energiemonitor.html
Liste von Geräten, die im Aus-Zustand Strom ziehen: www.no-e.de/html/unglaublich.html
Vorschaltgeräte, die Leerlaufverluste minimieren.

Leerlaufverluste

  • Geräte im „Standby“-Modus lassen sich mit einem Signal aus Fernbedienung oder Datenleitung schlagartig in Betrieb setzen. Im Haushalt tritt diese Art der Leerlaufverluste meist bei Fernsehern, DVD-Spielern, Druckern oder Fax-Geräten auf.
  • Ist der Aus-Schalter eines Gerätes statt an der Netzseite an der Niederspannungsseite hinter dem Trafo angeordnet, spricht man von „Schein-Aus“, denn schaltet man das Gerät ab, zieht der Trafo weiter Strom – meist unbemerkt.
  • Manche Geräte haben nicht einmal mehr einen „Schein-Aus-Schalter. Sie laufen ständig und verheizen rund um die Uhr teuren Strom. In diese Kategorie fallen beispielsweise Warmwasserspeicher oder Trafos für Halogenlampen.

Intelligente Stromzähler - Stromrechnung im Keller

Stromrechnung im Keller
Mit intelligenten Zählern soll sich der Stromverbrauch im Haushalt um fünf bis zehn Prozent senken lassen – falls sich die Haushalte zum sparsamen Einsatz ihrer Geräte disziplinieren lassen. Doch noch sind die Angebote der digitalen Strommesser dünn gesät. Und auch die Frage nach dem Datenschutz ist noch ungelöst. Die Tage scheinen gezählt für den Kasten, der im Keller ein Schattendasein fristet und mit rotierender Aluminiumscheibe und mechanischer Ziffernanzeige den Stromverbrauch im Haushalt aufsummiert. Das wird schon bald ein Relikt vergangener Zeiten sein, wenn sogenannte Smart Meter den Stromverbrauch elektronisch erfassen, die Verbrauchsmengen und die jeweilige Nutzungszeit digital aufzeichnen und diese Daten in regelmäßigen Abständen an das örtliche Versorgungsunternehmen senden. Auf dem Display kann der Kunde seinen Verbrauch auf Knopfdruck in Echtzeit verfolgen.

Jede und jeder hat das Recht auf einen Smart Meter
Seit Jahresanfang hat jeder Verbraucher das Recht, von seinem Versorger den Einbau eines Smart Meters zu verlangen. Für alle Neubauten und Sanierungen ist das Gerät seit Januar Pflicht. Die Kosten trägt der Netzbetreiber, der Kunde zahlt eine Monatsmiete. Allerdings gilt dies nur im Neubau- und Sanierungsfall. Für Altbauten gilt: Der Verbraucher zahlt Einbau und Betrieb bis auf weiteres aus eigener Tasche. Auf diese Weise sollen bundesweit bis 2022 alle mechanischen Zähler durch elektronische Geräte ersetzt werden. Soweit die Theorie.

Die Praxis sieht anders aus: „Noch immer fehlen einheitliche Standards für die Geräte, und bei vielen Energieversorgern gibt es nur Pilotprojekte“, moniert die Stiftung Warentest. So bei RWE: Der Essener Stromriese testet die schlauen Zähler in Mühlheim an der Ruhr. Interessenten aus anderen Gebieten werden auf die Zukunft vertröstet. Yello Strom, eine Tochter des baden-württembergischen Energieversorgers EnBW, vertreibt seine Smart Meter dagegen bundesweit. Allerdings sei die Sache nicht ganz billig, merken die Tester an: Einmalig 79 Euro verlangt Yello für die Einrichtung des Zählers, hinzu kommt ein monatlicher Mietzins. Alternativ kann man auch in einen Yello-Tarif wechseln. Doch das sei nicht unbedingt preiswerter. Immerhin: Wer einen Smart Meter will, kann ihn auch bekommen. Versuche bescheinigen den digitalen Zählern ein großes Sparpotenzial: ein Drittel der EnBW- Testkunden soll den Verbrauch um mehr als zehn Prozent gesenkt haben. Dabei gilt: Je größer der Haushalt, desto höher die mögliche Ersparnis. Allerdings ist es nicht das Gerät an sich, das spart, sondern der Verbraucher selbst, der stromintensive Gewohnheiten erkennt und ändert. Denn mithilfe des Computers und einer entsprechenden Software lässt sich der tägliche oder wöchentliche Stromverbrauch genau bilanzieren. Im Idealfall wird der Nutzer „energiesensibilisiert“, spürt die schlimmsten Stromfresser im Haushalt auf und eliminiert sie.

Wechselnde Strompreise Tag und Nacht, morgens und abends
Noch interessanter werden intelligente Zähler von 2011 an, dann müssen alle Stromversorger flexible Tarife anbieten. Flexibel bedeutet, der Strompreis richtet sich nach Angebot und Nachfrage auf dem Strommarkt und schwankt je nach Tageszeit oder aktueller Netzauslastung: In Zeiten hoher Nachfrage und geringer Auslastung ist die Kilowattstunde teurer, in Zeiten geringer Nachfrage und hoher Auslastung billiger. Wer seine Wäsche zu verbrauchsarmen Tageszeiten wäscht und trocknet, spart also bares Geld. Auch die Energieversorger machen ihren Schnitt: Je mehr Verbraucher stromintensive Tätigkeiten in Zeiten geringer Nachfrage verlagern, desto weniger teuren Spitzenlaststrom müssen sie zukaufen. Für die Versorgungsunternehmen bringen Smart Meter ein Mehr an Planungssicherheit: Denn mit den Informationen über Verbrauchsgewohnheiten, die die neuen Geräte liefern, lassen sich Stromproduktion und Netzauslastung besser angleichen.

Fällt unser Verbrauchsprofil unter Datenschutz?
Datenschützern macht der kontinuierlich gesendete Datenstrom jedoch Kopfzerbrechen, denn der Kunde wird gläsern: Beispielsweise verrät das tägliche Verbrauchsprofil, wann jemand frühstückt, die Waschmaschine einschaltet, Fernsehen schaut oder zu Bett geht – das Privatleben wird nachvollziehbar. Noch ist die Frage nach den sensiblen Daten ungeklärt. Die Datenhoheit müsse beim Verbraucher liegen, fordert Frank Rieger vom Chaos Computer Club. „Wir müssen Datenschutz in diese Technologien einbauen.“ Diese Forderung scheint umso berechtigter, als die intelligenten Zähler eines Tages als eine Art Energiemanager den Stromfluss im Haushalt steuern sollen: Im sogenannten vernetzten Haus nützten Smart Meter Daten zu Energiebezug, Tarifstruktur und Stromerzeugung der eigenen Photovoltaik-Anlage für ein „bedarfsgerechtes und kostenoptimiertes Hausgeräte-Management“, heißt es beim Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI). Der Zähler erkennt, wann billiger Strom zur Verfügung steht, und schaltet selbsttätig Waschmaschine oder Trockner ein. Mehr noch: „In Zeiten niedriger Tarife könnte er die Wärmepumpe starten, die dann den Warmwasserspeicher lädt“, erläutert ZVEI-Experte Herbert Brunner.

Damit die Vision von der schönen neuen Welt Realität wird, müssen allerdings die Verbraucher mitspielen. Die sind jedoch bislang noch skeptisch, was die intelligenten Zähler angeht, wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentralen (VZBV) ergeben hat. Demnach standen die Befragten der technischen Neuerung zwar positiv gegenüber, doch nur vier Prozent wären auch bereit, Geld für ein marktübliches digitales Gerät auszugeben. „Die Verbraucher sehen zwar die Vorteile, doch das macht die Technik nicht zum Selbstläufer“, sagt VZBV-Chef Gerd Billen. Immerhin ein Viertel der Befragten würde einen Smart Meter kaufen, wenn er billig ist und sich damit Geld sparen lässt. vom Hartmut Netz. Die Verbraucherzentrale NRW behandelt Vor- und Nachteile der intelligenten Stromzähler und informiert über Tarifangebote unter www.verbraucherzentrale.de.

Energiesparen bei Haushaltsgeräten - Effizienz beim Neukauf

Effizienz beim Neukauf
Am einfachsten Energie spart, wer bereits beim Einkauf von Haushaltsgeräten auf niedrigen Verbrauch achtet. Die dadurch erzielte Stromersparnis gleicht die Mehrkosten für die effizientere Ware mehr als aus. Unterm Strich kommt das teure Gerät billiger – und schont das Klima: Stünden in allen deutschen Haushalten nur die effizientesten Geräte, könnte man sieben Großkraftwerke abschalten, hat die Stiftung Warentest errechnet. Hilfestellung beim Kauf gibt das EU-Energielabel. Doch Vorsicht: Viele Geräte der vermeintlich sparsamsten A-Klasse sind energetisch nur dritte Wahl.

Dass EU-Label wurde 1998 eingeführt und informiert den Verbraucher auf einen Blick über den Energiehunger eines Gerätes. Es unterscheidet sieben Effizienzklassen, die mit Buchstaben von A für Stromsparer bis G für Stromfresser gekennzeichnet sind. Für folgende Produkte ist das Label Pflicht: Kühl- und Gefriergeräte, Backöfen, Geschirrspüler, Waschmaschinen, Trockner, Raumklimageräte und Lampen. Während jedoch energiesparende Techniken in in den vergangenen fünfzehn Jahren einen Sprung gemacht haben – der Stromverbrauch von Haushaltsgroßgeräten sank maximal 70 Prozent –, wurden die Kriterien des EU-Labels nie angepasst.

Ein, zwei oder drei Plus machen den Unterschied
Das Festhalten an einer völlig überholten Geräteklassifizierung hat dazu geführt, das fast nur noch Haushaltsgeräte der Klassen A und B auf dem Markt sind. Das heißt: B-Geräte sind meist Stromfresser und innerhalb der A-Klasse gibt es eklatante Verbrauchsunterschiede. Lediglich für Kühl- und Gefriergeräte wurden im Jahr 2004 zwei neue Effizienzklassen eingeführt: A+ und A++ kennzeichnen Geräte, die rund ein Viertel beziehungsweise etwa die Hälfte weniger Strom schlucken als ein durchschnittliches A-Gerät. Besserung ist erst von 2011 an in Sicht: Mit den neuen Effizienzklassen A+, A++ und A+++, die dann für alle Gerätearten gelten, wird innerhalb der A-Klasse die Spreu vom Weizen getrennt. Eine regelmäßige Anpassung der Klassifizierrungskriterien an den technischen Fortschritt – so wie es Umweltschützer seit Jahren fordern – ist allerdings nicht geplant. Für Verbraucher, die ein möglichst energiesparendes Haushaltsgerät kaufen wollen, fällt das EU-Label als Orientierungshilfe also erst mal weitgehend aus. Beispielsweise erfüllen mehr als drei Viertel aller hierzulande angebotenen Geschirrspüler die Kriterien der A-Klasse. Stellt sich die Frage, welcher davon der sparsamste ist. Herausfinden lässt sich das, indem man die exakten Energieverbrauchswerte, die auch auf dem EU-Label angegeben sind, miteinander vergleicht. Und dann heißt es rechnen: Lohnt sich die Anschaffung eines sparsameren Gerätes, obwohl es mehr kostet als ein vergleichbares mit einem etwas höheren Stromverbrauch?

Billig kann teuer kommen
Ein Beispiel: Der Elektromarkt um die Ecke bietet zwei vergleichbare Kühlgefrierkombinationen an, die sich auf den ersten Blick nur im Preis unterscheiden: 679 Euro soll die eine kosten, die andere 749 Euro. Allerdings schluckt das billigere Gerät mehr Strom: 354 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Das teurere verbraucht nur 181 kWh. Aber dafür gleich 70 Euro mehr bezahlen? Der Taschenrechner hilft: Strom kostet derzeit im Schnitt 20 Cent je Kilowattstunde. Im Betrieb fallen demnach für das billigere Gerät jährliche Stromkosten von rund 70 Euro an. Das teurere Gerät verbraucht Strom für rund 36 Euro – spart also jedes Jahr 34 Euro. Oder anders ausgedrückt: Nach zwei Jahren hat die teurere Kühlgefrierkombination die Mehrkosten wieder hereingeholt. Von diesem Zeitpunkt an arbeitet sie wirtschaftlicher als das billigere Gerät. Bedenkt man, dass Haushaltsgroßgeräte etwa 15 Jahre alt werden, bleibt unterm Strich eine erkleckliche Ersparnis: Am Ende seiner Lebenszeit hätte das in der Anschaffung billigere Gerät Stromkosten von 1 050 Euro verursacht; das teurere dagegen nur 540 Euro – ohne künftige Preissteigerungen, die auch noch eingerechnet werden müssten. Im Fall der billigeren Kühlgefrierkombi übersteigen die anfallenden Stromkosten den Kaufpreis bei weitem. „Viele Haushalte unterschätzen die Stromkosten ihrer Geräte“, sagt der Energieexperte des Verbraucherzentrale-Bundesverbands (VZBV), Holger Krawinkel.

Neugeräte können die Stromkosten halbieren
Dabei könnte ein Vier-Personen-Haushalt, der seine alten Stromfresser durch energiesparende Geräte ersetzt, die Stromkosten nahezu halbieren. Das hat die Stiftung Warentest ermittelt. Wer beispielsweise herkömmliche Glühlampen gegen Sparlampen austausche, reduziere die Beleuchtungskosten um gut 80 Prozent, schreiben die Warentester.

Ein moderner Flachbildschirm verbraucht 55 Prozent weniger Strom als ein alter Röhrenbildschirm; ein Trockner mit Wärmepumpe schluckt nur halb so viel Energie wie ein Abluft- oder Kondensationstrockner. Die Reihe ließe sich fortsetzen mit Backofen, Kühlschrank und Waschmaschine. Wer sich für den Neukauf entscheidet, sollte das Gerät nehmen, das seine Bedürfnisse mit dem geringstmöglichen Aufwand erfüllt. Das heißt auch: Elektronikfunktionen wie Uhr oder Display sind tabu, denn sie treiben den Stromverbrauch unnötig in die Höhe.

Wann ist ein Neukauf sinnvoll?
Aber nicht immer lohnt sich ein Austausch allein aus Energiespargründen. Grundsätzlich gilt nach Auffassung der Stiftung Warentest: je älter das Gerät, desto sinnvoller ein Neukauf – vor allem dann, wenn eine teure Reparatur ansteht. Faustregel: Liegen die Reparaturkosten eines fünf bis sechs Jahre alten Gerätes bei mehr als dreißig Prozent des einstigen Neupreises, sollte es durch ein Neugerät ersetzt werden. Bei sieben bis acht Jahre alten Geräten liegt die Reparaturobergrenze bei zwanzig Prozent. Hat man sich schließlich für den Neukauf entschieden, muss das Altgerät auf den Recyclinghof. Das kann kostenpflichtig sein. Fragen Sie also Ihren Händler, ob er Ihr Altgerät kostenlos entsorgt.
vom Hartmut Netz

  • Informationen zum Energielabel der EU finden Sie unter www.eu-label.de
  • Wieviel Geld sich durch Austausch eines Altgerätes gegen effiziente Neuware sparen lässt, erfahren Sie unter www.stromkostenrechner-24.de
  • Eine Marktübersicht energieeffizienter Haushaltsgroßgeräte: www.spargeraete.de
  • Die Stiftung Warentest hat energieeffiziente Haushaltsgeräte zusammengestellt unter www.test.de/spargeraete (darunter auch Kleingeräte wie Staubsauger, Bügeleisen etc – das Besondere: Die Tester haben selbst gemessen!!)
  • Aktuelle Marktübersichten nachhaltiger Produkte aus den Bereichen Wohnen, Küche, Kleidung, Mobilität und Unterhaltung versammelt www.ecotopten.de

Energiesparen im Haushalt - Strom

Wie der Strompreis zustande kommt
Obgleich der Strompreis steigt und steigt, verbrauchen die Deutschen immer mehr Elektrizität. Die Kilowattstunde ist nach Berechnungen des Mieterbundes zwischen 2000 und 2007 um mehr als ein Drittel teurer geworden. Doch die Elektrifizierung schreitet voran: Der Verbrauch der Haushalte stieg zwischen Juli 2007 bis Februar 2009 um elf Prozent. Dabei geht es den meisten Deutschen so wie Altbundeskanzler Helmut Schmidt: Beim Lesen ihrer Stromrechnung verstehen sie nur Bahnhof. In der Regel setzt sich der auf der Rechnung ausgewiesene Endbetrag aus den Komponenten Grundpreis und Arbeitspreis zusammen. Der Grundpreis, auf der Rechnung meist pro Monat oder Jahr angegeben, ist ein fixer Betrag für Messung und Abrechnung. Er ist verbrauchsunabhängig und auch zu zahlen, wenn gar kein Strom verbraucht wird. Anders der Arbeitspreis, mit dem das Versorgungsunternehmen die tatsächlich verbrauchte Strommenge – angegeben in Kilowattstunden (kWh) – in Rechnung stellt. In den Arbeitspreis fließen Steuern, Netzkosten und der Aufwand für die Stromproduktion ein. Doch davon erfährt der Verbraucher im Normalfall nichts.

Handelsware Strom
Größter Brocken im Kostenmix ist das Netznutzungsentgelt, das der jeweilige örtliche Netzbetreiber dem Stromanbieter für die Durchleitung seines Stroms berechnet. Denn die im Kraftwerk erzeugte elektrische Energie hat in der Regel einen weiten Weg vor sich: Der Strom gelangt über Hochspannungsnetze, die man sich als eine Art Stromautobahn vorstellen muss, in die Verbrauchszentren, wird dort mit reduzierter Spannung auf der Mittelspannungsebene, den Landstraßen des Stroms, in die Verteilnetze weitergeleitet und erreicht schließlich mit der vom Verbraucher benötigten Spannung die Steckdosen. Der Anteil des Netznutzungsentgeltes am Strompreis beträgt etwa 27 bis 30 Prozent. An zweiter Stelle stehen Strombeschaffung und Stromproduktion. Strom ist ein empfindliches Gut, das nicht lagerfähig ist. Hinzu kommt, dass der Bedarf im Tagesverlauf schwankt: Morgens um sechs, wenn die Menschen Licht und Kaffeemaschine einschalten, schnellt der Stromverbrauch in die Höhe. Ebenso mittags, wenn gekocht wird, und am frühen Abend, wenn alle von der Arbeit nach Hause kommen. Da Strom auch eine Handelsware ist, die vom Stromanbieter an der Strombörse EEX in Leipzig eingekauft werden kann, schwanken die Preise je nach Marktlage: In Zeiten hoher Nachfrage kostet die Kilowattstunde mehr, in Zeiten geringer Nachfrage weniger. Die Kosten für Beschaffung und Produktion machen etwa 25 bis 28 Prozent vom Strompreis aus.

Klimaschädling Strom
Strom wird in Deutschland aus einem Mix von Energieträgern gewonnen: 42 Prozent stammen aus Kohlekraftwerken und 23 Prozent aus Atommeilern. Erdgas steuert etwa 13 Prozent bei. Sonstige Energieträger wie Erdöl kommen auf einen Anteil von sechs Prozent. Erneuerbare Energien schließlich tragen zu 16 Prozent zur Erzeugung bei. Während jedoch Strom aus Sonnen-, Wind- und Wasserkraft nahezu verlustfrei erzeugt wird, gehen in konventionellen Kraftwerken knapp zwei Drittel der eingesetzten Primärenergie verloren. Mit der Menge an Abwärme, die in deutschen Großkraftwerken ungenutzt verpufft, könnte man im Winter problemlos alle deutschen Haushalte beheizen, haben die Elektrizitätswerke Schönau ermittelt. Hinzu kommt, dass die Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern dem Klima schadet: Ein Steinkohlekraftwerk bläst rund ein Kilo CO2 pro erzeugter kWh Strom in die Luft. Das ist etwa 100mal mehr als bei Wind- oder Wasserkraft (siehe Tabelle). Die Bundesregierung fördert deshalb Ökostrom mit dem sogenannten Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG): Netzbetreiber, die Strom aus erneuerbaren Quellen einspeisen, dürfen den dadurch anfallenden Mehraufwand über die sogenannte EEG-Umlage in Rechnung stellen. Damit soll die deutsche Energieversorgung in absehbarer Zeit auf nachhaltige Füße gestellt werden. Die Umlage wird an die Verbraucher weitergegeben; ihr Anteil am Strompreis beträgt derzeit vier bis fünf Prozent. Vergleichbar der EEG-Umlage ist die KWK-Umlage, mit der die Bundesregierung Strom aus umweltfreundlichen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) fördert. Der Anteil der KWK-Umlage am Strompreis macht nur ein bis zwei Prozent aus. Weitere Komponenten des Strompreises sind die Stromsteuer – auch Ökosteuer genannt – mit einem Anteil von acht bis zehn Prozent und die Mehrwertsteuer mit derzeit 19 Prozent. Letzter Posten, der in den Strompreis einfließt, ist die Konzessionsabgabe: Netzbetreiber führen diese Abgabe an die Kommunen ab und erhalten im Gegenzug das Recht, ihre Versorgungsnetze auf öffentlichem Grund zu errichten und zu betreiben. Der Anteil dieser Abgabe am Strompreis beträgt sechs bis acht Prozent. Nach den USA, den Staaten der ehemaligen UDSSR, China und Japan ist Deutschland fünftgrößter Energieverbraucher weltweit und liegt beim Ausstoß von Klimagasen an sechster Stelle. Rein statistisch gesehen belastet jeder Deutsche das Klima mit jährlich 9,7 t CO2. Zum Vergleich: In Indien liegt der Pro-Kopf-Ausstoß bei 1,2 t. Die weltweit ungebremste Zunahme der CO2-Emissionen hat Folgen fürs Klima: Wissenschaftler warnen vor einem Anstieg des Meeresspiegels und einer globalen Temperaturerhöhung um maximal sechs Grad bis zum Jahr 2100. Klimaschutz müsste demnach erste Bürgerpflicht sein. Danach sieht es derzeit nicht aus: Die Bürger verbrauchen immer mehr elektrische Energie. Dabei hat es jeder in der Hand, seine persönliche Klimabilanz zu verbessern: Indem er auf Ökostrom und stromsparende Geräte umsteigt.
von Hartmut Netz

Klimabilanz der Stromquellen

  • Energieträger: g CO2-kWh
  • Braunkohle: 980 - 1 230
  • Steinkohle: 790 - 1 080
  • Erdöl: 890 
  • Erdgas: 640
  • Erdgas GuD: 410 - 430
  • Photovoltaik: 80 - 160
  • Atomkraft: 16 - 23
  • Windkraft: 8 - 16
  • Wasserkraft: 4 - 13

Die Tabelle berücksichtigt den Lebenszyklus eines Kraftwerkes vom Bau über den Betrieb bis zum Abriss. Die Werte gelten für Westeuropa. 
Quelle: Paul-Scherer-Institut

Energiesparen im Haushalt - Wasser

Warmwasser sparen
Man braucht es zum Kochen, Wäschewaschen und für die Körperpflege. Warmes Wasser wird im Haushalt täglich konsumiert. Entsprechend groß ist der Energieeinsatz, um kaltes Wasser auf die jeweilige Gebrauchstemperatur zu erwärmen: Satte zwölf Prozent der gesamten im Haushalt verbrauchten Energie gehen dafür drauf. Hier schlummert ein beachtliches Sparpotenzial, denn wer den Warmwasserkonsum drosselt, spart gleich dreifach: bei den Wasserkosten, der Abwassergebühr und den Energiekosten.

1. Wasserverbrauch
Jeder Deutsche verbraucht im Schnitt 123 Liter Trinkwasser pro Tag – rund zwei Drittel davon werden vor Gebrauch erwärmt. Laut Berechnungen des BUND gehen rund 48 Liter Warmwasser für Duschen, Baden und die tägliche Körperpflege drauf; 18 Liter für das Wäschewaschen; 16 Liter für Kochen, Putzen und Geschirrspülen und fünf Liter für die Autopflege. Mit moderner Spartechnik und einem bewussten Umgang ließe sich der Warmwasserverbrauch um 25 Liter pro Kopf und Tag senken, hat der Umweltverband ermittelt.

2. Wasserpreis
1 000 Liter Trinkwasser kosten bei uns derzeit im Schnitt 1,91 Euro. Hinzu kommt die Abwassergebühr mit durchschnittlich 2,25 Euro pro 1 000 Liter. Zehn Liter kaltes Trinkwasser kosten also rund vier Cent. Um diese zehn Liter Wasser auf 70 Grad zu erwärmen, was beispielsweise Spülmaschinen tun, sind rund 0,7 Kilowattstunden (kWh) Energie nötig. Strom kostet derzeit rund 20 Cent/kWh. Damit erhöht sich der Preis für zehn Liter heißes Spülwasser um 14 auf etwa 18 Cent.

3. Tropfender Hahn
Ein Wasserhahn, der pro Minute 20 Tropfen verliert, verschwendet etwa 5 000 Liter Trinkwasser pro Jahr. Meist sind die Dichtungen abgenutzt oder die Armatur ist verkalkt. Doch Dichtungen lassen sich erneuern, Verkalkungen entfernen. Auch wer beim Zähneputzen, Rasieren oder Geschirr spülen den Hahn offen lässt, verschwendet Wasser: In nur drei Minuten rauschen bis zu 20 Liter ungenutzt in den Abfluss.

4. Kaltwasser
Warmes Wasser ist angenehm, aber teuer. Mit der Energie, die für 15 Sekunden warmes Händewaschen drauf geht, lässt sich ein Liter Tee kochen. Hinzu kommt: Bis es endlich warm aus dem Hahn strömt, sind meist mehrere Liter gutes Trinkwasser nutzlos im Ausguss verschwunden. Zum Zähneputzen und Händewaschen reicht auch kaltes Wasser. Erfrischender ist es allemal.

5. Duschen statt Baden
Ein Vollbad schluckt zwischen 130 und 200 Liter Wasser; unter der Dusche verbraucht man mit 40 bis 75 Liter nur ein Drittel davon. Das schlägt sich im Preis nieder: Wird das Wasser mit Strom erwärmt, kostet ein 160-Liter-Vollbad rund 1,30 Euro; eine 50-Liter-Dusche dagegen nur etwa 40 Cent. Allerdings kommt es auf das Wie an: Zehn Minuten Prasseldusche kann genauso viel Wasser und Energie verbrauchen wie ein Vollbad.

6. Durchflussbegrenzer
Die kleinen Wassersparer lassen sich auf den Hahn aufschrauben und begrenzen den Durchfluss auf sechs oder acht Liter pro Minute. Trotzdem bleibt der Wasserstrahl voll und perlend. Herzstück des Begrenzers ist ein Präzisions-Gummiring, der mit steigendem Wasserdruck die Durchflussöffnung verengt. Sinkt der Druck, erweitert sich die Öffnung wieder. Unabhängig vom Leitungsdruck fließen konstant sechs oder acht Liter Wasser aus dem Hahn. Für die Dusche gibt es spezielle Ausführungen, die man zwischen Armatur und Schlauch schraubt. Durchflussbegrenzer sparen bis zu 50 Prozent Wasser und Energie. Aber Achtung: Überall dort, wo das Warmwasser aus Durchlauferhitzern oder drucklosen Untertischspeichern kommt, sind sie ungeeignet.

7. Putzeimertest
Mit diesem Test lässt sich feststellen, ob die Brause Wasser spart oder verschwendet. Man nehme eine Uhr und einen Zehn-Liter-Eimer, in den man den Brausekopf legt. Mit Blick auf den Sekundenzeiger der Uhr dreht man nun den Wasserhahn voll auf. Ist eine Minute um und der Eimer übergelaufen, ist die Brause sicherlich kein Wassersparmodell. Wiederholen Sie nun den Test mit 30 Sekunden Laufzeit. Die Literzahl multipliziert mit zwei ergibt den Durchfluss pro Minute. Brauseköpfe, die mehr als 8 l/min durchlassen, sollten gegen ein sparsames Modell ausgetauscht werden, rät der Bund der Energieverbraucher.

8. Spardusche
Als sparsam gelten bereits Duschköpfe, die bis zu zwölf Liter Wasser durchrauschen lassen. Das ist eindeutig zu viel. Eine gute Spardusche erzeugt schon mit sechs bis acht Liter Wasser einen weichen, vollen Strahl. Erreicht wird das durch angesaugte Luft, die je nach Technik entweder im Wasserstrahl verwirbelt oder von Tropfen umschlossen ist. Wer pro Jahr 300 Mal jeweils sechs Minuten lang mit einer Sparbrause duscht, spart 200 Euro: 125 Euro Strom, 75 Euro Wasser und Abwasser. Wird das Warmwasser mit Öl oder Gas erzeugt, reduziert sich die jährliche Ersparnis auf 125 Euro gesamt. Sparbrausen kosten zwischen 20 und 100 Euro.

9. Spararmaturen
Mit Zwei-Griff-Armaturen, bei denen Kalt- und Warmwasser getrennt reguliert werden, dauert es, bis Wassermenge und -temperatur wunschgemäß eingestellt sind. Bei Einhebelmischern genügt ein Handgriff. Noch einfacher geht es mit einer Thermostat-Mischbatterie: Sie regelt die Wassertemperatur selbsttätig auf einen voreingestellten Wert ein. Für Dusche und Waschbecken sind solche Armaturen erste Wahl: Laut Stiftung Warentest sparen sie bis zu 30 Prozent Wasser und Energie. In der Küche, wo in der Regel nur zum Geschirrspülen von Hand heißes Wasser benötigt wird, tut es auch eine Zwei-Griff-Armatur. Grundsätzlich sollte man beim Armaturenkauf wassersparende Modelle bevorzugen.

10. Untertischspeicher
Die Wassererwärmung mit Strom ist ineffizient und teuer. Ein Zwei-Personen-Haushalt zahlt dafür im Schnitt 200 Euro pro Jahr, hat die Stiftung Warentest errechnet. Elektrische Untertischspeicher, die kontinuierlich und rund um die Uhr 5 bis 15 Liter heißes Wasser bereit halten, gehören zu den ausdauerndsten Stromfressern im Haushalt überhaupt. Der Thermostopp, ein Gerät, das zwischen Untertischspeicher und Steckdoste gesteckt wird, macht der Verschwendung ein Ende: Wird warmes Wasser benötigt, drückt man einen Knopf und wenige Minuten später strömt es warm aus dem Hahn. Danach schaltet der Thermostopp den Speicher ab – bis zum nächsten Knopfdruck. Laut Umweltbundesamt beträgt die Stromersparnis 135 kWh Strom pro Jahr. Oder anders ausgedrückt: Nach einem Jahr hat der 30 Euro teure Thermostopp seinen Anschaffungspreis hereingeholt und erwirtschaftet Gewinn.

von Hartmut Netz

Energiesparen im Haushalt - Kreislauf Warmwasser

Kreislauf Warmwasser
Man dreht den Hahn auf und nach Sekunden fließt warmes Wasser - ist doch normal, kaum des Nachdenkens wert, möchte man meinen. Doch dahinter verbirgt sich komplexe Technik, die in der Regel wenig energieeffizient arbeitet. Oft wird Warmwasser rund um die Uhr vorgehalten, obwohl es nur für ein paar Minuten pro Tag gebraucht wird. Kraftzentrum konventioneller Warmwasseranlagen ist die Umwälzpumpe, die das warme Wasser ohne Unterlass zirkulieren lässt und zu den ausdauerndsten Stromfressern im Haushalt zählt - entsprechend groß ist das Sparpotenzial.

1. Zirkulationspumpe
In Warmwasseranlagen mit Speicher sorgt sie dafür, dass schnellstmöglich warmes Wasser aus dem Hahn fließt. In Ein- und Zweifamilienhäusern, wo die Leitungswege vom Speicher im Keller bis zu den Verbrauchsstellen in Küche und Bad vergleichsweise kurz sind, kann auf ihre Dienste jedoch meist verzichtet werden. Es dauert dann geringfügig länger, bis es warm aus dem Hahn strömt. Wird aus Komfortgründen eine Zirkulationspumpe gewünscht, sollte eine Zeitschaltuhr montiert werden, die die Pumpe in den Nachtstunden, wenn kein Warmwasser benötigt wird, abschaltet. Das spart Strom und vermeidet Wärmeverluste über das Leitungsnetz.

2. Hocheffizienzpumpe. Standardpumpen setzen maximal ein Fünftel des aufgenommenen Stroms in Pumpleistung um. Hocheffizienzpumpen kommen auf die doppelte Ausbeute. Möglich machen dies sogenannte EC-Motoren, die im Gegensatz zum üblichen Asynchronmotor aus einem elektronisch veränderlichen Magnetfeld und einem innen liegenden beweglichen Permanentmagneten bestehen. Eine Pumpe mit EC-Motor passt die Stromaufnahme automatisch an die erforderliche Pumpleistung an und spart im Vergleich zur Standardpumpe bis zu 80 Prozent Energie. Hocheffizienzpumpen lassen sich für die Zirkulation, zur Boilerladung, im Solarkreislauf oder als Heizungspumpe einsetzen. Ihre im Vergleich zu ungeregelten Standardpumpen dreimal so hohen Anschaffungskosten spielen sie binnen drei Jahren wieder ein, hat die Verbraucherzentrale NRW errechnet.

3. Energielabel
Seit 2005 tragen die meisten Pumpen das EU-Energielabel – allerdings auf freiwilliger Basis. Das Label bewertet die Energieeffizienz anhand einer Farbskala und der Einstufung in die Klassen A für Stromsparer bis G für Stromfresser. Drehzahlgeregelte Standardpumpen erfüllen maximal die Kriterien der B-Klasse; die A-Klasse erreichen nur die sparsamen Hocheffizienzpumpen. Vom Jahr 2013 an will die Europäische Union ineffiziente Umwälzpumpen aus dem Markt drängen. Hocheffizienzpumpen sollen dann zum Standard werden.

4. Heizband
In manchen Warmwassersystemen zirkuliert das warme Wasser nicht, sondern wird stattdessen mit einem elektrischen Heizband warm gehalten. Heizbänder sind demnach stille und starke Stromfresser, denen man am besten das Handwerk legt.

5. Durchlauferhitzer
Wird der Wasserhahn geöffnet, schaltet sich der Durchlauferhitzer ein und erwärmt in einer Rohrspirale das durchströmende Wasser. Das Gerät erhitzt nur die gerade benötigte Wassermenge und schaltet danach wieder ab. Eine Zirkulatonspumpe, wie bei Warmwasserspeichern üblich, entfällt. Wird allerdings in Küche und Bad zu gleicher Zeit Warmwasser gezapft, kann die Temperatur schwanken. In vielen Haushalten sind elektrische Durchlauferhitzer in Betrieb. Da die Wassererwärmung nach der Heizung die meiste Energie schluckt, kann das ins Geld gehen: Ein Zwei-Personen-Haushalt verbraucht pro Jahr rund 1 300 Kilowattstunden Strom dafür, hat die Verbraucherzentrale NRW errechnet. Das ergibt Jahreskosten von etwa 260 Euro. Wird der Durchlauferhitzer dagegen mit Gas betrieben, sinken die Kosten auf rund 90 Euro.

6. Warmwasserspeicher
Im Speicher wird eine bestimmte Wassermenge aufgeheizt und vorgehalten. Meist sind Speicher mit der Heizungsanlage gekoppelt. Sie liefern Warmwasser mit konstanter Temperatur und für mehrere Wasserhähne gleichzeitig. Pro Minute fließen 15 bis 20 Liter. Da das gespeicherte Wasser heißer ist, als zum Duschen oder Baden nötig, kann mehr Warmwasser genutzt werden, als der Speicher vorhält. Für einen Drei-Personen-Haushalt reicht ein Volumen von 120 Liter.

7. Speichertemperatur
Das Wasser im Speicher sollte 60 Grad Celsius heiß sein, empfiehlt die Stiftung Warentest. Das verhindere Legionellen-Wachstum und damit die Gefahr von Infektionen. Allerdings kostet das Vorhalten von 60 Grad heißem Wasser viel Energie, denn je höher der Temperaturunterschied zur Umgebung, desto größer auch die Wärmeverluste. Außerdem verkalkt der Speicher bei Temperaturen über 55 Grad recht schnell. Regelmäßige Entkalkung durch den Wartungsdienst ist also ratsam. Alte Speicher sind oft nur vier Zentimeter stark gedämmt – Dämmschichtdicke unbedingt auf mindestens zwölf Zentimeter erhöhen.

8. Legionellen
Diese Bakterien, die sich im Trinkwassernetz auf sogenannten Biofilmen vermehren, können beim Menschen unter anderem grippeähnliche Erkrankungen wie das Pontiac-Fieber oder die Legionärskrankheit auslösen.
Legionellen fühlen sich am wohlsten bei Temperaturen zwischen 25 und 45 Grad Celsius. Für Warmwasseranlagen mitSpeichern größer als 400 Liter und einem Leitungsvolumen zwischen Speicher und der jeweiligen Entnahmestelle von mehr als drei Liter wird zur thermischen Desinfizierung des Wassers eine Speicheraustrittstemperatur von 60 Grad empfohlen. Probleme mit Legionellen drohen allerdings vor allem in Gebäuden mit langen Leitungswegen, Strängen mit seltener Zapfung und Totzonen ohne Durchströmung. In Wohngebäuden seien die Wasserstränge meist kürzer und würden besser durchströmt, schreibt die Stiftung Warentest. So hätten Bakterien kaum Wachstumschancen.

9. Solaranlage
Übers Jahr gerechnet deckt eine optimal ausgelegte Solaranlage den Energiebedarf für das Aufheizen des Trinkwassers zu über 60 Prozent. Wenn die Sonne nicht scheint, springt automatisch der Heizkessel ein, in den Sommermonaten hat er Pause. Zur Montage geeignet sind Dachflächen mit Südausrichtung. Man rechnet pro Person ein bis anderthalb Quadratmeter Kollektorfläche. Ein Solarpaket für einen Vier-Personen-Haushalt koste zwischen 3 700 und 5 700 Euro, hat die Stiftung Warentest ermittelt. Hinzu kämen Montagekosten zwischen 600 und 1 200 Euro.
von Hartmut Netz

Energiesparen im Haushalt - Energiesparlampen

Energiesparlampen - Neues Licht, mehr Gewinn
Die Investition in Energiesparlampen bringt mehr Rendite als jedes Bankprodukt. Eine gut ausgeleuchtete Wohnung frisst bis zu elf Prozent des gesamten Stromverbrauchs – je nach Haushaltsgröße 300 bis 450 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Mit Sparlampen geht der Verbrauch ohne Komfortverlust auf weniger als 100 kWh runter. Bei einer Investition von rund 400 Euro für Energiesparlampen und einem Strompreis von 20 Ct/kWh spart man 70 Euro pro Jahr.

1. Politik
Der guten alten Glühbirne geht es an den Kolben. Wegen ihres hohen Energieverbrauchs – sie wandelt nur fünf Prozent des aufgenommenen Stroms in Licht um - soll sie stufenweise vom Markt verschwinden. Matte Birnen sowie klare Birnen mit 75 Watt und mehr hat es schon erwischt: Sie dürfen in der EU nicht mehr hergestellt werden und auch der Import ist verboten. Von September 2011 an gilt das Verbot auch für die 60-Watt-Glühbirne. Ein Jahr später ist dann endgültig Schluss für die Birne. Für Halogenlampen gilt: Von 2016 an sind nur noch die effizienten auf dem Markt.

2. Energiebilanz
Bei gleicher Helligkeit verbraucht eine Energiesparlampe bis zu 80 Prozent weniger Strom als eine Glühbirne. Selbst wenn man berücksichtigt, dass bei der Produktion zwölfmal mehr Energie benötigt wird als bei einer Glühbirne, bleibt die Bilanz der Sparlampe unschlagbar. Denn Glühbirnen gehen viel schneller kaputt. Laut Stiftung Warentest ersetzt eine Sparlampe 10 bis 15 Glühbirnen. Damit macht sie den Mehrverbrauch bei der Produktion leicht wett.

3. Lampenform
Energiesparlampen sind in vielerlei Formen auf dem Markt: Es gibt sie in Globenform, als Strahler, in Kerzenform oder als klassische Glühbirne, und sie passt in jeden gängigen Schraub- oder Stecksockel. Allerdings handelt es sich bei Energiesparlampen immer um gefaltete Mini-Leuchtstoffröhren. Für Sonderformen werden sie zusätzlich mit einem Glaskolben umhüllt, der einen Teil des Lichts schluckt. Dese Modelle erreichen deshalb nur die Effizienzklasse „B“.

4. Startzeit
Die meisten Sparlampen leuchten spätestens eine Sekunde nach dem Einschalten auf, hat die Stiftung Warentest gemessen. Bis die volle Helligkeit erreicht ist, vergehen eine bis anderthalb Minuten. Sparlampen, die sofort angehen, haben keine Vorheizung und sind deshalb meist weniger schaltfest. Auf der Packung wird seit Kurzem die sogenannte Anlaufzeit angegeben, das heißt: die Zeit, die vergeht, bis die Lampe 60 Prozent ihrer Lichtleistung erreicht hat.

5. Flimmern
Das menschliche Auge registriert Schwingungen bis zu 60 Hertz. Sparlampen erzeugen ihr Licht durch Gasentladung. Solche mit elektronischem Vorschaltgerät bringen die Gase mit so hoher Frequenz zum Leuchten, dass kein Flimmern wahrnehmbar ist.

6. Lebensdauer
Bei einem Langzeittest der Stiftung Warentest leuchteten die besten der geprüften Energiesparlampen länger als 15 000 Stunden. Das Umweltbundesamt gibt die Lebensdauer guter Sparlampen mit 10 000 bis 15 000 Stunden an. Zum Vergleich: Eine Glühbirne schafft nur 1 000 bis 1 500 Stunden. Entscheidendes Haltbarkeitskriterium ist die Qualität: Zwar kosten Energiesparlampen von Markenherstellern wie Megaman, Osram oder Philips etwas mehr, halten dafür aber auch deutlich länger.

7. Schaltfestigkeit
Energiesparlampen mit elektronischem Vorschaltgerät und Vorheizfunktion verkraften häufiges An- und Ausschalten problemlos. Aber auch hier gilt: Billigprodukte versagen schneller den Dienst als Markenware. Tipp: Zwischen Ein- und Ausschalten sollten mindestens zwei Minuten liegen. Für Flur und Treppenhaus, wo die Einschaltdauer meist kurz ist, gibt es spezielle Lampentypen. Achtung: Nicht alle Energiesparlampen lassen sich dimmen.

8. Lichtfarbe
Lange war das Licht von Energiesparlampen als kalt und unnatürlich verschrien. Das ist längst passé: Energiesparlampen mit der Lichtfarbe „warmweiß“ und „extra warmweiß“ erzeugen ein gemütliches Licht, das dem der Glühbirne gleicht. Brennen diese Lampen hinter einem geschlossenen Schirm, lässt sich kein Unterschied zur Glühbirne feststellen. Für die nüchterne Arbeitssituation empfehlen sich dagegen „neutralweiße“ und „tageslichtweiße“ Lampen. Allerdings fehlt dem Spektrum der Energiesparlampe, deren Lichtcharakter vom Mischungsverhältnis der verwendeten Leuchtstoffe abhängt, die Rotkomponente. Das kann dazu führen, dass leuchtende Rottöne im Licht der Energiesparlampe matt und leicht bräunlich wirken.

9. Helligkeitsverluste
Mit fortschreitender Brenndauer leuchten Sparlampen weniger hell. Lampen guter Qualität verlieren nach 10 000 Betriebsstunden bis zu einem Fünftel ihrer ursprünglichen Helligkeit. Schlechte Ware büße sogar die Hälfte ein, hat die Stiftung Warentest ermittelt. Bei der Umstellung auf Sparbeleuchtung kann es also sinnvoll sein, Sparlampen mit geringfügig höherer Leistung als empfohlen zu wählen und eine 75-Watt-Glühbirne beispielsweise gegen ein 20-Watt-Sparmodell zu tauschen.

10. Halogen
Zwar sind Halogenlampen keine Sparlampen im engeren Sinn, doch die effizientesten verbrauchen im Vergleich mit der Glühbirne über 40 Prozent weniger Strom. Ihr Licht ist angenehm warm und die Farbwiedergabe genauso gut wie bei der Glühbirne, mit der sie auch das Funktionsprinzip gemein haben: Das Licht liefert ein Glühfaden aus Wolfram. Allerdings ist der Glaskolben mit Schutzgas gefüllt. Deshalb halten Halogenlampen etwa doppelt so lange wie Glühbirnen. Sogenannte IRC-Halogenlampen, die zusätzlich eine infrarotreflektierende Beschichtung haben, brennen sogar 4 000 bis 5 000 Stunden. Es gibt sie in Hochvolt- und Niedervoltausführung. Am sparsamsten leuchten Lampen für den 12-Volt-Betrieb. Allerdings benötigen sie einen Trafo, der die Netzspannung runterregelt. Ist dieser nicht durch einen Schalter vom Netz getrennt, zieht er kontinuierlich Strom.

11. Amortisation
„Warten Sie nicht, bis Ihre Glühlampen durchbrennen“, schreibt die Stiftung Warentest. „Die Kosten für die Anschaffung der Energiesparlampen amortisieren sich schon nach etwa einem Jahr.“ Je nach Ausstattung kosten Sparlampen in Markenqualität zwischen 10 und 20 Euro. In Räumen, die mindestens 30 Minuten pro Tag beleuchtet sind, rentiert sich ihr Einsatz immer. Anders sieht es in selten benutzten Nebenräumen aus, in denen Lampen mit niedriger Wattzahl nur wenige Stunden pro Jahr brennen. Hier sollte man die Glühbirnen getrost nutzen, bis sie kaputt gehen.
von Hartmut Netz

Energiesparen im Haushalt - Licht für jeden Anlass

Licht für jeden Anlass
Das technisch überholte Produkt Glühbirne stirbt langsam aus. Als zeitgemäße Alternative bieten sich Halogen-, Energiespar- und LED-Lampen an. Damit ist die Welt komplizierter geworden, denn der Verbraucher hat die Wahl zwischen hunderten verschiedener Modelle und Bauformen, die alle ihre Stärken und Schwächen haben. Die nachfolgenden Tipps bringen Licht ins Dunkel. Energiesparlampen eignen sich für fast alle Beleuchtungsaufgaben. Den Rest erledigen Halogen- und künftig auch LED-Lampen. Das Licht von Halogen- und Sparlampen lässt sich mischen. Wird ein Raum ausschließlich von Sparlampen beleuchtet, sollten sie von gleicher Lichtfarbe sein.

Wände und Decken
Sind Decken, Wände und Fußböden hell und eben, reflektieren sie bis zu 80 Prozent des auf sie fallenden Lichts. Ein Effekt, der die nötige Beleuchtungsstärke eines Raumes erheblich reduziert. Faustregel: Bei hellen Wänden und effizienter Beleuchtung genügen 100 Watt Glühlampen-Leistung, um einen 25-Quadratmeter-Raum optimal auszuleuchten. Auf Sparlampen umgerechnet, sinkt die nötige Leistung auf 20 Watt. Ein besserer Vergleichsmaßstab ist jedoch die Lichtausbeute: Sie gibt an, wieviel sichtbares Licht (in Lumen) die Lampe aus der aufgenommenen Energie (in Watt) erzeugt. Glühbirnen schaffen etwa 10, Energiesparlampen bis zu 60 Lumen pro Watt. Anders als Glühbirnen geben stabförmige Sparlampen ihr Licht jedoch vorwiegend seitlich ab - nur birnen- und wendelförmige strahlen in alle Richtungen. Generell gilt: Je älter der Mensch, desto höher die erforderliche Beleuchtungsstärke.

Grundbeleuchtung
Eine Deckenleuchte, idealerweise in der Raummitte, sorgt für die Grundhelligkeit. Helle, möglichst transparente Lampenschirme reduzieren die nötige Wattzahl zusätzlich. In Wohn- und Schlafräumen sind warmweiße Energiesparlampen erste Wahl. Ihr Licht wirkt ruhefördernd und entspannend. In Küche und Büro sollte man dagegen das aktivierende Licht neutralweißer oder tageslichtweißer Sparlampen bevorzugen. Für die Grundbeleuchtung sind Leuchten geeignet, die blendfrei in alle Richtungen abstrahlen. Deckenfluter dagegen sind keine gute Idee: Mit mehreren hundert Watt Anschlussleistung sind sie wahre Stromverschwender.

Flur
Leuchten, die seitlich und nach unten strahlen, geben Fluren und Treppenhäusern mehr Weite. Treppen sollten vom oberen Absatz her beleuchtet werden; das Licht darf weder beim Herauf- noch beim Herabsteigen blenden. Schaltfeste, schnellstartende Energiesparlampen sind im Flur ideal.

Büro
Das Licht über dem Schreibtisch montierter Leuchten wirft Reflexe auf den Bildschirm. Besser sind verstellbare Leuchten; die die Arbeitsfläche schattenfrei von der Seite her erhellen. Beim Arbeiten sollte auch die Grundbeleuchtung eingeschaltet sein, da sonst der Kontrast zwischen hell und dunkel das Auge ermüdet. Das aktivierende Licht tageslichtweißer Sparlampen ist im Büro optimal.

Hausarbeit
Tätigkeiten wie Nähen oder Bügeln benötigen neben der Grundausleuchtung des Raumes eine zusätzliche Lichtquelle. In der Küche sollten die Arbeitsbereiche Herd, Spüle und Arbeitsplatte separat ausgeleuchtet sein. Gut geeignet sind Halogenlampen und Energiesparlampen mit der Lichtfarbe „neutralweiß“ oder „tageslichtweiß“. Ungeeignet sind warmweiße Sparlampen, denn da ihrem Spektrum die Rotkomponente fehlt, erscheint das appetitliche Rot eines saftigen Steaks plötzlich matt und bräunlich.

Esstisch
Ergänzend zur Grundbeleuchtung des Raumes sollte der Esstisch separat ausgeleuchtet sein. Damit zwischen den Umsitzenden freie Sicht herrscht und niemand geblendet wird, hängt die Lampe idealerweise 60 bis 70 cm über der Tischplatte und strahlt ihr Licht vorwiegend nach unten. Der Lichtkegel sollte auf die Tischfläche begrenzt sein. Damit das, was auf dem Teller liegt, auch farblich zur Geltung kommt, sind Halogenlampen mit ihrer brillanten Farbwiedergabe erste Wahl.

Kinderzimmer
Kinder spielen meist am Boden, deshalb ist ein Grundlicht, das den Raum blendfrei ausleuchtet, besonders wichtig. Energiesparlampen sind zwar gut geeignet, sollten jedoch wegen ihres Quecksilbergehalts von einem Splitterschutz aus Kunststoff umhüllt sein. Das empfiehlt zumindest die Stiftung Warentest. Mit zunehmendem Alter der Kinder wird die Grundbeleuchtung mit Zusatzleuchten wie Lese- und Schreibtischlampen ergänzt.

Wohnzimmer
Für Kronleuchter, deren Design maßgeblich vom Lichtschein offen liegender Birnen bestimmt wird, eignen sich Energiesparlampen in Kerzenform. Doch Vorsicht: Im Licht warmweißer Sparlampen saufen Rot- und Brauntöne ab, hat die Stiftung Warentest festgestellt. Wer also den roten Teppich im Wohnzimmer auch bei Kunstlicht möglichst farbgetreu in Szene setzen will, sollte auf Halogenlampen zurückgreifen. Für die Leseecke sind warmweiße Sparlampen dagegen gut geeignet. Eingeschraubt in eine Stehleuchte, die vornehmlich nach unten abstrahlt, erzeugen sie erstklassiges Leselicht. Dabei ist jedoch auf ausreichende Grundhelligkeit zu achten, sonst ermüdet der starke Kontrast beim Blickwechsel ins Dunkle das Auge.

Bad
Eine Rasur gelingt nur bei guter Sicht. Ergänzend zur Grundbeleuchtung sorgen stabförmige Leuchten, rechts und links vom Spiegel montiert, für blendfreies Licht ohne Schattenwurf. Geeignet sind schaltfeste Sparlampen mit kurzer Startzeit. Doch Vorsicht: Hinter Milchglas wirkt das Licht der Sparlampe trübe.

Schlafzimmer
Wer gemütlich im Bett lesen will, benötigt neben der Grundbeleuchtung eine blendfreie Leselampe, die sich flexibel an die jeweilige Lesehaltung anpassen lässt. Sie sollte mit warmweißen Energiesparlampen bestückt sein.

Draussen
Wird die Haustür von oben ausgeleuchtet, fallen Schloss und Klingelschild sofort ins Auge. Gibt es kein Vordach, sollte man seitlich der Tür in Augenhöhe blendfreie Leuchten montieren. Dauerlicht ist an der Haustür überflüssig - ein Bewegungsmelder schaltet die Beleuchtung bei Bedarf ein. Im naturnahen Garten verbietet sich Kunstlicht von selbst. Wer es beim Grillabend hell mag, stellt Solarleuchten auf, die sich tagsüber aufladen und nachts leuchten. Für den Außeneinsatz sind Energiesparlampen gut geeignet; sie verlieren im Winter jedoch etwas an Helligkeit. Deshalb rundum geschlossene Leuchten montieren. Nur schaltfeste Sparlampen mit kurzer Startzeit verwenden.

von Hartmut Netz

Energieparen im Haushalt - Der klimafreundliche Garten

Gärtnern ist cool: Spätestens mit US-Präsidentengattin Michelle Obama, die auf dem Gelände des Weißen Hauses einen Biogarten anlegte, hat sich das Umbrechen der eigenen Scholle zum globalen Trend ausgewachsen. Die Menschen haben den Spaß an der Gartenarbeit entdeckt. Angenehmes lässt sich dabei zwanglos mit Nützlichem verbinden: Selbstgezogenes Obst und Gemüse schmeckt nicht nur besser als Supermarktware, es reduziert auch LKW-Transporte und damit Energieverbrauch und CO2-Ausstoß. Richtig angepackt, gehen Freizeitspaß und Klimaschutz im eigenen Garten sogar eine – im wahrsten Sinne – fruchtbare Verbindung ein.

1. Boden
Die Bodenfruchtbarkeit hängt von Nährstoffkreislauf ab. Nährstoffe, die eine Pflanze für ihr Wachstum dem Boden entzieht, gibt sie zurück, wenn sie abstirbt. Wer erntet, unterbricht diesen Kreislauf; er entzieht dem Boden Nährstoffe und muss diese wieder zuführen, will er dauerhaft ernten. Es muss also Dünger her. Aber welcher?

2. Kunstdünger
Die gängigen Kunstdünger, auch Stickstoff- oder Mineraldünger genannt, bestehen hauptsächlich aus Stickstoff, Phosphor und Kalium. Ihre Produktion basiert auf Erdöl und ist höchst energieaufwendig: Um eine Tonne Düngestickstoff herzustellen, werden laut dem Kölner Katalyse-Umweltinstitut etwa 1,2 Tonnen Rohöl benötigt. Einmal im Boden, dünstet Kunstdünger Lachgas aus – ein Treibhaus-Gas, das 300-mal klimaschädlicher ist als Kohlendioxid. Hinzu kommt, dass sich in Böden, die mit Kunstdünger behandelt werden, kein Humus anreichert. Auf längere Sicht ist Kunstdünger der Bodenfruchtbarkeit sogar abträglich, denn er schwächt die im Erdreich lebenden Mikroorganismen.

3. Naturdünger
Die Alternative zu Kunstdünger ist organischen Ursprungs und im Handel in Form von Hornspänen oder als getrockneter Kuhmist erhältlich. Im Gegensatz zum Kunstdünger, der ausschließlich den Pflanzen zugute kommt, versorgt organischer Dünger den Boden mit Nährstoffen und ermöglicht die Humusbildung: Humus wiederum bindet Kohlendioxid und dient damit nicht nur der Bodenfruchtbarkeit, sondern auch dem Klimaschutz. Auch Gründüngerpflanzen wie Lupinen, Wicken oder Senf erhöhen die Bodenfruchtbarkeit. Man sät sie aus, wenn das Beet abgeerntet ist, und gräbt sie im Frühjahr unter.

4. Kompost. Vollblutgärtner erzeugen ihren Dünger selbst, indem sie an einer geeigneten Stelle im Garten einen Komposthaufen anlegen. Die Ausgangsstoffe fallen in jedem Haushalt an: Kompostieren lassen sich fast alle organischen Abfälle aus Küche und Garten. Man stellt einen luftigen Lattenverschlag auf, in dem man das Material verrotten lässt. Mit Fäulnis hat das nichts zu tun. Guter Kompost stinkt nicht, sondern riecht nach Erde. Es entsteht ein natürlicher Dünger, der den Boden dauerhaft verbessert und gesund erhält.

5. Torf
Noch immer ist es in bundesdeutschen Kleingärten gängige Praxis, zur Bodenverbesserung Torf einzusetzen. Torf wird aus entwässerten Hochmooren gewonnen und ist ein knappes Gut, denn die Torfschicht im Moor wächst nur einen Millimeter pro Jahr; in 100 Jahren sind das gerade mal zehn Zentimeter. Da Moore große Mengen an Kohlendioxid speichern, die mit jedem gestochenen Torfballen wieder frei werden, beschleunigt der Torfeinsatz zudem den Klimawandel. Als klimaneutrale Alternative bietet sich Kompost an. Nachteile sind keine zu befürchten. Im Gegenteil: Kompost ist der Bodengesundheit weit zuträglicher als Torf oder torfhaltige Gartenerde.

6. Gießen
Es empfiehlt sich, im Garten auf Trinkwasser aus der Leitung zu verzichten und mit Regenwasser zu gießen. Das spart Energie für die Förderung und Aufbereitung von Grundwasser. Außerdem hat Regenwasser einen für Pflanzen idealen ph-Wert. Man zapft es mithilfe einer ins Regenfallrohr eingebauten Klappe, die das Wasser in eine Tonne leitet. Die Tonne sollte möglichst groß sein, denn im Zuge des Klimawandels werden die Sommer künftig heißer und trockener ausfallen. Mit 600 Liter Regenwasser lässt sich ein 100-Quadratmeter-Garten etwa vier Wochen lang bewässern.

7. Technopark
Die fortschreitende Elektrifizierung macht auch vor dem Garten nicht halt. Dabei sind nach Einschätzung des BUND elektrisch betriebene Geräte wie Häcksler, Mäher oder Vertikutierer meist überflüssig. Eine Rasenfläche von 200 m² lasse sich problemlos mit dem Handmäher stutzen, stellen die Umweltschützer dazu fest. Und: Der Griff zu Axt, Hacke oder Rechen spare nicht nur Strom, sondern auch den Gang ins Fitness-Studio.

8. Laubsauger
Nicht genug, dass sie Energie verschwenden und die Nachbarschaft verlärmen, Laubsauger schaden darüber hinaus auch dem Bodenleben. Denn mit dem Laub werden zugleich darin lebende Kleintiere wie Asseln, Käfer oder Spinnen abgesaugt. Laubsauger arbeiten mit Saugleistungen um die 15 m3 pro Minute und Blasgeschwindigkeiten bis zu 300 km/h. Insbesondere Geräte mit integriertem Häcksler ließen Kleinlebewesen keine Überlebenschancen, kritisiert der NABU.

9. Wasserspiele
Teichfontänen oder Wasserspeier lassen sich mit Sonnenenergie betreiben. Es gilt: Je stärker die Sonnenstrahlung, desto höher die Fontäne.

10. Kunstlicht
Im naturnahen Garten ist Kunstlicht tabu. Wer es beim Grillabend hell mag, stellt Solarleuchten auf, die sich tagsüber aufladen und nachts bis zu zwölf Stunden Licht spenden. Lampen mit geschlossenem Korpus verhindern, dass Insekten eindringen und verbrennen. Für die Hütte im Schrebergärten gibt es eigens entwickelte Insel-Solaranlagen, die umweltfreundliche Energie für Licht, Kühlschrank und TV erzeugen.

11. Heizpilz
Terrassenheizstrahler – egal ob mit Strom- oder Gasanschluss – sind Energiefresser. Das kostet: Im Schnitt seien 11 bis 15 Euro pro Betriebsstunde fällig, hat der TÜV Rheinland errechnet. Aus Sicht des Klimaschutzes sei der Betrieb von Heizstrahlern nicht vertretbar, ergänzt das Umweltbundesamt.

von Hartmut Netz

Energiesparen im Haushalt - Tipps für den Lampenkauf

Früher war Lampenkauf einfach: Die Wahl der richtigen Glühbirne wurde meist bestimmt durch Wattzahl und Größe des Schraubsockels. Heute stapelt sich in den meterlangen Regalen der Elektromärkte eine verwirrende Vielfalt von Lampentypen, vor der oft sogar die Verkäufer kapitulieren. Dabei beantwortet bereits ein gründliches Studium der Packungsangaben die drängensten Fragen – so man das Fachchinesisch versteht. Wir geben Hilfe zur Selbsthilfe.

1. Qualität
Die auf dem Markt angebotenen Energiesparlampen sind in punkto Qualität sehr unterschiedlich. Billigprodukte hätten meist eine nur geringe Lebensdauer, warnt die Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen. Zu dem gleichen Ergebnis kommen Langzeituntersuchungen der Stiftung Warentest. Es lohnt sich also, etwas mehr Geld auszugeben und in Markenqualität zu investieren: Für eine hochwertige Sparlampe veranschlagen die Experten der Elektizitätswerke Schönau um die zehn Euro; Sonderformen wie Kerzen oder Globen sind teurer. Als Orientierungshilfen im Lampendschungel sind die Ecotopten-Marktübersicht des Öko-Instituts und die Testurteile der Stiftung Warentest gut geeignet.

2. EU-Label
Eine gute Orientierungshilfe für den Lampenkauf ist auch das EU-Energielabel, das Haushaltslampen in Effizienz-Klassen von A bis G einteilt. A steht für besonders stromsparende, G für besonders stromfressende Lampen. Sparlampen erfüllen die Kriterien der Klassen A und B, Niedervolt-Halogenlampen erreichen die Klassen B und C, Hochvolt-Halogenlampen die Klasse D. Glühbirnen schaffen dagegen bestenfalls ein E. Das EU-Label informiert des weiteren über Stromaufnahme in Watt (W) und Lichtstrom in Lumen (lm). Die Angabe der mittleren Lebensdauer in Stunden(h) ist freiwillig. Das EU-Label muss auf der Lampenpackung aufgedruckt sein.

3. Lichtstrom
Der Lichtstrom, gemessen in Lumen (lm), gibt an, wie hell eine Lampe brennt. Es gilt: Je höher der Lumenwert beträgt, desto heller erscheint die Lampe. So liefert eine 40-Watt-Glühbirne etwa 400 Lumen – ebensoviel wie eine 7-Watt-Energiesparlampe. Der Lumenwert der jeweiligen Lampe muss immer auf der Packung angegeben sein.

4. Farbspektrum. Keine einzige künstliche Lichtquelle schafft es, das Farbspektrum des Tageslichts naturgetreu wiederzugeben. Während die Zusammensetzung des Tageslichts je nach Tageszeit und Wetterlage schwankt, leuchtet eine Lampe immer gleich. Glühbirnen leuchten weit stärker im rotgelben als im blaugrünen Bereich. Ihr Licht ähnelt deshalb dem Abendlicht bei tiefstehender Sonne. Energiesparlampen dagegen haben kein kontinuierliches Spektrum; sie strahlen einzelne Farben ab, die sich im Auges des Betrachters zu weiß mischen. Der jeweilige Lichtcharakter hängt dabei vom Mischungsverhältnis der verwendeten Leuchtstoffe ab. Unterscheidungsmerkmal ist die auf der Lampenpackung angegebene Farbtemperatur.

5. Farbtemperatur
Die Farbtemperatur, angegeben in der Einheit Kelvin, entscheidet über die Wirkung des Lichts: Die Bandbreite reicht von warmweiß (unter 3 300 Kelvin) bis tageslichtweiß (über 5 500 Kelvin). Je höher der Wert, desto mehr Blautöne enthält das Licht und desto kälter wirkt es. Der Glühfaden einer Glühbirne hat eine Farbtemperatur von nur 2 700 Kelvin, Halogenlampen liegen zwischen 2 600 und 3 200 Kelvin. Energiesparlampen haben eine Spannbreite von 2 700 bis 8 000 Kelvin. Häufig verbirgt sich die Farbtemperatur auf der Verpackung in einer Ziffernfolge, etwa „840“: Die 40 steht dann für eine Farbtemperatur von 4 000 Kelvin; die 8 ist ein Wert für die Farbwiedergabe.

6. Farbtreue
Lampen gleicher Farbtemperatur können Farben durchaus unterschiedlich wiedergeben. Wie natürlich Farben im Kunstlicht wirken, lässt sich am sogenannten Farbwiedergabe-Index ablesen. Als Referenz gelten Glühbirnen- sie haben mit 100 Punkten den höchsten Index. Halogenlampen erreichen ebenfalls 100 Punkte. Warmweiße Sparlampen liegen bei 80, tageslichtweiße bei 90 und mehr Punkten. Der Farbwiedergabe-Index ist Bestandteil eines dreistelligen Zifferncodes am Lampensockel, beispielsweise 827: Die „8“ steht dabei für eine Farbtreue von 80 Punkten, was im Wohnbereich meist ausreicht.

7. Startzeit
Es gibt zwei Typen von Energiesparlampen: Zum einen die Kaltstarter, die über keine Elektroden-Vorheizung verfügen und sofort in voller Helligkeit erstrahlen. Zum anderen die Warmstarter, die ihre volle Lichtleistung erst mit Verzögerung abgeben. Bis die volle Helligkeit erreicht ist, vergehen ein bis anderthalb Minuten. Die Verzögerung verkürzt sich im Lauf der Zeit. Zudem halten Lampen mit Vorheizung länger. Auf der Packung muss die Anlaufzeit angegeben sein, das meint die Zeit, die vergeht, bis die Lampe 60 Prozent ihrer Lichtleistung erreicht hat.

8. Dimmer
Nicht alle Energiesparlampen lassen sich dimmen. Dimmbare Sparlampen haben auf der Packung den Hinweis „dimmable“ aufgedruckt. Allerdings ist ein Phasenanschnitts- oder ein Phasenabschnittsdimmer erforderlich. Nur Sparlampen mit dem Aufdruck „DorS“ - ein Kürzel für „Dimming or Switching“ - lassen sich auch mit einem konventionellen Glühlampen-Drehdimmer abregulieren.

9. Quecksilber
Energiesparlampen enthalten technisch bedingt in geringen Mengen das giftige Schwermetall Quecksilber. Der Quecksilbergehalt ist gesetzlich auf fünf Milligramm begrenzt und muss auf der Packung angegeben sein. In Lampen guter Qualität finden sich meist nur noch Mengen von weniger als zwei Milligramm, hat die Stiftung Warentest gemessen. Zum Vergleich: Fieberthermometer mit Quecksilbersäule enthalten bis zu 1.000 Milligramm des giftigen Schwermetalls.

von Hartmut Netz

Energiesparen im Haushalt - LED: effizient, aber teuer

LED: effizient, aber teuer
Das Licht der Zukunft strahlt aus winzigen Lämpchen, nicht größer als der Kopf einer Stecknadel. Die LED (Licht emittierende Diode) macht sich daran, der Energiesparlampe, die derzeit den Standard für effiziente Beleuchtung setzt, den Rang abzulaufen. Beim Leuchtmittelhersteller Osram geht man davon aus, dass 2020 ein Drittel aller Lampen in Privathaushalten LEDs sein werden. Gegenüber den bei vielen Verbrauchern unbeliebten Energiesparlampen bieten die winzigen Dioden eine ganze Reihe von Vorteilen. Einziger Nachteil: noch sind sie zu teuer.

Bis vor einigen Jahren fristete die LED ein Schattendasein als rotes oder grünes Signallämpchen an Videorecordern, CD-Spielern und Fernsehgeräten. Diese Zeiten sind vorbei. Heute leuchtet sie unter anderem in Ampeln, Taschenlampen, Autoscheinwerfern, Fahrradrücklichtern und Lichterketten für den Weihnachtsbaum. Seit kurzem hat die LED nun auch begonnen, den Markt für Wohnraumbeleuchtung aufzurollen. Ihr Vorteil: Bereits heute wandelt sie elektrischen Strom genauso effizient in Licht um wie die Energiesparlampe. Dabei ist ihr Potenzial jedoch bei weitem noch nicht ausgeschöpft.

Winzige Halbleiterkristalle
Wie Glühbirnen und Sparlampen erzeugen auch LEDs Licht, haben aber sonst wenig mit den beiden anderen Lampentypen gemein. Während die einen mit einem Glühdraht arbeiten und die anderen per Gasentladung leuchten, funktionieren LEDs mit winzigen Halbleiterkristallen, die durch elektrischen Strom zum Leuchten angeregt werden. Je nach Zusammensetzung des Kristalls leuchten LEDs in den Farben Gelb, Orange, Rot, Grün und Blau. Um genug Leuchtkraft für eine Lampe zu erzielen, müssen mehrere Dioden gekoppelt werden. Das Gros der LED-Lampen, die zur Zeit angeboten werden, liefert noch kaum mehr Helligkeit als als eine 40-Watt-Glühbirne. Einzelne Produkte stoßen jedoch bereits in die 60-Watt-Klasse vor. Zur Erzeugung von weißem Licht, das durch eine Überlagerung verschiedener Lichtfarben entsteht, haben die Hersteller mehrere Verfahren entwickelt: Kombiniert man beispielsweise blaue und gelbe Leuchtdioden, erscheint das abgestrahle Licht weiß. Aus Kostengründenkommt jedoch meist ein anderes Verfahren zum Einsatz, bei dem blaue LEDs mit einem gelb fluoriszierenden Leuchtstoff beschichtet werden. Das Licht solcher Lampen wirkt wegen des hohen Blauanteils im Vergleich mit der Glühbirne jedoch kalt. Um mehr Wärme ins Licht zu bringen, experimentieren einige Hersteller mit einer zusätzlichen roten Diode.

LEDs leuchten ohne Quecksilber
Ähnlich wie Energiesparlamen leuchten LEDs in den Lichtfarben warmweiß extra, warmweiß, neutralweiß und tageslichtweiß. Es gibt sie in Birnen-, Globen-, Tropfen- oder Kerzenform und sie werden sowohl für 230-Volt-Netzspannung als auch für Niedervoltsysteme angeboten. Ihr Umweltvorteil im Vergleich zur Energiesparlampe: LEDs kommen ohne das giftige Quecksilber aus. Da sie sofort nach Einschalten mit voller Helligkeit leuchten, eignen sie sich für Treppenhaus und Flur. Auch in Kombination mit Bewegungsmeldern punkten die Dioden, denn häufiges Ein- und Ausschalten vertragen sie ohne Murren. Anders als Sparlampen leuchten LEDs auch bei Minusgraden mit unverminderter Helligkeit – das prädestiniert sie für den Außeneinsatz. Sie sind problemlos dimmbar, stoßunempfindlich, und weil sie sich im Betrieb auf maximal 40 Grad erwärmen, kann man sie bedenkenlos in die Kinderzimmerlampe schrauben. Potenzial nicht ausgeschöpft
In punkto Lebensdauer könnten LED-Lampen noch zulegen, wie Untersuchungen der Stiftung Warentest nahelegen. Theoretisch halten Leuchtdioden bis zu 100 000 Stunden, doch in der Praxis liegen sie derzeit gleichauf mit Energiesparlampen, die 10 000 bis 15 000 Stunden halten. Auch in Sachen Lichtausbeute ist noch was drin: Die LEDs, die Stiftung Warentest unter die Lupe nahm, erreichten 40 bis 80 Lumen pro Watt. Das ist vergleichbar mit der Effizienz guter Energiesparlampen. Unter Laborbedingungen werden jedoch bessere Werte erreicht. Hier schlummert noch Potenzial. Bislang hat sich die erzielbare Lichtleistung der LED alle zwei Jahre verdoppelt. Das eigentliche Problem der LED ist jedoch nicht ihr unausgeschöpftes Potenzial, sondern ihr hoher Preis. Denn damit eine LED-Lampe genauso hell leuchtet wie eine Glühbirne, müssen entsprechend viele Dioden gekoppelt werden, was die Produktionskosten in die Höhe treibt. Deshalb gilt: Je heller die Lampe, desto höher der Preis. Eine leistungsstarke LED-Lampe kostet zwischen 20 und 40 Euro, hat die Verbraucherzentrale NRW ermittelt. Das ist zwei- bis dreimal mehr Geld, als eine vergleichbare
Energiesparlampe kostet. „Effizient, aber teuer“, lautet deshalb das Fazit der Verbraucherschützer: LEDs lohnten sich nur dort, wo sie oft und lange brennen.

Korsett des Schraubsockels
Genau genommen ist die LED in der Form, in der sie zurzeit verkauft wird, nur eine Krücke. „Retrofits“ nennen Experten diese LEDs mit Schraub- oder Stecksockel, die in die wohlbekannten Glühlampenfassungen passen. Retrofits sind ein Kompromiss, der die Dioden samt zugehöriger Elektronik in eine Fassung zwingt und dadurch die Lebensdauer der LED-Lampe drastisch beschneidet. Denn die Wärme, die im Betrieb frei wird, ruiniert mit der Zeit die elektronischen Bauteile. Hinzu kommt, dass die LED im Unterschied zur Glühbirne ein Punktstrahler ist. Sie funktioniert immer dann optimal, wenn sie nach vorne Licht und nach hinten Wärme abstrahlen kann. Herkömmliche Lampenschirme und Deckenleuchten werden ihrem Charakter deshalb kaum gerecht. Aus dem Korsett des Schraubsockels befreit, bietet die LED eine Fülle neuer Gestaltungsmöglichkeiten: Leuchtbänder, Lichtschlangen und fest verbaute LEDs, die sich nach dem Lego-Prinzip zusammenstecken lassen, sind bereits auf dem Markt. Nach Ansicht von Experten sind sie Vorboten einer Revolution in der Lichttechnik, die nicht mehr einzelne Lichtquellen zum Strahlen bringen wird sondern ganze Flächen – organische Leuchtdioden (OLEDs) machen es möglich. Sie bestehen aus ultrafeinen organischen Schichten, hundertmal dünner als ein Haar, die durch Strom zum Leuchten gebracht werden. OLEDs könnten das Verständnis von Kunstlicht auf den Kopf stellen: Die Wohnungen von übermorgen werden erhellt durch Glühkacheln, Leuchttapeten und Lichtfolien.
von Hartmut Netz

Energiesparen im Haushalt - Immer eine volle Trommel

Immer eine volle Trommel
Waschmaschinen sind die Heinzelmännchen der Neuzeit: Trommel füllen, einschalten und fertig. Insbesondere in kinderreichen Familien sind Waschmaschinen im Dauereinsatz. Das schlägt sich in der Stromrechnung nieder: Waschen und trocknen verschlingen mehr als 15 Prozent des im Haushalt verbrauchten Stroms. Wer einen Neukauf plant, sollte also einen Blick auf den Verbrauch werfen: Über die Lebensdauer von 15 Jahren betrachtet spart eine effiziente Maschine 500 Euro Stromkosten.

1. Stromverbrauch. Die meiste Elektrizität frisst das Erhitzen des Wassers. Eine Maschine, die zwanzig Liter Wasser mehr als andere verbraucht, verursacht für den Fall durchschnittlicher Strom- und Wasserpreise in fünfzehn Jahren Mehrkosten von 250 Euro. Sparsame Geräte mit einer Fünf-Kilo-Trommel verbrauchen im 60-Grad-Standardprogramm laut der Ecotopten-Markt-übersicht des Öko-Instituts maximal 45 Liter Wasser und 0,85 Kilowattstunden Strom, Sechs-Kilo-Maschinen höchstens 49 Liter Wasser und 1,02 Kilowattstunden Strom.

2. EU-Label. Als Orientierungshilfe bei der Suche nach einer sparsamen Waschmaschine dient das EU-Energielabel. Es teilt die Geräte in Effizienklassen ein, von A für Stromsparer (grün) bis G für Stromfresser (rot). Im Januar 2011 wurde die A-Klasse erweitert um A+, A++ und A+++. Diese Kennzeichnung wird vom Jahr 2012 an Pflicht sein. Ebenfalls neu: Das Label informiert nun nicht mehr über den Energie- und Wasserverbrauch pro Waschgang, sondern weist den Jahresverbrauch bei wöchentlich vier Waschgängen aus. Die Angabe der Reinigungswirkung entfällt, da künftig alle Maschinen zumindest die Kriterien der A-Klasse erfüllen müssen. Stattdessen gibt das Label die maximale Lärmbelastung beim Waschen und Schleudern in Dezibel an.

3. Markenqualität. Die kostet zwar, doch Untersuchungen der Stiftung Warentest haben ergeben, dass Billigmaschinen wegen der kürzeren Lebensdauer unterm Strich meist teurer kommen. Außerdem hapert es bei sparsamen No-Name-Geräten meist in puncto Waschqualität. Heutige Spitzengeräte schleudern die Wäsche mit mindestens 1 400 Umdrehungen pro Minute, verfügen über eine Mengenautomatik, die den Wasserverbrauch an die Wäschemenge anpasst, und haben ein hochwertiges Sicherheitssystem gegen Wasserschäden, dessen Funktionstüchtigkeit der Hersteller über die die gesamte Lebensdauer der Maschine garantiert.

4. Waschtrockner. Sie kombinieren Waschmaschine und Trockner in einem Gerät – die Wäsche wird in derselben Trommel gewaschen und getrocknet. Allerdings muss man den Trommelinhalt auf zwei Trockengänge aufteilen. Unterm Strich verbraucht ein Waschtrockner mehr Strom als die getrennte Nutzung von Waschmaschine und Trockner.

5. Trommel. Waschmaschinen mit einem Fassungsvermögen von sieben oder gar acht Kilogramm lohnen sich für Privathaushalte so gut wie nie. Werden solche Geräte nicht voll beladen, verbrauchen sie pro Kilo Wäsche meist mehr Strom und Wasser als ein kleines Gerät mit gleicher Beladung. Große Haushalte mit hohem Wäscheanfall fahren am besten mit einer Sechs-Kilo-Maschine. Für Normalhaushalte tut es auch ein Gerät mit Fünf-Kilo-Trommel, für Singles reichen drei Kilo.

6. Mengenautomatik. Moderne Waschmaschinen haben eine Mengenautomatik, die bei teilweiser Beladung die Strom- und Wasseraufnahme senkt. Vor dem Neukauf sollte man die Marktübersicht des Öko-Instituts, Ecotopten, zu Rate ziehen; sie nennt auch den Verbrauch bei halber Beladung. Denn viele Geräte senken die Strom- und Wasseraufnahme bei halbvoller Trommel nur um 15 bis 25 Prozent; gute Geräte kommen auf eine Reduktion von 35 Prozent und mehr.

7. Schleuderzahl. Die Schleuderwirkung gibt Auskunft darüber, wie feucht die Wäsche nach dem Schleudern noch ist. Sie wird auf dem EU-Label mit Noten von A bis G bewertet. Nur Geräte mit Schleuderzahlen von 1 500 Umdrehungen pro Minute (U/min) erreichen die A-Klasse. Solche Maschinen sind deutlich teurer als Geräte mit niedrigeren Drehzahlen. Experten empfehlen, die Wäsche mit 1 200 bis 1 400 U/min zu schleudern und dann in den Trockner zu stecken. Niedrigere Schleuderzahlen erhöhen den Stromverbrauch des Trockners bis 25 Prozent, höhere bringen keine zusätzliche Ersparnis. Solche Überlegungen können einem egal sein, nutzt man die Sonne als Trockner: Man hängt seine Wäsche im Garten oder auf dem Balkon auf und wartet, bis sie trocken ist. Die so erzielte Strom- und Kostenersparnis ist unschlagbar.

8. Standby. Geräte mit elektronischem Sicherheitssystem gegen Wasserschäden (Aquastopp) ziehen auch im abgeschalteten Zustand Strom. Trennt man sie mittels schaltbarer Steckdosenleiste vom Stromnetz, spricht der Aquastopp im Ernstfall nicht mehr an. Durch den Verzicht auf Elektronikschnickschnack wie Uhr und Display lässt sich der Standby-Verbrauch jedoch in Grenzen halten.

9. Warmwasseranschluss. Wer seine Waschmaschine an die Warmwasserleitung anschließt, kann viel Strom sparen – vorausgesetzt, das Wasser im Haushalt wird nicht elektrisch erwärmt. Besonders effizient arbeiten Sonnenkollektoren, aber auch ein moderner Gas-Durchlauferhitzer spart Energie. Allerdings sollte die Leitung vom Boiler zur Waschmaschine möglichst kurz und gut isoliert sein. Faustregel: Es laufen höchstens zwei Liter Kaltwasser aus, bevor es warm wird. Unter diesen Bedingungen lassen sich laut Verbraucherzentrale NRW zwischen 50 und 100 Euro Stromkosten sparen. Allerdings sind bislang nur wenige Modelle mit getrenntem Kalt- und Warmwasseranschluss auf dem Markt. Konventionelle Geräte lassen sich mit einem Vorschaltgerät nachrüsten.
von Hartmut Netz

Energiesparen im Haushalt - Porentief rein bei 30 Grad

Porentief rein bei 30 Grad
„60 Grad einstellen und Ariel in den Hauptwaschgang.“ Klementine wusste, wie Wäsche „nicht nur sauber, sondern rein“ wird. Heute ist die Dame mit der Schirmmütze und dem rotweißen Halstuch  reklamegeschichte – und um Buntwäsche „porentief“ zu reinigen, muss man das Wasser auch nicht mehr auf 60 Grad heizen, meistens reichen 30 Grad – Technik und Niedertemperaturwaschmittel machen´s möglich. Nebeneffekt: Niedrigere Temperaturen schonen Gewebe und Farben der Kleidungsstücke.

Auch der Geldbeutel wird geschont, wenn man mit den Temperaturen runtergeht. Wer auf die Kochwäsche verzichtet und stattdessen mit 60 Grad wäscht, senkt, wie die Experten der Elektrizitätswerke Schönau errechnet haben, den Stromverbrauch pro Waschgang um fast die Hälfte. Nochmals um die Hälfte weniger Strom zieht die Maschine, wenn die Wäsche statt im 60-Grad-Standardprogramm mit nur 40 Grad gewaschen wird. Die Stromersparnis ist deshalb so groß, weil eine Waschmaschine für das Drehen der Trommel vergleichsweise wenig Energie benötigt; der Löwenanteil geht für die Wassererwärmung drauf. Wer also bei den Waschtemperaturen ansetzt, hat den zentralen Hebel zum Strom- und damit Geldsparen gefunden. Auf den Kochwaschgang kann man heute getrost verzichten, denn dank moderner Vollwaschmittel wird die Wäsche auch bei geringeren Temperaturen sauber. Für Buntwäsche reicht meist das 30-Grad-Programm; Weißwäsche wird bei 40 bis 60 Grad sauber; bei Bett- und Babywäsche und stark verschmutzten Handtüchern sorgen das 60-Grad-Programm und ein bleichehaltiges Waschmittel für ein hygienisch einwandfreies Waschergebnis.

Rezepturwechsel bei Omo & Co
Im Fall der Temperatur sollte man sich immer vor Augen halten, dass Kleidungsstücke heutzutage längst nicht mehr so stark verschmutzt sind wie noch vor Jahrzehnten. Die meisten Menschen arbeiten im klimatisierten Büro statt im Schweiße ihres Angesichts und wechseln Hemd, Hose und Unterwäsche nahezu täglich. Das haben auch die Waschmittelhersteller erkannt und vor einigen Jahren die Rezepturen von Ariel, Omo, Persil und Co. so geändert, dass die Mittel ihre volle Waschkraft bereits bei 20 Grad entfalten. Ein Paradigmenwechsel, den Henkel im Stillen vollzog, Procter & Gamble mit Ariel Kalt-Aktiv jedoch mit hohem Aufwand bewarb. Zu diesem Zweck hatte der Konzern das Öko-Institut in Freiburg mit einer Studie beauftragt, die dem Waschen bei niedrigen Temperaturen ein großes Energiesparpotenzial bescheinigte. Die Tatsache, dass Wäsche bei niedrigen Temperaturen genauso „porentief rein“ werden kann wie bei hohen, lässt sich anhand des sogenannten Sinnerschen Kreises zeigen.

Demnach bestimmen vier Parameter das Reinigungsergebnis: Chemie, Mechanik, Temperatur und Einwirkzeit. Jeder der vier Parameter ist in seiner Größe veränderbar und kann durch die drei anderen kompensiert werden. Verringert man die Temperatur, muss man dieses Manko demnach durch einen der drei anderen Parameter ausgleichen, um auf das gleiche Waschergebnis zu kommen wie bei einer höheren Temperatur.

Kaltwaschen bei 15 Grad
Daraus folgt: Mit einer modernen, effizient konstriuierten Waschmaschine, einem hochwirksamen Niedertemperaturwaschmittel und einer verlängerten Einwirkzeit wird die Buntwäsche heutzutage bei 30 Grad genauso sauber wie früher im 60-Grad-Programm. Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass man bei den beliebten Kurzprogrammen wegen der kürzeren Einwirkzeit Abstriche beim Waschergebnis hinnehmen muss.

Die Erkenntnisse des Sinnerschen Kreises haben sich unter den Verbrauchern jedoch noch nicht so recht herumgesprochen: Eine Umfrage der Universität Bonn unter 5 000 Waschmaschinenbesitzern ergab, dass die Deutschen ihre Wäsche im Schnitt bei 46 Grad waschen. Im globalen Vergleich ist das hoch: In Spanien beispielsweise ist Kaltwaschen bei 15 Grad so verbreitet, dass es die nationale Durchschnittstemperatur auf 33 Grad drückt. In Australien, Japan und den USA haben Waschmaschinen nicht einmal einen eigenen Heizstab, sondern werden mit Warmwasser aus der Leitung versorgt. Alle Wäschearten werden bei gleicher Temperatur gewaschen, also irgendwo zwischen 30 und 40 Grad.

Dass in Deutschland niedrige Waschtemperaturen skeptisch betrachtet werden, hat vermutlich mit der Macht der Gewohnheit und der Angst vor Krankheitserregern zu tun. Tatsächlich tötet eine scharfe Lauge, mit der früher die Schmutzwäsche im Kochwaschgang geschunden wurde, weit mehr Mikroben ab als heutige milde Reinigungsmittel im Niedertemperatur-Betrieb. Studien haben ergeben, dass bei einer 30-Grad- Wäsche mit einem milden Colorwaschmittel weit mehr Keime überleben als im 60-Grad-Waschgang. Als aggressiver erwiesen sich bleichhaltige Vollwaschmittel; sie konnten die Mikroben auch bei niedrigen Temperaturen stoppen.

Angst vor Krankheitserregern 
Thomas Hauer vom Freiburger Beratungszentrum für Hygiene hält es jedoch für unwahrscheinlich, dass der Trend zur Niedertemperatur-Wäsche die Krankheitsgefahr im Haushalt erhöht: „Wenn alle Familienmitglieder gesund sind und die Waschmaschine ab und zu gereinigt wird, besteht kein Grund zur Sorge“, sagt der Hygiene- und Umweltmediziner.

60 Grad Wassertemperatur und ein Vollwaschmittel seien ausreichend, um Keime abzutöten. Von desinfizierenden Hygienespülern rät Hauer ausdrücklich ab: „Umweltbelastung und allergisches Risiko stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen der Mittel.“ Um in der Waschmaschine eine übermäßige Keimbildung zu verhindern, sollte man stattdessen einmal pro Monat bei 60 Grad waschen. Der Biofilm-Experte Hans-Curt Flemming von der Universität Duisburg rät zudem, die Wäsche in der Sonne zu trocken: „Hitze und UV-Licht bekommen den Mikroben nicht.“ Entwarnung an allen Fronten also. Haushalten, die bisher am Waschen bei heißen Temperaturen festgehalten haben, rät das Öko-Institut zum „One-Click-Down-Szenario“: Man wäscht immer eine Temperaturstufe niedriger als gewohnt. Beim Neukauf einer Maschine sollte man ein Modell wählen, das im Standardprogramm auch mit 20 Grad oder kalt wäscht. Dabei sind es die Textilhersteller, die den Trend zur lauwarmen Wasche beschleunigen: Viele Gewebe halten nur noch Temperaturen bis maximal 30 Grad aus.
von Hartmut Netz

Engeriesparen im Haushalt - Clever waschen

Clever Waschen
Heutzutage kann sich kein Mensch mehr vorstellen, was für eine Plackerei das Wäschewaschen früher war: Nach dem Einweichen in heißer Lauge wurde jedes einzelne Stück geknetet, gerieben und geschlagen, kalt gespült und schließlich mit ganzer Kraft ausgewrungen. Erst dann war es reif für die Leine. Aber selbst im Zeitalter der vollautomatischen Waschmaschine lässt sich das Wäschewaschen weiter optimieren: Wer mit voller Trommel, niedriger Temperatur und richtig dosiertem Waschmittel wäscht, senke die Kosten für das Wäschewaschen um ein Drittel, hat die Verbraucherzentrale NRW ermittelt.

1. Sortieren
Bevor die Wäsche in die Trommel kommt, muss sie vorsortiert werden. Man sortiert nach Empfindlichkeit: Welche Waschtemperatur und welches Waschmittel – bei Baukastensystemen: welche Komponenten – verträgt das Wäschestück? Sortiert man nicht und wäscht Buntwäsche und robuste weiße Wäsche gemeinsam, bleiben entweder die bunten Teile auf der Strecke oder die weißen Stücke werden nicht richtig sauber. Auch sehr helle und sehr dunkle Wäsche sollte man möglichst getrennt voneinander waschen, sonst kann es passieren, dass einzelne Teile abfärben.

2. Flecken
Wäschestücke mit hartnäckigen Verschmutzungen sollten vorbehandelt werden. Blutflecken lassen sich mit kaltem Wasser ausspülen, gegen Obst- und Gemüseflecken hilft Auswaschen mit Gallseife; Kaffeeflecken entfernt man mit konzentrierter Waschmittellösung und etwas Essig, Gras und Rotweinflecken sollten noch im feuchten Zustand mit Gallseife behandelt werden. Es gilt: Je empfindlicher das Gewebe, desto schwieriger die Fleckentfernung. Denn die Fasern können beschädigt werden oder sich entfärben.

3. Beladung
Die Bedienungsanleitung der Waschmaschine gibt die maximale Beladungsmenge in Kilo an. Das ist in der Praxis die Wäschemenge, die im trockenen Zustand mit etwas Druck in die Trommel passt. Diese Faustregel lässt sich jedoch nur auf unempfindliche Wäsche aus Baumwolle oder Mischgewebe anwenden. Für empfindliche Teile aus Synthetik, Seide oder Wolle gelten deutliche geringere Beladungsmengen. Vollbeladene Maschinen arbeiten am effizientesten. Dies gilt auch für Geräte mit Mengenautomatik. Diese Zusatzfunktion senkt bei Teilbeladung zwar die Stromund Wasseraufnahme, tut dies jedoch nicht im gleichen Verhältnis zur Wäschemenge: Die besten Geräte auf dem Markt reduzieren den Strom- und Wasserverbrauch bei halber Beladung um maximal 35 Prozent.

4. Vorwäsche
Leicht verschmutzte Wäsche wird auch ohne Vorwäsche sauber. In diese Kategorie fallen alle Wäschestücke, auf denen keine Verschmutzungen oder Flecken sichtbar sind und die höchstens ein wenig streng riechen wie Gäste-Handtücher oder T-Shirts, die nur einen Tag getragen wurden. Auch bei normal verschmutzer Wäsche ist der Vorwaschgang überflüssig. Dazu zählen Textilien mit sichtbaren Schmutzrändern und leichten Flecken; also beispielsweise durchgeschwitzte Hemden und bis zu einer Woche benutzte Handtücher. Bei stark verschmutzter Wäsche kann Vorwaschen dagegen das Waschergebnis verbessern. Darunter fallen Stücke mit deutlich erkennbaren starken Flecken; beispielsweise Baby-Lätzchen, Stoffservietten, Geschirrtücher oder die Berufskleidung von Handwerkern. Wer auf die Vorwäsche verzichtet, spart – abhängig von der Waschtemperatur – zwischen 10 und 30 Prozent Energie.

5. Waschmittel
Sogenannte Vollwaschmittel vereinen im Pulver Basiswaschmittel, optische Aufheller, Bleichmittel und Enthärter. Sie eignen sich für alle weißen und farbechten Textilien aus Baumwolle, Leinen oder Mischgewebe. Colorwaschmittel verzichten auf optische Aufheller und Bleichmittel und reinigen Buntwäsche schonender als Vollwaschmittel. Feinwaschmittel enthalten faser- und farbschonenden Pflegekomponenten. Mit ihnen wird empfindliches Gewebe, beispielsweise Kunstfaser, ohne unterwünschte Nebenwirkungen sauber. Ökologisch gesehen schneiden Baukasten- Waschmittel am besten ab, denn die einzelnen Komponenten lassen sich je nach Bedarf zugeben und dosieren. Von flüssigen Vollwaschmitteln rät das Umweltbundesamt ab. Wegen ihres höheren Tensid-Gehaltes belasten sie die Umwelt weit stärker als Waschmittel in Pulverform. Textilien aus Seide und Wolle sollten mit speziellen Wollwaschmitteln im Schongang oder von Hand gewaschen werden.

6. Dosierung
Waschmittel enthalten Chemikalien, die die Umwelt belasten. Richtiges Dosieren ist ratsam. Insbesondere Allergiker und Menschen mit empfindlicher Haut sollten die Dosierempfehlungen auf der Packung nicht überschreiten, denn Duft- und Bleichmittel können Haut und Atemwege reizen. Eine Unterdosierung wiederum kann zu einem unbefriedigenden Waschergebnis führen. Trotzdem gebe ein Drittel der Deutschen zu viel, ein weiteres Drittel zu wenig Waschmittel in die Maschine, sagt der Entwicklungsingenieur beim Gerätehersteller Bosch, Ingo Schulze. Die richtige Dosierung hängt vom Verschmutzungsgrad der Wäsche und dem Härtegrad des Wassers ab, den man beim heimischen Wasserwerk erfragen kann. Seit dem Jahr 2005 gelten europaweit drei neue Härtebereiche, die die vier alten in Deutschland abgelöst haben.

7. Weichspüler
In heute gängigen Weichspülern werden nur noch Tenside eingesetzt, die biologisch vollständig abbaubar sind. Allerdings enthalten Weichspüler auch Duftstoffe, die allergische Reaktionen hervorrufen können. Außerdem verringern sie die Wasseraufnahme von Textilien, was bei Handtüchern ziemlich nerven kann.

8. Schleudern
Wer die Wäsche nach dem Waschen in den Trockner steckt, sollte sie mit 1.200 bis 1.400 Umdrehungen pro Minute schleudern, rät die Verbraucherzentrale NRW. Höhere Schleuderzahlen rentierten sich nicht, denn sie hätten praktisch keinen Einfluss auf den Stromverbrauch des Trockners. Am meisten spart allerdings, wer seine Wäsche mit 400 Umdrehungen schleudert und sie auf einer Wäscheleine in der Sonne trocknen lässt. Garantierter Zusatznutzen: Eventuell noch vorhandene Keime werden durch das UV-Licht zuverlässig abgetötet. Wer seine Wäsche noch auf der Leine in Form zieht, spart sich zudem in vielen Fällen das Bügeln.

9. Wäschepflege
Wer lange Freude an seinen Kleidungsstückenhaben will, sollte nicht öfter waschen als unbedingt nötig. Die meisten Textilien müssen nicht nach jedem Tragen gewaschen werden. Oft genügt es, die Kleidung auszulüften oder abzubürsten. Zu kurze Waschabstände beschleunigen den Alterungsprozess: Farben bleichen aus, die Fasern verschleißen.
von Hartmut Netz

Energiesparen im Haushalt - Was eine Kilowattstunde Strom leistet

Was eine Kilowattstunde Strom leistet
Im Rahmen des European Energy Award werden wir als Service der Gemeinde Fronreute in unregelmäßigen Abständen Bürgerinfos zu verschiedenen Themen veröffentlichen.Die meisten Menschen haben nur eine vage Vorstellung davon, wofür sie wieviel Energie verbrauchen, geschweige denn, dass sie wissen, was man mit einer Kilowattstunde Strom anfangen kann. Wer aber weiß, welche Elektrogeräte im Haushalt über das Jahr gerechnet sehr viel Energie verschlingen und welche weniger, ändert sein Nutzerverhalten automatisch – und zwar vor allem dort, wo es am meisten einbringt.

Die verbrauchte Energie seiner elektrischen Geräte daheim zu ermitteln, ist ganz einfach, verrät uns die Verbraucherzentrale in Sachsen (VZS): Man multipliziert die Leistung des Geräts – zu finden auf der Produktetikette – mit seiner Laufzeit. Beispiel: Ein Fernseher leistet 60 Watt und läuft vier Stunden lang, dann benötigt das TV-Gerät dafür 240 Wattstunden Strom oder eine knappe viertel Kilowattstunde. Da eine Kilowattstunde derzeit etwa 25 Cent kostet, muss man für die vier Stunden, die der Fernseher gelaufen ist, demnach knapp acht Cent berappen. Man kann daran also deutlich den Einfluss der Leistung eines Gerätes auf den Stromverbrauch erkennen: Ein Fernsehgerät mit 200 Watt Leistung kostet dann für vier Stunden bereits fast 20 Cent. Das seien zwar noch keine ganz großen Summen, räumen die Verbraucherschützer in Sachsen ein, doch über das Jahr verteilt käme da schon einiges zusammen.

Denn multiplizieren Sie doch mal, um beim Beispiel Fernsehen zu bleiben, die Leistung Ihres TV-Geräts (z. B. 200 Watt) mit den täglichen Betriebsstunden (rund vier Stunden) und 365 Tagen für ein Jahr (oder benutzte Tage) und teilen die Summe durch 1 000 (1 000 Wh = 1 kWh), dann ergeben sich:

200 x 4 x 365 : 1000 = 292 kWh. Diese Strommenge mal 25 Cent (für eine Kilowattstunde) macht 73 Euro, die Sie pro Jahr allein für Ihren täglichen Fernsehgenuss bezahlen müssen. Nun rechnen Sie das auch für all Ihre weiteren Elektrogeräte in Ihrem Haushalt auf einer Liste nach. Alle Werte zusammengezählt ergeben in etwa die Zahl der Kilowattstunden, die auch auf Ihrer Jahresstromrechnung stehen sollte. Je nachdem, wie gut man geschätzt hat, liegt man dichter dran oder weiter weg. Fünfzig Prozent daneben seien „für den Anfang schon ziemlich gut“, meint der Bund der Energieverbraucher.

Und der Energieexperte der VZS, Roland Pause, rät: „Wenn Verbraucher nun aufmerksam ihr Nutzungsverhalten beobachten, können sie bewerten, wo ihre Schwachstellen beim Stromverbrauch sind und dies entsprechend beeinflussen.“
von Tim Bartels

Tipps für Stromverbraucher:

1. Besuchen Sie regelmäßig Ihren Stromzähler. Voraussetzung für effektives Sparen ist die Kenntnis des Strombedarfs. Deshalb sollten Sie eine Strombilanz machen: Wie viel Strom verbrauchen Sie an einem Tag, in einer Woche, in einem Monat und in einem Jahr? Die Bilanz hat auch den Vorteil, dass Sie bei der nächsten Stromrechnung nicht mehr so leicht von Ihrem Stromverbrauch überrascht werden!

2. Achten Sie auf A+++. Von 2012 an gelten neue Energieeffizienzklassen. Bei der Ausgestaltung der neuen Energieklasse A+++ (Kühl- und Gefriergeräte, Weinkühlschränke, Fernseher, Waschmaschinen, Wäschetrockner und Geschirrspülmaschinen) hat die Industrie darauf geachtet, dass die Anforderung für A+++ an die jeweilige Gerätekategorie angepasst wurde und mit dem alten Label meist nicht mehr vergleichbar ist.

3. Wenn Ihr altes Gerät ausgedient hat, wählen Sie ein Neues mit Sparpotential. Selbst wenn Sie vor zwölf Jahren bereits auf einen niedrigen Strombedarf geachtet haben, können Sie heute bei einem notwendigen Austausch eines Kühl- oder Gefriergeräts noch viel Strom sparen, bei gleichem Nettovolumen bis 50 Prozent! Wählen Sie die EU-Energieklasse A+++ und nur im Notfall A++.

4. Side-by-Side-Kombinationen meiden. Sie sind der heimliche Favorit: Die großen Kühl- und Gefrierkombinationen mit zwei Türen nebeneinander und viel Schnickschnack innen drin. Diese oft amerikanisch geprägten Geräte benötigen in der Normfunktion 450 kWh/Jahr und erreichen mit ihren sinnlosen Luxusfunktionen pro 100 Liter Kühl- und Gefriervolumen oft das Doppelte des heute bei Neugeräten üblichen Strombedarfs.

5. Umluftbacköfen sind sparsam. Allgemein verbraucht ein Backofen bei konventioneller Beheizung bis 25 Prozent mehr Strom als in der Umluftfunktion. Die Angaben stehen im Datenblatt zum Gerät. Verbräuche von 0,65 kWh in der Umluftfunktion und 0,80 kWh bei konventioneller Beheizung gelten als stromsparend. Stromfressende Backöfen mit 60-Liter-Volumen verbrauchen mehr als 1 kWh Strom.

Energieeffizienz bedeutet, mehr aus einer Kilowattstunde herauszuholen:
Für elektrische Energie ist Kilowattstunde (kWh) die übliche Verrechnungseinheit: Ein Elektrogerät mit einer Leistung von 1 000 Watt (W), das eine Stunde lang läuft, verbraucht 1 kWh Strom. Und damit …

  • … leuchtet eine 40-Watt-Glühlampe ( als letzte ihrer Art noch bis September 2012 im Handel) 25 Stunden lang
  • … strahlt eine 10-Watt-Energiesparlampe (gleiche Leuchtstärke wie die 40-W-Glühbirne) 100 Stunden lang.
  • … läuft ein Staubsauger auf mittlerer Stufe eine Stunde lang.
  • … kühlt ein 300-Liter-Kühlschrank zwei Tage lang.
  • … glättet das Bügeleisen 15 Hemden.
  • … liefert eine Kaffeemaschine 70 Tassen.
  • … erhitzt eine Herdplatte eine halbe Stunde lang.
  • … läuft ein elektrischer Durchlauferhitzer drei Minuten.

Energiesparen im Haushalt - Wäsche trocknen - Ein Hoch auf die Leine!

Ein Hoch auf die Leine
Sie sind schnell und bequem: Wäschetrockner ersparen das Auf- und Abhängen und die Wäsche trocknet in kürzester Zeit. Doch die Arbeitserleichterung ist teuer erkauft: Trockner gehören zu den hungrigsten Energiefressern im Haushalt überhaupt. Auf bis zu 150 Euro pro Jahr können sich die Stromkosten summieren. Zwar arbeitet die neue Trockner-Generation deutlich sparsamer als herkömmliche Geräte, der dafür nötige technische Mehraufwand kostet aber einige hundert Euro mehr. Trotzdem bleibt die Umweltbilanz der Wäscheleine unerreicht.
Von Hartmut Netz

1. EU-Label. Als Orientierungshilfe bei der Suche nach einem sparsamen Trockner dient das EU-Energielabel. Es teilt die Geräte in sieben Effizienzklassen ein, von A für Stromsparer (grün) bis G für Stromfresser (rot). Zudem gibt es an, ob das Gerät ein Abluft- oder ein Kondensationstrockner ist und nennt für die Beladung mit Baumwolle die maximale Füllmenge und den Energieverbrauch je Trockengang. Die meisten käuflichen Geräte erreichen bestenfalls die Effizienzklasse C; in der A-Klasse rangieren ausschließlich gasbetriebene Trockner und solche mit integrierter Wärmepumpe.

2. Trockner-Typen. Der Ablufttrockner saugt Luft aus dem Aufstellraum, heizt sie elektrisch auf und trocknet damit die Wäsche. Die nun feuchte Luft wird über einen Schlauch ins Freie geblasen. Ablufttrockner sollten in trockenen, unbeheizten und gut belüfteten Räumen stehen. Denn je höher die Luftfeuchte, desto mehr Strom braucht das Gerät. Im beheizten Raum würde ein Ablufttrockner zudem die Heizkosten in die Höhe treiben, denn die angesaugte Raumluft wird durch nachströmende Kaltluft von draußen ersetzt. Optimal aufgestellt verbraucht ein Ablufttrockner etwa ein Zehntel weniger Strom als ein Kondensationstrockner. Auch der Kondensationstrockner holt die Feuchtigkeit mittels elektrisch erwärmter Luft aus der Wäsche. Anders als bei Ablufttrocknern zirkuliert die Prozessluft in einem geschlossenen Kreislauf. Um sie abzukühlen, saugt das Gerät Luft aus dem Aufstellraum an. Dabei kondensiert die Feuchtigkeit. Die abgekühlte Prozessluft wird nun erneut aufgeheizt und über die Wäsche geführt, während die aufgewärmte Kühlluft in den Raum strömt. Kondensationstrockner sollten nur in gut belüfteten Räumen aufgestellt werden. Bei manchen Geräten entweicht bis zu einem Drittel der Restfeuchte in den Raum – das kann zu Schimmelproblemen führen. Kondensationstrockner sind deutlich teurer als Ablufttrockner. Der Wärmepumpen-Trockner ist ein Kondensationstrockner, der die Prozessluft mithilfe einer integrierten Wärmepumpe heizt und kühlt. Die beim Kühlen entzogene Energie erwärmt wieder die Prozessluft. Damit  verbrauchen die Geräte nur halb soviel Strom wie normale Kondensationstrockner. Allerdings kosten die Trockner zwischen 825 und 1. 250 Euro und sind damit überdurchschnittlich teuer. Zudem enthalten sie klimaschädliche Kältemittel.

3. Feuchtesteuerung. Feuchtegesteuerte Trockner arbeiten effizienter als zeitgesteuerte, denn sie schalten ab, wenn der vorgewählte Trockengrad erreicht ist.

4. Amortisation. Bei einem Strompreis von 22 Cent pro Kilowattstunde kostet ein Trockengang im herkömmlichen Kondensationstrockner etwa 65 bis 95 Cent, im Wärmepumpen-Trockner 35 bis 55 Cent. Bei intensiver Nutzung amortisiert sich ein Wärmepumpen-Gerät laut Stiftung Warentest nach etwa zehn Jahren. Dafür müsste der Trockner aber zweimal pro Woche laufen – selbst im Sommer, wenn die Wäsche im Garten oder auf dem Balkon zum Nulltarif trocknen könnte. Trotz langer Amortisationszeiten sollte jedoch gelten: Wenn schon ein Trockner, dann bitte mit Wärmepumpe.

5. Schleudern. Kommt die Wäsche in den Trockner, sollte sie zuvor mit 1 200 bis 1 400 Umdrehungen pro Minute geschleudert werden. Je geringer die Restfeuchte, desto kürzer die Trockenzeit. Das spart bis zu 40 Prozent Energie.

6. Trockner-Tipps. Vor dem Trocknen sollte man die Wäsche nach Material, Stärke und Größe sortieren. Werden Stücke ähnlicher Beschaffenheit zusammen getrocknet, verkürzt sich die Trockenzeit. T-Shirts, Unterwäsche und Sporthemden laufen beim ersten Trocknen meist ein. Grundsätzlich gilt: Nur ein voll beladener Trockner arbeitet effizient.

7. Wartung. Geräte mit vollem Flusensieb brauchen länger zum Trocknen der Wäsche und ziehen mehr Strom. Deshalb sollte das Sieb nach jedem Trockengang gereinigt werden. Bei Kondensationstrocknern muss zudem der Kondensatbehälter geleert werden. Auch den Wärmetauscher sollte man regelmäßig reinigen, da das Gerät sonst mehr Strom verbraucht. Bei Wärmepumpen-Trockner gilt: Pumpenfilter stets säubern, sonst steigt der Stromverbrauch.

8. Wäscheleine. Eine gute Wäscheleine gibt es im Handel ab sieben Euro. Damit dauert das Trocknen der Wäsche zwar länger, dafür fallen jedoch keine weiteren Kosten an – Sonne und Wind arbeiten gratis. Garantierter Zusatznutzen: Das UV-Licht der Sonne tötet eventuell vorhandene Keime zuverlässig ab. Im Sommer empfiehlt es sich, die Wäsche mit 400 Umdrehungen pro Minute zu schleudern und sie dann draußen zu trocknen. Im Winter sollte die Schleuderzahl auf 1 200 erhöht und die Wäsche in einem unbeheizten und belüfteten Raum im Keller oder auf dem Dachboden getrocknet werden. Ein 25-Watt-Ventilator, der Luft zwischen den Wäschestücken hindurch bläst, reduziert die Trockenzeit auf einen Tag. Dabei anfallende Stromkosten: etwa 13 Cent. Ist die gesamte Wohnung beheizt, sollte die Luftfeuchtigkeit im Aufstellraum möglichst gering sein. So sind Feuchteschäden ausgeschlossen..

Energiesparen im Haushalt - Akkus - Einfach aufladen

Akkus - Einfach aufladen
Ohne Netz immer Strom, versprechen die Akku-Hersteller. Und werben für ihre Produkte mit bis zu tausend Ladezyklen. Anders der Ruf bei den Verbrauchern: Akkus seien grundsätzlich leer, wenn man sie brauche, so ein gängiges Vorurteil. Und schon nach ein paarmal Aufladen gingen sie kaputt. Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte: Wo die einen meist zu vollmundig werben, verkürzen die anderen aus Unwissenheit oft die Lebensspanne der kleinen Stromspender.
von Hartmut Netz

1. Kapazität. Je mehr entnehmbare Ladung ein Akku enthalten kann, desto höher ist seine Kapazität. Die hängt vom Typ und der Größe des Akkus ab und wird in Milli-Ampere-Stunden (mAh) angegeben.

2. Einsatz. Akkus eignen sich für alle Geräte, die viel Strom brauchen und häufig genutzt werden, wie Spielzeug, tragbare Musikspieler oder Fahrradbeleuchtung. Selten genutzte Geräte – etwa Taschenlampen – sollte man dagegen mit Batterien bestücken, da diese sich nur in sehr geringem Maße selbst entladen. Auch für Geräte, die nur wenig Strom ziehen – Uhren, Fernbedienungen oder Taschenrechner –, sind Einmal-Batterien die bessere Wahl. Manchmal schreibt die Bedienungsanleitung gar den Einsatz von Batterien vor. Das ist dann der Fall, wenn Akkus wegen ihrer geringeren Zellspannung das Gerät schädigen können. Beim Kauf sollte man Nickel-Metallhydrit-Akkus bevorzugen: Die kosten zwar etwas mehr und machen bei Kälte schneller schlapp als Nickel-Cadmium-Zellen, dafür sind sie aber robuster, leistungsstärker und weniger umweltschädlich.

3. (Ent-)Laden. Akkus gemeinsam zu nutzen, ist nur dann sinnvoll, wenn Kapazität und Ladezustand gleich groß sind – sonst gilt: Das schwächste Glied bestimmt die Power. Auch Akkus und Einmal-Batterien darf man nie mischen. Haben Akkus erkennbar an Kapazität verloren, lassen sie sich durch mehrmaliges Laden und Entleeren auffrischen. Sind die Akkus geladen, sollte das Ladegerät vom Netz getrennt werden, sonst zieht es weiter Strom. Für Handy- und Notebook-Akkus gilt: Ständiges Nachladen bei nur teilweiser Entladung schwächt langfristig die Zellen. Wer den Notebook-Akku längere Zeit nicht nutzt, sollte ihn aus dem Gerät nehmen.

4. Tiefentladung. Akkus, die erkennbar schwächeln, sollten sofort geladen werden. Wer den Mini-CD-Player weiter betreibt, obwohl sich die Batterieanzeige schon gemeldet hat, riskiert, dass eine Mindestspannung unterschritten und der Akku zerstört wird. Hochwertige Elektrogeräte schalten automatisch ab, bevor dieser Zustand erreicht ist.

5. Memory-Effekt. Kaum nimmt man ein Gerät mit frisch geladenen Akkus in Betrieb, sind die Zellen schon wieder leer. Das kann am Memory-Effekt liegen: Wird ein nur teilweise entleerter Akku geladen, „merkt“ er sich die letzte Ladestufe und gibt nur noch bis zu dieser Stufe Strom ab. Je öfter Akkus im teil-entleerten Zustand geladen werden, desto schneller schaukelt sich dieser Prozess hoch – bis die Kapazität der Akkus erschöpft ist. Dieses Phänomen tritt heute allerdings nur noch bei speziellen Nickel-Cadmium-Zellen auf, die in Akku-Packs für Elektrowerkzeuge verwendet werden.

6. Lagerung. Akkus lohnen sich nur, wenn sie regelmäßig in Betrieb sind. Lagert man volle Akkus über längere Zeit, entladen sie sich von selbst – je wärmer es ist, desto schneller verpufft die Ladung. Spätestens nach einem Jahr müssen sie wieder befüllt werden, sonst droht Tiefentladnung. Aber auch leere Akkus sind keine Lagerware: Ständiges Auf- und Entladen vertragen sie besser als nutzloses Herumliegen.

7. Ladegerät. Am Ladegerät sollte man auf keinen Fall sparen. Zu empfehlen sind Geräte mit Mikroprozessor-Steuerung, die abschalten, sobald die Akkus optimal mit Strom gefüllt sind. Von zeitgesteuerten Ladegeräten sollte man die Finger lassen, denn sie stoppen die Stromzufuhr unter Umständen bereits, wenn der Akku nur zum Teil geladen ist. Bei Akkus geringerer Kapazität besteht sogar die Gefahr der Überladung. Da intelligente Ladegeräte auch halbvolle Akkus richtig laden, kann auf eine Entladefunktion verzichtet werden. Auch eine „Refreshing“-Funktion, die schwächelnden Akkus wieder auf die Beine helfen soll, ist überflüssig. Wichtig dagegen: getrennte Leuchtdioden, die den Ladezustand jedes einzelnen Aklkus anzeigen. Defekte Zellen lassen sich damit zuverlässig identifzieren. Gängige Ladegeräte akzeptieren Nickel-Cadmium- und Nickel-Metallhydrit-Akkus. Für Lithium-Ion- und Lithium-Polymer-Zellen sind spezielle Geräte nötig. Gute Ladegeräte für die Steckdose kosten zwischen 25 und 50 Euro. Solarbetriebene sind zwar doppelt so teurer, dafür ist aber der Ladestrom gratis.

8. Ladezeit. Beim Schnellladen werden die Akkus zwar in nur vier Stunden gefüllt, jedoch auch ziemlich gestresst. Bei der Stiftung Warentest machte jeder dritte Mignon-Akku nach 300 Schnellladezyklen endgültig schlapp. Fast alle anderen verloren mehr als die Hälfte ihrer Kapazität. Die Warentester raten deshalb, auf Schnellladegeräte zu verzichten und die Akkus in Normalzeit zu füllen. Das dauert zwar um die 14 Stunden, schont jedoch insbesondere Zellen hoher Kapazität.

9. Entsorgung. Akkus enthalten gesundheitsgefährdende Stoffe wie Nickel und und das hochgiftige Cadmium, das Nieren und Leber schädigt und Krebs verursacht. Akkus müssen deshalb im kommunalen Wertstoffhof entsorgt oder an den Handel zurückzugegeben werden. Daneben haben einige Werkzeughersteller eigene Rücknahmesysteme etabliert. Aus Nickel-Cadmium-Akkus lassen sich Cadmium und ein Stahl-Nickel-Gemisch zurückgewinnen; aus Nickel-Metallhydrid-Akkus entsteht ein nickelhaltiger Legierungsstoff für die Stahlproduktion. Aus Lithium-Ion- und Lithium-Polymer-Zellen werden Kobalt, Nickel und Kupfer wiedergewonnen. Unverwertbare Akku-Bestandteile werden auf Deponien endgelagert.

Stromfresser Heizungspumpe - Lohnenswerter Austausch

Stromfresser Heizungspumpe
Lohnenswerter Austausch


Das Herz einer Heizungsanlage ist ihre Umwälzpumpe. Sie transportiert das erwärmte Wasser vom Heizkessel den Heizkörpern. Dazu benötigt sie Strom – und zwar hierzulande immer noch sehr viel mehr als eigentlich notwendig. Denn alte Pumpen verbrauchen häufig mehr Elektrizität als Kühlschrank und Waschmaschine zusammen. Durch den Austausch gegen eine Hocheffizienzpumpe lässt sich der Verbrauch um bis zu 80 Prozent senken.

Ungeregelte Pumpen sind Stromfresser, denn sie drücken das heiße Wasser unnötigerweise stets mit voller Leistung durchs Rohr. Selbst wenn sich der Druck im Leitungssystem ändert, weil die Thermostatventile die Wasserzufuhr am Heizkörper drosseln, arbeiten Standardpumpen weiter unter Volldampf. Ihre Stromaufnahme bleibt also immer gleich hoch – und das ist ärgerlich für den Verbraucher. Eine Pumpe mit solch veralteter Technik verbraucht in zwanzig Jahren Stromkosten bis 3 000 Euro, hat die Stiftung Warentest errechnet. Sparsamer arbeiten geregelte Standardpumpen, denn sie passen sich unterschiedlichen Druckverhältnissen im Leitungssystem selbsttätig an. Wird in den Räumen weniger Wärme gebraucht, verringern sie ihre Leistung und der Stromverbrauch sinkt.

Ein variabler Pumpenbetrieb spart Geld, denn die Heizung läuft lediglich an wenigen, besonders kalten Wintertagen mit voller Leistung. Über drei Viertel der Heizsaison arbeitet die Heizung in Teillast; die Pumpe muss in dieser Zeit also nur einen Teil der maximal möglichen Wassermenge durch das Rohrnetz drücken. Noch weit stromsparender als geregelte Standardpumpen schaffen dies geregelte Hocheffizienzpumpen. Laut der Stiftung Warentest liegen ihre Stromkosten bei nur 240 bis 350 Euro in zwanzig Jahren. Zwar kosten Hocheffizienzpumpen etwa dreimal mehr als Standardpumpen, doch diese Investition macht sich nach spätestens vier Jahren bezahlt. Ein Austausch der alten Pumpe gegen eine neues Hocheffizienz-Modell lohne sich immer, schreiben die Warentester. Zwar fördert die KfW-Bank den Pumpentausch in Wohngebäuden nicht direkt, doch sei er „sinnvollerweise Bedingung für Förderungen weitergehender Modernisierungen der Heizungsanlage“, heißt es bei den Effizienzexperten der Fachagentur CO2-online. Eine moderne Pumpe anzuschaffen, lohne sich aber auch ohne Zuschuss, rechnet CO2-online vor: Der Austausch in einem Einfamilienhaus kostet nur 350 bis 550 Euro und macht sich nach drei bis fünf Jahren durch die eingesparten Stromkosten bezahlt. Würden hierzulande alle verschwenderischen Heizungspumpen in den Wohnhäusern ersetzt, machte das ein ganzes Atomkraftwerk überflüssig. Auch in Nichtwohngebäuden ist das Einsparpotenzial energieeffizienter Heizungsanlagen gewaltig: Denn von hierzulande rund 850 000 Pumpen in Handels- und Bürogebäuden, Schulen, Universitäten und Hotels tun rund 70 Prozent ihren Dienst allzu verschwenderisch. Tauschte man sie aus, könnten knapp zwei Terawattstunden (TWh) Strom pro Jahr eingespart werden. Zum Vergleich: Rund 2,26 TWh Strom im Jahr benötigt beispielsweise das Unternehmen Google für den weltweiten Betrieb seiner Rechenzentren. „Dies zeigt“, sagt CO2-online-Geschäftsführerin Tanja Loitz, „dass mit einer geringinvestiven Maßnahme wie dem Pumpentausch die Energieeffizienz in Deutschland ein großes Stück vorangetrieben werden kann.“
von Tim Bartels / Hartmut Netz

1. Jede zweite Heizungspumpe ist ein Stromfresser.
Sie verschwendet unnötig viel Energie, wenn sie immer mit der gleichen Drehzahl arbeitet und sich nicht dem entsprechenden Heizwasserbedarf (Teillast/Volllast) anpassen kann. Sie rattert auch dann weiter, wenn die Thermostatventile zugedreht sind. Selbst im Sommer pumpt sie mit voller Leistung Wasser durch die Heizungsrohre. Das vergeudet jede Menge Strom und Geld.

2. Hocheffizienzpumpe lohnt sich. Standardpumpen setzen ein Fünftel des aufgenommenen Stroms in Pumpleistung um; Hocheffizienzpumpen kommen dagegen auf die doppelte Ausbeute. Möglich macht dies ein Electronic Commutated Motor, kurz ECM, der die Leistung der Pumpe an die ständig wechselnden Anforderungen anpasst. Dies führt zum Rückgang des Stromverbrauchs um bis zu 80 Prozent. Ihre im Vergleich zu ungeregelten Standardpumpen dreimal so hohen Anschaffungskosten spielen sie binnen drei bis fünf Jahren wieder ein. Beim Kauf können Sie sich am freiwilligen EU-Label orientieren, das die Effizienzklassen A bis G ausweist. Drehzahlgeregelte Standardpumpen erfüllen maximal die Kriterien der B-Klasse; „A“ erreichen nur die sparsamen Hocheffizienzpumpen. Von 2013 an will die Europäische Union ineffiziente Pumpen vom Markt drängen. Hocheffizienzpumpen sollen dann zum Standard werden.

3. Hydraulischen Abgleich nicht versäumen. Hauseigentümer sollten sich zusätzlich zur regelmäßigen Wartung ihrer Heizanlage auch über einen hydraulischen Abgleich informieren. Dabei werden die Ventile an den Heizkörpern so eingestellt, dass alle gleichmäßig mit Wärme versorgt werden. So wird die Effizienz des Heizungssystems gesteigert.

4. Lohnt sich auch für den Vermieter. Auch Eigentümer von Mehrfamilienhäusern sollten aktiv werden. Ein Austausch könnte sich lohnen: In Zeiten in denen die Betriebskosten jährlich steigen, können Vermieter steigende Stromkosten durch die Installation einer Hocheffizienzpumpe ausgleichen. Damit würden nicht nur Mieter entlastet, sondern auch die Umwelt.

Energiesparen im Haushalt - Mobil ohne eigenes Auto

Energiesparen im Haushalt, Teil 22
Mobil ohne eigenes Auto
In der Stadt geht der Trend zum Multimobilitätsmix: Zur Arbeit mit Bus und Bahn, für den Ausflug das Auto, längere Reisen mit dem Zug. Das Auto ist nur noch ein Mobilitätsbaustein unter vielen und es stellt sich die Frage, ob es unbedingt ein eigenes sein muss. Ein Privatwagen steht 23 Stunden pro Tag rum und kostet trotzdem. Bucht man sein Auto dagegen beim lokalen Carsharinganbieter, und zwar nur, wenn man es wirklich braucht, spart man Sprit, Zeit und Geld.
von Hartmut Netz

1. Pendlernetze. Wer für den Weg zur Arbeit eine Mitfahrgelegenheit sucht oder eine anzubieten hat, kann dies über eine der Online-Pendlerbörsen tun. Hier finden sich Menschen mit gleicher oder ähnlicher Strecke zu Fahrgemeinschaften zusammen. Man gibt die ungefähre Route und den persönlichen Takt ein, das System spuckt die vorhandenen Angebote aus und damit ist der virtuelle Teil auch schon erledigt. Alles andere machen Fahrer und Mitfahrer unter sich  aus. Haftungs- und Versicherungsfragen sowie der Preis sollten vorab geklärt werden. Je mehr mitmachen, desto besser gehts. Vorteil einer Fahrgemeinschaft: Da die Kosten aufgeteilt werden, fährt man billiger und die Unterhaltung währendder Fahrt ist sowieso gratis.

2. Nachbarschaftsauto. Als Alternative zum Carsharing vor allem in ländlichen Regionen bietet sich das Teilen des eigenen Autos mit Nachbarn, Freunden oder Kollegen an. Die Versicherungsfrage lässt sich mit einer Zusatzversicherung lösen, mit der der Wagen sowohl haftpflicht- als auch vollkaskoversichert ist. Der Schadensfreiheitsrabatt des Autoverleihers bleibt dabei unberührt. Damit nachvollziehbar bleibt, wer wann wieviel gefahren ist, sollte ein Fahrtenbuch geführt werden. Das Modell funktioniert dann gut, wenn die Beteiligten das Auto für unterschiedliche Zwecke nutzen und keiner von ihnen täglich darauf angewiesen ist. Vorteil: Die gemeinschaftliche Autonutzung spart bares Geld, denn die Fixkosten verteilen sich auf mehrere Schultern. Die Erfahrung zeigt außerdem, dass Menschen, die sich ein Fahrzeug mit anderen teilen, ihren Autokonsum automatisch reduzieren, sodass darüber hinaus auch noch Sprit gespart wird. Der VCD hält für das nachbarschaftliche Autoteilen einen Mustervertrag bereit.

3. Carsharing. Ein Auto für viele Fahrer, das diese je nach Bedarf unabhängig voneinander nutzen. Man bucht per Internet, holt den Wagen an einer festen Station ab und bringt ihn dorthin zurück. Das klassische Autoteilen wird derzeit in rund 270 deutschen Kommunen angeboten. Manche Anbieter verlangen eine einmalige Anmeldegebühr, andere eine Kaution, die bei Kündigung rückerstattet wird. Die Kosten setzen sich aus monatlicher Gebühr, Zeitpreis und Kilometerpauschale zusammen. Carsharing lohnt sich für Menschen, die pro Jahr weniger als 10 000 km fahren. Vorteil: Man kann stundenweise buchen, muss sich nicht um Reparaturen kümmern und fürs gesparte Geld ist eine Monatskarte und öfters mal ein Taxi drin.

4. Deutsche Bahn. Unter dem Namen Flinkster verleiht die Bahn deutschlandweit in über 140 Städten Autos aller Klassen – vom Smart bis zum Alfa. Die Registrierung kostet einmalig 50 Euro; mit Bahncard ist sie kostenlos. Man bucht per Internet oder Smartphone; nach der Fahrt gibt man das Auto am Startpunkt zurück. Ein Smart kostet 2,30 Euro pro Stunde, zuzüglich einer Kilometer-Pauschale von 17 Cent. Die Idee dabei: Flinkster fügt sich nahtlos in das Angebot der Bahn. Von Hamburg nach Berlin fährt der Reisende beispielsweise bequem mit dem ICE; für die letzten Kilometer zum Geschäftstermin steigt er um in einen Smart von Flinkster.

5. Teilautos der Hersteller. Die Carsharingangebote der Autokonzerne werben mit Flexibilität: Man ortet den Wagen per Internet oder Smartphone und stellt ihn nach der Fahrt irgendwo im Stadtgebiet wieder ab. So macht es Daimler mit Car2Go, das derzeit in Ulm, Hamburg und Düsseldorf mit je 300 Smart präsent ist. BMW nennt sein Angebot in Berlin, München und Düsseldorf Drive Now. Verliehen werden Minis und 1er BMW. Als Dritter im Bunde ist in Hannover der VWKonzern mit Quicar und 200 Golf angetreten. Hier muss das Auto allerdings an einer festen Station zurückgegeben werden. Einen anderen Ansatz verfolgt Peugeot: Mu heißt die aufladbare Geldkarte, mit der Kunden in Berlin, Hamburg, München, Saarbrücken und einigen anderen Städten Fahrräder, Elektromofas und Autos mieten können. Die kleinsten PKW-Modelle kosten 45 Euro pro Tag. Die klassischen Carsharing-Anbieter sehen die Angebote der Autobauer kritisch: Den Tarifen, moniert der Bundesverband Carsharing, fehlen die Kilometerkomponente. Das verleite zu häufigen Spritztouren, bei denen in kurzer Zeit viele Kilometer zurückgelegt würden.

6. Mietwagen. Man bucht für einen Tag, eine Woche oder ein Wochenende, holt das Auto an einer Station des Anbieters ab und gibt es dort auch wieder zurück. Den Sprit muss der Mieter selbst bezahlen. Auch Einwegfahrten oder zusätzlich gefahrene Kilometer kosten extra. Im Mietpreis sollte möglichst eine Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung enthalten sein, rät die Stiftung Warentest. Die großen, international agierenden Anbieter wie Avis, Sixt, Europcar oder Hertz erwiesen sich im Test als vergleichsweise teuer. Die Stiftung rät, auf die Dienste von Vermittlungsportalen zurückzugreifen, die aus vielen Angeboten das günstigste ermitteln.

7. Mitfahrzentralen. Wer einen Kurztrip nach Berlin, Paris oder Rom plant, findet das entsprechende Angebot bei einer Online-Mitfahrzentrale. Man lässt sich als Fahrer oder Mitfahrer registrieren, gibt seine Daten ein, und das System spuckt die Angebote aus. Ist etwas Passendes dabei, klärt man vorab Haftungs- und Versicherungsfragen und handelt die Höhe der Spritkosten aus. Einige Mitfahrzentralen vermitteln sogar Transporte. Mit etwas Glück findet sich jemand, der die Couch oder die Schrankwand von A nach B bringt. Je nach Anbieter wird unter Umständen eine Gebühr fällig. Das ändert nichts an der Tatsache, dass die Fahrtkosten für Reisen, die man bei einer Mitfahrzentrale bucht, konkurrenzlos günstig sind. Als kostenlose Dreingabe lernt man manchmal auch noch nette Menschen kennen.

Energiesparen im Haushalt - Beim Fahren Sprit sparen

Energiesparen im Haushalt - Beim Fahren Sprit sparen
Wie viel Sprit ein Auto schluckt, hängt stark vom persönlichen Fahrstil ab. Wer defensiv fährt und ein paar Regeln beherzigt, drückt laut Umweltbundesamt (UBA) den Spritverbrauch und damit die Tankkosten um 25 Prozent. Bei einem Auto, das pro Jahr 15 000 Kilometer (km) gefahren wird und auf 100 km acht Liter (l) Kraftstoff braucht, summiert sich die jährliche Ersparnis auf 450 Euro (angenommener Spritpreis 1,50 Euro). Da lohnt es sich doch, den eigenen Fahrstil mal zu überdenken.
von Hartmut Netz

1. Entrümpeln. Ein Dachgepäckträger erhöht den Luftwiderstand und steigert den Spritverbrauch bei Tempo 130 um bis zu 25 Prozent. Also runter damit, wenn er nicht mehr gebraucht wird. Auch unnötiges Mehrgewicht schluckt zusätzlich Sprit – je 100 Kilo um bis zu 0,7 l auf 100 km Also raus aus dem Kofferraum mit unnötigem Ballast. Wer ausmistet, senkt seine Tankkosten um jährlich bis zu 175 Euro.

2. Kurzstrecken. Die Hälfte aller Autofahrten sind kürzer als sechs Kilometer. Kurzstrecken kosten jedoch unverhältnismäßig viel Sprit. Auf den ersten Kilometern direkt nach dem Start schluckt ein Mittelklassewagen hochgerechnet etwa 30 l auf 100 km. Erst nach vier Kilometern hat der Motor seine Betriebstemperatur erreicht und der Spritverbrauch pendelt sich allmählich auf Normalniveau ein. Auch der Verschleiß ist bei Kurzstrecken außerordentlich hoch. Trotzdem sollten man den Motor keinesfalls im Stand warmlaufen lassen. Zum einen verbraucht er auch im Leerlauf Sprit; zum anderen fließt wegen der niedrigen Drehzahl nur wenig Öl, was den Motor in etwa genauso stark schädigt wie 100 Kilometer Autobahnfahrt.

3. Schalten. Wer sein Auto niedertourig fährt, spart Sprit und schont den Motor. Im ersten Gang sollte man nur anrollen und bereits nach einer Wagenlänge in den zweiten schalten, rät die Deutsche Energie-Agentur. Spätestens ab etwa 2.000 Umdrehungen pro Minute sollte man kräftig Gas geben und den jeweils nächsthöheren Gang einlegen: also bei Tempo 30 den dritten, bei Tempo 40 den vierten und bei Tempo 50 den fünften Gang. Auch bei konstanter Geschwindigkeit empfiehlt sich eine möglichst niedertourige Fahrweise. 4. Tempo. Wer rast, gefährdet nicht nur sich und andere Verkehrsteilnehmer, sondern verpulvert auch übermäßig viel Sprit. Ein Mittelklasse-PKW, der bei Tempo 100 etwa 6 l braucht, schluckt bei Tempo 160 bereits etwa 10 l auf 100 km. Fährt man dagegen mit konstant mäßiger Geschwindigkeit von 80 km/h auf Landstraßen und 100 bis 120 km/h auf Autobahnen, schont man nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Nerven.

5. Vorausschauend fahren. Beschleunigen zieht viel Energie, beim Bremsen verpufft sie nutzlos. Wer auf eine rote Ampel zubraust und dann abbremst, darf sich also nicht über einen zu hohen Spritverbrauch wundern. In der Stadt gilt es, vorausschauend zu fahren, reichlich Abstand zu anderen Fahrzeugen zu halten und ohne unnötiges Bremsen und Wiederbeschleunigen im Verkehrsfluss mitzuschwimmen. Kommt weit vorne ein Stoppschild in Sicht oder eine Ampel, die gerade auf Rot springt, sollte man möglichst im Leerlauf darauf zurollen. Ist der Weg bis zum Stopp kurz: runter vom Gas und mit eingelegtem Gang weiterfahren – das Auto bremst von selbst allmählich ab.

6. Motor aus. Bei roter Ampel, im Stau oder vor geschlossenen Bahnschranken schaltet man den Motor besser aus. Denn im Leerlauf schluckt er zwischen 0,8 und 1,5 l Sprit pro Stunde – damit lässt sich ein Einfamilienhaus beheizen. Abschalten lohnt sich bei Standzeiten ab 30 Sekunden. Man dreht den Schlüssel dann wieder in die Positon „Zündung an“ und legt den 1. Gang ein. Sobald die Ampel auf Grün springt, einkuppeln, starten und losfahren – heutige Motoren mit moderner Einspritztechnik springen sofort und zuverlässig an.

7. Stromfresser. Extras wie elektrische Fensterheber oder eine Klimaanlage verbrauchen Energie und damit zusätzlichen Sprit. Insbesondere die fast schon serienmäßige Klimaanlage macht die Spritersparnis durch effizientere Motoren zunichte, denn laut UBA erhöht sich damit schon der Spritverbrauch eines Kleinwagens im Stadtverkehr um bis zu zwei Liter pro 100 Kilometer. Eine beheizbare Heckscheibe steigert den Verbrauch um vier bis sieben Prozent. Stromfressende Nebenaggregate sollte man deshalb nur im Notfall einschalten. Für die Klimaanlage gilt: auch an heißen Sommertagen möglichst nicht unter 25 Grad einstellen – das vermeidet Erkältungen.

8. Agrosprit. Sogenannter Biodiesel wird aus Palmöl, Raps oder Soja; das Benzin-Pendant Bioethanol aus Zuckerrohr, Mais oder Rüben hergestellt. Beide Sorten werden herkömmlichem Fossil-Sprit beigemischt – in Konzentrationen von bis zu zehn Prozent. Die Vorsilbe Bio ist hier allerdings irreführend, denn Energiepflanzen werden meist mit Hilfe von Kunstdünger auf Höchstertrag getrimmt. Immer mehr Studien belegen zudem, dass Agrosprit deutlich klimaschädlicher ist als Kraftstoffe auf Erdölbasis.

9. Ölwechsel. Synthetische Leichtlauföle – Klassifizierung:
„0W“ – sind zwar teurer als herkömmliche, senken jedoch den Spritverbrauch um bis zu 5 Prozent. Sie verringern den Reibungswiderstand, verteilen sich insbesondere bei Kaltstarts besser und schneller und verlängern damit die Lebensdauer des Motors.

10. Reifen. Ist der Reifendruck um 0,5 bar zu niedrig, steigt der Spritdurst des Autos um fünf Prozent. Winterreifen steigern den Verbrauch sogar um bis zu zehn Prozent. Man sollte also den Druck regelmäßig prüfen und die Winterreifen rechtzeitig einmotten. Angaben zum optimalen Reifendruck finden sich auf der Innenseite der Tankklappe, innen an der Fahrertür oder im Benutzerhandbuch. Noch mehr Sprit lässt sich mit sogenannten Leichtlaufreifen sparen. Ihr Rollwiderstand ist geringer als der  konventioneller Reifen. Deshalb sinkt der Spritverbrauch um bis zu sechs Prozent. Ab November 2012 müssen alle Reifen das EU-Energielabel tragen.Reifen mit besonders gerimgem Rollwiderstand entsprechen der Effizienzklasse „A“.

11. Wartung. Sind die Filter verschmutzt oder verstopft, schluckt der Motor zehn Prozent mehr Sprit. Auch abgenutzte Zündkerzen treiben den Verbrauch in die Höhe. Regelmäßige Wartung zahlt sich also aus.

Lebensmittelverschwendung - Wirf Dein Essen nicht weg!

Lebensmittelverschwendung - Wirf Dein Essen nicht weg!
In deutschen Haushalten landen jährlich rund 6,7 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Knapp zwei Drittel davon, rund 65 Prozent, wären aber zumindest teilweise noch brauchbar. Das ergab eine Studie der Universität Stuttgart sowie eine Forsa-Umfrage im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums.
von Tim Bartels

„Wir leben in einer Überfluss- und Wegwerfgesellschaft“, sagt Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner. In Deutschland werde viel zu viel weggeworfen, wertlos gemacht und vernichtet. Zu viele Lebensmittel landeten im Abfall, obwohl sie noch genießbar wären. Der Stuttgarter Studie nach sind das in Privathaushalten vor allem Obst und Gemüse. Sie machen 44 Prozent der dort anfallenden vermeidbaren Speiseabfälle aus.

Aigner macht dafür vor allem die Verbraucher verantwortlich, die das sogenannte Mindesthaltbarkeitsdatum missverstünden. „Der Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums“, behauptet die Ministerin, „wird vom Verbraucher oft so verstanden, dass ein Lebensmittel nicht mehr genießbar und daher wegzuwerfen ist.“ Das stimme aber oft nicht. Der Joghurt könne durchaus noch ein paar Tage länger halten. Auf Joghurt, klärt das Aignerministerium auf, „kann sich nach längerer Aufbewahrung eine dünne Wasserschicht bilden, die dadurch entsteht, dass sich Molke absetzt.“ Das sei gesundheitlich jedoch unbedenklich, in der Regel sei der Joghurt trotzdem noch genießbar. Anders als offenbar häufig praktiziert wird, ist das Mindesthaltbarkeitsdatum kein Wegwerfdatum, sondern gibt an, bis zu welchem Tag das Lebensmittel bei richtiger Handhabung und Lagerung seine spezifischen Produkteigenschaften behält. Die Folge: Auch über dieses Datum hinaus können Lebensmittel in vielen Fällen gegessen und auch getrunken werden.

Sei das aufgedruckte Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht oder überschritten, sollten die eigenen Sinne den Gütetest übernehmen, rät Frau Aigner: „Gucken, riechen und vorsichtiges Probieren geben in den meisten Fällen schnell Aufschluss darüber, ob das Lebensmittel noch genießbar ist.“ Pro Person würden jährlich Nahrungsmittel im Wert von 235 Euro weggeworfen, errechnete die Universität Stuttgart. Dass aber gerade auch Supermärkte Essware nicht mehr verkaufen, sondern wegwerfen, wenn sie das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben, klagt die oberste Verbraucherschützerin des Landes nicht an. Das übernehmen dann die Mülltaucher beim sogenannten Containern, die sich damit auch gegen die Massen- und Überproduktion von Lebensmitteln wenden.

Auf die Idee, dass man doch die Mindesthaltbarkeit auch richtig und verständlich angeben oder immer ein konkretes Verbrauchsdatum nennen könnte, kommt die Ernährungsministerin freilich nicht. Besser findet Frau Aigner es, „Nachhilfestunden in der Deutung von Beamtenkauderwelsch“ zu geben, wie die Süddeutsche Zeitung das ausdrückt.

1. Planvoll einkaufen. Überlegen Sie vor dem Einkauf, welche Lebensmittel noch vorhanden und nicht mehr lange haltbar sind. Kaufen Sie leicht Verderbliches erst kurz vor der geplanten Verwendung und nicht zu viel davon. Wer viel außer Haus isst, braucht weniger im Kühlschrank. Schreiben Sie einen Einkaufszettel. Kaufen Sie nach Möglichkeit nicht ein, wenn Sie hungrig sind.

2. Haltbarkeit prüfen. Achten Sie auf das Mindesthaltbarkeitsdatum. Häufig sind die Produkte auch noch nach dessen Ablauf ohne Gefahr genießbar und schmecken noch gut. Prüfen Sie das Produkt sorgfältig! Wenn klar ist, dass ein Lebensmittel noch am gleichen Tag auf den Esstisch kommt, braucht es kein allzu fernes Mindesthaltbarkeitsdatum. Hingegen tragen eingige Produkte ein Verbrauchsdatum („zu verbrauchen bis …“), etwa Rohmilch, Hackfleisch, Hühnerfleisch oder Fisch. Diese Produkte sollten nach Ablauf des angegebenen Datums nicht mehr verzehrt werden.

3. Passende Mengen kaufen. Der Kauf einer Großpackung lohnt nicht, wenn ein Teil später im Müll landet. Lassen Sie sich nicht von der Packungsgröße verleiten, sondern achten Sie auch auf die Angabe des Grundpreises. Diese Angabe steht auf dem Preisetikett und/oder am Regal.

4. Vorräte richtig lagern. Achten Sie darauf, ob das Lebensmittel gekühlt oder zum Beispiel im Dunkeln gelagert werden soll. Bei leicht verderblichen Lebensmitteln wie Fisch oder Fleisch sollte die Kühlkette nicht unterbrochen werden. Einige Obst- und Gemüsesorten sollten nicht zusammen gelagert werden. Lagern Sie Beeren und frische Kräuter im Kühlschrank. Kontrollieren Sie Ihre Lebensmittelvorräte regelmäßig (auch in der Kühltruhe). Generell gilt: Auch im Kühlschrank sind Lebensmittel nur begrenzt haltbar.

5. Reste weiterverwenden. Verwenden Sie Reste weiter, um Abfälle zu vermeiden. Die Resteküche spart Zeit und Geld. Kochen Sie kreativ und denken Sie sich neue Rezeptkombinationen aus. Spezielle Kochbücher zur Resteverwendung geben hilfreiche Anregungen.

Energiesparen im Haushalt, Radeln macht glücklich

Die Mobilität in den Städten wandelt sich. Das Fahrrad gewinnt an Boden. Kein Wunder, sind doch mehr als die Hälfte aller PKW-Fahrten kürzer als fünf Kilometer – Entfernungen also, die wie geschaffen fürs Fahrrad sind. Hinzu kommt: Mit dem Radl sind Staus kein Thema, die lästige Parkplatzsuche entfällt und man fährt billiger als mit dem Auto. Umweltbewusst ist es obendrein: Zwar verbraucht auch Fahrradfahren Energie, aber nur in Form von Kalorien.
von Hartmut Netz

1. Umweltbilanz. Ein Fahrradfahrer kommt mit der gleichen Energiemenge 50-mal weiter als ein Autofahrer – und zwar ohne die Umwelt zu verlärmen und mit giftigen Abgasen zu verschmutzen, wie es das Auto tut. Würde nur ein Drittel aller Wege unter sechs Kilometer mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zurückgelegt, ließen sich bundesweit 7,5 Mio. t CO2 vermeiden. Die Universität Wien hat in einer Studie Rad und PKW verglichen und veranschlagt den gesellschaftlichen Vorteil eines einzigen Rad-kilometers auf einen Euro.

2. Gesundheit. Radeln bringt den Kreislauf in Schwung, baut Stress ab und Muskeln auf. Wer sich regelmäßig in den Fahrradsattel schwingt, senkt den Cholesterinspiegel und reduziert die Risiken für Diabetes, Übergewicht und Herzkrankheiten. Und das Beste: Nach etwa 30 Minuten Fahrt schüttet der Körper die Glückshormone Endorphin und Adrenalin aus, kurz: Radeln macht Laune.

3. Einstellen. Das optimale Fahrrad wird dem Fahrer angepasst wie ein gut sitzender Anzug. Zunächst stellt man den Sattel ein: Die Sitzhöhe stimmt, wenn die Ferse am tiefsten Punkt der Kurbelumdrehung auf dem Pedale steht und dabei das Bein fast ganz gestreckt ist. Weniger sportliche Fahrer können den Sattel zwei Zentimeter tiefer justieren, müssen dann jedoch kräftiger in die Pedal treten als bei optimaler Sitzhöhe. Der Lenker sollte mindestens auf Sattelhöhe liegen, besser etwas tiefer, dann verteilt sich das Körpergewicht optimal auf Sattel, Lenker und Pedalen. Hohe Lenker scheinen bequemer, sind es aber nicht, denn bei aufrechter Sitzposition wird die Wirbelsäule durch die ungleichmäßige Gewichtsverteilung stärker belastet als bei gebeugter. Idealerweise nimmt der Rücken in jeder Sitzposition eine S-förmige Haltung an mit leichtem Hohlkreuz, aufgerichtetem Brustkorb und gerader Halswirbelsäule: Die Bremsgriffe sollten so montiert sein, dass sie – von der Seite her betrachtet – mit den Unterarmen auf einer Linie liegen. Liegt die Hand am Lenkergriff, sollten Zeige- und Mittelfinger den Bremshebel greifen können. Lenkerhörnchen dürfen keinesfalls aufrecht montiert werden, sondern sie müssen in etwa die gleiche Neigung aufweisen wie der Lenkervorbau. Andernfalls wäre die Verletzungsgefahr bei einem Sturz viel zu groß.

4. Umweltverbund. Unter Umweltaspekten ergänzen sich Bahn und Fahrrad perfekt. Während die Bahn viele Menschen über weite Strecken umweltfreundlich befördert, ist das Rad für die letzten Kilometer bis zum Ziel das ideale Verkehrsmittel. Umso ärgerlicher, dass eine Fahrradmitnahme im ICE nicht möglich ist. Frühestens Ende 2016, wenn eine neue Generation mit Mehrzweckabteilen die alten Züge schrittweise ablöst, wird die Bahn auch den ICE für Radler öffnen. Laut Bahnchef Rüdiger Grube soll dann jeder ICE streckenunabhängig über acht Stellplätze verfügen. In IC und EC-Fernzügen dürfen Fahrräder mitgenommen werden; man benötigt dafür allerdings eine Fahrradkarte mit Reservierung. Regionalzüge (RB/RE) haben dagegen fast immer ein Fahrradabteil. Und mittlerweile erlauben auch die meisten kommunalen Verkehrsverbünde die Fahrradmitnahme.

5. Winterkleidung. Im Winter kostet es Uberwindung, sich in den Fahrradsattel zu schwingen. Doch wer sich dem Wetter anpasst, hat auch bei Kälte Spaß am Radeln. Für Hände und Füße empfiehlt der Radler-Club ADFC gefütterte, winddichte Handschuhe und zwei Paar Socken. Damit die übereinander getragenen Socken ihre wärmende Wirkung entfalten können, müssen die Schuhe eine Nummer größer als gewohnt sein. Um den Körper vor Kälte zu schützen, empfiehlt sich das Zwiebelprinzip: Man trägt mehrere dünne Schichten Kleidung übereinander. Wird es zu warm, legt man eine Schicht ab. Darüber trägt man eine dünne, winddichte Jacke; auf dem Kopf ein Stirnband mit integriertem Ohrenschutz.

6. Schloss. Eingebaute Speichenschlösser, mit denen viele Räder ausgestattet sind, bieten keinen Schutz gegen Diebstahl. Am Schloss sollte man nicht sparen: Ein hochwertiges Bügelschloss oder eine schwere Schloss-Ketten-Kombination sollte es schon sein, um potenzielle Diebe abzuschrecken. Grundsätzlich gilt: Anschließen ist besser als nur abschließen. Ein fester Fahrradständer, ein Laternenmast oder ein Geländer finden sich immer.

7. Wartung. Gut geschmiert läuft es besser: Das gilt insbesondere für die Fahrradkette. Sie sollte regelmäßig mit Kettenöl gefettet werden. Dazu stellt man das Radl auf den Kopf, lässt die Kette rotieren und trägt das Öl dünn, aber gleichmäßig auf. Anschließend fährt man eine Runde und schaltet alle Gände durch – so kann sich das Öl verteilen. Zum Schluss überschüssiges Öl mit einem fusselfreien Tuch abwischen. Hin und wieder sollten Sie auch die beweglichen Teile der Schaltung ölen. Brems- und Schaltzüge sollte man regelmäßig auf Spliss untersuchen. Lässt sich der Bremshebel bis fast zum Lenkergriff ziehen, bevor die Bremsen greifen, muss der Zug nachgespannt werden: Man dreht die äußere, am Bremszug liegende Schraube gegen den Uhrzeigersinn und betätigt dabei probeweise den Bremshebel. Spricht die Bremse früh genug an, dreht man die schmale Rändelschraube zurück zum Bremshebel – so wird der Bremszug fixiert. Ob der Reifendruck stimmt, prüft man mit dem Daumen: Lässt sich der Mantel leicht eindrücken, muss nachgepumpt werden. Ist das Licht ausgefallen, überprüft man alle Steckkontakte an der Leuchte und am Dynamo. Ein Spritzer Kontaktspray schadet nie – insbesondere in der feuchten Jahreszeit. Streikt die Leuchte dann immer noch, muss die Glühbirne ausgetauscht werden.  Arbeiten an der Federgabel oder das Justieren der Schaltung sollte man dem Fachmann überlassen. Überhaupt empfiehlt es sich, den Drahtesel alle ein bis zwei Jahre in der Profi-Werkstatt untersuchen zu lassen.

Glasrecycling - Der wunderbare Schmelz

Die Glasindustrie macht sich Sorgen um ihren wichtigsten Rohstoff: das Recycling- oder Altglas. Die Wiederverwertungsquote des Scherbenmülls stagniert – wenn auch auf hohem Niveau – seit einigen Jahren bei rund achtzig Prozent (2004: 91,2 Prozent). Die Sammelleidenschaftfür Altglas lässt sich offenbar nicht mehr steigern. Und: Nicht immer wird korrekt sortiert, oder es landet ein Fremdstoff im Container, der die Glasqualität nach der Wiederaufbereitung schmälert. Die Glasverpackungshersteller hätten es gern noch reiner und wenden sich mit einer Kampagne an die Verbraucher.
von Tim Bartels

Glas lässt sich zu hundert Prozent recyceln und schont somit die natürlichen Rohstoffressourcen, aus denen der Werkstoff besteht: im Fall des am häufigsten genutzten Behälterglases zu siebzig Prozent aus Quarzsand (Siliziumdioxid), dreizehn Prozent Soda (Natriumkarbonat) und zehn Prozent Kalk (Kalziumkarbonat) sowie aus geringen Anteilen Dolomit, Feldspat und Pottasche (Kaliumkarbonat). Vor allem der Sand, immerhin die Hauptkomponente, lässt sich durch die Wiederverwendung der Scherben komplett ersetzen. So besteht jede Flasche heute im Schnitt zu rund sechzig Prozent aus Altscherben, bei einigen Farben sogar aus bis zu neunzig Prozent. Das Glas lässt sich beliebig oft einschmelzen und zu neuen Getränkeflaschen und Lebensmittelgläsern verarbeiten, ohne dabei den geringsten Qualitätsverlust zu erleiden – solange die Scherben sortenrein wieder zur Verfügung stehen.

Porzellangeschirr, Glühbirnen oder Wein, Sekt- und sonstige Trinkgläser sollten daher nicht in Altglascontainer geworfen werden. „Diese Glasmaterialien beeinflussen die Qualität und müssen wieder mühsam aus den Scherben herausgefiltert werden“, heißt es von Seiten der Glasrecycler. Grund: Porzellan und Trinkgläser haben einen anderen Schmelzpunkt als Verpackungsglas. Landen sie dennoch im Recycling, können sie für Einschlüsse in den neuen Gläsern und Flaschen sorgen. Insgesamt werden in Deutschland jährlich rund zwei Millionen Tonnen Altglas pro Jahr gesammelt und zu neuen Glasverpackungen verarbeitet. Wichtigste Voraussetzung dafür ist ein flächendeckendes Sammel- und Rücknahmesystem für Recyclingglas. Bundesweit stehen nach Angaben des Aktionsforums Glasverpackung 250 000 Altglascontainer in der Nähe der Haushalte, von denen nur drei Prozent ihre leeren Einweg-Glasflaschen und Konservengläser nicht dort hinbringen. Jeder Bundesbürger trägt demnach durchschnittlich 25 Kilogramm Altglas im Jahr zu den Sammelstellen. Glasbehälter haben trotz ihres höheren Gewichts gegenüber Kunststoffverpackungen einen unschlagbaren Vorteil: Was drin ist, erhält einen unverfälschten Geschmack.

Aktionsforum Glasverpackung
c/o Bundesverband
Glasindustrie e. V.
Am Bonneshof 5
40474 Düsseldorf,
Telefonnummer: 0211 4796-134
info(@)glasaktuell.de
www.glasaktuell.de

Altglas-Tipps

1. Warum Glas recycelt wird. Glas wird überwiegend aus den Rohstoffen Quarzsand, Soda (Natirumcarbonat) und Kalk hergestellt und kann beliebig oft und ohne Qualitätsverlust wieder eingeschmolzen und zu hohem Anteil zu neuen Glasverpackungen wiederverwertet werden. Das spart Energie und Ressourcen.

2. Was nicht in den Altglascontainer darf. Trinkgläser, Glühlampen und Porzellan erschweren eine hochwertige Weiterverarbeitung der Scherben. Auch Keramik, Blumenvasen, Aschenbecher und Weingläser, sowie Neonröhren, Fensterglas, Spiegel, Weihnachtsbaumkugeln, Autoscheiben sowie Ceran-Kochfelder müssen in die graue Restmülltonne.

3. Was muss ins Altglas. Getränkeflaschen, Konservengläser, Marmeladengläser, pharmazeutische Glasbehälter, Senfgläser und sonstiges Verpackungsglas, das vom Verbraucher in der Zweitnutzung als Trinkglas genutzt wird.

4. Farben richtig trennen. Die sorgfältige Trennung nach Farben spielt beim Glasrecycling eine wichtige Rolle. Auch wenn es so aussehen sollte, als würde das Altglas aus den Containern in den LKW zusammengeschüttet: Dem sei nicht so, versichern die Glasrecycler: Die Ladefläche soll in drei Kammern unterteilt sein, in denen das Altglas von außen nicht erkennbar getrennt gesammelt werde.

5. Blaues ins Grüne. Anders gefärbte Flaschen als grün oder braun gehören in den „grünen“ Container. Grünglas lässt sich mit anderen Scherben mischen, ohne dass dessen Farbton beeinträchtigt wird.

6. Gläser restlos entleeren. Essens- und Getränkereste verursachen in den Container unangenehme Gerüche. Arzneimittelrückstände aus dem Altglas aber nicht wegschütten, sondern zur Apotheke zurückbringen. Sonst wird das Abwasser belastet!

Gläserne Zahlen und Fakten
Die Recyclingquote lag 2010 bei 81 Prozent.

  • Das spart Energie und Ressourcen, denn schon 10 Prozent eingesetztes Recyclingglas sparen 3 Prozent Energie ein.
  • Bei der Herstellung von Getränkeflaschen ist der Energieverbrauch bon 1970 bis 2006 um 77 Prozent gesunken.
  • Eine Glasflasche besteht heute im Schnitt zu 60 Prozent aus Recyclingglas, grüne Flaschen zum Teil sogar zu 90 Prozent.
  • Eine Mehrweg-Glasflasche kann 50 Mal wiederbefüllt werden.
  • Mineralwasserflaschen aus Glas sind heute nur noch halb so schwer wie 1970. Bierflaschen sind seit 1955 sogar um zwei Drittel leichter geworden.
  • Durch Recycling und leichtere Glasverpackungen können heute aus einem 1 kg Rohstoffe 5 Mal mehr Glasflaschen hergestellt werden als noch 1955.

Energiesparen im Haushalt, Rechner auf Sparflamme

Kein Mensch lässt den ganzen Tag lang den Wasserhahn aufgedreht, nur um zwischendurch mal die Kaffeemaschine füllen zu können. Doch in der Welt des Internets ist „always on“ gelebte Normalität. Zwei Drittel der Computernutzer hierzulande, das hat der Chiphersteller Intel ermittelt, lassen ihren Rechner nebenher weiterlaufen; ein knappes Viertel davon den ganzen Tag; 5,5 Prozent sogar Tag und Nacht. Das kann teuer werden, denn der Stromzähler läuft ständig mit. Computer und ihre Peripherie fressen bis zu 15 Prozent des Haushaltsstroms.
von Hartmut Netz

1. Energieverwaltung. Während kurzer Arbeitspausen sollten Notebook oder PC auf Sparflamme laufen. Mit den richtigen Einstellungen in der Energieverwaltung fällt der Computer bei längerer Inaktivität automatisch in den Sparmodus. Dessen Stromverbrauch sinkt dabei um bis zu neun Zehntel, ermittelte die Stiftung Warentest. Und so geht es: Man wechselt in die Systemsteuerung, wählt „Energieoptionen“ und legt fest, nach welcher Zeit sich nicht benötigte Hardwarekomponenten wie Bildschirm oder Festplatte abschalten. Empfehlung: Bildschirm nach fünf, Festplatte nach zehn Minuten. Per Tastendruck oder Mausbewegung lässt sich der Rechner schlagartig wieder zum Leben erwecken. In den „Energieoptionen“ lässt sich zudem der Ruhezustand aktivieren: Dabei schaltet sich der Rechner mit allen Komponenten nach einer bestimmten Zeit der Inaktivität automatisch ab; den Inhalt des Arbeitsspeichers schreibt er auf die Festplatte. Der Stromverbrauch sinkt auf maximal vier Watt; effiziente Rechner kommen gar mit nur einem Watt aus. Das Erwachen dauert zwar länger als das Wiederanfahren einzelner Komponenten, doch bei Arbeitspausen ab zwanzig Minuten ist der Ruhezustand die richtige Wahl – und zudem anzuraten, wenn man mal das Abschalten vergisst. Wer die Energieoptionen seines Computers richtig einstellt, spart bis zu 60 Euro pro Jahr an Stromkosten. Das hat das Umweltbundesamt errechnet.

2. Festplatte. Wegen ihrer rotierenden Spindel verbrauchen Festplatten auch im Leerlauf Strom. Zur Datenspeicherung sollte man deshalb bevorzugt separate Speichermedien wie CDs, USB-Sticks oder externe Festplatten nutzen, die nur während des Zugriffs Strom ziehen. Wen das Rattern der Festplatte stört, kann auf sogenannte Solid State Drives (SSD) umsteigen, die die Daten völlig lautlos auf Halbleiterchips ablegen. Eine große Festplatte schluckt weniger Strom als zwei kleine.

3. Bildschirm. Den meisten Strom verbrauchen LCD-Monitore für die Hintergrundbeleuchtung des Displays. Meistens sind sie zu hell voreingestellt. Bei Arbeitsplätzen ohne direktes Sonnenlicht lässt sich der Verbrauch von 30 Watt für volle Helligkeit problemlos auf 20 Watt senken. Monitore mit sogenannter Automatic Brightness Control passen sich automatisch an das Umgebungslicht an. Von Bildschirmschonern ist abzuraten: Blubbernde Fische oder bewegte Sterne treiben den Stromverbrauch in die Höhe, statt ihn zu senken. Besser ist es, den Bildschirm mit Hilfe der Energieverwaltung des Computers dazu zu bringen, sich in Arbeitspausen selbst abzuschalten. Wer alle Sparregister zieht, senkt den Stromverbrauch seines Monitors um bis zu 90 Prozent. Das hat die Deutsche Energie-Agentur errechnet.

4. Modem. Sind Internetzugang und Telefonanlage in einem Gerät verbunden, lassen sich Modem oder Router nicht ohne Weiteres vom Netz trennen. Ein Blick ins Handbuch hilft: Oft lassen sich zumindest einzelne Funktionen wie das W-Lan abschalten. Wer Modem oder Router nach dem Surfen vom Netz nimmt, spart bis zu 20 Euro pro Jahr.

5. Drucker. Wie effizient Laser- oder Tintenstrahldrucker sind, hängt davon ab, wieviel Strom sie im Bereitschaftszustand verbrauchen. Denn ein Drucker arbeitet fast immer nur kurzzeitig. Die meiste Zeit verharrt er dagegen „standby“. Zwar ist der Standby-Verbrauch für elektrische Geräte, die von 2010 an hergestellt wurden, auf maximal zwei Watt begrenzt. Doch ältere Drucker können durchaus die vierfache Menge schlucken. Moderne Laserdrucker verfügen über einen Energiesparmodus, bei dem die Fixiereinheit abgeschaltet wird. Sie verbrauchen daher wesentlich weniger Strom als im Bereitschaftszustand. Einen Schwarzweiß-Laser kann man getrost abschalten, wenn man ihn nicht mehr benötigt; Farblaser dagegen kalibrieren bei jedem Kaltstart die Farben neu – das kostet Energie.

6. Scanner. Sie sind allzeit bereit, werden jedoch immer nur kurzzeitig genutzt. Im Standby-Betrieb verbrauchen Scanner deshalb in der Regel weit mehr Strom als beim Scannen von Dokumenten. Wird nur selten gescannt, ist es ratsam, das Gerät nur bei Bedarf einzuschalten. Besonders effektiv:
Scan-Aufträge sammeln und in einem Rutsch durchscannen.

7. Steckerleiste. Viele Geräte der Informationstechnik ziehen auch im ausgeschalteten Zustand Strom. Das liegt daran, dass der „Aus“-Schalter statt an der Netzseite an der Niederspannungsseite hinter dem Trafo montiert ist, sodass dieser auch nach dem Abschalten weiterhin unter Spannung steht. Zwar ist der Stromverbrauch im „Aus“-Zustand für Elektro-Geräte, die von 2010 an hergestellt wurden, per EU-Richtlinie auf maximal zwei Watt begrenzt. Doch ältere PCs, Monitore, Drucker, Scanner, Modems oder Router verbrauchen oft ein Vielfaches. Da hilft nur: Stecker ziehen. Bequemer ist jedoch eine schaltbare Steckdosenleiste, die den Computer mitsamt seinen Peripheriegeräten mit einem einzigen Knopfdruck vom Netz trennt. Will man weiter differenzieren, bietet sich die Kaskadenschaltung an: Zwischen Steckerleiste und einem nur selten genutzten Gerät, beispielsweise einem Scanner, wird eine schaltbare Steckdose gesteckt. Sogenannte Master-Slave-Leisten, die alle Peripherie-Geräte (Slaves) ausschalten, sobald der PC (Master) in den Standby-Modus wechselt, verbrauchen durchgängig etwa zwei bis sechs Watt. Ob sich das rechnet, hängt vom Standby-Verbrauch der angeschlossenen Geräte ab. Wer die Computeranlage nach Arbeitsschluss stets komplett abschaltet, spart laut dem Umweltbundesamt bis zu 40 Euro pro Jahr.

Energiesparen im Haushalt, Klären Sie Ihren Bytebedarf

Wer beim Computerkauf nur den Schnäppchenangeboten der Elektromärkte hinterherjagt, ist schlecht beraten. Was die Werbung verschweigt: Genauso wichtig wie Gigabyte und Pixelzahl ist der Energieverbrauch. Ein ineffizienter Rechner verbraucht im Vergleich zu einem effizienten der gleichen Leistungsklasse bis zu zwei Drittel mehr Strom. Das hat das Umweltbundesamt ermittelt.
von Hartmut Netz

1. PC. Unter einem Personal Computer versteht man ein Zentralgerät unter dem Schreibtisch, das erst durch den Anschluss von Bildschirm, Maus und Tastatur bedienbar wird. Mithilfe integrierter serieller oder USB-Anschlüsse lassen sich Peripheriegeräte wie Drucker oder Scanner mit der Zentraleinheit verbinden. Vorteil von PCs: Im Gehäuse ist meist Platz genug für das Nachrüsten von weiteren Laufwerken, Festplatten oder Speicherchips. Anders als bei Notebooks lässt sich eine defekte Grafikkarte problemlos austauschen. Nachteil von PCs: Sie sind an einen Ort gebunden.

2. Notebook. Flexibler als PCs und in der Leistung vergleichbar sind Notebooks. Im flachen Klappgehäuse moderner Geräte verbergen sich ein 15- oder 17-Zoll-Monitor, ein CDDVD-Laufwerk und viel Speicherplatz. Leistungsfähige Akkus erlauben stundenlanges Arbeiten ohne Steckdose. Wer überwiegend am Schreibtisch arbeitet, kann eine externe Tastatur, eine Maus und einen größeren Monitor anschließen.

3. Netbook. Die kleine Schwester des Notebooks ist weniger leistungsstark, hat kein eigenes Laufwerk und die Zahl der Anschlüsse ist überschaubar. Dafür ist es kleiner und leichter. Da Bildschirm und Tastatur kleiner ausfallen als beim Notebook, ist die Bedienung weniger komfortabel. Für E-Mail, Internet und Texte sind Netbooks jedoch gut geeignet.

4. Bildschirm. Röhrenmonitore sind out – und das aus gutem Grund: Flachbildschirme sparen Platz, sind strahlungsärmer, haben ein schärferes Bild und verbrauchen rund zwei Drittel weniger Strom als Röhrenmonitore. Doch auch unter den Flachmännern gibt es Unterschiede, denn der Stromverbrauch steigt mit Auflösung und Bilddiagonale. Braucht ein effizienter 17-Zoll-Monitor mit einer Auflösung von 1 280 x 1 024 Pixel im Betrieb rund 20 Watt:, schluckt ein sparsamer 22-Zöller mit 1 680 x 1 050 Bildpunkten zwischen 30 und 40 Watt.

5. Drucker. Zur Auswahl stehen Tinte oder Laser. Für den Druck von Farbphotos eignen sich Tintenstrahl-Drucker besser. Dafür arbeiten Laser-Drucker schneller und produzieren ein schärferes Schriftbild. Sie verbrauchen in Bereitschaft und Betrieb allerdings auch deutlich mehr Strom. Während Laser in der Anschaffung um einiges teurer sind, verursachen Tintenstrahler wesentlich höhere Folgekosten: 1 000 Seiten und 100 Photos kosten als Tintendruck zwischen 30 und 110 Euro. Das hat das Öko-Institut errechnet. Ein Laser erledigt das für maximal 40 Euro. Eine automatische Duplex-Funktion ermöglicht beidseitigen Druck und spart damit Papier. Einige Tintenstrahler verwenden im Duplex-Modus allerdings auch beim Schwarzweiß-Drucken Farbtinte, da diese schneller trocknet. Drucker mit Fax-Funktion verbrauchen durch Dauerbereitschaft jährlich bis zu 100 Kilowattstunden zusätzlichen Strom. Ob es das im Internet-Zeitalterm noch braucht, ist fraglich.

6. Multifunktionsgerät. Die Kombination von Drucker, Scanner, Kopierer und Fax in einem Gerät vermeidet die Leerlaufverluste mehrerer Einzelgeräte. Da Peripherie-Geräte bis zu 90 Prozent ihres Strombedarfs im Bereitschaftszustand schlucken, sind Multis echte Stromsparer – insbesondere, wenn ihr Bereitschaftsverbrauch unter einem Watt liegt.

7. Label. Drei Umweltzeichen versprechen Hilfe beim Computerkauf. Der Blaue Engel des Umweltbundesamtes würdigt besonders effiziente PCs, Bildschirme, Drucker und Multifunktionsgeräte. Außer bei Druckern und Multis ist das Angebot ausgezeichneter Geräte jedoch recht mager. Einer höheren Akzeptanz unter den Herstellern erfreut sich der Energy Star der amerikanischen Umweltbehörde EPA, mit dem energiesparende Bürogeräte gekennzeichnet werden. Allerdings sollte man darauf achten, dass das Gerät mindestens den Energy Star in Version 4.0 trägt – ältere Versionen gelten als wenig anspruchsvoll. Weltweite Bedeutung hat auch das TCO-Label, mit dem besonders energiesparende, strahlungsarme und ergonomische PCs, Bildschirme und Notebooks ausgezeichnet werden.

8. Ausstattung. Größer, schneller, stärker – so bewirbt der Handel seine Geräte. Doch die angepriesenen Komponenten sind für die üblichen Arbeiten meist überdimensioniert: Wer mit dem Computer hauptsächlich E-Mails lesen, Texte schreiben, Bilder bearbeiten, Filme anschauen und im Internet surfen will, benötigt keine teure und stromfressende High-Speed-Grafikkarte. Eine Ausstattung nach Bedarf spart bares Geld – insbesondere bei der Wahl von Prozessor, Graphikkarte und Netzteil, die besonders stromhungrig sind. Zum Vergleich: Ein effizienter PC mit Durchschnittskomponenten benötigt etwa 75 Watt Leistung, ein High-End-PC bis zu 300 Watt.

9. Energiebilanz. Je größer die Leistung, desto höher der Energiekonsum. Ein für aufwendige 3-D-Spiele hochgerüsteter High-End-PC schluckt drei- bis viermal mehr Strom als ein Durchschnittsgerät. Sparsamer als Stand-PCs sind mobile Rechner, denn sie sind für einen möglichst langen Betrieb ohne externe Stromversorgung ausgelegt. Gegenüber einem vergleichbaren PC verbraucht ein Notebook rund 70 Prozent weniger Strom. Wer nur einen mobilen Rechner für einfache Anwendungen benötigt, sollte sich ein Netbook zulegen. Der kleine Klapprechner kommt im Normalbetrieb mit 40 Prozent weniger Strom aus als ein Notebook.

10. Entsorgung. Ausgediente PCs, Bildschirme oder Drucker müssen fachgerecht entsorgt werden, denn sie enthalten Giftstoffe wie Blei, PVC, Quecksilber und Weichmacher. Kommunale Sammelstellen nehmen sie kostenlos entgegen und sorgen für die Rückgewinnung wertvoller Inhaltsstoffe wie Gold, Silber, Tantal oder Platin.

Lebensmittelkennzeichnung - Irreführende Vielfalt

Lebensmittelkennzeichnung Irreführende Vielfalt
Bundeverbraucherministerin Ilse Aigner führt ein neues bundesweites Kennzeichen für regionale Produkte ein: das Regionalfenster. Es wird derzeit in sechs Bundesländern getestet. Doch es scheint angesichts der Flut der Lebensmittelsiegel eher mehr Verwirrung zu stiften als mehr Transparenz zu schaffen.
von Tim Bartels

Bis April 2013 werden nach Angaben des Aigner-Ministeriums zunächst in zwanzig Geschäften in den Regionen Baden-Württemberg,  Berlin/Brandenburg, Hamburg, Hessen und Nordrhein-Westfalen rund 150 Produkte mit dem Regionalfenster getestet, unter anderem Gemüse, Saft, Wurst, Brot und Milchprodukte. Grund für die neue Kennzeichnung ist eine repräsentative Umfrage, nach der es für 67 Prozent aller Verbraucher hierzulande wichtig sei, dass Lebensmittel aus einer bestimmten Region kommen. „Wer als Kunde bereit ist, mehr zu zahlen, muss sich darauf verlassen können, auch mehr zu bekommen“, lässt die Bundesministerin verlauten. Das soll das Regionalfenster nun leisten. Doch handelt es sich dabei um eine freiwillige Kennzeichnung. Und genau diese Unverbindlichkeit ist es, die von der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch und den Grünen kritisiert wird. „Was nützt es“, sagt die grüne Sprecherin für ländliche Entwicklung, Cornelia Behm, „wenn der Kunde auf einen Blick Regionalität erkennen kann, während im selben Regal Produkte mit anderen Siegeln ebenfalls versprechen, regionaler Herkunft zu sein?“ Was nützt es, wenn der seit langem beklagte Etikettenschwindel nach wie vor erlaubt ist? So wie beispielsweise der „Schwarzwälder Schinken“ seine regionale Spezialität nur vorgaukelt, weil, wie die Verbraucherschützer von Foodwatch wissen, „wichtige Produktionsschritte in Niedersachsen stattfinden und die Schweine überall, nur nicht im Schwarzwald gemästet werden“. Dieser Schinken erfüllt demnach die Kriterien des Regionalfensters nicht und würde also Aigners Regionalsiegel auch nicht erhalten. Und dennoch darf Schinkenkönig Jürgen Abraham weiterhin behaupten: „Die Herstellung dieses Traditionsschinkens erfolgt ausschließlich im Schwarzwald und unterliegt strengen regionalen Bestimmungen.“ Gegen diese offensichtliche Irreführung unternehme die Verbraucherschutzministerin nichts, moniert Foodwatch. Frau Aigner müsse diese Herkunftsschummelei durch klare Vorgaben stoppen.

Transparenz für Verbraucher geht anders. Regionalmarken seien nur dann vertrauenswürdig, sagt die Grüne Cornelia Behm, wenn sie einem überprüfbaren Standard entsprächen. Foodwatch fordert eine Pflicht für Hersteller, die Herkunftsländer der Hauptzutaten ihrer Produkte anzugeben. Mit regionaler Herkunft dürfe nur dann geworben werden, „wenn dies durch die tatsächliche Herkunft der Zutaten gedeckt ist und die Ursprungsregion (für Deutschland mindestens bundeslandgenau) für alle Zutaten angegeben wird“.

Gegen Etikettenschwindel helfen:

  1. Informationen vor Werbung. Die wichtigsten Informationen über ein Lebensmittel müssen groß, verständlich und für alle Hersteller einheitlich auf der Schauseite der Verpackung stehen. Sie dürfen nicht durch werbliche Verpackungsgestaltung in den Hintergrund gedrängt werden. Werbung darf den Produkteigenschaften nicht widersprechen.
  2. Größere Schriften. Alle Produktinformationen müssen sichtbar und auch für ältere Menschen gut lesbar sein. Anstelle der EU-weit festgelegten 0,9 und 1,2 mm müssen – wie bei Büchern oder Zeitschriften üblich – wenigstens 2 mm als Mindestschriftgröße vorgegeben werden.
  3. Ehrliche Abbildungen. Die Abbildung eines Lebensmittels auf der Verpackung muss natürlich dem tatsächlichen Produkt entsprechen. Geschönte Abbildungen müssen untersagt werden.
  4. Verständliche Mengenangaben. Werden Zutaten eines Produktes in Bild oder Text hervorgehoben, muss der Hersteller in Prozent angeben, welchen Anteil diese Zutat im Produkt ausmacht. Die Angabe muss gut sichtbar bei der werblichen Hervorhebung erfolgen.
  5. Herkunftskennzeichnungen. Hersteller müssen sich verpflichten, die Herkunftsländer der Hauptzutaten ihrer Produkte anzugeben. Mit „regional“ darf nur geworben werden, wenn dies durch die tatsächliche Herkunft der Zutaten gedeckt ist und die Ursprungsregion (für Deutschland mindestens bundeslandgenau) für alle Zutaten angegeben wird.
  6. Angaben zur Tierhaltung. Die tiergerechte Haltung von Nutztieren ist gesetzlich sicherzustellen. Solange dies nicht gewährleistet ist, müssen die Hersteller von Tierprodukten auf der Verpackung über die Form der Tierhaltung informieren – Vorbild ist die Angabe der Haltungsform bei frischen Eiern.
  7. Nährwertinfos. Schluss mit verwirrenden Größen: Kilokalorien und die Werte für Zucker, Fett, gesättigte Fettsäuren und Salz müssen auf der Schauseite von Verpackungen aufgeführt werden – einheitlich pro 100 Gramm oder 100 Milliliter. Anstelle des Natriumgehalts muss immer der Salzgehalt genannt werden.

Weitere Punkte für ehrliche Etiketten unter www.foodwatch.de/15punkte

Das Regionalfenster …… soll nach Angaben des BMELV ein reines „Deklarationsfeld“ sein – und eben kein zusätzliches Markenzeichen oder Siegel.

  • Es beinhaltet ausschließlich Aussagen zur Herkunft der eingesetzten landwirtschaftlichen Zutaten und zum Ort der Verarbeitung.
  • Wer die Kennzeichnung verwenden will, muss garantieren, dass vor allem die Hauptzutat zu 100 Prozent aus der klar definierten Region kommt.
  • Die Region kann nach Landkreisen oder Bundesländern abgegrenzt werden. Neben den Pflichtangaben haben die Hersteller die Möglichkeit, die Herkunft weiterer Zutaten oder auch der Futtermittel anzugeben.

Energiesparen im Haushalt, Heiß, heißer, Wasserkocher

Energiesparen im Haushalt, Teil 36
Heiß, heißer, Wasserkocher

Kaum ein Haushaltsgerät ist so unscheinbar und leistet doch so wertvolle Dienste wie der elektrische Wasserkocher. Deckel auf, füllen, in den Sockel einklinken: Das Wasser kocht in Minutenschnelle. Wer häufig Tee trinkt oder heißes Wasser zum Überbrühen von Tomaten oder zum Einweichen getrockneter Pilze benötigt, wird ihn nicht missen wollen. Denn der elektrische Wasserkocher ist ein unschätzbarer Küchenhelfer – noch dazu mit einer guten Energiebilanz, die kaum zu toppen ist. Das schont den Geldbeutel.
von Hartmut Netz

1. Prinzip. Moderne Wasserkocher bestehen aus einem Sockel mit Stromkabel und einem Behälter mit Heizwendel, den ein Steckkontakt im Sockel mit Energie versorgt. Dadurch lässt sich der Wasserbehälter abnehmen und ohne Kabel frei bewegen. Der Heizwendel im Boden des Behälters arbeitet ähnlich wie ein Tauchsieder. Handelsübliche Wasserkocher fassen ein bis zwei Liter und kosten zwischen 20 und 100 Euro.

2. Abschaltautomatik. Sobald das Wasser den Siedepunkt erreicht hat, schaltet ein Wasserkocher automatisch ab. Dazu muss allerdings der Deckel geschlossen sein, sonst entweicht der Wasserdampf und der Temperaturfühler im Behälter reagiert zu spät oder gar nicht. Vorteil der automatischen Abschaltung: Der Wasserkocher zieht nur soviel Strom, wie zur Erhitzung des Wassers tatsächlich gebraucht wird. Manche Geräte brodeln allerdings noch einige Zeit vor sich hin, bevor sie abschalten, bemängelt die Stiftung Warentest. Das kostet Strom und bares Geld.

3. Temperaturregler. Wer oft grünen Tee trinkt, sollte sich einen Wasserkocher mit Temperaturregelung zulegen. Man wählt zum Beispiel 70 Grad Celsius vor und bei Erreichen dieser Temperatur schaltet sich das Gerät automatisch ab. Das Erhitzen bis zum Siedepunkt mit anschließendem Abkühlen auf die richtige Brühtemperatur entfällt. Das spart Zeit und Energie.

4. Energiebilanz. Nichts erhitzt Wasser schneller und effizienter als der elektrische Wasserkocher. Maximal drei Minuten braucht ein Kocher, um einen Liter Wasser zum Sieden zu bringen. Weder Kochplatte noch Ceranfeld, weder Gasflamme noch Mikrowelle können da mithalten. Je höher die Leistung des Gerätes, desto schneller geht es. Für einen Liter ziehen Wasserkocher, die mit 600 bis 3 000 Watt Leistung angeboten werden, im Schnitt 115 Wattstunden Strom – halb so viel wie eine Mikrowelle und etwa ein Drittel weniger als ein Herd mit Ceranfeld. Oft liegt der Energieverbrauch eines Herdes noch deutlich höher, weil mehr Wasser als benötigt in den Topf gefüllt oder ohne Deckel gekocht wird. Während auf dem Herd zunächst Kochplatte und Topfboden erhitzt werden, geht die Hitze im Wasserkocher direkt ans Wasser – das macht ihn so effizient. Deshalb lohnt es sich auch, Nudel- oder Knödelwasser im Wasserkocher zu erhitzen und dann in den Topf auf der Herdplatte umzufüllen.

5. Energiekosten. Nur der Gasherd erhitzt Wasser billiger. Im Vergleich zum Elektrokocher spare die offene Flamme mit Kosten von 1,9 Ct/l etwa einen Cent, hat die Stiftung Warentest errechnet. Am teuersten kommt die Mikrowelle mit 6,2 Ct/l – pro Jahr macht das 57 Euro. Der Gasherd liegt bei 17 Euro pro Jahr; der Wasserkocher bei etwa 28 Euro (bei 27 Ct/kWh für Strom und 7 Ct/kWh für Gas).

6. Standby. Manche Geräte ziehen im abgeschalteten Zustand Strom für LED-Beleuchtung oder Zeitprogramme. Bei neuen Geräten liegt der Standby-Verbrauch bei einem Watt. Das scheint wenig, doch mit der verschwendeten Energie ließe sich vier Monate lang jeden Morgen eine Tasse Tee brühen. Ältere Kocher können durchaus das Vier- bis Fünffache an Strom ziehen. Eine schaltbare Steckdose, die direkt auf die Wanddose aufgesetzt wird, verhindert den Stromklau. Schaltbare Steckerleisten sind wegen Kurzschlussgefahr durch überkochendes Wasser ungeeignet.

7. Schadstoffe. Manche Kocher geben Nickel oder Bisphenol A ans Wasser ab. Mit Nickel haben insbesondere Modelle mit offenliegendem Heizwendel zu kämpfen. Je nach Materialmix des Wendels kann sich das Schwermetall beim Erhitzen im Wasser lösen. Nickel ist ein häufiges Kontaktallergen. In entsprechender Konzentration könne auch das Trinken von nickelbelastetem Wasser allergische Reaktionen auslösen, warnt die Stiftung Warentest. In einigen Geräten mit Kunststoffbehältern fand sich zudem Bisphenol A, das sich im Tierversuch als hormonell wirksam erwiesen hat. Allerdings lagen die gefundenen Konzentrationen unter dem erlaubten Höchstwert.

8. Handhabung. Die Behälter von Wasserkochern werden überwiegend aus Glas, Kunststoff und Edelstahl gefertigt. Edelstahlbehälter werden beim Erhitzen fast 90 Grad Celsius heiß; eine unachtsame Berührung kann schmerzhaft sein. Glas- und Kunststoffbehälter sind hier im Vorteil. Geräte, deren Sockel mit Mittelkontakt ausgerüstet ist, lassen sich leichter handhaben als solche, deren Steckkontakt seitlich angeordnet ist. Denn auf einen Mittelkontakt lässt sich der Wasserbehälter problemlos aus jedem erdenklichen Winkel aufsetzen.

9. Pflege. Wasserkocher müssen regelmäßig entkalkt werden. Denn Kalkablagerungen am Behälterboden behindern die Wärmeübertragung; sie wirken wie eine Dämmschicht und treiben den Energieverbrauch in die Höhe. Und wer will schon Kalkplättchen im Tee haben? Als Gegenmittel hat sich Haushaltsessig bewährt: einige Stunden einwirken lassen, mit Wasser ausspülen, fertig. Wasserkocher mit verdecktem Heizwendel lassen sich leichter entkalken als solche mit offener Heizspirale. Bei hartem Wasser sollte man das Gerät bereits nach 100 Litern erhitztem Wassers entkalken

10. Tee. Teepflücker in Indien, Sri-Lanka und Ostafrika arbeiten oft unter unwürdigen Bedingungen. Ihr Leben ist geprägt von einem Teufelskreis aus Armut und der Abhängigkeit von Großgrundbesitzern. Plantagen dagegen, auf denen der Tee nach Fairtrade-Standards angebaut und geerntet wird, zahlen ihren Angestellten bessere Löhne. Zwar kostet fair gehandelter Tee etwas mehr als konventioneller, doch die Mehrinvestition erbringt Rendite in Form menschenwürdiger Arbeitsbedingungen.

Einweg-Plastik - Kommt nicht in die Tüte!

Einweg-Plastik Kommt nicht in die Tüte

In jeder Minute gehen in Deutschland 10 000 Plastiktüten über die Ladentheken: von der dünnen Hemdchen-Tragehilfe, über Abreiß- und Grifflochbeutel bis zu dickwandigeren Schlaufentaschen. Eines haben alle gemeinsam: Sie werden in der Regel nur einmal und für kurze Zeit verwendet und dann weggeworfen. Folge: Weltweit werden Unmengen an Plastiktüten produziert, welche die Umwelt belasten und wertvolle Ressourcen verschwenden.
von Tim Bartels

Gegenwärtig bestehen die meisten Kunststofftüten aus fossilem Rohöl, was die Vorräte endlicher Rohstoffe weiter erschöpft. Die Kohlendioxid-(CO2-)Emissionen des globalen Jahresverbrauches von einer Billion Plastiktüten werden auf 60 Millionen Tonnen geschätzt. Plastiktüten aus dem Supermarkt tragen also auch zum Klimawandel bei. Hierzulande können Plastiktüten zwar für ein Recycling im „Gelben Sack“ oder in der „Gelben Tonne“ gesammelt werden. Allerdings landen nur wenige Tüten in der Wertstoffsammlung. Oft werden sie achtlos weggeworfen oder landen als Abfallsack im Hausmüll und werden verbrannt. In Europa wird nicht einmal jede zehnte Plastiktüte recycelt, wodurch die Rohstoffe bei neun von zehn Plastiktüten verloren gehen. In Ländern und Städten außerhalb Europas wird restriktiv gegen diese Wegwerfware vorgegangen. Beispielsweise sind Plastiktüten in China, Mexiko, Australien, Bangladesch, Ruanda, San Francisco und Los Angeles komplett oder teilweise verboten. Innerhalb der EU ist ein striktes Plastiktütenverbot nicht möglich, weil das gegen die hiesige  Verpackungsrichtlinie verstoßen würde.

Deshalb fordern Umweltverbände wie die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und mittlerweile auch die Grünen eine Abgabe in Höhe von 22 Cent auf jede Einwegtragetasche. Das soll die Verbraucher motivieren, statt der Einwegplastiktüten umweltfreundliche Mehrwegtragetaschen zu nutzen. „Die Einführung einer Abgabe wird das Aufkommen umweltschädlicher Einwegtragetaschen radikal reduzieren und den Handel schnell dazu bewegen, dem Kunden attraktive Mehrwegtragetaschen anzubieten“, sagt DUH-Chef Jürgen Resch.

Vorbild dafür, wie wunderbar ein vom Verbraucher zu zahlender Aufpreis für eine Tragetasche wirken kann, ist Irland. Dort verschwendete bis 2002 jeder Bürger pro Jahr sage und schreibe 328 Wegwerftüten. Erst die Einführung einer Abgabe je Plastiktüte von 15 Cent, dann 22 Cent im Jahr 2007 und schließlich gar 44 Cent von 2009 an führte schließlich zur Reduktion des Plastiktütenkonsums um 90 Prozent: Heute werden in Irland pro Kopf und Jahr nur noch acht Stück verbraucht.

Gegen die Plastiktütenflut helfen:

1. Mehrweg-Tragetaschen. Denn eine Tüte, die nicht hergestellt werden muss, spart Material und Energie ein. Dieser Grundsatz entspricht dem Vermeidungsansatz der Abfallhierarchie der europäischen Abfallrahmenrichtlinie und des deutschen Kreislaufwirtschaftsgesetzes: Abfälle sind in erster Linie zu vermeiden. Nicht vermeidbare Abfälle sollen in abnehmender Prioritätenfolge wiederverwendet, recycelt, verwertet oder beseitigt werden.

2. Wiederverwendbare Tragehilfen. Wer umweltbewusst einkaufen will, sollte eine Einkaufstasche, einen Rucksack oder einen Korb benutzen – gleichgültig, ob aus Baumwolle, Jute, Kunstfaser oder anderem Material. Denn: Mehrweg ist besser als Einweg. Aus ökologischer Sicht am besten schneidet die Mehrweg-Tragetasche aus recyceltem Kunststoff ab.

3. Keine biologisch abbaubaren Einweg-Plastiktüten.
Denn diese hauptsächlich aus brasilianischem Zuckerrohr hergestellten Bio-Polyethylen-Tüten belasten das Klima: Durch die rohstoff- und energieintensive industrielle Agrarwirtschaft und Verpackungsherstellung entstehen entlang des Lebenszyklus der Tüte Klimagasemissionen in erheblichem Ausmaß. Überdies werden diese Tüten in der Regel weder recycelt noch kompostiert.

4. Keine Einweg-Papiertüten. Denn Tragetaschen aus Papier sind aus ökologischer Sicht nicht generell besser als solche aus Kunststoff, da für sie besonders lange und damit reißfeste Zellstofffasern notwendig sind, welche zuvor mit Chemikalien behandelt werden müssen. Papiertüten sind in der Regel schwerer als Plastiktüten, weil deren Wandstärke dicker sein muss, um dieselbe Reißfestigkeit zu erlangen. Dadurch muss zum einen mehr Material pro Tüte eingesetzt werden und zum anderen entstehen erhöhte Emissionen beim Transport.

5. Nur unter Umständen Recyclingpapier. Durch den Einsatz von Recyclingpapier und das abermalige Recycling nach der Verwendung kann die Umweltbilanz von Papiertüten verbessert werden. Ohne Anteile an Sekundärmaterial und ohne Recycling wird eine Papiertüte im Vergleich zu einer rohölbasierten Plastiktüte erst dann ökologisch interessant, wenn diese drei bis vier Mal wiederbenutzt wird.

Zahlen und Fakten

  • Laut dem Umweltbundesamt werden in Deutschland pro Kopf und Jahr 65 Plastiktüten benutzt. Das ist zwar viel weniger als der EU-Durchschnitt von 198 Stück.
  • Doch im Fall des absoluten Verbrauchs von hierzulande 5,3 Milliarden Plastiktüten im Jahr (oder 10 000 Tüten pro Minute) gehört Deutschland zur Spitzengruppe hinter Italien, Großbritannien und Spanien.
  • Nur ein Bruchteil der weltweit verbrauchten Plastiktüten von geschätzt einer Billion Stück wird verwertet, etwa 90 Prozent landen auf Mülldeponien, wo sie erst nach 100 bis 500 Jahren vollständig zerfallen.
  • Die Recyclingquote für in Gelben Säcken gesammelte Plastiktüten beträgt nach Schätzungen nicht mehr als 40 Prozent. Das Gros wird mit dem Restmüll verbrannt.
  • Auch die in der Biotonne entsorgten biologisch abbaubaren Tüten werden in der Regel aussortiert und verbrannt

Energiesparen im Haushalt, In Zukunft LCD mit LED

Energiesparen im Haushalt, Teil 37
In Zukunft LCD mit LED

Der Trend geht zum Drittfernseher. Fast 94 Prozent aller deutschen Haushalte haben ein TV-Gerät, in manchen Haushalten stehen sogar zwei oder mehr. Gleichzeitig hat sich der Markt für Fernsehgeräte radikal gewandelt: Schicke Flachbildschirme verweisen die gute alte Röhre auf die hintersten Plätze im Verkaufsregal. Der TV-Kauf ist damit jedoch komplizierter geworden: Welche Technik ist denn nun die beste? Fernsehgeräte guter Qualität zeichnen sich nicht nur durch ein brillantes Bild aus, sondern verbrauchen auch nur wenig Strom.
von Hartmut Netz

1. Röhrengerät. Zentrales Bauteil eines konventionellen Röhrenfernsehers, wie er jahrzehntelang in fast allen deutschen Wohnzimmern zuhause war, ist ein geschlossener, luftdichter Glaskolben, auch Bildröhre genannt. Die Bildröhre erzeugt auf der Rückseite des Bildschirms Lichtpunkte unterschiedlicher Helligkeit, die in ihrer Gesamtheit beim Betrachter als Fernsehbild ankommen. Die für bewegte Bilder nötige ständige Wiederholung des Bildaufbaus, die Bildwiederholfrequenz, wird in Hertz (Hz) angegeben. Ein Gerät mit 100 Hertz baut das Bild in jeder Sekunde 100-mal neu auf, zieht aber auch fast doppelt soviel Strom wie ein 50-Hertz-Gerät. Röhrengeräte mit 50-Hertz-Technik sind jedoch praktisch vom Markt verschwunden und auch 100-Hertz-Geräte verlieren gegen die schicken LCD- und Plasma-Flachbildschirme mehr und mehr an Boden. Nachteil der Röhrengeräte: Sie sind schwer und nehmen viel Platz ein. Zudem ist ihre Auflösung zu gering, um hochaufgelöste digitale Fernsehbilder (HDTV) in entsprechender Qualität wiederzugeben. In Sachen Tonqualität und Farbwiedergabe sind Röhrengeräte der LCD- und Plasma-Konkurrenz allerdings klar überlegen. Ihr Stromverbrauch im Bereitschaftszustand ist allerdings recht hoch, da sie die Bildröhre heizen müssen. Röhrenfernseher werden mit Bilddiagonalen von 55 bis 82 cm angeboten. Die Qualität der Bilddarstellung ist unabhängig vom Blickwinkel.

2. Plasma-TV. Ein Plasma-Flachbildschirm erzeugt sein Bild mithilfe von Bildpunkten, die durch die UV-Strahlung eines Edelgases zum Leuchten angeregt werden. Je mehr Bildpunkte, desto brillanter das Bild und um so höher die Auflösung. Die Geräte werden mit Bilddiagonalen zwischen 94 und 181 cm (37 bis 71 Zoll) angeboten. Plasma-Bildschirme haben einen höheren Kontrast als LCD-Bildschirme, dadurch wirkt das Bild kräftiger. Die Bilddarstellung ist unabhängig vom Blickwinkel. Die Stiftung Warentest moniert jedoch Fehler wie leichtes Nachziehen bei schnellen Bewegungen und einen leichten Grünstich bei Tageslicht. Helle Szenen gerieten oft eher grau statt weiß und in der Glasscheibe des Bildschirms spiegele sich jeder Lichtfleck, sagen die Tester. Generell eignen sich Plasma-Geräte besser zum Fernsehen in dunkler Umgebung.

3. LCD-Fernseher. Liquid Crystal Displays (LCD), zu deutsch Flüssigkristall-Flachbildfernseher, arbeiten mit einem Raster aus Bildpunkten, deren Durchlässigkeit für Licht durch Anlegen einer Spannung veränderbar ist. Je feinmaschiger das Raster, desto höher die Auflösung. LCD-Fernseher können auf gleichem Raum mehr Bildpunkte darstellen als Plasmageräte, haben bei gleicher Bildschirmgröße also eine höhere Auflösung. Helligkeit und Farbwiedergabe des Bildes ändern sich allerdings mit dem Blickwinkel. Die Geräte werden mit Bilddiagonalen von 48 bis 178 cm (19 bis 70 Zoll) angeboten.

4. LED-LCD. Die neue Generation der LCD-Bildschirme wird mit Leuchtdioden (LED) statt Leuchtstofflampen erhellt. Mit LED-Hintergrundlicht lassen sich noch flachere Bildschirme bauen, die energieeffizienter arbeiten als herkömmliche LCD-Fernseher. LED-Modellen gehöre die Zukunft, sagt die Stiftung Warentest: „Wenn Qualität und Preis stimmen, sind sie schon heute die richtige Wahl.“

5. Energiebilanz. 90 Prozent der Energie, die ein Fernseher von der Produktion über den Betrieb bis zur Verschrottung benötigt, verbraucht er während der Nutzung. LCD-Geräte ziehen dabei weniger Strom als Röhrenfernseher gleicher Größe. Ein durchschnittliches Röhrengerät mit 72-cm-Bilddiagonale schluckt Strom für 56 Euro jährlich (Strompreis 27 Ct/kWh). Ein etwa gleich großer LCD-Fernseher begnügt sich mit Strom für durchschnittlich 31 Euro pro Jahr. Je größer LCD-Geräte sind, desto mehr Strom ziehen sie auch. Riesen-LCDs mit 120-cm-Bilddiagonale (47,5 Zoll) schlucken fast dreimal mehr Strom als 80 cm große Geräte. Aber auch innerhalb einer Größenklasse schwanken die Verbrauchswerte von LCD-Fernsehern stark: Der Unterschied zwischen einem effizienten und einem durchschnittlichen Gerät kann je nach Größe zwischen 40 und 70 Prozent betragen und sich über zwölf Jahre gerechnet auf 400 Euro an Stromkosten summieren. Plasma-Fernseher werden erst ab 94-cm-Bilddiagonale (37 Zoll) angeboten und sind daher die Geräte mit dem größten Stromhunger überhaupt. Bis zu 400 Watt Stromaufnahme im Betrieb seien keine Seltenheit, so die Stiftung Warentest. Über das Jahr gerechnet verursache ein solches Gerät weit über 100 Euro an Stromkosten.

6. EU-Label. Seit November 2011 gilt das EU-Energielabel auch für Fernseher. Es teilt die Geräte in sieben Klassen ein, von A für Stromsparer (grün) bis G für Stromfresser (rot). In den kommenden Jahren wird die A-Klasse um die Kategorien A+ (2014), A++ (2017) und A+++ (2020) schrittweise erweitert. Das Label gibt zudem die Bilddagonale in Zentimeter und Zoll, die Stromaufnahme in Watt und den Jahresstromverbrauch bei einer täglichen Nutzung von vier Stunden in Kilowattstunden an. Eine Zusatzinformation ist die Angabe, ob das Gerät einen Ausschalter hat, der es zuverlässig vom Stromnetz trennt. Ein Blick auf das EU-Label lohnt sich: AKlasse-Fernseher mit Bilddiagonalen zwischen 48 bis 107 cm (19 bis 42 Zoll) schlucken über zwei Drittel weniger Strom als vergleichbare Geräte der F-Klasse und sparen damit in zehn Jahren bis zu 744 Euro an Stromkosten, hat das Umweltbundesamt errechnet.

Batterien im Test

Batterien im Test - Zu viel Schwermetall intus

Eine Reihe von Batterien enthält zu viele Schwermetalle. Davor warnt das Umweltbundesamt (UBA), nachdem es 300 handelsübliche Batterien und Akkus auf ihren Quecksilber-, Cadmium- und Blei-Gehalt hin untersucht hat. Zusätzliche Mängel stellten die Tester auch im Fall der Kennzeichnung fest.
von Tim Bartels

„Fast jede zweite Zink-Kohle-Batterien überschreitet den Cadmium-Grenzwert“, konstatiert UBA-Präsident Jochen Flasbarth. Seine Behörde empfiehlt, stattdessen Alkali-Mangan-Batterien zu verwenden. Und mehr noch: Wo immer möglich, sollte ohnehin auf die allzu verschwenderische Art der Energieversorgung mit Batterien verzichtet werden. „Akkus, beispielsweise Lithium-Ionen-Akkus, sind eindeutig die bessere Wahl“, so Flasbarth. Die geringste Menge an Schwermetallen enthielten Lithium-Ionen-Akkus, die beispielsweise in Handys verwendet werden, und eben Alkali-Mangan-Batterien. Deutlich schlechter schnitten die Zink-Kohle-Rundzellen ab, die beispielsweise in Fernbedienungen oder Taschenlampen verwendet werden. Etwa die Hälfte dieser getesteten Batterien enthielt mehr Cadmium, als der Grenzwert von zwanzig Milligramm pro Kilogramm Batterie erlaubt. Die schlimmsten Fälle: In einem Fabrikat wurde der Cadmium-Grenzwert und in einem anderen der Quecksilber-Grenzwert um jeweils das Achtfache überschritten. Cadmium und Quecksilber sind schädlich für Menschen, Tiere und Pflanzen. Deshalb dürfen Batterienhersteller sie in nur sehr geringen Mengen einsetzen. Überschreiten diese Schwermetalle die im Batteriegesetz vorgegebenen Schwellenwerte, müssen sie als Inhaltsstoff gekennzeichnet werden: Batterien und Akkus müssen dann die entsprechenden chemischen Symbole tragen: „Hg“ für Quecksilber, „Cd“ für Cadmium und „Pb“ für Blei..

Mangelhafte Kennzeichnung
Doch dies wird nicht immer oder nur unzureichend getan, wie die Umweltbehörde feststellen musste: „Bei fast der Hälfte der untersuchten Knopfzellen fehlte die Quecksilber-Kennzeichnung, obwohl dessen Gehalt nachweislich den vorgegebenen Schwellenwert überschritten hatte.“ Darüber hinaus ließen sich in einigen als „quecksilberfrei“ gekennzeichneten Knopfzellen dennoch zwischen knapp einem halben bis zwei Prozent des hochgiftigen Schwermetalls nachweisen. Auch die Hälfte der Batterien, die wegen zu hohem Bleigehalt das Symbol „Pb“ hätte tragen müssen, war nach UBA-Angaben nicht gekennzeichnet. Positiv hebt die Umweltbehörde immerhin Alkali-Mangan-Batterien und Lithium-Ionen-Akkus hervor: Wenigstens deren Schwermetallgehalte sollen in allen untersuchten Fällen unterhalb der gesetzlichen Schwellenwerte gelegen haben, so dass keine Kennzeichnung nötig war.

Drei Batterietipps:
1. Alternativen suchen.
Stellen Sie sich die Frage: Kann ich batteriebetriebene Geräte durch alternative batteriefreie Produkte ersetzen? Langfristig entlastet das Ihren Geldbeutel und schont die Umwelt. Muss der Turnschuh wirklich blinken, der Teddy sprechen, die Grußkarte singen? Zusätzlich zur Schwermetallbelastung fällt nämlich auch die Energiebilanz von Batterien deutlich negativ aus. So wird bei der Herstellung von Batterien 40- bis 500-mal mehr Energie eingesetzt, als in der Batterie zur Verfügung steht. Ähnlich ungünstig sieht es mit den Kosten aus. Elektrische Energie aus Batterien der Baugröße AA ist mindestens 300-mal teurer als Energie aus dem Netz. Daher lohnt es sich, gezielt nach Produkten zu suchen, die ohne Batterien funktionieren. Auf solche weisen Qualitätssiegel wie „Der Blaue Engel“ hin.

2. Akku statt Batterien nutzen. Grundsätzlich ist empfehlenswert, sofern technisch möglich, Batterien durch Akkus zu ersetzen, also durch wieder aufladbare Batterien. Deren Verwendung mildert in den meisten Fällen die allzu verschwenderische, ineffiziente Art der Energieversorgung. Ersetzt man Batterien durch Akkus, kann man etwa ein halbes Kilogramm klimarelevantes Kohlendioxid pro Servicestunde der Batterie sparen.

3. Nicht in den Hausmüll. Am Ende ihrer Lebensdauer gehören Altbatterien und Akkus in keinem Fall in die Mülltonne. Geben Sie Gerätealtbatterien und Altakkus möglichst bei den Händlern ab, die in ihren Läden zumeist Sammelboxen stehen haben. Sie leisten damit einen wertvollen Umweltbeitrag. Auch die Kommunen nehmen Altbatterien und Altakkus zurück, zum Beispiel über Schadstoffmobile oder auf Recyclinghöfen. Die Altbatterien und Altakkus werden anschließend sortiert und der Verwertung zugeführt. Der Kreislauf schließt sich, die gewonnenen Fraktionen können wieder zur Batterie- und Akkuherstellung verwendet werden.

Rücknahme und Verwertung
Im Jahr 2011 wurden 43 334 Tonnen Gerätebatterien in Deutschland in Verkehr gebracht, so viel wie nie zuvor.

  • Darunter haben die wieder aufladbaren Batterien einen Anteil von rund 72 Prozent. Dieser Anteil verlagert sich von Jahr zu Jahr zugunsten der umweltfreundlicheren Akkus.
  • Im Jahr 2011 wurden 17 728 Tonnen (43,2 Prozent) nach Gebrauch gesammelt, ein Anstieg um 0,7 Prozent gegenüber 2010.
  • Die Rücknahmestellen ließen aber 18 575 Tonnen stofflich verwerten, also etwas mehr als gesammelt wurde. Wie das? Das liegt laut dem UBA an Lagerbeständen aus den Vorjahren, die hinzugekommen sind.

Energiesparen im Haushalt, Glotzen mit Köpfchen

Glotzen mit Köpfchen
Fernseher, DVD-Recorder und HiFi-Anlage haben Kühlschrank und Gefriertruhe als größte Stromfresser abgelöst. Zusammen mit Bürogeräten zieht die Unterhaltungselektronik ein gutes Zehntel des Haushaltsstroms. Das schlägt auf die Stromrechnung durch. Zentrale Kostentreiber sind der Fernseher und seine Peripheriegeräte. Doch mit ein paar Tricks lässt sich der Energiehunger des Geräteparks zumindest drosseln.
von Hartmut Netz

1. Stromverbrauch. Alte Geräte fressen mehr Strom als neue. Diese Regel gilt insbesondere für LCD-Fernseher. Binnen drei Jahren habe sich der durchschnittliche Stromverbrauch halbiert, teilt die Stiftung Warentest mit. Während sich sparsame LCD-Modelle mit 80-cm-Bilddiagonale mit 44 bis 64 kWh Strom für 12 bis 17 Euro pro Jahr begnügen, ziehen 2007 gekaufte Geräte im Schnitt 230 kWh und verursachten damit jährliche Stromkosten von 62 Euro. Ist der LCD-Fernseher älter als sechs Jahre, sieht die Bilanz noch schlechter aus – auch im Vergleich zu Röhrengeräten. Eine vor sechs Jahren gekaufte Röhre mit 74-cm-Diagonale verbraucht durchschnittlich 210 kWh Strom für 57 Euro pro Jahr – fast genauso viel wie ein Röhren-TV, das bereits 16 Jahre auf dem Buckel hat. Ein vor zehn Jahren in Betrieb genommener Röhrenfernseher mit 50-Hz-Technik zieht im Schnitt sogar nur 50 kWh pro Jahr. Kostenpunkt: 32 Euro. Wer Strom sparen will, deaktiviert überflüssige Funktionen wie Schnellstartmodus oder sich automatisch aktualisierende Programmzeitschriften.

2. Helligkeit. Wie gut man das Bild auf dem Fernsehschirm erkennen kann, hängt vom eingestellten Helligkeitswert ab. Die Unterschiede innerhalb eines Bildes bezeichnet man als Kontrast. Er wird als Verhältnis angegeben. Bei LCD-Fernsehern sind Werte zwischen 1 000:1 bis 3 000:1 üblich, bei Plasma-Geräten 5 000:1 bis 10 000:1. Als Faustformel gilt: Je höher das Verhältnis, desto kräftiger das Bild. Hohe Kontrast- und Helligkeitswerte steigern allerdings den Stromverbrauch. Das macht sich bei Plasma-Fernsehern bemerkbar, die für helle Szenen deutlich mehr Strom ziehen als in dunklen. LCD-Geräte verbrauchen dagegen immer gleich viel Strom, denn im Betrieb leuchtet permanent eine Lampe. Die meisten TV-Geräte werden mit gedimmter Bildschirmbeleuchtung ausgeliefert. Ausschlaggebend für die Effizienzklassen des EU-Energielabels ist nämlich der Auslieferungszustand. Dabei gilt: Je dunkler das Bild, desto stromsparender das Gerät und desto besser die Effizienzklasse. Für ein gutes Bild empfiehlt die Stiftung Warentest, Helligkeit und Kontrast daheim nachzujustieren. Dadurch könne aber der Stromverbrauch steigen. Bei LCD-Geräten regelt man das Hintergrundlicht mit der Backlight-Funktion, bei Plasma-Fernsehern dreht man am Helligkeitsregler.

3. Bildschirmauflösung. Die gibt die Anzahl der Bildpunkte (Pixel) an, aus denen das Bild aufgebaut ist. Sie ergibt sich horizontal aus der Bildpunktezahl und vertikal aus der Zeilenzahl. 720 Pixel mal 576 Zeilen ist eine gängige Auflösung für Röhrenfernseher. LCD-Bildschirme arbeiten je nach Größe mit Auflösungen von 640 x 480 bis 1 920 x 1 080, Plasma-Geräte zwischen 1 024 x 768 und 1 920 x 1 080. Um hochaufgelöste, digitale Bilder (HDTV) wiedergeben zu können, muss der Fernseher eine Auflösung von 1 280 x 720 Bildpunkten schaffen. Es gilt: Je feiner die Auflösung, desto höher der Stromverbrauch.

4. Heimkino. Schaltzentrale älterer Heimkino-Anlagen sind sogenannte AV-Receiver, die unterschiedliche Geräte wie DVD-Recorder, CD-Player oder Videorecorder mit dem Fernseher und zwei bis vier HiFi-Lautsprecherboxen verbinden. Eine solche Anlage schluckt sowohl im Standby als auch im Betrieb bis zu 75 Prozent mehr Strom als eine neue Heimkino-Anlage. Die Stiftung Warentest rät: Besser einen Fernseher mit gutem Ton kaufen und die Heimkino-Anlage nur selten zuschalten.

5. Schnellstart und Auto-Off. Fernseher, DVD-Geräte und HiFi-Anlagen werden zunehmend mit einem Schnellstartmodus ausgerüstet, der das Gerät einige Sekunden schneller hochfährt, als es aus dem üblichen Bereitschaftszustand möglich ist. Dieser Luxus steigert den Standby-Verbrauch jedoch von weniger als 1 Watt auf 20 bis 30 Watt. Stiftung Warentest rät, den Schnellstartmodus zu deaktivieren. Manche Fernseher verfügen über eine Auto-Off-Funktion, der den Standby-Betrieb nach einer vorgegebenen Zeit selbsttätig beendet und das Gerät vom Netz trennt.

6. Sitzposition. Ob sich ein Film ohne Ermüdung konsumieren lässt, hängt neben der Qualität auch davon ab, aus welcher Entfernung und unter welchem Winkel man das Geschehen auf der Mattscheibe verfolgt. Für PAL-Bilder betrage die optimale Entfernung das Fünf- bis Siebenfache der Bildschirmhöhe, empfiehlt das Öko-Institut. Handelt es sich um einen HDTV-Film, schrumpft der empfohlene Betrachtungsabstand auf das Zwei- bis Dreifache der Bildschirmhöhe. Will man näher dran sein, sollte man die Auflösung erhöhen. Das kostet mehr Strom. Der optimale Betrachtungswinkel von LCD-Geräten ist im Vergleich zu Plasma und Röhrenfernsehern deutlich eingeschränkt. Wer das ignoriert, riskiert auf Dauer Kopfschmerzen.

7. Videorecorder. Sie gehören zu den Geräten, die ihren Strom größtenteils im Standby verpulvern, denn Videorecorder werden täglich nur eine Stunde genutzt. Den Rest des Tages verharren sie im Leerlauf. Doch gerade ältere Geräte sind Stromfresser, die im Standby-Betrieb 15 Watt und mehr ziehen. Auf das Jahr hochgerechnet verursachen sie Stromkosten von mehr als 30 Euro; über die übliche Lebensdauer von zwölf Jahren summiert sich das auf gut 370 Euro. Abschalten lohnt also, birgt aber bei Geräten ohne Stütz-Akku die Gefahr, dass gespeicherte Programmierungen verloren gehen. Ist der Videorecorder bereits etliche Jahre alt, sollte man über einen Neukauf nachdenken: Sparsame Geräte ziehen im Leerlauf maximal ein Watt.

Biozide - Keimfrei muss nicht sein

Biozide Keimfrei muss nicht sein
Biozide sind Chemikalien, die Ratten, Mäuse, Insekten oder Mikroorganismen vertreiben oder im Haus das Wachstum von Bakterien, Pilzen, Algen und Viren verhindern sollen. Demnach sind es potentiell gefährliche Stoffe, die auch die menschliche Gesundheit gefährden können, Bakterienresistenzen fördern oder die Umwelt belasten. Daher dürfen sie nur nach behördlicher Zulassung und zeitlich begrenzt vermarktet werden. Seit dem 1. September 2013 ist die neue Biozid-Verordnung der Europäischen Union (EU) auch hierzulande in Kraft getreten.

„Die meisten der in Deutschland  schätzungsweise 35 000 vermarkteten Biozidprodukte sind bislang noch ungeprüft“, sagt Biozidexpertin Susanne Smolka vom Pestizid-Aktions-Netzwerk (PAN), einer  Verbraucherschutzorganisation, die seit 1984 über die negativen Folgen gefährlicher Gifte oder Biozide aufklärt, dazu zählen auch viele verbrauchernahe Produkte wie Desinfektionsmittel, antibakterielle Haushaltsreiniger sowie Holzschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel. Für diese Zwecke müssen die verwendeten Biozide nach EU-Recht nun extra genehmigt werden. PAN hat einhundert antibakteriell beworbene Alltagsprodukte genauer unter die Lupe genommen. Das Ergebnis hinsichtlich ihrer Kennzeichnung: „Nur bei rund einem Drittel der untersuchten Gegenstände wird der Biozid-Wirkstoff angegeben.“ Beispielsweise enthielten Schneidbrettchen, Messergriffe oder Mousepads häufig Triclosan oder Silber. Oft werde aber nur ein Markenname genannt, zum Beispiel „mit Microban®-Technologie®, hinter der sich verschiedene Biozidprodukte mit unterschiedlichen Wirkstoffen verbergen können. „In 23 Fällen wurde der eingesetzte Wirkstoff zumindest auf unsere Nachfrage hin genannt“, heißt es bei PAN. Doch einen Nutzen für die Verbraucher sieht die Organisation nicht: Schließlich könnten Kunststoffgegenstände leicht gereinigt werden, oft seien sie spülmaschinenfest und das Infektionsrisiko über den Kontakt mit Kunststoffen sehr gering. „Das Material selbst braucht auch nicht vor Mikroorganismen geschützt zu werden, da seine Zersetzung bis zu 400 Jahre dauert.“ Nun wurden den Herstellern neue Kennzeichnungs- und Informationspflichten auferlegt, um für Verbraucher und Überwachungsbehörden mehr Transparenz zu schaffen. Jeder kann von Herbst 2013 an im Geschäft erfragen, ob ein Produkt mit einem Biozid behandelt wurde. Der Händler muss binnen 45 Tagen unentgeltlich antworten. „Biozidprodukte vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen“ – diesen Hinweis müssen Biozidprodukte wie beispielsweise antibakterielle Spülmittel tragen, wenn damit geworben wird. Ebenfalls derart gekennzeichnet werden müssen seit September 2013 biozidbehandelte Hölzer, Farben und Waren wie Sofas, Schlafsäcke oder Teppiche. Bereits produzierte, ungekennzeichnete Waren dürfen nur noch für etwa ein Jahr verkauft werden.
von Tim Bartels

Antibiozid-Tipps:

1. „Antibakteriell“ ist überflüssig. Besonders groß ist das Angebot antibakteriell wirkender Produkte. Die Werbung erweckt dabei den Eindruck, dass klassische Hygienemaßnahmen wie Händewaschen dem Schutz vor gefährlichen Krankheitskeimen nicht mehr genügten. Experten kontern: Im Alltag sind antibakterielle Gebrauchsgegenstände ebenso wie antibakterielle Hygiene-, Reinigungs- und Waschmittel völlig überflüssig. Normale Seifen und Lotionen sind völlig ausreichend. Hände- oder Flächendesinfektionsmittel sollten Sie nur aus medizinischen Gründen nach Rücksprache mit Ihrem Arzt verwenden.

2. Hygienischer Unsinn. Niemand braucht ein steriles Klo in der Wohnung. Auch im Bad reicht für eine gute Hygiene ein Essigreiniger, Neutralseife und Scheuermilch sowie gutes Lüften völlig aus.

3. Reiniger für sauberen Haushalt. Vier einfache Mittel reichen für die Hygiene in Ihren vier Wänden aus: Allzweckreiniger, Geschirrspülmittel, Scheuermilch und Zitronen- bzw. Essigreiniger.

4. Öko-Label bevorzugen. Benutzen Sie vorzugsweise hautfreundliche und umweltschonende Produkte. Doch Achtung: Nicht jedes Label bedeutet per se biozidfreie Produkte. So erlaubt der „Öko-Tex 100 Standard“ die Textilausrüstung mit bestimmten Bioziden.

5. Biozide erkennen. Biozidprodukte erkennen Sie an der fünfstelligen Meldenummer der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA): N-xxxxx; oder an der Zulassungsnummer: DE-2013-AXXXXX; oder am vorgeschriebenen Hinweis: „Biozidprodukte sicher verwenden. Vor Gebrauch stets Kennzeichnung und Produktinformation lesen“.

6. Ihr Recht auf Information. Nutzen Sie ihr Recht als Verbraucher und fragen Sie nach bei Verkäufern und Herstellern. Diese müssen innerhalb von 45 Tagen ohne Kosten für Sie antworten.

Kennzeichnung ist Pflicht …

  • wenn mit der Biozid-Funktion geworben wird, etwa wenn es auf dem Produkt heißt: „antibakteriell“ oder „bekämpft Bakterien (oder Viren)“ oder „entfernt 99,99 % der Bakterien“ oder „hemmt das Pilzwachstum“ oder „hemmt Geruchsbildung“.
  • wenn Mensch oder Umwelt direkt mit den Bioziden in Kontakt kommen können.
  • wenn behandelte Waren Nano-Materialien enthalten.Das betrifft auch nanoskaliges Silber, das am häufigsten eingesetzte Nanomaterial. Nano-Silber ist so winzig, dass es Zellmembranen durchdringen, ins Gehirn wandern und Organe schädigen kann. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät daher von dessen Verwendung ab.

Energiesparen im Haushalt, Ewiger Kampf gegen Staub

Energiesparen im Haushalt, Teil 42
Ewiger Kampf gegen Staub

Viel Watt saugt gut, lautet die Gleichung, mit der noch immer viele Verbraucher beim Staubsaugerkauf rechnen. Doch die Wattangabe sagt nichts darüber aus, wie effektiv das Gerät saugt. Entscheidend ist die Konstruktion, das aerodynamische Zusammenspiel von Gebläse, Filtersystem, Luftführung und Düse. Effiziente Geräte mit optimaler Saugleistung ziehen etwa ein Drittel weniger Strom als wattstarke Turbosauger.

1. Lautstärke. Staubsaugen macht Lärm. Die Pegel moderner Bodenstaubsauger liegen zwischen 70 und 80 Dezibel; manche röhren sogar mit weit über 80 Dezibel durch die Wohnung. Das ist etwa so laut wie ein vorbeidonnernder LKW. Der Bund der Energieverbraucher vermutet, Hersteller hätten an Lärmminderung kein Interesse, denn die Kunden würden schallgedämmte Sauger als schwach und kraftlos einstufen.

2. Rückhaltevermögen. Ein Sauger soll den Staub auch bei sich behalten, doch Billigmodelle schwächeln in puncto Rückhaltevermögen, wie die Stiftung Warentest festgestellt hat. Der in den Beutel gesaugte Staub zerfällt nach und nach in immer feinere Partikel, um dann mit der Auspuffluft des Saugers wieder in den Raum geblasen zu werden. Um das zu verhindern, werden in teureren Modellen Hepa-Filter eingebaut, die sogar Pollen, Bakterien und Milbenkot zurückhalten sollen. In Billiggeräten werden dagegen durchlässigere Mikrovliesfilter verbaut. Hepa- und Mikrovliesfilter müssen regelmäßig gewechselt werden. Kostenpunkt: zwischen 10 und 30 Euro pro Jahr. Entscheidend für das Staubrückhaltevermögen ist jedoch nicht die Art des Filters, sondern die Gesamtkonzeption aus Filter, Staubbehälter und Gehäuse-Dichtigkeit.

3. Staubbeutel. Je voller der Beutel, desto schlechter die Saugleistung. Staubbeutel müssen also regelmäßig gewechselt werden. Dabei können kleinere und kleinste Partikel über Luftröhre und Bronchien bis tief in die Lunge vordringen. Hinzu kommen Folgekosten: Für fünf Staubbeutel zahlt man je nach Gerät zwischen fünf und zehn Euro. Diese Kosten entfallen zwar bei Saugern, die anstelle des Beutels eine Staubbox haben, jedoch ist deren Entleerung noch unhygienischer als die Entsorgung eines vollen Beutels. Außerdem muss die Box anschließend ausgewaschen werden.

4. Düse. Die meisten Sauger haben eine umschaltbare Standarddüse für Glattboden und Teppich. Ein ausfahrbarer Bürstenkranz verhindert das Verkratzen von glatten Böden. Über Teppich gleitet die Düse mit eingezogenen Borsten. Manche Sauger haben eine zusätzliche Elektrobürste, die Teppichböden besser reinigt als eine Standarddüse. Elektrodüsen ziehen allerdings zusätzlichen Strom, da ein Motor die Bürstwalze antreibt. Für empfindliche Auslegware wie Felle, Flokati oder gewebte Teppiche sind sie ungeeignet. Generell sind Teppiche eine Herausforderung, der die meisten Sauger nur mäßig gerecht werden. Bei Tests der Stiftung Warentest entfernten die besten Geräte immerhin 80 Prozent des Prüfstaubs; das Gros kam jedoch nur auf Werte zwischen knapp 60 bis 70 Prozent – ein Großteil des Staubes blieb also liegen.

5. Saugroboter. Die tellergroßen Scheiben, die angeblich ohne Aufsicht die Wohnung saugen, sind in Mode. Sie weichen Hindernissen aus, steuern selbstständig ihre Ladestation an und hinterlassen den Fußboden blitzblank geputzt – zumindest in der Werbung. Die Realität sieht anders aus: Bei Tests der Stiftung Warentest hatten sich die Prüfmodelle nach spätestens 30 Minuten rettungslos festgefahren. Auch die Saugleistung ließ zu wünschen übrig: Auf Teppichböden blieb mangels Saugkraft der größte Teil des Schmutzes liegen. Fazit der Tester: Saugroboter sind kein Ersatz für Bodenstaubsauger.

6. Energiebilanz. Viele Sauger protzen mit Stromaufnahmen bis 2 500 Watt, doch die Stiftung Warentest fand heraus, dass solche vermeintlich saugstarken Geräte insbesondere auf Teppichböden oft schwächeln. 1 000 Watt reichen aus, um Staub, Krümel oder Tierhaare zu entfernen. Ein Unterschied, der sich im Geldbeutel bemerkbar macht: Ein 2 000-Watt-Sauger verbraucht pro Jahr Strom für mehr als 40 Euro; ein sparsames Gerät schluckt dagegen nur Strom für knapp 20 Euro (angenommener Strompreis: 27 Ct/kWh).

7. Saugtipps. Ist die Leistung zu hoch, saugt sich die Düse fest. Deshalb gilt: Saugleistung an den Bodenbelag anpassen. Auf Hartböden kann man voll aufdrehen; auf Teppich gilt: weniger ist mehr. Verringert man die Saugkraft durch Öffnen des Nebenluftventils, erhöht sich allerdings der Energieverbrauch. Wer Strom sparen will, reduziert besser die Motordrehzahl.

8. Hausstaub. Kleine und kleinste in der Luft schwebende Partikel organischen und anorganischen Ursprungs werden unter Hausstaub zusammengefasst. Darin enthalten sind unter anderem Hautschuppen, Haare, Pollen, Samen, Milben und deren Kot, Bakterien, Viren, Schimmelpilze, Fasern, Fusseln, Giftstoffe wie Weichmacher aus Teppichen, Formaldehyd aus Möbeln, aber auch Straßenabrieb und Dieselruß. Im Schnitt etwa sechs Milligramm Hausstaub bilden sich pro Quadratmeter Wohnfläche täglich aufs Neue.

9. Alternative. Teppich klopfen? Macht heute kaum noch jemand. Trotzdem ist ein Staubsauger oft überflüssig:. Ein Mikrofasertuch entfernt den Staub auf Möbeln effektiver als ein Sauger. Teppiche lassen sich auch mit einem stromlosen Teppichkehrer reinigen, kombiniert mit einer Feuchtreinigung alle paar Monate. Brücken kann man ausschütteln oder in die Waschmaschine stecken. Auf Glattböden wie Fliesen, Parkett, Laminat oder Linoleum heißen die lärmarmen Alternativen Besen, Handfeger und Kehrblech – das geht schnell, macht gründlich sauber und verbraucht keinen Strom.

Nachhaltiger Konsum - Umweltbewusst, aber wie

Nachhaltiger Konsum - Umweltbewusst, aber wie

In Deutschland ist die Bereitschaft, umweltfreundliche und nachhaltig produzierte Produkte zu kaufen, hoch. Doch zwischen Absicht und tatsächlichem Kauf liegen noch viele Hemmnisse. Die will das Umweltbundesamt (UBA) nun mit seinem neuen Online-Ratgeber aus dem Weg räumen. Dort finden Sie Tipps für grüne Produkte, hilfreiche Links und interessante Hintergrundinformationen. Laut einer Studie des Schweizer Instituts Infras im UBA-Auftrag sagen 34 Prozent der Befragten, dass sie künftig verstärkt Biolebensmittel kaufen würden, 24 Prozent wollen demnächst Ökostrom beziehen und 12 Prozent bald freiwillig einen Extra-Obulus für emittierte Klimagase zahlen. Doch diese Bereitschaft übersteigt die Verkaufszahlen deutlich“, sagt UBA-Präsident Jochen Flasbarth. Woran liegt das? Möglicherweise mangelt es an Informationen, was man gegen Klimakrise und Ressourcenverschwendung tun kann. Das UBA hat daher einen neuen Ratgeber im Internet gestartet. Dort erfährt man neben einer Vielzahl gut gemeinter Ratschläge zum Kauf grüner Produkte auch, dass es gar nicht so einfach ist mit dem persönlichen Klimaschutz. Individuelles Energiesparen im Haushalt spiegelt sich nämlich „nur begrenzt in einer Verringerung der gesamten Umweltbealstungen des Wohnens wider“.

Denn obwohl Gebäude energieeffizienter würden, fielen die CO2-Verminderung bescheiden aus. „Die CO2-Emissionen pro Kopf sind lediglich um einen halben Prozentpunkt pro Jahr gesunken.“ Der Grund: Der Bedarf an Wohnraum pro Kopf wächst und beträgt heute etwa 43 m3. Ursache dafür ist die Zunahme an Singlehaushalten: Die machten laut dem Statistischen Bundesamt 2011 bereits mehr als 40 Prozent aus. Nun will das UBA damit nicht an die Bevölkerung appellieren, noch enger zusammenzurücken. Auch ist das kein Grund zur Sorglosigkeit oder dazu, seinen eigenen Klimaschutzanstrengungen adé zu sagen. Nicht zuletzt bedeutet Energiesparen ja langfristig immer auch Kostensparen. Doch auch wer sein Gewissen beruhigen und die CO2-Emissionen etwa einer Flugreise mit einem Bruchteil der Flugkosten ausgleichen (z. B. 5 Euro) will, sollte genau hinsehen, welche Projekte damit finanziert werden. Die meisten Anbieter tragen das Geld in Entwicklungsländer, um dort z.B. Windräder zu bauen. „Für diese Investionen ist The Gold Standard eine wichtige Orientierung“, heißt es beim UBA. Die Behörde warnt aber auch vor Grünfärberei: Denn der Begriff „klimaneutral“ auf Produkten ist nicht geschützt und besagt nur, dass das Unternehmen für dieses Produkt einen Ausgleich zahlt – dabei kann der ganze Lebensweg des Produktes oder aber nur dessen Herstellung berücksichtigt worden sein. Zudem erlaubt „klimaneutral“ keine Aussage darüber, ob das Produkt selbst  umweltfreundlich ist. Deshalb sollten Sie, so der UBA-Rat, auch immer erwägen, ob Sie Ihre CO2-Emissionen nicht eher vermeiden können als zu kompensieren.
von Tim Bartels

1. Vermeiden Sie Lebensmittelabfälle. Im Schnitt wirft hierzulande jeder pro Jahr 80 kg Lebensmittel oder 230 Euro weg. Dieses Essen wurde demnach für den Mülleimer hergestellt, verursachte aber genauso Umweltbelastungen wie andere Lebensmittel auch. Kaufen Sie maßvoll und werfen Sie Essensreste in die Biotonne.

Was in der Tonne steckt: http://resterechner.de

http://resterechner.de/2. Trinken Sie Wasser aus dem Hahn. Es ist in Deutschland von sehr guter Qualität und das mit Abstand billigste Getränk. Das spart Kistenschleppen und Geld. Andernfalls sollten Sie Mehrwegflaschen nutzen – am besten aus der Region. Denn je weiter die Getränke transportiert werden, desto höher die Unmweltbelastungen.

Alles zu Mehrweg: www.promehrweg.de

3. Heizen Sie nachts und bei Abwesenheit weniger. Heizen ist der mit Abstand größte Energieverbraucher und CO2-Verursacher. Zu wenig heizen ist allerdings auch nicht empfehlenswert: Es wird dann ungemütlich und die Schimmelgefahr steigt. Doch jedes Grad Raumtemperatur zu viel verteuert die Heizkostenrechnung.

4. Kaufen Sie lärmarme Autoreifen mit geringem Rollwiderstand.
Achten Sie auf den korrekten Reifendruck. Entsorgen Sie Altreifen sachgerecht. Achten Sie auf einen geringen Kraftstoffverbrauch der PKW-Klimaanlage, denn sie ist neben dem Motor der größte Verbraucher im Auto.

5. Gleichen Sie Ihren CO2-Ausstoß aus. Anbieter wie Atmosfair oder MyClimate bieten die Möglichkeit, Ihre Treibhausgasemissionen, die etwa eine Flugreise verursacht, durch Extrazahlungen zu kompensieren. Achten Sie dabei auf hohe Qualität der Projekte, in die Ihr Geld investiert wird. Sie können auch Ihren gesamten CO2-Ausstoß mit einem CO2-Rechner (siehe Link unten) bestimmen und kompensieren.

http://uba.klimaktiv-CO2-rechner.de

6. Achten Sie bei Elektrogeräten auf den Stromverbrauch.
Kaufen Sie möglichst energieeffiziente A-Ware (z.B. Wäschetrockner), A+-Geräte (z.B. Fernseher) oder A++-Produkte (z.B. Lampen).

Woran erkenne ich umweltfreundliche Produkte?
Hunderte verschiedener Zeichen, Labels und Siegel kennzeichnen diverse Öko-Produkte. Doch eben wegen dieser Vielzahl ist solcherart Etikette für Verbraucher verwirrend.

Der Blaue Engel und das sechseckige Biosiegel sind den meisten bekannt. Aber wer kennt das FSC-Siegel, das auf Produkten aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung prangt? Oder ÖkoControl, ein Zertifikat für pestizid-und herbizidfreie Möbel?

  • Nur vier Prozent der Verbraucher in Deutschland vertrauen den Hersteller- Infos über grüne Produkte, 27 Prozent glauben den Informationen teilweise. Das ergab eine Umfrage der EU-Kommission.

Energiesparen im Haushalt, Spülpulver oder Monotabs

Energiesparen im Haushalt, Teil 45
Spülpulver oder Monotabs

Teeränder, festgetrocknete Milch, verkrustete Haferflocken – damit man diese Reste von Tassen und Teller wieder weg bekommt, muss der Geschirrspüler Höchstleistungen in der Disziplin Reinigung vollbringen. Zum Gelingen trägt ein Cocktail aus dem Chemiebaukasten bei. Dessen Zutaten: Enzyme, Phosphate, Tenside, Bleichmittel und Spülkraftverstärker. Plus diverse Zusätze, die das Geschirr vor den aggressiven Reinigungsmitteln schätzen sollen. Stellt sich die Frage: Kann das gut für die Umwelt sein?
von Hartmut Netz

1. Wasserhärte. Um Tassen und Teller sauber zu spülen, braucht die Maschine weiches Wasser. Unser Trinkwasser ist in der Regel hart, womit gemeint ist, dass darin Calcium- und Magnesium-Ionen gelöst sind. Hartes Wasser hinterlässt beim Maschinespülen weiße Kalkflecken auf Geschirr und Spülraumwänden. Um das zu verhindern, wird das einlaufende Wasser zunächst über eine Enthärtereinheit geführt, die Calcium- und Magnesium-Ionen durch Natrium-Ionen ersetzt. Man unterscheidet drei Härtebereiche: Als weich gilt Wasser im Bereich unter 8,4 Grad deutscher Härte (°dH), als mittel bei 8,4 bis 14 °dH und als hart bei über 14 °dH. Die Wasserhärte ist entscheidend für die richtige Dosierung des Spülmittels. Auch die Maschine muss auf den entsprechenden Härtebereich eingestellt sein, um optimale Ergebnisse erzielen zu können. Der Härtegrad ist regional unterschiedlich und kann beim örtlichen Wasserwerk erfragt werden. Aktuell sind allerdings bereits Geschirrspüler auf dem Markt, die den Härtebereich selbstständig ermitteln.

2. Enthärtersalz. Ist die Enthärtereinheit der Spülmaschine erschöpft, muss Enthärtersalz nachgefüllt werden. Multitabs enthalten das Salz bereits, doch wer Teller und Tassen mit Monotabs oder Pulverreinigern spült, muss separat zudosieren, sonst vermindert sich die Reinigungsleistung. Ist das Wasser sehr weich, ist eine Salzzugabe jedoch unnötig.

3. Klarspüler. Um die Trocknungswirkung zu verbessern, dosiert die Maschine im letzten Durchlauf Klarspüler zu. Der verringert die Oberflächenspannung des Wassers, sodass es ohne Tropfen zu bilden, an Tellern und Tassen herunterläuft. Darüber hinaus verhindert er, dass sich an den Oberflächen hässliche Kalkflecken absetzen. Klarspüler lässt sich durch haushaltsessig mit höchstens fünf Prozent Säure oder durch 50-prozentige Zitronensäure ersetzen. Allerdings muss dann mit dem Tuch nachpoliert werden.

4. Pulver. Es hantiert sich damit zwar etwas umständlicher als mit Tabs, dafür lässt sich Pulver optimal dosieren. Meist reichen 20 Gramm. Leicht verschmutztes Geschirr, Kurzprogramme und Geräte mit einer Breite von 45 Zentimetern kommen mit weniger aus; ist das Geschirr stark verschmutzt, dosiert man höher. Manche Hersteller schicken auf Anfrage Dosierhilfen zu. Man kann die optimale Menge aber auch einmal abmessen und am Dosiergefäß die Füllhöhe markieren. Achtung: Wer mit Pulverreinigern spült, muss regelmäßig Klarspüler und Enthärtersalz nachfüllen. Dafür gingen sie mit dem Geschirr pfleglicher um als Multitabs, hat die Stiftung Warentest festgestellt.

5. Tabs. In die Kammer damit, Klappe zu, Maschine starten – Spülmittel in Tablettenform sind bequem und schnell. Anders als bei Pulverreinigern ist die Dosiermenge allerdings vorgegeben. Während Solotabs nur das Reinigungsmittel enthalten – Klarspüler und Enthärtersalz müssen zudosiert werden –, vereinen Multitabs alle drei Funktionen in einer Tablette. Mittlerweile sind eine ganze Reihe von Produkten auf dem Markt, die darüber hinaus noch mit weiteren Funktionen wie Glasschutz, Edelstahlglanz oder Geruchsneutralisation beworben werden. Spültabs sollten nicht auf Vorrat gekauft und gelagert werden, da sie schnell an Wirkkraft einbüßen.

6. Umweltbilanz. Konventionelle Maschinenspülmittel, ob in Pulverform oder zu Tabletten gepresst, enthalten Phosphate, Tenside, Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe. Phosphate verhindern Kalkbeläge und halten die gelösten Schmutzpartikel in der Spüllauge, überdüngen aber auch Gewässer und fördern Algenwachstum, was zu Sauerstoffmangel im Seen und Flüssen führt. Tenside, die das Fett vom Geschirr lösen, sind heute vollständig abbaubar – manche schneller, manche langsamer. Allerdings werden sie aus Erdöl hergestellt. Unter den Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen sind viele, die für Fische und andere Organismen giftig sind. Zwar wird das Abwasser in der Kläranlage behandelt, jedoch nicht vollständig gereinigt, so dass ein Teil der Chemikalien in Flüsse und Seen gelangt. Im Umweltvergleich schneiden Multitabs am schlechtesten ab, denn die vorgegebene Klarspüler- und Salzdosis ist für weiches Leitungswasser zu hoch; bei besonders hartem Wasser muss dagegen zudosiert werden. Die Stiftung Warentest rät deshalb zu Spülpulver oder Monotabs.

7. Bio-Spülmittel. Tabs und Pulver in Bioqualität sind frei von Phosphat und schonen damit die Gewässer. Allerdings fallen sie bei der Stiftung Warentest regelmäßig durch. Grund: Die meisten Biomittel bekämen das Geschirr nicht sauber und hinterließen Kalkflecken, heißt es. Hinzu kommt, dass „Bio“-Tenside aus Palmkernöl gewonnen werden. Doch um für die Ölpalme neue Flächen zu erschließen, werden in Indonesien und Malaysia Regenwälder und Torfmoore zerstört und Kleinbauern vertrieben. Zwar erweitert man die Anbauflächen dort in erster Linie wegen der wachsenden Nachfrage nach Palmöl, das aus dem Fruchtfleisch der Ölbaumfrucht gewonnen wird und für die Herstellung von Reinigungsmitteln bedeutungslos ist, trotzdem lässt sich der Bezug von Palmkernöl aus solchen Quellen kaum mit den Bio-Richtlinien vereinbaren. Mittlerweile gibt es erste Ansätze für nachhaltigen Ölpalmenanbau, doch entsprechend zertifizierte Plantagen sind derzeit noch die Ausnahme.

Energiesparen im Haushalt - Dreißig Sekunden schütteln für acht Minuten gute Sicht

Energiesparen im Haushalt - Dreißig Sekunden Schütteln für acht Minuten gute Sicht

Mobilität ist ein Megatrend, der immer wieder neue Stromfresser hervorbringt: Handy, Organizer, I-Pad, Netbook und Navigationsgeräte begleiten uns durch den Alltag – dank Batterien kein Problem. Doch die Freiheit vom Netz ist teuer: Steckdosenstrom kostet rund 22 Ct/kWh; Batteriestrom dagegen liegt bei 0 Euro/kWh und ist damit die teuerste Energieform überhaupt. Vor dem Kauf eines batteriebetriebenen Gerätes sollte man sich deshalb gut überlegen, ob man es wirklich braucht.
von Hartmut Netz

1. Batterie. Der Fachmann unterscheidet Primärbatterien, die sich nach Entleeren nicht wieder mit Strom befüllen lassen, und Sekundärbatterien, die sich mehrfach aufladen lassen. Man bezeichnet im allgemeinen aber nur Primärzellen als Batterie. Für aufladbare Batterien hat sich der Begriff Akku durchgesetzt.

2. Akku-Batterie. Die wiederaufladbare Batterie ist ein Zwitter aus Akku und Normalbatterie: Ähnlich wie ein Akku lässt sie sich wieder mit Strom befüllen,  verliert jedoch bei jedem Ladezyklus an Kapazität. Es handelt sich um eine Alkali-Mangan-Batterie, die mit einem speziellen Ladegerät mindestens 25-mal geladen werden kann. Da sich dieser Batterietyp im Gegensatz zum Akku nur in sehr geringem Maße selbst entlädt, eignet er sich auch für den Einsatz in selten genutzten Geräten. Wegen ihrer guten Umweltbilanz wurde die wiederaufladbare Batterie mit dem Blauen Engel ausgezeichnet.

3. Kapazität. Je mehr entnehmbare Ladung eine Batterie enthält, desto höher ist ihre Kapazität. Die hängt vom Typ und der Größe der Batterie ab und wird in Milli-Ampere-Stunden (mAh) angegeben.

4. Selbstentladung. Batterien altern. Lagert man sie über einen längeren Zeitraum, verlieren sie zwar nur geringfügig, dafür aber kontinuierlich an Ladung. Auskunft gibt das aufgedruckte Mindesthaltbarkeitsdatum: Es sollte möglichst vier Jahre in der Zukunft liegen, rät die Stiftung Warentest. Zink-Kohle-, Alkali-Mangan- und wiederaufladbare Batterien lassen sich bis zu fünf Jahre lagern, Lithium-Zellen sogar bis zu zehn Jahre. Da sich bei Wärme die Selbstentladung beschleunigt, sollten Batterien grundsätzlich kühl gelagert werden: beispielsweise im trockenen Keller. Dabei dürfen sie keinesfalls mit Metallteilen in Berührung kommen, sonst droht Kurzschluss.

5. Einsatz. Derzeit dominieren drei Typen den Markt: Zink-Kohle-Batterien sind billig, aber leistungsschwach – nur im Notfall verwenden, rät die Stiftung Warentest. Alkali-Mangan-Batterien, auch Alkaline genannt, seien dagegen für alle Anwendungen geeignet, sogar für den energiezehrenden Blitzeinsatz beim Fotografieren. Wahre Alleskönner im Foto und Filmbereich sind Lithiumbatterien. Die sind zwar teuer, aber leistungsstark und betriebssicher. Im Gegensatz zu Alkaline-Zellen verrichten sie ihren Dienst auch bei Kälte klaglos. Allerdings sind im Foto- und Filmbereich Akkus meist die bessere Wahl. Denn die Stärke von Batterien liegt in ihrer geringen Selbstentladung und die spielen sie vor allem in Geräten aus, die lange Zeit zuverlässig funktionieren müssen, beispielsweise Uhren oder Rauchmelder. Auch in Geräten, die selten genutzt werden oder wenig Strom ziehen, sind sie Akkus überlegen.

6. Zweitleben. Vor der Entsorgung sollte man mit einem Batterietester prüfen, ob die Batterie tatsächlich leer ist. Oft versagen Geräte mit hohen Anforderungen an die Spannung nämlich bereits, wenn ihre Batterien nur zum Teil entladen sind. Setzt man halb verbrauchte Batterien in Geräte, die nur wenig Strom ziehen – beispielsweise Uhren oder Fernbedienungen –, schenkt man ihnen ein zweites Leben.

7. Entsorgung. Batterien enthalten umweltgefährdende Stoffe wie Kalilauge, Lithium, Mangandioxid und – in geringen Mengen – das Schwermetall Quecksilber. Insbesondere das hochgiftige Quecksilber, das sich im menschlichen Körper anreichern und dort Schaden anrichten kann, darf auf keinen Fall in die Umwelt gelangen. Laut Batterieverordnung sind die Verbraucher dazu verpflichtet, leere Batterien im kommunalen Wertstoffhof zu entsorgen oder an den Handel zurückzugeben. Batterie- und Gerätehersteller haben 1998 die Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem (GRS) gegründet, die bundesweit 170 000 Filialen des Einzelhandels mit grünen Sammelbehältern zur kostenlosen Batterierücknahme bestückt hat. Im Jahr 2010 wurden laut GRS gut 14 500 Tonnen Altbatterien gesammelt. Das ist allerdings nicht einmal die Hälfte der in Verkehr gebrachten Menge. Trotz des Verbots landeten immer noch jede Menge Batterien im Hausmüll, beklagt das Umweltbundesamt (UBA).

8. Verwertung. Knapp 95 Prozent der zurückgegebenen Batterien werden verwertet. Aus Alkali-Mangan- und Zink-Kohle-Zellen lassen sich Eisen und Zink zurückgewinnen; beim Recyceln von Lithium-Batterien fallen nickelhaltiges Eisen und Ferromangan an, das bestimmten Eisenlegierungen zugesetzt wird. Batterie-bestandteile, die nicht verwertbar sind, werden auf Deponien endgelagert.

9. Alternativen. Die Energiebilanz von Batterien ist vernichtend: Ihre Produktion verschlingt 40- bis 500-mal mehr Energie als diese später abgeben, hat das UBA errechnet. Dessen Fazit: Der Verzicht auf Batteriegeräte schont Umwelt und Geldbeutel. Für viele alltägliche Anwendungen bietet der Handel mittlerweile solarbetriebene Alternativen: Egal ob Radios, Wecker, Taschenrechner, Milchschäumer oder Küchenwaagen – all diese Geräte benötigen in der Solar-Version nur soviel Licht wie eine Zimmerpflanze und funktionieren selbst bei Dämmerlicht. Darüber hinaus sind Taschenlampen erhältlich, die sich per Hand aufladen lassen: 30 Sekunden Schütteln reichen für bis zu acht Minuten gute Sicht.

Energieausweis für Gebäude - Blick aufs Engerieetikett

Blick aufs Energieetikett

Wie viel Benzin das eigene Auto schluckt, wissen die meisten. Was die eigene Wohnung jedoch an Energie verbraucht, können nur wenige sagen. Es ist ein gewaltiger Batzen: Ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland wird nämlich allein für Heizung und warmes Wasser aufgewendet, treffender: verschwendet. Denn von den 18 Millionen Wohngebäuden in Deutschland sind zwei Drittel energetisch sanierungsbedürftig. Rund 75 Prozent der Heizungsanlagen im Gebäudebestand sind nicht auf dem Stand der Technik. Vom Frühjahr 2014 an sollen nun auch beim Verkauf von Häusern Energieverbrauchsklassen gelten. Abzulesen auf dem Energieausweis.
von Tim Bartels

Die Rolle des Energieausweises wird mit Inkrafttreten der neuen Energieeinsparverordnung (EnEV) gestärkt. Von Mai 2014 an sind Hauseigentümer rechtlich dazu verpflichtet, den Ausweis bei der Besichtigung vorzulegen. Zusätzlich müssen auch alle Immobilien-Inserenten in ihrer Anzeige den energetischen Standard der angebotenen Häuser und Wohnungen angeben.

Kennwerte in Hausanzeigen
Bislang stehen Interessenten oft ratlos vor den Angaben der Verkäufer und Vermieter. Formulierungen wie „Baujahr 1936, im Jahr 2000 saniert“ erlauben keine vernünftige Bewertung des Objekts in puncto Energieverbrauch. Künftig sollen daher alle Wohnungsanzeigen mit Fakten untermauert werden, indem die Daten des vor fünf Jahren eingeführten Gebäudeenergieausweises publiziert werden müssen. Damit kann jeder schon bei Lektüre der Anzeige abschätzen, ob hohe Nebenkosten zu erwarten sind. Dieser Informationspflicht sollen nicht nur Verkäufer einer Immobilie unterliegen, sondern auch „Vermieter, Verpächter und Leasinggeber“, wie es im Gesetz heißt. Umfasst werden sollen davon alle Anzeigen in „kommerziellen Medien“. Wie hoch die Heizkosten schließlich für den Einzelnen tatsächlich sein werden, wird damit zwar nicht gesagt, weil die Kosten aufgrund des individuellen Heizverhaltens stark schwanken können. Gleichwohl dürften unangenehme Überraschungen bei den Nebenkosten seltener werden, weil der Ausweis den energetischen Zustand eines Gebäudes auf einer Farbskala einordnet und durch Kennwerte offenlegt. Um die Angaben im Energieausweis zu verstehen, ist kein Expertenwissen nötig. Nach dem Ampelprinzip ist der Energiebedarf des Gebäudes auf einer leicht verständlichen Farbskala von grün bis rot markiert. Ist das Gebäude im grünen Bereich eingestuft, ist dies eine gute Voraussetzung für eine gute Energieeffizienz und damit für einen geringen Energieverbrauch.

Bei einer Einstufung im tiefroten Bereich ist dagegen Vorsicht geboten: Dies bedeutet „hoher Energiebedarf“: Für das Heizen muss wahrscheinlich sehr viel Energie aufgewendet werden, was auf hohe Nebenkosten schließen lässt. Künftig müssen Effizienzklassen von A+ bis H in den bestehenden Energieausweis eingefügt werden. Doch der existiert leider immer noch in zwei Varianten, die zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Insofern ist zu beachten, dass aufgrund dieses Dualismus eine Vergleichbarkeit der Ausweise bisher nicht gegeben ist.

Besonders aussagekräftig: der Bedarfsausweis
Besonders aussagekräftig ist der Energiebedarfsausweis, der auf einer eingehenden Untersuchung von Heizung und Bausubstanz des Gebäudes durch einen Experten beruht. Der Bedarfsausweis gibt zwei Werte an: Den Endenergiebedarf und den Primärenergiebedarf. Beide hängen voneinander ab. Der Fachbegriff Endenergie bezeichnet den Bedarf an Wärme, der für das Beheizen des jeweiligen Hauses benötigt wird. Der Primärenergiebedarf beziffert, wie viel Energie für die Erzeugung und den Transport dieser Wärme aufgewendet werden musste.

Eher nichtssagend: der Verbrauchsausweis
Der sogenannte Verbrauchsausweis gibt lediglich den durchschnittlichen Energieverbrauch über einen Zeitraum von drei Jahren an. Dieser ist allerdings sehr stark von den individuellen Gewohnheiten der Bewohner abhängig: Wer selten zu Hause ist und dementsprechend wenig heizt, verbraucht natürlich weniger. Dies kann zu irreführend niedrigen Werten führen. Bleibt die Frage, wie die Einstufung des Hauses im Vergleich zu anderen Immobilien zu bewerten ist. Dies soll der Energieausweis mit einer zweiten Farbskala beantworten. Auf dieser ist beispielhaft der Energiebedarf anderer Gebäudetypen aufgeführt, etwa eines Neubaus, der nach den aktuellen gesetzlichen Vorschriften gebaut wurde, oder eines durchschnittlichen Wohnhauses.

Verwirrung perfekt? „Wir möchten einen Ausweis, der jedem auf einen Blick zeigt, wie es um die Energieeffizienz seines Hauses bestellt ist und wo diese im Vergleich zu anderen einzuordnen ist“, sagt der Direktor des Mieterbundes, Lukas Siebenkotten.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.zukunft-haus.info/energieausweis
VdZ – Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik e.V.
Oranienburger Straße 3
10178 Berlin
Telefonnummer:  030 27874408-0

Energiesparen im Haushalt - Die reinigende Kraft

Energiesparen im Haushalt, Teil 44
Die reinigende Kraft

Der Siegeszug der Geschirrspülmaschine begann in den 70er Jahren. Schnell avancierte sie zum beliebtesten Haushaltshelfer, erspart sie doch den von vielen als lästige Pflicht empfundenen Abwasch von Hand. Heute gilt die Spülmaschine allgemein als effizient und zeitsparend. Doch wer die Umwelt schonen und dazu noch perfekt gespülte Teller und Tassen will, muss einige Regeln beherzigen.
von Hartmut Netz

1. Funktion. Beim Einschalten der Spülmaschine fließt Frischwasser über die Enthärtungseinheit in den Pumpensumpf am Boden der Maschine. Das Wasser wird hochgepumpt, über rotierende Sprüharme gegen das Spülgut gespritzt, über zwei Siebe, die es von Grob- und Feinschmutz befreien, zurück in den Pumpensumpf geleitet, und der Kreislauf beginnt von neuem. Die reinigende Kraft eines Geschirrspülers beruht auf der Kombination von Einweichen, Temperatur, chemischer Wirkung des Spülmittels und mechanischer Schmutzlösung durch das Aufspritzen der stark alkalischen Spüllauge. Energie wird vor allem zum Aufheizen des Wassers und zum Trocknen des Spülguts gebraucht.

2. Warmwasser-Anschluss. Fast alle Spülmaschinen lassen sich auch an die Warmwasserleitung anschließen. Ob das Energie spart, hängt von mehreren Faktoren ab. Zum einen sollte die Zuleitung möglichst kurz und gut gedämmt sein. Faustregel: Bei alten Maschinen dürfen zwei Liter Wasser fließen, bis die Temperatur an der Zapfstelle 45 °C beträgt; bei neuen Spülern mit sehr geringem Verbrauch darf es ein Liter sein. Zum anderen spielt die Energiequelle eine Rolle: Wird das Wasser dezentral in einem Boiler oder Durchlauferhitzer erwärmt, bringt der Anschluss nichts. Wird das Wasser durch Fernwärme, eine Wärmepumpe oder einen Öl- oder Gaskessel erhitzt, lohnt sich die Sache eher. Am meisten Strom spart, wenn Solarkollektoren den Haushalt mit Warmwasser versorgen: Bis zu einem Drittel Ersparnis sind drin. Bei Geräten, die das Spülgut mithilfe eines kaltwassergefüllten Wärmetauschers trocknen, verringert sich im Fall eines Warmwasser-Anschlusses die Trockenleistung. Geschirrspüler, die das Kaltwasser mit Wärme aus dem Abwasser vorheizen, sollten nicht an eine Warmwasserleitung angeschlossen werden.

3. Beladung. Nur eine bis zum Anschlag gefüllte Spülmaschine arbeitet effizient. Das Programm für halbe Beladung reduziert zwar Strom- und Wasserverbrauch, jedoch nicht um die Hälfte. Man sollte das Geschirr in der Maschine sammeln und nach dem Einräumen die Türe geschlossen halten. In den Oberkorb kommen Tassen, Untertassen, Gläser, Kochlöffel, Schöpfkelle und Fleischgabel. Klappbare Auflagen und Stachelreihen sorgen für sicheren Halt. In den Unterkorb gehören Teller, Schüsseln, Töpfe, Pfannen und der Besteckkorb. Damit das Wasser auf alle Flächen trifft, sollten Gefäße mit der Öffnung nach unten, Gewölbtes schräg und tiefe Teller vor flache eingeräumt werden. Die Geschirrteile sollten sich nicht berühren. Damit der empfindliche Klingenstahl keinen Schaden nimmt, stehen Messer mit dem Griff nach unten in einem eigenen Fach.

4. Startvorwahl. Programmierbare Maschinen lassen sich einen Tag im Voraus starten. Damit lässt sich der Spülgang in Zeiten mit günstigeren Stromtarifen verlegen, Allerdings verharrt das Gerät dann bis zum Programmstart im Standby und zieht dabei Strom. Wer die Funktion nicht braucht, sollte sie besser abschalten.

5. Standby. Die meisten Spülmaschinen ziehen auch im abgeschalteten Zustand Strom. Grund: Der elektronische Wasserstopp funktioniert nur, wenn kontinuierlich Energie fließt – in der Regel allerdings weniger als ein Watt. Wer das mithilfe einer schaltbaren Steckdose verhindern will, sollte sicherstellen, dass sich der Absperrhahn in greifbarer Nähe befindet und dass dieser nach Programmende zugedreht wird. Im Bereitschaftszustand schluckt ein Geschirrspüler bis zu vier Watt. Wer sofort nach Programmende abschaltet, spart zehn Euro pro Jahr.

6. Sparprogramm. So oft als möglich sollte das Sparprogramm laufen, der effizienteste und kostengünstigste Spülgang. Strom- und Wasserverbrauch sind optimiert, denn das Spar- oder Ecoprogramm liefert die Referenzwerte für die Einstufung in die Effizienzklassen des EU-Labels. Gespült wird meist bei 45 oder 50 °C – für normal Verschmutztes ausreichend. Der Haken: Wegen der langen Einweichzeit dauert es zwischen zweieinhalb und  dreieinhalb Stunden, bis Teller und Tassen strahlend sauber sind.

7. Kurzprogramm. Diesen Gang wählen Ungeduldige: Normal verschmutztes Geschirr wird in anderthalb Stunden genauso sauber gespült wie im Sparprogramm, dafür zieht das Kurzprogramm ein Drittel mehr Strom und zehn Prozent mehr Wasser. Zudem trocknen Teller und Tassen im Schnelldurchlauf oft schlechter, moniert die Stiftung Warentest.

8. Automatikprogramm. Sensoren erfassen Menge und Verschmutzungsgrad. Mit diesen Daten ermittelt die Maschine die nötigen Spülschritte und Temperaturen. Das verbraucht aber 15 bis 25 Prozent mehr Strom und 10 bis 20 Prozent mehr Wasser als das Sparprogramm.

9. Intensivprogramm. Stark verschmutztes Geschirr, Töpfe, Pfannen mit angebackenen Speiseresten werden bei 65 bis 75 °C gespült. Dafür braucht die Maschine 25 Prozent mehr Wasser und 40 Prozent mehr Strom als im Sparmodus.

10. Betriebskosten. Ein Spülgang im Sparprogramm einer 12 bis 14 Maßgedecke fassenden Maschine kostet inklusive Spülmittel im Schnitt 38 Cent, hat die Stiftung Warentest ermittelt. Umgerechnet auf 280 Spülgänge pro Jahr kommen Kosten von 106 Euro zusammen. Schneller spülen ist teurer: 48 Cent pro Kurz-Spülgang; 134 Euro pro Jahr.

11. Ausräumen. Nach Programmende Maschine abschalten, Türe öffnen und den Dampf kurz abziehen lassen, um Trocknungsflecken und Glaskorrosion zu verringern. Besteck sofort entnehmen und Wasserreste abtrocknen. Die übrigen Teile auskühlen lassen, denn heißes Geschirr ist stoßempfindlich. Zuerst den unteren Korb leeren, damit aus dem oberen kein Restwasser aufs Geschirr tropft.

Mehr über energiesparendes Spülen mitsamt einem Spülmaschinenrechner bietet das Internetportal www.forum-waschen.de

Energiesparen im Haushalt - Von wegen maschinenfest

Energiesparen im Haushalt, Teil 46
Von wegen maschinenfest

Nicht jedes Geschirrteil eignet sich für den maschinellen Abwasch. Denn die Maschine geht härter ran als das Spülen von Hand. Zudem ist nicht alles, was als „spülmaschinenfest“ verkauft wird, der Spülmaschine tatsächlich gewachsen. Gläser werden trübe, Messer laufen an, Plastik bleicht aus, Neues sieht nach wenigen Spülgängen alt aus. Das liegt aber nicht nur an der Maschine, sondern auch an den Materialien des Geschirrs.
von Hartmut Netz

1. Kein Vorspülen. Das ist überflüssig und vergeudet Wasser. Grobe Speisereste mit einem Papiertuch entfernen. Damit Reste nicht an der Luft trocknen, sollte man das Geschirr nach dem Essen sofort in die Maschine räumen. Eingebranntes in Töpfen und Pfannen löst sich, wenn man es mit Wasser und Handspülmittel einweicht.

2. Kalkbeläge. Schillern Gläser nach dem Spülen in allen Farben des Regenbogens oder sind Teller und Tassen fleckig, hat sich auf den Oberflächen Kalk abgesetzt. Mit einem feuchten Tuch und einem Spritzer Zitronensäure lassen sich die hässlichen Beläge abwischen. Lagert öfter Kalk ab, sind möglicherweise Enthärter-Einheit und Klarspüler-Dosierung der Spülmaschine falsch eingestellt.

3. Dekor. Gläser mit Goldrand und Porzellanteile mit Glasur sind für die Spülmaschine ungeeignet. In der aggressiven Spüllauge würden die Motive schnell verblassen. Solcherart Geschirr mit Dekor sollte man also besser von Hand spülen.

4. Silber. Die meisten Spülmittel sind mit einem speziellen Silberschutz ausgerüstet. Bei Omas altem Silberbesteck hilft das jedoch nicht. Während des Spülgangs lösen sich trotzdem Partikel heraus, verbinden sich mit Speiseresten und lagern sich als graubrauner Belag auf den Kunststoffoberflächen im Spülraum ab. Dieser Belag lässt sich nur schwer entfernen.

5. Messer. Ein gutes Küchenmesser gehört auf keinen Fall in die Spülmaschine. Klingen aus Kohlenstoffstahl beginnen im aggressiven Milieu des Spülraums zu rosten; Edelstahlklingen korrodieren an Spannungsrissen. Zudem vermindern die hohen Temperaturen die Härte des Stahls, sodass die Schneide beim späteren Schneiden und Hacken schneller stumpf wird.

6. Holz. Kochlöffel, Schöpfer, Schneidbretter und Schüsseln aus Holz sowie Messer mit Holzgriffen müssen schonend von Hand gespült werden. In der Maschine setzen hohe Temperaturen und aggressive Reiniger dem Naturmaterial stark zu. Es quillt auf, verzieht sich oder reißt gar, laugt aus und wird unansehnlich. Verleimungen von Holz auf Holz oder Holz auf Metall lösen sich.

7. Aluminium. Steckt man Kochgeschirr und Küchenhelfer aus Aluminium in die Maschine, verlieren die Oberflächen ihren Glanz. Denn das Leichtmetall reagiert sowohl mit der Waschlauge als auch mit der Säure aus Speiseresten  und Getränkerückständen. Es wird matt und stumpf, verfärbt sich schwarz und kann sogar korrodieren. Töpfe, Pfannen, Fleischklopfer oder Knoblauchpressen aus Aluminium sollten deshalb grundsätzlich von Hand gespült werden.

8. Glaskorrosion. Sind die Gläser nach dem Spülen mit milchigen Trübungen oder streifenförmigen Linien verschandelt, die sich auch mit Zitronensäure nicht entfernen lassen, handelt es sich um eine bleibende Schädigung, auch Glaskorrosion genannt. Insbesondere billige Gläser oder Gläser aus älteren Glasarten sind hohen Temperaturen und aggressiven Spülmitteln meist nicht gewachsen. Durch mehrmaliges Spülen in der Maschine bekommt die empfindliche Glasstruktur Haarrisse, die als Schillern oder milchiger Schleier ins Auge fallen. Glaskorrosion lässt sich verhindern, indem man Gläser separat bei niedriger Temperatur und mit einem milden Reiniger, spült. In der Praxis werden vermutlich jedoch nur selten genug Gläser für eine ganze Maschinenladung zusammenkommen, sodass nur der Griff zu Schwamm und Bürste bleibt.

9. Kunststoff. An Tellern haftende Reste von Ketchup oder Tomatensauce können mitgespülte Kunststoffteile dauerhaft verfärben. Von sieben als spülmaschinenfest deklarierten Bestecken mit Kunststoffgriffen überstand nur ein einziges einen Spültest der Stiftung Warentest, ohne Schaden zu nehmen. Die Griffe bleichten aus, bekamen weiße Flecken und wurde unansehnlich. Kunststoff trocknet in der Spülmaschine generell schlechter als Porzellan.

10. Rost. Zumeist handelt es sich um Flugrost, der von Stahltöpfen, nicht maschinensensiblen Messern oder rostenden Schrauben an Pfannengriffen stammt und während des Spülens übertragen wird. Rost kann allerdings auch durch salzige Speisereste oder Enthärtersalz entstehen, das beim Befüllen daneben gegangen ist. Ist die Salzkonzentration in der Maschine zu hoch, rostet sogar Edelstahl. In der Regel lässt sich Flugrost mechanisch entfernen.

11. Pflege. Mit der Zeit verstopfen Speisereste die Siebe am Boden des Spülraums. Deshalb sollten sie regelmäßig gereinigt werden. Auch Düsen und Lager der Sprüharme können sich zusetzen und sollten regelmäßig kontrolliert werden. Dazu Sprüharme entnehmen, eventuelle Rückstände in den Düsen mit einem Zahnstocher entfernen und die Sprüharme unter fließendem Wasser spülen. Läuft die Maschine mit niedriger Temperatur, können sich im Spülraum übelriechende Rückstände festsetzen. Ein monatlicher Spülgang bei 65 °C beugt dem vor. Lagert sich trotzdem Fett oder Kalk ab, sollte man einmal mit speziellem Maschinenpfleger durchspülen.

12. Hygiene. Wärme und Feuchtigkeit sind idealer Nährboden für Keime aller Art. Eine aktuelle Studie wies in 177 von 189 untersuchten Geschirrspülern aus normalen Haushalten Schimmelpilze nach, die insbesondere Menschen mit geschwächtem Immunsystem gefährden können. Die Krankheitserreger, die an Tellern oder Schneidbrettern kleben, gelangen mit dem Geschirr in den Spülraum und vermehren sich dort. Besonders günstige Lebensbedingungen haben Schimmelpilze in Maschinen, die vorwiegend mit Temperaturen um die 40 Grad laufen, denn um die im Reiniger enthaltenen Pilzgifte zu aktivieren, muss das Wasser heißer sein. Experten raten, mindestens einmal pro Monat mit 65 Grad zu spülen. Spülmittel sollten zudem Percarbonate als Bleichmittel enthalten, denn diese töten Keime ab. Damit fallen Bio-Reiniger allerdings durchs Raster, da sie ohne Percarbonate auskommen.

Edelenergie Strom - Zu wertvoll zum Heizen

Edelenergie Strom
Zu wertvoll zum Heizen

Ob Nachtspeicherheizung oder Warmwasser: Mit Strom Wärme zu erzeugen, ist teuer – und vor allem klimaschädlich. Denn das führt im Vergleich zur Öl- oder Gasheizung zu einem wesentlich höheren CO2-Ausstoß. Drei Prozent der gesamten Klimagasemissionen Deutschlands gehen allein aufs Konto der knapp anderthalb Millionen Stromspeicherheizungen. Deren Austausch könnte auf einen Schlag 23 Mio. t CO2 pro Jahr vermeiden. Stromöfen weisen einen doppelt so großen ökologischen Fußabdruck auf als konventionelle Heizkessel. Bei Nachtspeicherheizungen, die Strom nachts laden, in Wärme umwandeln und für die nächsten Stunden  zwischenspeichern, kommt der vielfach mangelnde Komfort durch die schlechte Regulierbarkeit hinzu. Sinnvoll sind jene Heizsysteme deshalb nur in ganz wenigen Fällen, da sind sich die meisten Experten einig: etwa in Räumen, die im Winter nur an wenigen Tagen genutzt werden. Dort lohnt sich eine andere Heiztechnik nicht.

Von Vertretern der Elektroheizung wird nun aber das Argument angeführt, dass zunehmend erneuerbar erzeugter Strom im Netz zur Verfügung steht, der nicht genutzt werden kann. Dieser Ökostromüberschuss solle demzufolge lieber in elektrische Heizungen genutzt als abgeregelt werden. „Doch diese Hoffnung trügt“, sagt Volker Kienzlen von der Klimaschutz- und Energieagentur in Baden-Württemberg. Denn zu viel Windstrom gebe es nur an wenigen Stunden im Jahr. Und: „Jenes Stromplus tritt zudem nur im Norden Deutschlands auf“, wo viel Wind bläst, „in Süddeutschland gibt es praktisch kein Überangebot an regenerativer Elektrizität“, sagt Kienzlen. Zudem tritt der Überschuss nicht zeitgleich mit dem Heizbedarf auf: Geheizt wird in Stromheizungen daher letztlich mit Kohlestrom, wie eine Studie des Öko-Instituts festgestellt hat.

Diskutiert wird auch, eine Solaranlage mit einer Stromheizung zu kombinieren, schließlich würde dabei derselbe Energieträgergenutzt. Dies  erscheint zunächst plausibel, da die Solarzellen im Sommer in aller Regel Stromüberschuss produzieren, der ins Netz eingespeist wird und rein bilanziell im Winter zum Heizen verwendet werden könnte. Problem: Solarstrom und Heizwärmebedarf passen jahreszeitlich nicht zusammen. Im Winter, wenn die Solarstrahlung gering ist, wird viel Heizstrom benötigt; im Sommer, wenn die Solardächer heiß laufen, bedarf es keiner Heizung. Experten und Umweltverbände warnen daher vor den stromfressenden Kostenfallen. Strom, sagen sie, sei zu hochwertig, um ihn unmittelbar in Wärme umzuwandeln. Wer eine Stromheizung zuhause habe, sollte einen Austausch in Erwägung ziehen. Qualifizierte Energieberater könnten hier wertvolle Entscheidungshilfe liefern.
von Tim Bartels

Wenn Nachtstrom, dann so …
1. Nutzen Sie die aus Strom entstandene Heizwärme sinnvoll. Wer mit Nachtstrom heizt und seine Jahresabrechnung kennt, der weiß: Heizen mit Strom ist teuer. Ein Wechsel des Anbieters ist oft nicht möglich, weil dem Verbraucher nur eine einzige Option zur Verfügung steht: das Angebot des lokalen Energieversorgers.

2. Bedienen Sie ihre Nachtspeicherheizung richtig. Wie bei allen Heizungen ist auch bei der Nachtspeicherheizung die optimale Handhabung wichtig. Sollten Sie keine verständliche Bedienungsanleitung haben, dann fordern Sie diese von Ihrer Hausverwaltung oder Vermieter an. Prüfen Sie, ob die Aufladesteuerung richtig funktioniert, da die Heizung sonst zu wenig oder zu stark aufgeladen wird.

… oder besser so:
3. Wechseln Sie das Heizsystem. Ob dies ökonomisch sinnvoll ist, lässt sich nur von Fall zu Fall beurteilen. Wenn Nachtspeicheröfen oder elektrische Fußbodenheizungen zu ersetzen sind, ist der Aufwand hoch. In der Regel muss dafür ein Wasserverteilsystem neu installiert werden. Doch es könnte sich lohnen, wenn die Heizung ohnehin erneuert werden muss, weil sie ihre technische Lebensdauer überschritten hat. Ein neues Heizsystem ist zunächst sicherlich teurer als eine moderne Stromheizung. Doch wegen deutlich niedrigerer Brennstoffkosten für Öl, Gas oder Holzpellets ist die Umstellung in jedem Fall auf längere Sicht wirtschaftlich.

4. Nehmen Sie eine Förderung in Anspruch. Weil das Heizen mit Strom besonders klimaschädlich ist, hat die Bundesregierung den schrittweisen Austausch von Nachtstromspeicherheizungen beschlossen und fördert diesen im Rahmen des KfW-Förderprogramms „Energieeffizient Sanieren – Investitionszuschuss“.

In Deutschland sorgen Nachtstromheizungen noch in rund 1,4 Millionen Wohnungen für Wärme. Eine Klimasünde:

  • Denn nach Angaben der Berater-Agentur CO2-Online entsteht mehr als doppelt so viel CO2, wenn mit Strom (633 g/kWh) anstelle von Öl (302 g) oder Erdgas (244 g) geheizt wird.
  • Eine moderne Holzpelletheizung ist sogar 15-mal klimaverträglicher als ein elektrischer Nachtspeicherofen, der auch als „wahrer Geldverbrenner“ bezeichnet wird.
  • Denn das Wärmen mit Strom ist wegen der höheren Brennstoffkosten gegenüber Gas und Öl deutlich teurer. Die Heizkosten im Einfamilienhaus mit 150 m² liegen mit Nachtstrom bei 2 700 Euro im Jahr, mit Gas oder Öl hingegen nur bei 1 800 Euro. Mieter zahlen in einer 70 m²-Wohnung mit Nachtstrom jährlich 1 280 Euro, während die Kosten bei einer Gasetagenheizung bei 750 Euro liegen.

Energiesparen im Haushalt - Kochen, Backen nach Plan

Energiesparen im Haushalt, Teil 51
Kochen, Backen nach Plan

Ein Highend-Herd wird von Automatismen beherrscht: Features wie Ankoch-, Zeitschalt- oder gar Bratautomatik sollen „Genuss auf Knopfdruck“ ermöglichen. Das ist natürlich Unsinn. Wer eine schmackhafte Mahlzeit zubereiten und dies energiesparend tun will, muss schon selbst Hand anlegen. Planvolles Vorgehen lohnt sich, denn der Anteil des Kochens und Backens am häuslichen Energieverbrauch beträgt zwölf Prozent.
von Hartmut Netz

1. Kochstelle. Wer auf Glaskeramik oder Gussplatten kocht, sollte nur Töpfe und Pfannen mit ebenen Boden verwenden, die absolut plan aufsitzen. Nur so wird die Hitze optimal übertragen. Beim Kochen mit Induktion spielt das keine Rolle, denn das Magnetfeld ist oberhalb der Kochstelle am wirksamsten. Für das Kochen mit offener Gasflamme ist jeder Topf geeignet.

2. Topfwahl, Topfgröße, Topfdeckel. Das Kochgeschirr sollte der Nahrungsmittelmenge entsprechen. Für die Zubereitung wählt man immer die kleinstmögliche Topf- oder Pfannengröße. Hohe, schmale Töpfe ziehen wegen ihres geringeren Durchmessers weniger Energie als niedrige, breite Töpfe. Ist der Topf 1 bis 2 cm kleiner als die Herdplatte, verpufft ein Fünftel der Energie und heizt die Küche. Ist der Topf größer als die Platte, dauert das Ankochen länger. Damit die Hitze optimal übertragen wird, sollten Töpfe und Pfannen höchstens 5 mm kleiner oder 10 mm größer sein als die beheizte Kochzone. Hat man für jeden Topf den passenden Deckel, spart man beim Kochen bis zu zwei Drittel Energie. Auch ein Deckel, der nicht richtig aufliegt, lässt unnötig Wärme entweichen.

3. Wasserbad. Gemüse und Kartoffeln nehmen es übel, wenn sie in Wasser ertränkt werden. Besser ist es, den Topfboden nur einen Fingerbreit mit Wasser zu bedecken und das Gemüse zugedeckt zu dämpfen oder zu dünsten. Das Aroma erhält sich, Vitamine und Mineralstoffe werden geschont, der Energieverbrauch sinkt.

4. Kochtechnik. Will man Nahrungsmittel im Topf ankochen, legt man den Deckel auf und wählt eine hohe Heizstufe. Sobald es kocht, dreht man die Hitze herunter. Zum Reduzieren einer Pasta-Sauce muss der Deckel jetzt abgehoben werden. Zum Fortkochen von Reis oder Kartoffeln bleibt der Deckel drauf. Für Nudeln gilt: Sobald das Wasser kocht, Deckel runter, Nudeln rein und offen kochen – zugedeckt wird es pappig. Das Wasser erst nach dem Kochen salzen, sonst verzögert sich der Siedepunkt und Energie geht verloren.

5. Nachwärme. Bei Koch-, Back- oder Bratzeiten über 40 min kann man Herd und Ofen getrost 5 bis 10 min vor dem gewünschten Garzeitpunkt herunter- oder ausschalten. Die Nachwärme reicht aus, um das Gericht fertig zu garen. Nur bei Gas- und Induktionsherden ist die Hitze sofort weg, wenn sie abgeschaltet werden.

6. Garkontrolle und Bratenschau. Wer während des Kochens und Backens ständig den Deckel hebt oder die Ofenklappe öffnet, heizt seine Küche auf. Bei jedem Öffnen des Ofens verpufft bis zu einem Fünftel der Wärme. Um den Stand des Garprozesses festzustellen, genügt meist ein Blick durch die Scheibe der Ofentür.

7. Vorheizen. Wer seinen Braten öfter bei Niedertemperatur gart, sollte mithilfe eines Backofenthermometers prüfen, ob der Ofen die gewählte Temperatur auch zuverlässig hält. Beim Backen und Braten ist Vorheizen meist unnötig - auch wenn im Rezept etwas anderes steht. Effiziente Öfen erreichen die Temperatur in kürzester Zeit. Wer auf das Vorheizen verzichtet, spart bis zu einem Fünftel Energie. Nur bei Gerichten mit kurzer Garzeit, beim Braten von Filetstücken, und beim Backen empfindlicher Teige wie Brot, Biskuit, Soufflé oder Blätterteig verbessert Vorheizen das Brat- und Backergebnis. Für Pizza mit dünnem Boden gilt: nur im kräftig vorgeheizten Ofen wird sie richtig kross.

8. Umluft. Bei Um- oder Heißluftbetrieb wälzt ein Gebläse die Luft im Ofen um, und die Hitze verteilt sich gleichmäßiger als bei Ober- und Unterhitze. Brat- und Backtemperaturen können deshalb 20 Grad C niedriger gewählt werden, ohne dass das Gericht darunter leidet und man spart 25 bis 40 Prozent Energie. Die gleichmäßige Hitzeverteilung ermöglicht zudem das Backen auf mehreren Ebenen.

9. Energiebilanz. Zum Garen einer Speise zieht der Ofen bis viermal mehr Energie als das Kochfeld. Will man nur ein halbes Dutzend Würstchen oder zwei Steaks braten, sollte man dies also auf der Kochstelle tun. Erst für Stücke über ein Kilo lohnt es sich, den Ofen anzuwerfen. Eine Stunde Kochen auf dem Herd kostet 25 Cent; Braten und Backen im Ofen 75, mit Umluft 50 Cent. Die Zubereitung größerer Mengen spart Energie - aber nur, wenn alles aufgegessen wird.

10. Kochfeldpflege. Gerät Zucker oder zuckerhaltige Speise aufs heiße Glaskeramikfeld, muss sofort mit einem Schaber gesäubert werden, sonst ist mit bleibenden Schäden auf der Glaskeramik zu rechnen. Wer mit Induktion kocht, hat das Problem nicht, da das Kochfeld allenfalls handwarm wird. Sonst gilt: Nach Abkühlen des Kochfeldes die Glaskeramik gründlich wischen. Der Pflegeaufwand für Gussplatten und Gas-Kochmulden ist höher, denn Überkochendes brennt sich um die Kochstelle herum fest ein.

11. Backofenpflege. Ein verschmutzter Ofen leitet die Wärme schlechter als ein sauberer, zieht also auch mehr Energie. Die Selbstreinigungsfunktion des Ofens sollte man sparsam einsetzen, denn jede Reinigung zieht etwa 5 kWh Strom. Das Öko-Institut rät, stattdessen leichte Verschmutzungen sofort mit heißem Wasser oder einem milden Reinigungsmittel einzuweichen und aufzuwischen. Viele Öfen sind an Decke und Innenwandungen gegen Schmutz mit porösen Email- oder Keramikbeschichtungen ausgestattet, die auf Backofenspray, Scheuermittel und feste Bürsten empfindlich reagieren.

Abfälle im Haushalt - Vermeidung ist Trumpf

Abfälle im Haushalt
Vermeidung ist Trumpf

Der beste Abfall ist derjenige, der keiner mehr ist, sondern wiederverwendbares Material. Doch noch besser ist Material, das gar nicht erst anfällt. Eine Botschaft, die leicht gesagt ist. Denn wenn man sich vor Augen führt, wieviel Abfall man täglich produziert – Essensreste, Plastikmüll beim Auspacken aller erdenklichen Konsumgüter, Altpapier, Altmedikamente, Altkleider, Altbatterien, Altgeräte und Elektroschrott – erscheint Abfallvermeidung (Reduce) ein unmögliches Unterfangen. Deutschland ist zwar vielen Ländern einen Schritt voraus, da hierzulande bereits seit 2005 die Deponierung unbehandelter Abfälle verboten ist. Doch trotz vieler Erfolge der Kreislaufwirtschaft, zunehmend kleiner dimensionierter Elektrogeräte und immer leichterer Verpackungen, sinken die Abfallmengen nicht: Im Jahr 2011 entsorgte die öffentliche Müllabfuhr 37,2 Millionen Tonnen Hausmüll – 400 000 Tonnen mehr als 2010. Pro Kopf entspricht das einem jährlichen Abfallaufkommen von 454 Kilogramm. Eine steigende Produktvielfalt, immer kürzere Innovationszyklen insbesondere bei Elektrogeräten, und häufig wechselnde Modetrends führten zu immer kurzlebigeren Waren und schnellerem Neukauf, heißt es beim Umweltbundesamt (UBA). „Es ist dringend geboten, zu handeln und wirksame Maßnahmen zur Vermeidung von Abfällen zu ergreifen“, sagt UBA-Präsidentin Maria Krautzberger. Die Bundesregierung hat im Juli 2013 ein kaum wahrgenommenes Abfallvermeidungsprogramm verabschiedet. Es ist auch weniger ein Lenkungs - als vielmehr ein Empfehlungspapier. Darin wird lediglich „die größere Verbreitung und intensive Nutzung von Produktdienstleistungssysteme befürwortet“. Gemeint sind damit etwa Teilauto-Unternehmen oder Verleiher von Rasenmähern, Kehrmaschinen und anderen Geräten. „Auf diese Art und Weise wird die Kapazität von Produkten besser genutzt und es können Abfälle vermieden werden“, heißt es lapidar und: „Das Ausmaß der Abfallvermeidung hängt vom Einzelfall ab.“ Daraus spricht eher Ratlosigkeit. In Sachen Lebensmittelverschwendung wird auf die Kampagne „Zu gut für die Tonne“ des Agrarministeriums verwiesen. Doch wie lässt sich der Verpackungsflut Herr werden? Den Anfang macht ein kleiner Laden in Kiel namens „Unverpackt“. Dort werden nackte Waren verkauft: „Körner, Linsen, Salz, Mehl, Kaffee, Tee, Schokodrops und Gummibärchen – alles in neutralen Schütten. Selbst Seife, Öl, Essig und Spülmittel werden in Spendern angeboten“, heißt es in einem Bericht der Tageszeitung Welt. Wer etwas kaufen wolle, bezahlt wird nach Gewicht, könne es in Einweckgläser, Pfandflaschen oder selbst mitgebrachten Behältern abfüllen. „Die Leute sind begeistert von dem Angebot, weil sie von der ganzen unnötigen Verpackung einfach übersättigt sind“, sagt die Ladeninhaberin. Nun will sie im Sommer einen Supermarkt nach ähnlichem Prinzip in Berlin eröffnen: „Original unverpackt“.

Acht Reduce-Tipps

1. Plastiktüten vermeiden, indem man Einkaufstaschen mitnimmt. Plastikmüll kann in Gewässer gelangen, zersetzt sich dort in immer kleinere Teile und setzt schädliche Weichmacher frei. Wasservögel halten Plastikfragmente für Nahrung, die die Mägen verstopfen; das Tier verhungert.

2. Einwegflaschen vermeiden, stattdessen Mehrweg kaufen. Vielen fällt es schwer, beide Wege zu unterscheiden, man hält Pfand automatisch für Mehrweg. Deshalb auf das Zeichen „Mehrweg“ achten.

3. Batterien vermeiden, Akkus nutzen. Aufladbare Batterien (Akkus) können mehrfach verwendet werden und sparen so viele Einwegbatterien ein.

4. Papierverbrauch einschränken. Beidseitig oder zwei Seiten auf eine drucken. Falls nur eine Seite beschriftet ist, kann man die Rückseite für Notizen verwenden. Bevorzugen Sie Recyclingpapier.

5. Bewusst einkaufen. Abfälle können auch durch den Erwerb von Qualitätsware anstelle von Wegwerfartikeln vermieden werden. Qualitativ hochwertige Produkte sind zwar auf den ersten Blick teurer, rentieren sich aber aufgrund guter Eigenschaften wie Langlebigkeit, geringerer Energieverbräuche oder Wiederverkaufswert.

6. Alu vermeiden, Brotdosen verwenden. Im Gegensatz zur Alufolie halten Brotdosen den Inhalt länger frisch. Zudem wird bei der Herstellung von Alufolie neben viel Energie auch der knappe Rohstoff Aluminium verbraucht. Die Brotdose kann lange wiederverwendet werden.

7. Recyclingbörsen nutzen. Möbel, Hausrat, Fahrräder und vieles mehr, das reparaturbedürftig ist, sollten Sie nicht gleich entsorgen, sondern zu Recyclingbörsen oder Reparaturnetzwerken bringen. Hier werden gebrauchte Produkte repariert und stehen anschließend als Secondhand-Produkte zur Wiederverwendung bereit.

8. Lebensmittel bevorraten. Obst, Gemüse, Backwaren, Fleisch, Käse und andere Milchprodukte werden oft ungegessen weggeworfen – weil es beim Einkauf am richtigen Maß fehlt. Deshalb: vor dem Gang zum Laden einen Einkaufszettel schreiben. Nutzen Sie geeignete Aufbewahrungsmöglichkeiten, um Abfall zu vermeiden.

Energiesparen im Haushalt - Omas Kochkiste

Energiesparen im Haushalt, Teil 53
Omas Kochkiste

Glaubt man der Geräteindustrie, können heutige Kochherde praktisch alles. Ob Grill, Sous Vide, Dampfgarer oder Mikrowelle – dem modernen  Multifunktionsherd ist kaum ein Garverfahren fremd. Und natürlich lässt sich alles mit allem kombinieren. Trotzdem benötigt ein intensiv geführter Haushalt Spezialgeräte. Schmort nämlich im Alleskönnerbackofen gerade der Braten, fällt die Röhre für andere Zwecke aus. Richtig eingesetzt, sparen Spezialgeräte Energie.
von Hartmut Netz

1. Schnellkochtopf. Mengen ab zwei Kilogramm aufwärts und Gerichte mit langer Garzeit lassen sich im Schnellkochtopf – auch bekannt als  Dampfdrucktopf – energiesparender zubereiten als im konventionellen Topf. Da im Schnellkochtopf bei höheren Temperaturen gegart wird als üblich, verkürzt sich die Zubereitungszeit. Zusätzlich zum Kochgut füllt man eine Mindestmenge Wasser in den Schnellkochtopf und verschließt ihn luftdicht mit einem Deckel mit Bajonettverschluss und Gummidichtung. Beim Erhitzen verdampft ein Teil des Wassers, der Druck im Topf steigt auf 1,8 bar, die Siedetemperatur auf etwa 116 Grad. Da keine Energie durch entweichenden Dampf verloren geht, sparen Schnellkochtöpfe im Vergleich zu konventionellen Töpfen ein Drittel Strom und die Hälfte der Kochzeit.

2. Omas Kochkiste. Ein wärmegedämmter Behälter mit passendem Kochtopf ist effizient. Im Topf wird kurz angekocht. Dann stellt man ihn in die Kochkiste und lässt die Speise ohne weitere Energiezufuhr gar ziehen. Eine Weiterentwicklung ist der Kochsack: Er besteht aus zwei Stoffzylindern, deren Zwischenraum mit Dämmmaterial gefüllt ist. Da der Kochsack als flexible Hülle konzipiert ist, passt er sich der jeweiligen Topfgröße an. Eine moderne Variante stellt der Thermotopf dar, der nach dem Topf-im-Topf-Prinzip funktioniert.

3. Wasserkocher. Wasser lässt sich im Wasserkocher wesentlich energieeffizienter erhitzen als in der Mikrowelle oder im Topf auf dem Elektroherd. Entgegen einer weitverbreiteten Annahme spart man jedoch keinen Strom, wenn man Nudelwasser im Wasserkocher erhitzt, in einen Topf umfüllt und darin die Pasta auf dem Herd gart. Das liege daran, dass neben dem Wasser auch Wasserkocher, Kochfeld und Topf erhitzt werden müssten, schreiben die Autoren einer Schweizer Studie, in der die Energieeffizienz verschiedener Kochmethoden ver-glichen wurde. Auch Zeit konnte kaum gespart werden: Mit Wasserkocher war die Pasta nach 23 min, ohne in 25 min al dente.

4. Eierkocher. Immer wieder hört man, die Zubereitung von Eiern im Eierkocher sei einfacher und energiesparender als im Kochtopf auf dem Elektroherd. Das gilt jedoch nur, wenn man die Eier im Topf mit Wasser bedeckt. In diesem Fall koste das Garen etwa dreimal mehr Strom als im Eierkocher, schreiben die Experten der Elektrizitätswerke Schönau. Fülle man hingegen nur einen Fingerbreit Wasser in den Topf, verbrauche man in etwa gleichviel Strom, spare sich jedoch die Graue Energie, die für die Herstellung des Eierkochers benötigt wird.

5. Reiskocher. Stromsparender als im Kochtopf lässt sich Reis im Reiskocher zubereiten. Reis abmessen, entsprechende Wassermenge dazu, salzen und einschalten. Nach 20 Minuten ist der Reis fertig. Fragt sich nur, ob die Anschaffung eines Reiskochers für einen mitteleuropäischen Haushalt lohnt, in dem höchstens ein bis zweimal die Woche Reis gekocht wird.

6. Backraumteiler. Der Rauminhalt des Ofens lässt sich mit einem Backraumteiler um ein Drittel reduzieren. Das Gerät, das über einen eigenen Heizkörper verfügt, wird in den Ofen eingeschoben. Der verbleibende Raum reicht für die meisten Zubereitungen aus. Ein Backraumteiler, der zum jeweiligen Ofen passen muss, spart zwischen 20 und 30 Prozent Energie.

7. Pizzastein. Echte Steinofenpizza lässt sich auch daheim zubereiten. Man braucht einen Schamotte- oder Pizzastein, den man auf dem Rost in den Ofen schiebt und auf höchster Stufe aufheizt. Auf dem Stein ist die Pizza in wenigen Minuten gar. Auch zum Brotbacken ist der Stein ideal, allerdings sollte man weniger vorheizen: Für Weizenteig reichen 200 bis 220 Grad; Roggenteig wird bei 250 Grad angebacken.

8. Toaster. Zum Rösten von Brot und Aufbacken von Brötchen ist ein Toaster das Gerät der Wahl. Denn der Backofen zieht dafür fast die dreifache Energiemenge. Ein guter Toaster röstet das Brot gleichmäßig von beiden Seiten. Der Bräunungsgrad lässt sich von Hand einstellen und nach dem Rösten springen die Scheiben automatisch aus dem Gerät. Toaster sollten einen Brötchenaufsatz und hitzeisolierte Außenwände haben. Die Kleingeräte sind zwar jeweils nur wenige Minuten in Betrieb, doch bei intensiver Nutzung, das errechnete das Öko-Institut, läppert sich der Jahresverbrauch auf bis zu 50 kWh. Effiziente Geräte schlucken nur halb so viel Strom wie ineffiziente.

9. Pürierstab. Stab nach unten drücken, Messer rotieren lassen, mehrmals auf und ab und fertig ist das Aioli. Keine Frage, ein Pürierstab kann praktisch sein. Mixen und Pürieren sind seine Stärken. Mit dem Mörser lässt sich Aioli allerdingsstromlos zubereiten. Für ein Pesto sollte man die Kräuter sogar unbedingt im Mörser zerreiben, denn mit dem Pürierstab zerkleinert werden sie faserig. Abgesehen davon: Die bei einem Pesto erwünschte leichte Körnigkeit kriegt man mit dem Pürierstab sowieso nicht hin. Auch für andere Zubereitungen ist der Stab entbehrlich: Essig und Öl sind mit dem Schneebesen schneller zu einer Vinaigrette verquirlt. Um eine Bratensauce glatt zu bekommen, presst man einfach das weich gekochte Gemüse samt Bratenfond durch ein Spitzsieb und fängt den austretenden Sud auf. Einkochen, würzen, fertig.

Photovoltaik (Solarstrom) - Lohnt sich auch weiterhin

Photovoltaik (Solarstrom) - Lohnt sich auch weiterhin

Das neue Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ist am 1. August 2014 in Kraft getreten. Damit verändern sich die Rahmenbedingungen für Investoren. Wichtigste Botschaft für Hausbesitzer: Ihr Eigenverbrauch aus kleinen Photovoltaikanlagen auf dem Dach wird von der EEGUmlage nicht belastet. Gut geplant sei die Solarstromerzeugung auch weiterhin lohnenswert, sagt Carsten Tschamber von der Branchenvereinigung Solar Cluster Baden-Württemberg.
von Tim Bartels

Ab einer Größe von zehn Kilowatt installierter Leistung müssen Betreiber von Neuanlagen, die ihren Solarstrom selbst verbrauchen möchten, künftig für jede Kilowattstunde (kWh) Eigenproduktion einen Teil der EEG-Umlage zahlen. Dieses Jahr werden dreißig Prozent fällig von den 6,24 Cent Ökostromumlage derzeit. Von 2016 an steigt der Anteil für den Eigenverbrauch auf 35 Prozent der Umlage, von 2017 an sind gar 40 Prozent zu entrichten. „Die Anlagen auf Eigenheimen sind in der Regel aber kleiner als zehn Kilowatt“, sagt Solarexperte Tschamber. Die meisten privaten  Hausbesitzer bleiben demnach von jener neuen Abgabe befreit. Die Eigenverbrauchsbelastung gilt auch nicht für Altanlagen. Also jene, die bereits vor August dieses Jahres aufs Dach gezimmert wurden. Sie genießen Bestandsschutz.

Eine der wesentlichen Neuheiten der Novelle ist neben dem fälligen EEG-Umlageanteil auf selbst verbrauchten Ökostrom die Einführung einer „verpflichtenden Direktvermarktung“. Die gilt vor allem für gewerbliche Solarkraftwerke mit mindestens 500 Kilowatt installierter Leistung (kWp), von 2016 an aber bereits ab 100 kWp. Für diese Anlagen wird keine Einspeisevergütung mehr gezahlt. Sofern die Betreiber dieser Größenordnung den erzeugten Ökostrom nicht selbst verkaufen oder selbst verbrauchen, müssen sie sich einen Direktvermarkter suchen.

Speichern ist Trumpf
Wer von seinem selbst gewonnenen Solarstrom auch so viel wie möglich selbst verbrauchen will, für den ist ein Solarspeicher interessant. Der ist nur so groß wie eine Waschmaschine und passt in jeden Keller. Bei Überschussstrom werden die Batterien geladen, bei hohem Verbrauch entladen sie. Die Akkus könnten den Grad der Selbstversorgung auf maximal 80 Prozent bringen, heißt es. Ein Privathaushalt mit einem Verbrauch von 4 500 kWh im Jahr müsste also im besten Fall nur noch 900 kWh von seinem Energieversorger beziehen. Allerdings hat der Speicher auch seinen Preis: Die Spanne liegt nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft zwischen 3 000 und 12 000 Euro. Demnach könnte der Akku teurer werden als die Anlage auf dem Dach. Um dem Markt für Solarspeicher auf die Beine zu helfen, fördert die staatliche KfW-Bankengruppe bereits seit Mai 2013 deren Anschaffung: 30 Prozent der Kosten sind als Zuschuss drin. Dabei wird unterschieden, ob der Speicher gleichzeitig mit einer Solaranlage installiert oder ob er zu einer bestehenden nachgerüstet wird. Die maximale Förderung liegt im ersten Fall bei 600 Euro pro Kilowatt Solarleistung, im zweiten Fall bei maximal 660 Euro, da ein höherer Aufwand für den nachträglichen Einbau der Steuerungstechnik angenommen wird.

Das ändert sich – oder auch nicht:
1. Bagatellgrenze. Besitzer kleiner Photovoltaik-Dachanlagen bleiben von der EEG-Umlage auf den Eigenverbrauch verschont. Die Abgabe ist erst ab einer Anlagengröße von zehn Kilowatt installierter Leistung fällig. Ein Großteil der Solarstromanlagen auf deutschen Dächern leistet zwischen zwei und acht Kilowatt (kWp), das entspricht 20 bis 60 m2 Dachfläche.

2. Einspeisevergütung. Die Vergütung für in das Netz eingespeisten Strom aus kleineren Neuanlagen auf Wohnhäusern bis 10 kWp beträgt seit dem 1. August 2014 pro Kilowattstunde (kWh) 12,75 Cent und sinkt damit etwas weniger als bisher. Die Höhe der Vergütung ist für zwanzig Jahre garantiert, sinkt jedoch, je später man sich für eine Solaranlage entscheidet.

3. Degression. So nennt man die kontinuierliche Absenkung der Vergütung. Von September an installierte Anlagen müssen bereits mit etwas weniger als 12,75 Cent rechnen. Der garantierte Satz sinkt jeden Monat, je nach Anzahl der Neuinstallationen in den Vormonaten. Man spricht vom atmenden Deckel: Bei einer Neuinstallation von 2,4 bis 2,6 Gigawatt (GW) pro Jahr, dem politisch gewünschten Zubau, beträgt die Degression 0,5 Prozent monatlich. Verdoppelt sich das Volumen auf 5 GW, sinkt die Vergütung um 1,8 Prozent im Monat. Wird weniger installiert, erhöht sich die Förderung: Unter einem Zubau von 1 GW steigt die Vergütung einmalig um 1,5 Prozent im folgenden Quartal.

4. Investition. Die Anschaffung einer neuen Solaranlage lohnt sich finanziell immer noch, besonders, wenn der Eigenverbrauch maximiert wird durch einen im Keller installierten Speicher.

5. Solarthermie. Solaranlagen zur Warmwasserbereitung und Heizung fallen nicht unter das EEG. Sie sind von den seit 1. August 2014 geltenden Änderungen nicht betroffen und müssen auch zukünftig keine EEG-Umlage entrichten.

6. Klimaschutz. Der ökologische Nutzen bleibt nach wie vor. Denn je mehr sauberer, CO2-freier Solarstrom erzeugt wird, wo und wie auch immer, um so mehr bremst man den Klimawandel.

Photovoltaik in Deutschland
Hierzulande sind knapp anderthalb Millionen Solarstromanlagen mit rund 36 Gigawatt (GW) maximaler Leistung am Netz.

Im Jahr 2013 erzeugten rund 1,4 Millionen Solaranlagen 29,7 Terawattstunden Strom, deckten damit rein rechnerisch den Jahresstromverbrauch von acht Millionen Haushalten und ersparten der Atmosphäre rund 21 Millionen Tonnen klimaschädliches CO2.

  • Im ersten Halbjahr 2014 ist bei der Bundesnetzagentur nur noch rund ein Gigawatt Photovoltaik-Leistung neu gemeldet worden. Zum Vergleich: In den Boomjahren 2010 bis 2012 war es mehr als dreimal so viel.

Energiesparen im Haushalt - Dampf und Dunst

Energiesparen im Haushalt, Teil 54
Dampf und Dunst

Für Soziologen ist die Küche Abbild gesellschaftlichen Wandels, für Hobbyköche Statussymbol. Für alle anderen ist die Küche dagegen ein Lebensraum von ganz besonderem Reiz, denkt man nur an die letzte Party zurück, die sich schwerpunktmäßig in der Küche abspielte. Ihr verstaubtes Image hat sie jedenfalls längst abgelegt. Lifestyle, Design und energiesparende Technik sind die Ingredienzen, die eine moderne Küche ausmachen.
von Hartmut Netz

1. Brotbackautomat. Wer sein Brot selbst backt, weiß, was in der Stulle steckt. Wer das mit einem Backautomaten tut, spart dazu noch Energie. Besonders für Menschen, die das Klebereiweiß in Hafer, Weizen und Roggen nur schlecht vertragen, ist ein solches Gerät ein Segen: Man füllt die Zutaten ein, wählt das Programm und startet. Der Automat knetet, lässt den Teig gehen und backt das Brot aus. Die heimische Backstube besteht aus einer beschichteten, rechteckigen Backform und einem Ringheizkörper im Innern des Gerätes. Bedingt durch die Backform lassen sich nur Kastenbrote backen. Die Bräunung lässt zu wünschen übrig, denn anders als im Ofen gibt es keine Strahlungswärme von oben. Dafür spart der Automat im Vergleich mit dem elektrischen Backofen bis zu 60 Prozent Strom. Allerdings sei die Bandbreite zwischen den Geräten groß, ermittelte das Öko-Institut: Energieeffiziente Geräte ziehen ein gutes Drittel weniger Strom als herkömmliche. Brotbackautomaten kosten zwischen 50 und 200 Euro.

2. Dampfgarer. Das drucklose Garen über aufsteigendem Dampf hat vor allen in China Tradition. Über einem wassergefüllten Wok stapeln sich Bambuskörbe, in denen das Gargut von Dampf umschlossen besonders schonend gart. Nach diesem Prinzip arbeiten auch moderne Dampfgarer: Heißdampf strömt aus einer elektrisch beheizten Wasserschale durch die Lochböden von bis zu drei übereinandergestapelten Kunststoffschalen zu den Lebensmitteln. Reis oder zu erwärmende Speisen kommen im geschlossenen Einsatz in die Lochschale. Inzwischen gibt es auch große, 60 cm breite Dampfgarer, die sich wie ein Backofen in die Küchenzeile einbauen lassen. Dampfgarer mit stapelbaren Garschalen kosten zwischen 30 und 80 Euro. Einbaugeräte sind wesentlich teurer: Sie kosten zwischen 800 und 1 300 Euro. Druckloses Dämpfen im Dampfgarer dauert meist etwas länger als Garen im Kochtopf. Dafür bleiben wasserlösliche Nährstoffe, insbesondere Mineralien sowie Vitamin C und B-Vitamine weitgehend erhalten. Darin Zubereitetes schmeckt außerdem intensiver, denn der Eigengeschmack von Lebensmitteln wie Gemüse, Fisch oder Fleisch wird durch das Garen im Dampf verstärkt.

3. Mikrowelle. Wassermoleküle werden durch elektromagnetische Strahlung zum Schwingen gebracht, reiben sich aneinander, und es entsteht Wärme. Nach diesem Prinzip arbeiten Mikrowellengeräte. Nur die Speise erhitzt sich, der Teller auf dem sie liegt, bleibt hingegen kalt. Nach Angaben der Verbraucherzentrale NRW lassen sich kleine Speisemengen bis zu 250 ml Suppe oder 500 g Gemüse in der Mikrowelle schneller und energiesparender garen oder aufwärmen als mit dem Elektroherd. Werden jedoch große Mengen zubereitet, ist der Herd schneller und effizienter. Nachteil der Mikrowelle: Die Speisen werden ungleichmäßig erhitzt. Um Krankheitserreger wie Listerien oder Salmonellen in Rohmilchprodukten und Geflügel zuverlässig abzutöten, muss eine Speise jedoch an jeder Stelle auf mindestens 70 Grad erhitzt werden. Insbesondere Lebensmittel, die aus der Tiefkühltruhe direkt in die Mikrowelle wandern, werden nicht heiß genug. Gesünder und auch energiesparender ist es, Gefrorenes zunächst im Kühlschrank auftauen zu lassen. Ein weiterer Kritikpunkt sind die oftmals mangelhaften Kochergebnisse der Mikrowelle: Kartoffeln bekämen meist eine gummiartige Oberfläche, moniert die Stiftung Warentest. Hinzu kommt, dass beim Garen in der Mikrowelle keine geschmackgebenden Röstaromen entstehen – dazu braucht es Zusatzfunktionen wie Grill oder Umluft. Das Öko-Institut rät: Wer die Mikrowelle nur zum Aufwärmen nutzt, sollte sich ein einfaches Gerät ohne Display zulegen. Der Standby-Verbrauch sei meist geringer, der Wirkungsgrad dagegen höher als bei Geräten mit vielen verschiedenen Beheizungsarten.

4. Dunstabzug. Abzugshauben haben die Aufgabe, den Küchendunst abzusaugen und tun dies im Um- oder Abluftbetrieb. Umlufthauben führen die fett- und geruchsgeschwängerte Küchenluft zunächst über einen Fettfilter, danach über einen Aktivkohlefilter. Die gereinigte Luft wird anschließend wieder in den Raum eingeblasen. Ablufthauben reinigen den Küchendunst dagegen nur mithilfe eines Fettfilters. Die Geruchsstoffe werden mit der Luft über ein Rohr durch eine Maueröffnung oder einen Kamin ins Freie geblasen. Fett und Geruchsstoffe werden auf diese Weise effektiver beseitigt als im Umluftbetrieb, doch mit dem Küchendunst wird auch Wärme aus dem Raum abgesaugt. Da im Winter die nachströmende Kaltluft erwärmt werden muss, steigen die Heizkosten. Dafür sind die Betriebskosten von Umlufthauben höher, denn der Geruchsfilter muss regelmäßig gewechselt werden. Kostenpunkt: zwischen 20 und 70 Euro. Egal, ob Um- oder Abluft: Der Fettfilter sollte einmal pro Monat gereinigt werden. „Gesättigte Filter sowie Fettablagerungen im Gerät erhöhen die Brandgefahr“, warnt die Stiftung Warentest. Billige Geräte können zudem laut wie ein Staubsauger sein. Das Öko-Institut hat Kriterien für effiziente Dunstabzüge aufgestellt: Umweltfreundliche Hauben zeichnen sich demnach durch hohen  Wirkungsgrad des Ventilators und effiziente Beleuchtung aus. In Küchen mit großen Fenstern kann man auf die Dienste einer Abzugshaube getrost verzichten.

Energiesparen im Haushalt - Kühlen und einfrieren

Energiesparen im Haushalt, Teil 55: Kühlen und einfrieren
Lieber 'ne Nummer kleiner

Kühl- und Gefriergeräte sind Lebensabschnittspartner, die oft 10 oder 15 Jahre im Hause bleiben. Zudem sind sie stromhungrige Dauerläufer, die sich 24 Stunden pro Tag an 365 Tagen im Jahr abrackern. Wer beim Neukauf nur auf den Anschaffungspreis schielt, zahlt deshalb kräftig drauf. Scheinbare Schnäppchen, die vermeintlich nur geringfügig mehr Strom verbrauchen als ein teures Gerät, entpuppen sich langfristig als Belastung für die Haushaltskasse.
von Hartmut Netz

1. Funktionsprinzip. Kühl- und Gefrierschränke kühlen per Kompressor. Ein flüssiges Kältemittel nimmt über ein Rohrsystem im Innern die Wärme der Lebensmittel auf. Dabei verdampft es. Der Dampf wird im Kompressor verdichtet und in die Rohrschlangen an der Geräterückwand gepresst, wo er die aufgenommene Wärme an die Außenluft abgibt. Dabei wird das Kältemittel wieder flüssig, strömt zurück ins Rohr, und der Kreislauf beginnt von neuem.

2. Fortschritt. In den vergangenen 15 Jahren ist der Stromverbrauch von Kühl- und Gefriergeräten um 70 Prozent gesunken. Unter Umständen lohnt sich deshalb der Ersatz eines Altgerätes sogar dann, wenn es noch intakt ist. Beispiel: Ein zwölf Jahre alter Kühlschrank, der 246 Kilowattstunden (kWh) Strom pro Jahr schluckt, belastet die Haushaltskasse mit 66 Euro. Ein vergleichbares Neugerät mit einem Verbrauch von 64 kWh verbraucht dagegen nur 17 Euro. Mit einer jährlichen Ersparnis von 49 Euro finanziert sich das rund 500 Euro teure Gerät in seiner 15-jährigen Karriere quasi von selbst. Für einen zehn Jahre alten Gefrierschrank mit 250 Liter Nutzvolumen fällt die jährliche Ersparnis mit 55 Euro noch höher aus. Auch unter Umweltgesichtspunkten ergibt sich beim Austausch dieser Altgeräte eine positive Bilanz: Nach Berechnungen des Öko-Instituts spielt das Neugerät die Graue Energie, die für seine Herstellung benötigt wird, durch die Stromersparnis während der Nutzungsphase innerhalb von ein bis zwei Jahren wieder ein.

3. Bauformen. Ob man Kühlschrank oder Kühl-Gefrier-Kombination in der Einbau-, Unterbau- oder Standvariante wählt, hängt von der Aufstellmöglichkeit ab. Ein Einbaugerät wird auf Arbeitshöhe in einen dafür vorgesehenen Hochschrank eingesetzt. Die Tür wird der Küchenfront angepasst. Unterbaugeräte stehen unter einer Arbeitsplatte, die an dieser Stelle mit einem Lüftungsgitter versehen ist. Standgeräte sind frei aufstellbar. Ein Eisschrank beansprucht weniger Stellfläche als eine Gefriertruhe; Schubfächer und herausziehbare Körbe erleichtern das Einräumen und Suchen. Truhen eignen sich dafür besser zum Einfrieren von großen Stücke wie unzerteiltem Fleisch.

4. Größe. Das Volumen der Kühlschränke variiert von 80 bis 390 Liter. Beim Neukauf dient die Haushaltsgröße als Richtschnur. Für Ein- bis Zwei-Personen-Haushalte reichen 100 bis 140 Liter Nutzinhalt; für jede zusätzliche Person sollten 50 bis 60 Liter mehr Kühlraum vorgesehen werden. Es lohnt sich, genau zu kalkulieren: Denn auch jeder eigentlich unnötige Raum wird später mitgekühlt. Pro 100 Liter mehr Volumen steigt der Stromverbrauch eines Kühlschranks um zehn Prozent; bei einem Gefrierschrank sogar um 20 bis 30 Prozent. Das Gefriervolumen hängt davon ab, wie ausgeprägt die Vorratshaltung im Haushalt ist: Singles kommen in der Regel mit einem 20-Liter-Sternefach aus; für Zwei-Personen-Haushalte reicht oft eine Kühl-Gefrier-Kombination mit 50-l-Gefrierteil. Haushalte, die einen Nutzgarten haben und deshalb viel und oft einfrieren, sollten dagegen mit 100 Liter pro Kopf kalkulieren. Grundsätzlich ziehen gut gefüllte Kühl- und Gefriergeräte weniger Strom als leere, denn beim Öffnen entweicht weniger Kaltluft.

5. Klimaklasse. Der Temperaturbereich, in dem Kühl- und Gefriergeräte optimal arbeiten, wird als Klimaklasse bezeichnet. Klasse N ist am gebräuchlichsten. Geräte mit dieser Einstufung sind für  Umgebungstemperaturen von 16 bis 32 Grad ausgelegt und eignen sich für die Aufstellung in Wohnräumen. Kühl- und Gefriergeräte der Klasse SN mit Auslegungstemperaturen von 10 bis 32 Grad können auch in unbeheizten Kellerräumen oder in der Gartenlaube stehen. Die Klimaklassen T und ST stehen für tropische und subtropische Temperaturen. Geräte mit dieser Einstufung sind in hiesigen Breiten fehl am Platze. Ist es am Aufstellort zu kalt, kommt es insbesondere bei Kühlschränken mit Eisfach zu Fehlfunktionen.

6. EU-Label. Als Orientierungshilfe bei der Suche nach einem sparsamen Kühlschrank oder einer effizienten Tiefkühltruhe dient das EU-Energielabel. Die für Kühl- und Gefriergeräte lange Jahre gültige Einstufung in sieben Effizienzklassen, von A++ für Stromsparer (grün) bis D für Stromfresser (rot) ist mittlerweile passé. Seit 2012 dürfen nur noch Kühl- und Gefriergeräte in den Handel gebracht werden, die die Anforderungen der Klassen A+, A++ erfüllen oder gar unter die besonders stromsparende Kategorie A+++ fallen. Obwohl auf dem Label weiterhin die Farbbalken der sieben Klassen A+++ bis D aufgedruckt sind, steht A+ nun für Stromfressergeräte. Des Weiteren nennt das EU-Label die Geräuschentwicklung in Dezibel, den im Labor ermittelten Jahresstromverbrauch in kWh sowie den Nutzinhalt in Liter – getrennt nach Kühlen und Gefrieren. Ein Blick auf das EU-Label lohnt sich in jedem Fall: Im Vergleich zur A+-Klasse zieht ein in Größe und Ausstattung entsprechendes A++-Gerät im Schnitt ein Viertel weniger Strom; ein A+++-Gerät sogar um die Hälfte weniger.

7. Energiebilanz. Selbst Kühl- und Gefriergeräte gleicher Effizienzklasse und vergleichbarer Größe können sich in puncto Stromverbrauch erheblich unterscheiden. Bei einem aktuellen Test der Stiftung Warentest begnügte sich die effizienteste A+++-Kühl-Gefrier-Kombination, gerechnet auf eine Lebensdauer von 15 Jahren, mit Stromkosten von 630 Euro; die ineffizienteste Kombi zog dagegen Strom im Wert von 850 Euro. Bei kluger Gerätewahl lassen sich demnach einige hundert Euro sparen – künftige Strompreiserhöhungen noch gar nicht eingerechnet.

Energiesparen im Haushalt - Vorräte im Kälteschlaf

Energiesparen im Haushalt, Teil 56
Vorräte im Kälteschlaf

Einfrieren ist eine der bequemsten Möglichkeiten, Lebensmittel langfristig haltbar zu machen. Frostige Minusgrade halten die Vorräte im Kälteschlaf, Vitamine und Aroma bleiben erhalten. Doch das hat seinen Preis: Eisschrank und Gefriertruhe leiden unter unstillbarem Energiehunger. Beim Neukauf lohnt es sich, auf geringen Stromverbrauch zu achten.

1. Gefriervermögen. Gefriervermögen. Es gibt die Lebensmittelmenge an, die das Gerät in 24 Stunden von 25 auf minus 18 Grad herunterkühlen kann. Wird eine größere Menge eingefroren, verlangsamt sich der Gefrierprozess, und es droht Qualitätsverlust.

2. Superfrost. Zum Einfrieren großer Mengen zimmerwarmer Lebensmittel lässt sich vorab auf Knopfdruck eine Kältereserve schaffen. Einige Stunden vorm Einkauf betätigt man die Superfrost-Taste, zwingt damit den Kühlkompressor sofort zur vollen Leistung und verkürzt die Einfrierdauer. Das schnelle Herunterkühlen auf die optimale Lagertemperatur erhält Vitamine und Mineralien frischer Lebensmittel besser – insbesondere im Sommer sinnvoll. Geräte mit elektronischer Steuerung schalten spätestens nach 72 Stunden in den Normalbetrieb zurück; ältere Geräte müssen von Hand umgeschaltet werden. Allerdings erhöht die Schnellkühl-Funktion den Stromverbrauch und sollte deshalb nur an heißen Tagen oder bei besonders großen Lebensmittelmengen betätigt werden.

3. Low-Frost. Durch einem im Gerät integrierten Trockenluftsack gelangt nur trockene Luft in den Gefrierraum. Gefriergeräte mit Low-Frost-Technik verringern Eis- und Reifbildung um 80 Prozent, ohne dafür zusätzlichen Strom zu benötigen.

4. No-Frost. Bei dieser Technik sitzen die Kühlrippen außerhalb des Gefrierraums. Stattdessen bläst ein Ventilator gekühlte Luft zwischen die einzufrierenden Vorräte: Strömt die Luft zurück, kondensiert aufgenommene Feuchtigkeit an den Kühlrippen als Eis, wird automatisch abgetaut und zum Verdunsten nach außen geleitet. Mit dieser Technik bleiben Gefrierraum und Vorräte eisfrei. Erhöhter Stromverbrauch durch vereiste Kühlrippen wird dadurch vermieden. No-Frost-Geräte ziehen allerdings etwa ein Zehntel mehr Strom als Geräte ohne diese Technik.

5. Warnton. Kommt es zu einer Störung oder wird die Tür des Geräts nicht richtig geschlossen, droht das Auftauen der Vorräte. Manche elektronisch gesteuerten Geräte warnen bei Temperaturanstieg mit einem Signalton. Nur kurz Aufgetautes lässt sich übrigens unbesorgt wieder einfrieren.

6. Winterschaltung. Sinkt die Temperatur in der Küche stark ab, kann es passieren, dass Vorräte im Gefrierfach des Kühlschranks auftauen. Grund: Das Gerät verfügt nur über einen einzigen Kühlkreislauf, der zwar über die Temperatur im Kühlraum gesteuert wird, jedoch auch das Gefrierfach mitkühlen muss. Bei niedriger Raumtemperatur springt der Kompressor selten an, um das Gefrierfach eisekalt zu halten, und es beginnt zu tauen. Manche Kühlschränke werden bei niedrigen Raumtemperaturen beheizt, indem die Innenbeleuchtung auch bei geschlossener Tür brennt. Das zwingt den Kompressor dazu, häufiger anzuspringen, erhöht jedoch den Verbrauch. Stiftung Warentest rät zu Kombis mit Zwei-Kreis-Kühlung: Bei diesen Geräten lässt sich die Temperatur getrennt für Kühl- und Gefrierteil regeln. Vorteil: Bei längerer Abwesenheit wird das Kühlteil abgeschaltet, während das Gefrierteil die Vorräte auf minus 18 Grad hält. Das spart Energie.

7. Side-by-Side. Sieht schick aus, hat aber Schwächen. Anders als üblich stehen Kühl- und Gefrierteil dieser großen, amerikanisch geprägten Geräte nebeneinander. Zum Öffnen dient wie bei einem Kleiderschrank eine Flügeltür. Meist ist in die Tür des Gefrierteils ein Eisbereiter mit festem Anschluss an die Trinkwasserleitung integriert, der auf Knopfdruck Würfel-oder Crunch-Eis für kühle Drinks liefert. Mit einem Nutzvolumen bis 400 Liter für die Kühlung und bis 200 Liter für Tiefkühlkost sind diese Geräte großzügig dimensioniert: Doch der Luxus hat seinen Preis. Zudem frisst eine Side-by-Side-Kombination viel Stellfläche – und schluckt pro 100 Liter Volumen schnell das Doppelte der heute bei Neugeräten üblichen Strommenge.

8. Energiebilanz. Aufgrund seiner Bauart zieht ein Eisschrank 12 bis 15 Prozent mehr Strom als eine gleich große Gefriertruhe. Denn beim Öffnen der Schranktür sinkt kalte Luft nach unten und entweicht aus dem Gefrierraum: Öffnet man dagegen den Deckel einer Truhe, verharrt die Kälte größtenteils auf dem Boden des Gerätes. Die Latte für besonders stromsparendes Gefrieren liegt aktuell bei einem Tagesverbrauch von 0,16 Kilowattstunden (kWh) pro 100 Liter Netto-Gefriervolumen. Sparsame Truhen mit einem Nutzinhalt von 200 bis 215 Liter begnügen sich mit etwa 120 kWh pro Jahr; die besten Schränke gleicher Größe ziehen 140 bis 150 kWh.

9. Transport. Kühl- und Gefriergeräte sollten aufrecht stehend transportiert werden. Lässt sich liegender Transport nicht vermeiden, darf das Gerät erst nach einer Ruhezeit von zwölf Stunden in Betrieb genommen werden. Solange braucht das Schmiermittel, das sich während des Transports in den Kühlkreislauf verlagert, um zurück in den Kompressor zu fließen.

10. Entsorgung. Alte Kühl- und Gefriergeräte enthalten im Dämmschaum oder als Kältemittel oft klima- und ozonschädliche Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) oder Fluorkohlenwasserstoffe (FKW). Ausrangierte Geräte dürfen deshalb nicht in den Sperrmüll, sondern müssen zum nächsten Wertstoffhof gebracht werden. Jede Kommune nimmt elektrische Altgeräte kostenlos entgegen.

11. Zweitleben. Die Weiternutzung alter, eigentlich ausrangierter Geräte, beispielsweise als Getränkekühlschrank in Partykeller oder Gartenlaube, kann teuer werden. Für diesen Service schluckt ein Oldtimer bis zu dreimal mehr Strom als ein neues effizientes Kühl- oder Gefriergerät

Energiesparen im Haushalt - Stromfresser Nummer eins

Energiesparen im Haushalt, Teil 58
Stromfresser Nummer eins

Schon in der Antike wurde gekühlt. Damals lagerten die Lebensmittel in Eiskellern, für die man Eisblöcke aus den Bergen heranschaffte. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts kamen die ersten Kühlschränke auf den Markt, die Ende der 60er schließlich zum Standard in deutschen haushalten wurden – und zum Stromfresser Nummer eins. Kleine Tricks helfen da, den Stromhunger der Geräte einzudämmen.
von Hartmut Netz

1. Standort. Die Temperaturen am Aufstellort haben großen Einfluss auf den Energieverbrauch eines Kühl- und Gefriergerätes. Steigt die Temperatur von 25 auf 32 Grad, zieht eine Kühl-Gefrierkombination um die Hälfte mehr Strom als zuvor. Sinkt die Temperatur dagegen um drei Grad, reduziert sich auch der Stromhunger: bei einem Kühlschrank um sechs, bei einem Gefriergerät um drei Prozent. Wer sein Gerät in der Nähe eines Heizkörpers aufstellt oder es dem prallen Sonnenlicht aussetzt, verschwendet Strom. Auch Standorte neben Herd, Geschirrspüler oder Waschmaschine sind ungünstig, da diese Geräte im Betrieb Wärme abstrahlen. Lässt sich direkte Nachbarschaft nicht vermeiden, sollte man zumindest eine Dämmplatte zwischen die Geräte schieben. Ideal steht ein Kühlgerät mit der Rückseite vor einer kühlen Außenwand. Tiefkühltruhen oder Gefrierschränke gehören grundsätzlich in den Keller.

2. Hinterlüftung. Um die Wärme der Geräte abzuführen, muss an den Kühlschlangen der Rückwand ungestört Luft entlangstreichen können. Bei Wärmestau steigt der Energieverbrauch bis zu einem Fünftel. Standgeräte brauchen Wandabstand, Lüftungsschlitze oben nicht zustellen. Einbaugeräte benötigen Lüftungsgitter – entweder hinten in der Arbeitsplatte oder vorne in der Verblendung. Die Gitter sollten regelmäßig entstaubt werden. Wärmetauscher von Gefriertruhen sind oft in die Außenwände integriert. Truhen sollten daher möglichst frei stehen.

3. Temperatur. Um möglichst lange genießbar zu bleiben, benötigen unterschiedliche Lebensmittel voneinander abweichende Lagertemperaturen. Die optimale Temperatur in Kühl- und Gefriergeräten ist immer ein Kompromiss: Im Kühlschrank liegt er bei 6 bis 7 Grad, im Gefriergerät bei minus 18. Je niedriger die Temperatur gewählt wird, desto stärker muss der Kompressor arbeiten, um sie zu halten. Zwei Grad kälter lassen den Verbrauch um ein Zehntel steigen. Mit einem Thermometer lässt sich die Temperatur in den Geräten prüfen. Dabei sollte man im oberen Fach messen und zwar möglichst weit vorne.

4. Dichtung. Kühl- und Gefriergeräte mit undichten Türen sind teuer. Durch die Lecks geht Kälte und damit Energie verloren. Türdichtungen sollte man regelmäßig putzen und hin und wieder mit Talkum einreiben, damit das Gummi geschmeidig bleibt; brüchige oder poröse Dichtungen austauschen. Man kommt ihnen auf die Schliche, indem man nachts eine brennende Taschenlampe in das Gerät legt. Ist von außen ein Lichtschein zu sehen, ist die Dichtung defekt. Ersatz gibt es beim Hersteller oder im Fachhandel.

5. Dämmung. Der Stromhunger von Kühl- und Gefriergeräten wächst innerhalb von 18 Jahren um 20 bis 30 Prozent, hat die Stiftung Warentest ermittelt. Das liegt an den Gasbläschen im Dämmschaum, die nach und nach entweichen. Je höher die Umgebungstemperatur, desto stärker der Effekt. Besonders stark ist der Anstieg demnach in den ersten drei Jahren.

6. Öffnen. In der Praxis ziehen Kühlgeräte deutlich mehr Strom als auf dem EU-Energielabel angegeben. Wie das? Fürs Label wird unter Laborbedingungen gemessen, die das Nutzerverhalten ausblenden. Doch jedes Mal, wenn die Gerätetür geöffnet wird oder wenn neue Lebensmittel einsortiert werden, gelangt warme Außenluft ins Innere und muss unter Stromeinsatz heruntergekühlt werden. Hinzu kommt, dass kalte Luft weniger Feuchtigkeit halten kann als warme. Während die eingedrungene Außenluft also abkühlt, kondensiert die Feuchtigkeit und schlägt sich als Reif an den Innenwänden des Kühl- oder Gefriergerätes nieder. Mit der Zeit bildet sich eine isolierende Eisschicht, die Kühlflächen verlieren an Leistung und das Gerät muss mehr Energie aufwenden, um genauso gut kühlen zu können wie zuvor. Würden alle zwei Tage Lebensmittel eingeräumt, erhöhe sich der Stromverbrauch eines Kühlschrankes bis zu einem Viertel, so die Stiftung Warentest. Daraus folgt: Holt man Käse oder Wurst aus dem Kühlschrank, Tür möglichst schnell wieder schließen. Fürs Verstauen der Lebensmittel gilt: Tür auf, zügig rein mit den Vorräten und Tür wieder zu. Das ist besser als ständig Tür auf, Tür zu.

7. Abtauen. Dicke Eis- und Reifschichten wirken wie Dämmplatten und erhöhen unnötig den Stromverbrauch von Kühl und Gefriergeräten. Spätestens wenn die Eisschicht einen Zentimeter dick ist, sollte abgetaut werden. Ausgenommen sind Kühlschränke mit Abtau-Automatik und Gefriertruhen mit No-Frost-Funktion, da diese Geräte technikbedingt keine Eisschicht ansetzen. Gefriergeräte mit Low-Frost-Technik müssen nur alle zwei bis drei Jahre abgetaut werden; alle anderen Kühl- und Gefriergeräte dagegen im jährlichen Turnus. Man schaltet das Gerät ab, öffnet die Türen so weit als möglich und nimmt die Einschübe heraus. Vorräte kalt stellen, Gefrorenes vorher dick mit Zeitungspapier umwickeln. Nach einigen Stunden löst sich der Eispanzer. Eine Schüssel mit kochendem Wasser im Kühlraum beschleunigt das Abtauen. Keinesfalls sollte man jedoch versuchen, mit einem Fön nachzuhelfen oder gar mit dem Schraubenzieher die Eisplatten zu lösen. Anschließend wischt man den Kühlraum mit Essigwasser aus, räumt die Vorräte ein und lässt das Gerät wieder auf Temperatur kommen. Der beste Zeitpunkt zum Abtauen ist ein frostiger Wintertag. Dann nämlich können die Lebensmittel vorübergehend auf den kalten Balkon ausgelagert werden. Auswischen mit Glyzerin verzögert bei Gefriergeräten die Reifbildung.

Stromspiegel für Deutschland - Stromverbrauch zu hoch?

Stromspiegel für Deutschland
Stromverbrauch zu hoch?

Es ist eine Webseite, die hierzulande immer noch viel zu wenig Menschen kennen: www.die-stromsparinitiative.de. Auf dem Portal erhalten Privathaushalte Stromspartipps. Interaktiv können Verbraucher hier kontrollieren, wie hoch ihr Verbrauch im Vergleich ist und wo sie möglicherweise sparen können. Zudem bietet die Seite eine Suche nach einer persönlichen Energieberatung vor Ort.
von Tim Bartels

Die Stromsparinitiative hatte Ende 2012 der damalige Bundesumweltminister Peter Altmaier gestartet. Für die hoch nutzwertige Internetseite ließ er üppige 600 000 Euro springen. Bloß, das Besucheraufkommen der Website ist sicherlich noch ausbaufähig. 2014 waren es rund 83 000 Nutzer, die sich einem Strom-Check unterzogen. Nun wirbt das Kampagnenbüro mit einem weiteren Service um massenhafte Beteiligung: Mit einem bundesweiten Stromspiegel kann man nun auf die Schnelle herausfinden, „ob Sie mehr oder weniger Strom verbrauchen als ähnliche Haushalte. Wer das weiß, kann effektiv Strom sparen und verursacht weniger klimaschädliche CO2-Emissionen“, heißt es auf der Website. Nach Eingabe seines jährlichen Stromverbrauchs, der Wohnsituation und der Info, „ob Sie das Wasser mit oder ohne Strom erhitzen“, erhält man die Auskunft, wie das aktuelle persönliche Verhalten einzuschätzen ist: ob der Stromverbrauch als gering, niedrig, mittel oder hoch einzuordnen sei – das sei „eine unerlässliche Orientierungshilfe für Mieter und Hauseigentümer“, verheißt die Berateragentur CO2-Online.

Zum Beispiel verbraucht ein Drei-Personen-Haushalt in einem Mehrfamilienhaus durchschnittlich 3 000 Kilowattstunden (kWh) Strom im Jahr. Ein effizienter Haushalt der gleichen Größe kommt hingegen im Schnitt mit 1 800 kWh Elektrizität jährlich aus. Die Schlussfolgerung daraus: Wer seine Möglichkeiten zum Stromsparen bislang nicht ausreichend nutzt, weil er über dem Durchschnitt liegt, könnte noch mindestens 1 200 kWh oder nicht unerhebliche 320 Euro im Jahr einsparen. Wo man diese Menge schließlich noch einsparen könnte, lässt sich dann per interaktivem „StromCheck“ prüfen. Der Online-Ratgeber hilft beim Aufspüren von Stromfressern und empfiehlt auch konkrete Maßnahmen (siehe Stromspartipps). Zudem bietet die Webseite die Suche nach einer persönlichen Energieberatung vor Ort (je nach Postleitzahl), wie sie etwa die Verbraucherzentralen, Energieagenturen, kommunale Energieversorger wie Stadtwerke oder auch die Caritas offerieren.

Sechs nützliche Stromspartipps
1. Stand-by einfach abschalten. Viele Geräte verbrauchen Strom, ohne dass sie in Benutzung sind. Wer sich die Mühe macht, mit einem Messgerät diese heimlichen Verbraucher zu enttarnen, wird überrascht sein, wo noch Strom fließt. Einzelsteckdosen oder Steckdosenleisten zum Abschalten bieten da eine gute Lösung.

2. Heizungspumpe niedriger stellen. Viele sind von ihrer Leistung überdimensioniert und verbrauchen unnötig Strom. Es lohnt sich oft, eine niedrigere Leistungsstufe zu wählen. Diese reicht bei Etagenheizungen oder kleineren Häusern ohne Fußbodenheizung meist aus. Die Umwälzpumpe transportiert dann immer noch genügend heißes Wasser vom Heizkessel zu den Heizkörpern.

3. Warmwasserpumpe zeitlich regeln. Eine Zirkulationspumpe lässt ständig heißes Wasser zwischen Heizkessel und den Zapfstellen zirkulieren. Das sorgt dafür, dass aus Dusche und Wasserhahn sofort heißes Wasser kommt. Das frisst Strom und Heizenergie, ist aber nicht rund um die Uhr nötig. Daher sollten Sie das überprüfen lassen. Eine Optimierung durch zeitliche Schaltung nach Bedarf spart Energie ohne Komfortverlust.

4. Wasserkocher verwenden. Der kocht zwar auch nur mit Wasser, benötigt dafür aber gegenüber einem Elektroherd deutlich weniger Strom. Das gilt vor allem für Herde mit Gussplatten, aber auch für Glaskeramik-Kochfelder.

5. Durchflussbegrenzer einbauen. Warmwasser mit Strom zu erzeugen ist teuer. Wasserspartechnik könnte da die Kosten verringern: mit  Sparduschköpfen und Perlatoren. Einige mischen Luft in den Wasserstrahl, sodass dieser fülliger erscheint. Für Waschbecken gibt es entsprechende Perlatoren, die nach demselben Prinzip funktionieren.

6. Stromverbrauch prüfen. Es spart zwar noch nicht direkt Strom und damit Geld, wenn man weiß, ob der eigene Verbrauch hoch, mittel oder niedrig ist. Aber es kann sehr zum Stromsparen motivieren, zu erfahren, dass vergleichbare Haushalte mit deutlich weniger Energie auskommen. Danach gilt es zum Beispiel, mit einem Messgerät die großen und die heimlichen Stromverbraucher zu entdecken, um geeignete Lösungen für vermeidbaren Verbrauch zu finden.

Faktoren, die Ihren Stromverbrauch beeinflussen Jeder Deutsche verbraucht durchschnittlich 1 500 Kilowattstunden (kWh) Strom pro Jahr. Bei einem Tarif von 27 Cent pro kWh, entspricht das 405 Euro. Wird das warme Wasser elektrisch erhitzt, erhöht sich der Verbrauch um 400 kWh – das trifft auf knapp ein Drittel der 40 Millionen Haushalte hierzulande zu.

  • Ein Viertel der Stromkosten geht auf das Konto von TV, Radio, Computer, Smartphone und Co. Das liegt an der wachsenden Zahl der Geräte im Haushalt und längerer Nutzung.
  • Kühl- und Gefriergeräte sowie Waschmaschine und Wäschetrockner bieten ebenfalls ein großes Einsparpotenzial. Hier zahlt sich der Einsatz energieeffizienter Geräte aus.
  • Mit der Personenzahl im Haushalt steigt der Verbrauch, allerdings nicht in gleichem Maße. Grund: Kühlschrank, Waschmaschine etc. werden ja gemeinsam genutzt. Deswegen ist der Pro-Kopf-Verbrauch in größeren Haushalten meist geringer als in kleineren.
  • Der Stromverbrauch im Ein- oder Zweifamilienhaus ist tendenziell höher als in einer Wohnung. Außenbeleuchtung, Garten, Garage oder der Strom für die Heizungspumpe schlagen zusätzlich zu Buche.

Energiesparen im Haushalt - Ein Schritt zur Transparenz

Kühlschrank und Gefriertruhe verschlingen im bundesweiten Schnitt ein Fünftel des Haushaltsstroms.
Doch wieviel Energie das eigene Gerät wirklich schluckt, hat jeder selbst in der Hand. Denn je mehr Wärme hineingelangt, desto höher der Energieaufwand, sie wieder hinauszubefördern. Schließlich muss die gewählte Kühltemperatur gehalten werden. Diese Logik schafft genug Spielraum, um Strom und Geld zu sparen.
von Hartmut Netz

1. Kälteverteilung. In Kühlschränken mit statischer Kühlung verteilt sich die Kälte ungleichmäßig, denn kältere Luft fällt nach unten, wärmere Luft steigt nach oben. Auf diese Weise entstehen Temperaturzonen mit bis zu drei Grad Unterschied. An der Tür ist es im Vergleich zu kältesten Stelle gar bis zu vier Grad wärmer. Am kältesten ist es hinten an der Rückwand und unten auf der Glasplatte. In den Schubfächern darunter, die als Kellerzone dienen, ist die Luft am wärmsten und feuchtesten. Die Temperaturschichtung lässt sich mit einem Thermometer leicht ermitteln. Im Fall der dynamischen Kühlung wälzt ein Ventilator die kalte Luft kontinuierlich um, so dass an jeder Stelle nahezu die gleiche Temperatur herrscht – außer an der Tür. Vorteil: Lebensmittel kühlen schneller ab. Nachteil: Der Stromverbrauch erhöht sich.

2. Ordnung. Wer Kühl- und Gefriergeräte übersichtlich einräumt, muss nicht lange bei weit geöffneter Tür suchen. Das spart Strom, denn je öfter und länger die Tür offen steht, desto mehr warme Außenluft dringt ein, die anschließend gekühlt werden muss. Einzufrierende Lebensmittel sollten beschriftet werden, damit man auch drei Monate später noch weiß, was wann in welcher Menge eingefroren wurde. Eine Vorratsliste für die Tiefkühltruhe verschafft zusätzlichen Überblick.

3. Vorkühlen. Wer Kühlschrank und Gefriertruhe entlasten will, trägt die Einkäufe aus dem Kühlregal mit der Kühltasche nach Hause. Wärmeres sollte in einer separaten Tasche transportiert werden. Bleibt die Kühlkette geschlossen, verlängert sich die Haltbarkeit der Lebensmittel. Getränke lassen sich im im Keller oder auf dem Balkon vorkühlen und kommen erst zur Nachkühlung in den Kühlschrank. Glücklich kann sich schätzen, wer über eine echte Speisekammer verfügt. Dort halten sich Vorräte, die täglich in kleinen Mengen gebraucht werden, ganz ohne äußere Energiezufuhr bei etwa 15 Grad frisch.

4. Verpacken. Lebensmittel sollten gut verpackt im Kühlschrank lagern, sonst drohen Austrocknung, Aromaverlust oder Geruchsübertragung. Geeignet sind verschließbare Edelstahldosen oder handelsübliche Frischhaltefolien. Bereits zubereitete Speisen sollten zugedeckt werden. Käse ist ein Sonderfall, er muss atmen können. Man wickelt ihn am besten in spezielles Käsepapier, das einen begrenzten Luftaustausch zulässt. In einer geschlossenen Dose würde er schimmeln. Eine Ausnahme gilt auch fürs Kaltlagerfach: Obst, Gemüse und Blattsalate wandern unverpackt in die feuchte Atmosphäre. Einzufrierende Lebensmittel sollten möglichst luft- und wasserdicht verpackt werden. Ideal sind Gefrierbeutel aus Polyethylen. Man füllt das Gefriergut ein, saugt die Luft aus dem Beutel und verschleißt ihn mit einem Gummi. Das verhindert das Austrocknen des Gefrierguts – den gefürchteten Gefrierbrand – und minimiert die Reifbildung in der Gefriertruhe.

5. Einsortieren. In Kühlschränken mit ventilatorgestützter Kühlung ist es egal, wo die Lebensmittel liegen. In Geräten mit statischer Kühlung will dagegen überlegt sein, was in welches Fach eingeräumt wird. Empfindliches wie Fisch, Fleisch, Wurst und Meeresfrüchte gehört nach unten auf die Glasplatte. In die Kellerzone darunter werden Obst, Salat und Gemüse einsortiert. Obst und Gemüse sollten stets voneinander getrennt lagern, denn Obst gast Ethylen aus, ein Reifegas, das Gemüse welken lässt. Milch und Milchprodukte wie Quark und Joghurt sind in der Mitte am besten aufgehoben. Für Unempfindliches wie Käse, Marmelade oder bereits gekochte Speisen ist die obere Kühlzone gut geeignet. In die Türfächer räumt man Eier, Butter und Getränke. Sind Kaltlagerfächer vorhanden, wandern Fisch, Fleisch und Wurst in das Fach mit niedriger, Obst und Gemüse ins Fach mit hoher Luftfeuchte. Um effizient arbeiten zu können, muss der Kühlschrank zu mindestens zwei Drittel gefüllt sein – jedoch immer so, dass die Luft gut zirkulieren kann. Zitrusfrüchte und stark wasserhaltiges Gemüse wie Gurken und Tomaten sowie exotische Früchte gehören nicht in den Kühlschrank. Äpfel und Birnen sind bei hoher Luftfeuchte und durchgängig sieben Grad am besten aufgehoben – wohl dem, der noch solch einen Kellerraum sein Eigen nennt.

6. Styroporklotz. Nur halb gefüllte Eisschränke und Gefriertruhen arbeiten unwirtschaftlich, denn bei jedem Öffnen strömt warme Außenluft ins Gerät, die unter hohem Energieaufwand heruntergekühlt werden muss. Ein Styroporklotz oder ein geschlossener, leerer Behälter, der in den Kühlraum gelegt wird, verringert den Leerstand und sparen damit Energie.

7. Auftauen. Wer Gefrorenes im Kühlschrank statt in der Mikrowelle taut, spart doppelt Energie. Zum einen bleibt die Mikrowelle ausgeschaltet, zum anderen kühlt die im Gefriergut gespeicherte Kälteenergie das Innere des Kühlschranks. Zusatznutzen: Schonend in der Kühlung Aufgetautes bleibt in Tropf und Pfanne saftig. Es gilt die Regel: Je größer das Stück, desto eher in die Kühlung. Ein großer Braten muss zwei Tage zuvor umgelagert werden, ein Schnitzel am Vorabend.

8. Abkühlen. Werden heiße Speisen in den Kühlschrank oder die Gefriertruhe gestellt, erhöht sich der Stromverbrauch gleich auf zweierlei Weise: Zum einen kostet das Herunterkühlen von heiß auf kalt zusätzliche Energie, zum anderen schlägt sich das Schwitzwasser als Reif auf der Innenwand nieder, was den Stromverbrauch noch weiter in die Höhe treibt. Zubereitete Speisen sollten also stets auf Raumtemperatur abgekühlt sein, bevor sie endgültig kaltgestellt werden.

9. Frostreserve. Kälte-Akkus schützen das Tiefgekühlte zusätzlich. Man legt sie direkt auf die Vorräte im obersten Fach. Bei Stromausfall verzögert sich damit die Auftauzeit.

Energiesparen im Haushalt - Kleinvieh macht auch Mist

Rasierer oder Akku-Zahnbürste nur wenig Energie, doch in der Summe beträgt der Verbrauch bis zu 20 Prozent des Haushaltsstroms. Es lohnt sich, auch bei Kleingeräten auf den Stromverbrauch zu achten. Vorm Kauf sollte jedoch immer die Frage stehen: Ist das Gerät wirklich eine Hilfe? Spezialgeräte wie elektrische Messer, Dosenöffner, Obstpressen eignen sich nur für Mengen, wie sie im Normalhaushalt kaum anfallen.
von Hartmut Netz

1. Wecker. Im Handy-Zeitalter hat die Bedeutung des Weckers nachgelassen. Doch egal, ob auf dem Nachttisch das Handy oder der Wecker klingelt – um wecken zu können, brauchen beide Geräte Energie. Das gilt insbesondere für Radiowecker, die standby kontinuierlich zwei Watt Strom ziehen – Geräte, die vor 2010 auf den Markt kamen sogar noch deutlich mehr. Nur der klassische Aufziehwecker, den man vereinzelt auch im Handel noch antrifft, kommt ohne elektrische Energie aus. Wen das tägliche Aufziehen nervt, sollte zum Solarwecker greifen: Die nötige Energie schickt die Sonne – kostenlos und umweltfreundlich.

2. E-Zahnbürste. Oszillierend, rotierend, pulsierend, vibrierend und sogar schallaktiv – laut Hersteller-Angaben reinigen elektrische Zahnbürsten dank ausgetüftelter Technik besonders gründlich. Doch industrieunabhängige Studien belegen, dass die Zähne durch Handputzen genauso sauber werden. Es sei egal, ob man elektrisch oder von Hand putze, sagt Rainer Hahn, ärztlicher Leiter der zahnärztlichen Privatklinik Tübingen: „Hauptsache gründlich.“ Hinzu kommen die Kosten: Eine Elektrobürste kostet 30 bis 40 Euro; sechs Bürstenköpfe im Schnitt 20 Euro – zuzüglich Energie. Eine ökologisch vorteilhafte Handbürste mit austauschbarem Bürstenkopf kostet dagegen nur etwas mehr als 6 Euro – sechs Wechselköpfe inklusive.

3. Rasierapparat. Trocken oder nass? Zwar kommen moderne Elektrorasierer laut Herstellerangabe auch mit Schaum zurecht, doch Tests der Stiftung Warentest erbrachten wenig überzeugende Ergebnisse. Die Geräte konnten lediglich bei der Trockenrasur punkten. Keine Frage: Elektrorasierer sind insgesamt besser geworden. Bis auf weiteres bleibt es jedoch dabei: Die Nassrasur per Hand stutzt Bartstoppeln gründlicher als ein Elektrogerät.

4. Haartrockner. Wer täglich seine Haare föhnt, verbraucht pro Jahr 65 Kilowattstunden Strom – etwa so viel, wie auch ein moderner Kühlschrank benötigt. Haartrockner bestehen im Wesentlichen aus Gebläse und Heizregister, was im Vergleich zu anderen Kleingeräten eine energieintensive Kombination ist. Die Leistungsaufnahme liegt zwischen 960 und 2 300 Watt, sagt jedoch nichts über die Trocknungskraft aus. Haartrockner, die das Umweltzeichen Blauer Engel tragen, ziehen etwa ein Drittel weniger Strom als die Konkurrenz. Grundsätzlich gilt jedoch: Wer sein Haar schonen will, trocknet es am besten stromfrei an der Luft.

5. E-Reader. Für Vielleser bieten E-Book-Reader einen echten Umweltvorteil: Denn ab zehn gedruckten Büchern, die das Lesegerät pro Jahr ersetzt, wird Papier und Energie gespart, hat das Öko-Institut ermittelt. Geräte mit schwarzweißem E-Ink-Bildschirm arbeiten dabei sparsamer als Geräte mit LCD-Display, denn sie kommen ohne Hintergrundbeleuchtung klar. Strom verbrauchen sie nur beim Umblättern. Deshalb halten ihre Akkus bis zu zwei Wochen; die von LCDGeräten dagegen nur rund acht Stunden. Aus Gründen des Ressourcenschutzes sollte der Akku abnehmbar sein.

6. Taschenlampe. Batteriebetriebene Taschenlampen sind von vorgestern. Stand der Technik sind Lampen, die sich durch Drücken, Schütteln oder Kurbeln laden lassen und dabei sofort Licht abgeben. Als Lichtquelle dient energiesparende LED-(Licht Emittierende Diode)-Technik. Lampen guter Qualität verzichten auf zusätzliche Batterien, erreichen nach 30 Sekunden mechanischen Ladens eine Beleuchtungsstärke von 7 000 Lux und verlieren bei zehn Minuten Brenndauer höchstens 30 Prozent an Helligkeit.

7. Bügeleisen. Dampf hilft beim Bügeln. Denn er befeuchtet die Gewebefasern, sodass diese aufquellen und sich leichter plätten lassen. Das kostet allerdings Energie: Bis zu 90 Prozent des Stroms, den ein Bügeleisen aufnimmt, fließen in die Dampferzeugung. Deshalb ziehen Bügelstationen, die mehr Dampf produzieren als das klassische Eisen, auch mehr Strom. Bügelt man die Wäsche in feuchtem Zustand, lässt sich die Dampfzufuhr reduzieren und auf diese Weise Energie sparen.

8. Küchenwaage. Immer dann, wenn Zutaten für eine Speise abgemessen werden müssen, ist eine Waage unentbehrlich. Heute dominieren in den Küchen Digitalwaagen mit grammgenauer Anzeige, die meist mit Batterien betrieben werden. Ganz ohne Strom kommen nur Balken- oder Federwaagen aus, die als Designobjekt ein Blickfang in der Küche sein können. Empfehlenswert sind Solarwaagen, die genauso exakt wiegen wie die batteriebetriebene Konkurrenz – auch bei Dämmerlicht.

9. Handrührgerät. Eischnee, Schlagsahne und Knetteig sind die Disziplinen, in denen sich  Handrührgeräte bewähren müssen. Elektrorührer ziehen dafür zwischen 250 und 500 Watt Strom. Trotzdem scheiterten in einer Dauerprüfung der Stiftung Warentest viele Geräte am Hefeteig. Diagnose: Motorschaden. Beim Handkneten kann das nicht passieren, und man hat ein besseres Gefühl für den Teig. Eischnee und Schlagsahne lassen sich per Hand genauso schnell und luftig aufschlagen wie mit dem Elektrorührer. denn die Quirle des mechanischen Rührgerätes drehen sich dank der Zahnradübersetzung in rasantem Tempo. Kartoffelpüree sollte man übrigens unbedingt per Hand aufschlagen, sonst wird es zäh statt sahnig-locker.

10. Sandwichmaker. Wer Schinken-Käse-Toast mag, ist mit einem Sandwichmaker, der im Vergleich zum Backofen etwa zwei Drittel weniger Strom zieht, gut bedient. Die Geräte, eine Kreuzung aus Toaster und Waffeleisen, rösten in Minutenschnelle zwei Sandwiches gleichzeitig. Sehr praktisch ist ein mehrstufig verriegelbarer Deckel, der sich an die Sandwichdicke anpassen lässt.

11. Ladegerät. Um unnötigen Stromverbrauch zu vermeiden, sollten die Ladestationen von Akkugeräten wie Rasierer oder E-Zahnbürste sofort nach dem Laden von der Steckdose genommen werden.Alle mit dem „Blauen Engel“ ausgezeichneten Elektrokleingeräte lassen sich im Internet recherchieren:

Energiesparen im Haushalt - Umweltfreundlich Grillen

Sobald die Temperaturen steigen, werden in Parks, Gärten und auf dem Balkon die Grills angeworfen. Grillen gehört zur warmen Jahreszeit wie das Eis in der Waffel. 60 Prozent der Deutschen grillten mindestens einmal pro Jahr, ermittelte der Energieversorger Lichtblick. Die Umwelt gerät dabei jedoch zu oft ins Hintertreffen. Zurück bleiben Müll, Scherben und ein Haufen Asche. Dabei wäre es ein Leichtes, die Umweltbilanz des Grillvergnügens zu verbessern.
von Hartmut Netz

1. Kohlegrill. Puristen schwören auf den Kohlegrill; nur Holzkohle liefert das Raucharoma. Einfache Kohlegrills lassen sich leicht transportieren und schnell auf- und abbauen – eine spontane Party im Park ist damit kein Problem. Allerdings qualmen und rußen Kohlegrills. Zudem kann es eine Stunde dauern, bis der Rost 200 Grad erreicht. Die Grilltemperatur wird durch Kohlemenge und Rosthöhe gesteuert.

2. Gasgrill. Zündet auf Knopfdruck und ist binnen 15 Minuten 200 Grad heiß – Gasgrills sind schnell, brennen ohne Qualm und halten die Hitze, bis die Gasflasche leer ist. Die Temperatur lässt sich mit Reglern steuern. Allerdings erfordert der Aufbau handwerkliches Geschick.

3. Elektrogrill. Wer mit Strom grillt, ist auf eine Steckdose angewiesen. Spontane Grillpartys auf der Wiese sind da nicht drin. Dafür sind Elektrogrills schnell auf Temperatur und lassen sich leicht regeln. Fleisch und Gemüse brutzeln ohne offene Flamme und damit auch ohne Rauchschwaden. Puristen werden jedoch das typische Grillaroma vermissen.

4. Kohle. Der Brennstoff fürs Grillvergnügen wird als Kohle oder Brikett angeboten. Kohle ist schnell auf Temperatur; Briketts glühen länger. Allerdings wird Grillkohle oftmals aus Tropenholz hergestellt. Grillkohle aus heimischen Laubwäldern ist umweltschonender, stammt sie aus nachhaltiger Forstwirtschaft, trägt der Kohlesack das FSC- oder Naturland-Siegel. Grillmeister, die ohne Zusatzstoffe wie Pech, Koks, Erdöl oder gar Kunststoff grillen wollen, sollten zudem nach dem DIN-Prüfzeichen suchen. Als holzfreie Alternative bietet sich Grillkohle aus Olivenkernen oder Kokosnussschalen an.

5. Sicherheit. Der Grillplatz sollte windstill sein und einen festen, ebenen Untergrund haben. Zu Brennbarem wie Lampion, Markise oder Sonnenschirm ist Abstand zu halten. Finger weg von flüssigen Brandbeschleunigern wie Benzin, Spiritus oder Terpentin! Sie können meterhoch verpuffen oder bis in die Flasche rückzünden. Schürze, Zange und Handschuhe schützen vor Fettspritzern, Funkenflug und Verbrennungen.

6. Anzünder. Nur wenige der käuflichen Zündhilfen bringen Holzkohle schnell, sauber und sicher zugleich zur Weißglut. Holz-Wachswürfel sind ökologischer als chemische Grillanzünder. Reisig oder Holzspäne zünden das Grillfeuer jedoch genauso gut, und das Anheizen damit macht mehr Spaß als mit jeder künstlichen Zündhilfe.

7. Grilltechnik. Ist die Glut von einer weißen Ascheschicht bedeckt, kann es losgehen. Damit nichts anhängt, wird zunächst der Rost gefettet. Hat dieser verschieden heiße Zonen, lassen sich Stücke, die bei unterschiedlichen Temperaturen garen, gleichzeitig zubereiten. Auch wenn nur Fleisch auf dem Rost liegt, ist das hilfreich, denn ein Rindersteak braucht je nach Stärke vier bis sechs Minuten direkte, dann indirekte Hitze abseits von der Glut. Liegt das Grillgut direkt über der Glut muss permanent gewendet werden, damit nichts verbrennt. Hat der Grill eine Haube, lassen sich auch Brot, Pizza und dicke Lammkeulen zubereiten. Denn unter der Haube verteilt sich die Hitze ähnlich gleichmäßig wie im Backofen, sodass mit geringerer Temperatur gegrillt werden kann. Mariniertes Grillgut sollte man gründlich abtupfen.

8. Gesundheit. Tropft Fett, Fleischsaft oder Marinade auf die Glut und verbrennt, entstehen krebserregende Benzpyrene. Sie steigen mit dem Rauch auf und lagern sich am Grillgut an. Gebräunte Fettkrusten am Fleisch enthalten besonders hohe Mengen davon. Wer dies vermeiden will, verwendet Grillschalen. Fettes Fleisch oder marinierte Stücke lassen sich auch in Alufolie vorgaren und erst gegen Schluss auf dem Rost offen fertiggrillen. Umweltfreundlicher als Alufolie und -schalen sind Kohlblätter und dünne Schieferplatten. Gepökeltes wie Kassler, Bockwürste oder Räucherspeck gehören nicht auf den Grill. Sie enthalten Nitritpökelsalz, das bei hoher Hitze krebserregende Nitrosamine bildet.

9. Geschirr. Pappteller und Plastikbesteck sind zwar leicht, erhöhen jedoch den Müllberg. Besser: Geschirr und Besteck aus wieder verwendbarem Hartplastik. Noch besser: Das alles in der Edelstahl-Variante. Muss es doch mal Einweg sein, sollte man auf natürliche Alternativen zurückgreifen. Etwa auf Teller und Schalen aus Palmblättern, die stabil, hitzebeständig und vollständig kompostierbar sind.

10. Klimabilanz. Die Gasflamme erhitzt das Grillgut direkt auf dem Rost, Strom dagegen wird zunächst aus Energieträgern wie Kohle oder Gas erzeugt und erst am Grill in Hitze umgewandelt. Zum Grillen bleiben nur 30 Prozent der Ursprungsenergie. Holzkohle entsteht, indem trockenes Holz unter Luftabschluss erhitzt wird – auch dies ein energiezehrender Prozess. Deshalb grillt es sich mit Gas am klimafreundlichsten. Wird jedoch mit Ökostrom gebrutzelt, liegt der Elektrogrill vorn. Allerdings hängt die Klimabilanz des Grillvergnügens nicht so sehr vom Brennstoff ab; entscheidend ist vielmehr das Grillgut. Durch den Verzicht auf Rindfleisch und Grillkäse reduziere sich der Klimagasausstoß um knapp ein Fünftel, hat der TÜV Rheinland ermittelt. Huhn und Schwein auf dem Rost schneiden besser ab als Rind; pflanzliche Produkte besser als tierische. Betrachtet man die gesamte Prozesskette von der Produktion der Geräte über die Erzeugung des Grillguts bis zur Entsorgung des Grills, gehen fast 95 Prozent des Klimagasausstoßes auf das Konto des Grillguts.

Arzneimittel in der Umwelt - Nicht ins Klo damit!

In Deutschland werden jedes Jahr 38 000 Tonnen Medikamente verbraucht. Ein Teil der Wirkstoffe gelangt über Toilette und Spüle in den Wasserkreislauf, sodass Rückstände von Arzneimitteln heute in nahezu allen Oberflächengewässern, im Grundwasser und vereinzelt sogar im Trinkwasser nachgewiesen werden. Die Mengen in Flüssen sind teilweise schon so groß, dass sie Fische schädigen können. Selbst in geringen Konzentrationen bergen sie Risiken für die Umwelt.
von Tim Bartels

Wie man Arzneien korrekt entsorgt, wissen viele nicht. Eine Umfrage des Instituts für sozial-ökologische Forschung (ISOE) unter 2 000 Bürgern ergab, dass 47 Prozent der Deutschen flüssige Medikamentenreste in den Ausguss oder ins Klo schütten. Nur 15 Prozent der Verbraucher entsorgen ihre Medikamente korrekt über den Restmüll, der verbrannt wird. Den meisten ist nicht bewusst, dass sie auch mit der Einnahme ihrer Medizin bereits dazu beitragen, dass Arzneirückstände in die Umwelt gelangen. Denn was der Körper nicht aufnimmt, wird mit dem Urin oder Kot wieder ausgeschieden. So landen Spurenstoffe und Hormone aus Schmerzmitteln, Antibiotika, Blutdrucksenkern oder Psychopharmaka, die zu 80 Prozent aus häuslichen Abwässern stammen, in Grund- und Trinkwasser.

Doch nicht nur den meisten Verbrauchern, auch vielen Ärzten ist offenbar nicht klar, dass Arzneimittel über den Restmüll entsorgt werden sollen. Das erfuhr ISOE-Wissenschaftler Konrad Götz, als er zum Thema Arzneimittelwirkstoffe im Wasserkreislauf eine Fortbildungsveranstaltung für praktizierende Ärzte moderierte. Seine Erkenntnis: „Bei der Ausbildung von Medizinern spielt das kaum eine Rolle.“ Am verbraucherfreundlichsten wäre es, Medikamente wieder in den Apotheken abgeben zu dürfen, wie es bis 2009 erlaubt war. Dort würden sie professionell entsorgt. Selbst bei korrekter Entsorgung der Altmedikamente bleiben Abbauprodukte von Pille & Co über Ausscheidungen im Wasser nachweisbar. Kläranlagen mit drei Reinigungsstufen sind nämlich nicht in der Lage, alle Arzneirückstände vollständig aus dem Abwasser zu entfernen. Ein vierte Stufe mit Aktivkohlefilter oder Ozonbehandlung könnte da Abhilfe schaffen. Doch 10 000 Kläranlagen damit auszustatten, ist sehr teuer. Arzneimittel im Trinkwasser bleiben also vorerst unvermeidbar. Pro Liter handelt es sich dabei bislang nur „um Bruchteile eines Mikrogramms“, so das Umweltbundesamt. Für den Menschen bestehe „dadurch nach Stand der Wissenschaft keine konkrete Gesundheitsgefahr“. Doch sollte Trinkwasser nicht grundsätzlich frei von Fremdstoffen sein?

1. Medikamente richtig entsorgen. Niemals über Toilette oder Spüle. Dies gilt auch für flüssige Arzneimittelreste wie Tropfen und Säfte. In den meisten Fällen können alte Medikamente in der grauen Restmülltonne entsorgt werden. Das ist mit wenig Aufwand verbunden, gleichzeitig aber umweltbewusst und sehr sicher. Viele Gemeinden bieten auch mobile Schadstoff-Sammelstellen oder Recyclinghöfe an, die Arzneimittel annehmen. Seit dem Jahr 2009 sind Apotheken nicht mehr dazu verpflichtet, Medikamentenreste zurückzunehmen. Einige bieten aber eine Rücknahme weiterhin auf freiwilliger Basis an. Fragen Sie nach!

2. Selbstmedikation vermeiden. Statt dessen, wenn es möglich und sinnvoll erscheint, wirkstofffreie Alternativen wie bewährte Hausmittel, Krankengymnastik oder Entspannungsübungen nutzen. Nehmen Sie also Medikamente nur, wenn es Ihr Arzt empfiehlt. Weniger Arzneienverbrauch bedeutet mehr Gewässerschutz.

3. Ärzte und Apotheker nach Alternativen befragen. Die sollten eigentlich von sich aus ihre Patienten und Kunden verstärkt darüber aufklären, wann sie auf Arzneimittel verzichten können, oder zumindest unter zwei gleich wirksamen Mitteln das umweltfreundlichere verschreiben.

4. Medikamentenmüll von vornherein vermeiden. Schon vor dem Arztbesuch die eigene Hausapotheke sichten, welche Tabletten und Tropfen noch vorrätig sind. So umgeht man eine weitere verschriebene Großpackung; muss Ihr Arzt zwingend ein Rezept schreiben, achten Sie darauf, dass es maßgeschneidert und nicht überdimensioniert ist. Fragen Sie (trotz anders lautendem Rezept) in der Apotheke auch nach Kleinpackungen.

5. Arzneimittel unnötig machen. Die beste Medizin ist natürlich ein Medikament, das gar nicht zur Anwendung kommen muss – indem man gesund bleibt. Wie das gehen soll? Achten Sie auf eine Lebensweise mit ausgewogener Ernährung, viel Sport und ausreichend Schlaf.

Welche Entsorgungsmöglichkeiten es in Ihrem Landkreis gibt: www.arzneimittelentsorgung.de

Arzneimittel-Verbrauch
Auf dem deutschen Medikamentenmarkt sind für uns Menschen nach Angaben des Umweltbundesamtes
derzeit rund 2 300 verschiedene Wirkstoffe verfügbar.

  • Die Hälfte dieser Stoffe gilt als umweltrelevant. Als harmlos gelten nicht toxische und schnell abbaubare Substanzen wie traditionelle pflanzliche Mittel, Elektrolyte, Vitamine, Peptide, Aminosäuren sowie Mineralien.
  • Von den umweltrelevanten Wirksubstanzen wurden im Jahr 2012 in Deutschland insgesamt 8 120 t verbraucht – ein Anstieg um mehr als 20 Prozent in zehn Jahren.
  • Zwei Drittel dieser Menge umfassen nur 16 Wirkstoffe, von denen allein mehr als 80 t geschluckt werden: etwa Metformin, Ibuprofen, Metamizol, Paracetamol.
  • Die am häufigsten verschriebenen Arzneimittel sind Entzündungshemmer, Asthmamittel sowie Psychopharmaka

Wasserfußabdruck - 14 Eimer voll für ein Käffele

Durchschnittlich 122 Liter Trinkwasser entnehmen wir pro Tag und Person aus (Wasch-)Küche, Bad und WC. Was uns der Wasserzähler da jährlich abrechnet, ist allerdings nur ein Bruchteil dessen, was wir tatsächlich an Süßwasser verbrauchen. Rechnet man nämlich diejenige Menge hinzu, die für Erzeugung und Transport unserer genutzten Waren benötigt werden, kommt jeder Deutsche auf 4 230 Liter täglich.
von Tim Bartels

So groß ist unser Wasserfußabdruck.
Er setzt sich zusammen aus dem heimischen Wasservorkommen, das wir für den eigenen Konsum landwirtschaftlicher und industrieller Güter sowie im Haushalt nutzen, und zum anderen aus den Wasserressourcen in anderen Ländern, aus denen wir Ware importieren: das sogenannte virtuelle Wasser. Damit lässt sich die ökologische Situation der Produktionsbedingungen bewerten. Allgemein gilt, dass ein Produkt umso problematischer ist, je mehr virtuelles Wasser es enthält. Das stimmt jedoch nicht, wenn z.B. Kakaobäume zwar viel Wasser verschlingen, um zu wachsen, dafür aber hauptsächlich im Tropenklima mit reichlich Niederschlag angebaut werden. Auch großflächige Arabica-Kaffeeplantagen in Bergregionen verbrauchen vor allem „grünes“ Regenwasser. Doch südspanische Erdbeeren, für deren Anbau das kostbare Nass aus Flüssen und dem Grundwasser von Schutzgebieten gezapft wird – nur weil im Winter Erdbeeren auf den Tisch müssen –, sind eine ökologische Todsünde. Zwar ist in puncti Wassereffizienz und nachhaltigem Umgang mit lokalen Reserven auch der Bioanbau nicht zwingend ein Musterknabe; Gemüse kann also trotz Ökosiegel einen ähnlich hohen Wasserfußabdruck aufweisen wie konventionell erzeugtes. Doch in der Regel schont Biogemüse das Wasser wirksamer, da dessen Böden infolge der Gründüngung humusreicher sind und eine bessere Wasserhaltefähigkeit besitzen. Überdies wird das Wasser im Ökolandbau nicht durch synthetische Düngemittel und Pestizide verunreinigt.

Was kann man tun?
Unabhängig von einzelnen Warengruppen (s. Tipps unten) gibt es grundlegende Regeln, um den Import des virtuellen Wassers zu drosseln: Planen Sie Ihren Einkauf genauer und werfen Sie weniger weg – je höher die Lebensdauer, desto besser die Ökobilanz. Meiden Sie aufwändig verpackte Waren, kaufen Sie Bio statt konventionell und bevorzugen Sie regionale Lebensmittel – aus Nordafrika und Israel importierte Frühkartoffeln sind deutlich wasserintensiver als heimische Lagerware. Nutzen Sie die Jahreszeiten: Im Winter kann man mediterranes durch frisches mitteleuropäisches Gemüse ersetzen: Rosen- und Grünkohl, Wirsing, Lauch, Möhren, Pastinaken, Rote Bete und Schwarzwurzeln. Jeder Einzelne leistet damit einen Beitrag gegen den Wassermangel in trockenen Ländern.

Wassersparende Tipps beim Einkauf

1. Baumwolle. Textilien länger nutzen, abgelegte Kleidung verschenken oder tauschen bzw. auch mal hochwertige Secondhand-Klamotten wählen. Kleidung aus Hanf und Leinen ist umweltschonender, da zu deren Produktion nur ein Viertel der Wassermenge benötigt wird wie bei Baumwolle (11 000 Liter!). In unseren Breiten reicht dafür das Niederschlagswasser. Kunstfaser spart zwar Wasser, ist aber biologisch schwer abbaubar, belasten also bei der Entsorgung.

2. Fleisch. Eine deutliche Verringerung des Wassereinsatzes erreicht, wer weniger davon isst oder es aus extensiver Weidehaltung kauft. Dafür bezahlt man etwas mehr, schmeckt aber oft besser. Weniger verschwenderisch als Rindfleisch ist die Schweine- und Geflügelmast. Noch günstiger fällt die Bilanz aus, wenn kein Importfutter, sondern nur oder fast nur betriebseigenes Futter verwendet wird. Das schont den globalen Wasserhaushalt.

3. Kaffee. Dessen Bohne hat hohen Wasserbedarf, kommt in den meisten Anbauregionen jedoch mit Regen aus. Um seinen persönlichen Kaffeewasser-Fußabdruck zu verkleinern, kann man Arabica- (aus Bergregionen mit viel Niederschlag) statt Robusta-Kaffee aus dem Tiefland (bewässerungsintensiver) trinken; Kaffee mit Biosiegel kommt ohne Dünger und Pestizide aus – das verringert den „grauen“ Wasseranteil deutlich.

4. Schnittblumen. Der Verein „Flower Label Program“ (FLP) hat ein Siegel für nachhaltigen Gartenbau entwickelt. Es garantiert dem Käufer, dass die Blumen umweltschonend und sozialverträglich produziert wurden. Das FLP-Zertifikat kann auch Zusätze wie „regional“ oder „bio“ haben, um auf kurze Transportwege und strengeren Bio-Anbau hinzuweisen.

5. Obst. Beim Kauf deutscher Äpfel muss man keine Sorge haben, zum Wassermangel beizutragen. Bio bevorzugen: Die Böden im Ökoanbau sind humusreicher und speichern Feuchtigkeit deshalb besser, es wird kein Wasser durch Dünger oder Pestizide verunreinigt. Das schlägt im konventionellen Anbau Südeuropas immerhin mit 40 bis 50 l pro kg Orangen zu Buche.

Virtuelles Wasser …
… beschreibt, welche Menge zur Herstellung eines Produktes verbraucht wird.

  • Für nur 100 g Apfel werden bereits 70 Liter (l) Wasser gebraucht. Hinter einem Glas Apfelsaft (200 ml) stecken gar 190 l.
  • Bei 7 g Kaffeebohnen ergeben sich 140 l für eine fertige Tasse Kaffee. Zum Vergleich: Unser täglicher Trinkwassergebrauch beträgt 122 l pro Person.
  • Die Herstellung von Baumwollkleidung wie etwa eine Jeans schlägt mit 11 000 l/kg an virtuellem Wasser zu Buche. 85 Prozent der Menge ist für die Herstellung der Baumwolle erforderlich und davon weit mehr als die Hälfte für die Bewässerung der Felder.
  • Ein Kilogramm Rindfleisch verschlingt im Durchschnitt sage und schreibe 15 41 l Wasser. Wie das? Weil das Tier nicht mehr nur Gras frisst, sondern mit hochwertigem Weizen, Mais und Soja gemästet wird.

Flächenfußabdruck Ernährung - Fleisch frisst zu viel Fläche

Industrielle Tierzüchter nehmen zwar für sich in Anspruch, immer weniger Land zu nutzen, weil sie zunehmend mehr Tiere in überfüllte Ställe pferchen. Doch was sie nicht erwähnen: Um das liebe Vieh zu mästen, werden riesige Flächen zum Anbau ihres Futtermittels benötigt – überwiegend jenseits der eigenen Hofgrenzen. Fast 60 Prozent der für den europäischen Konsum genutzten Äcker liegen außerhalb der EU. „Beanspruchen wir mehr Fläche, als uns eigentlich zusteht?“, fragt die Umweltstiftung World Wide Fund For Nature (WWF) und hat mal genauer hingeguckt.

Zählt man alles Land zusammen, das nötig ist, um unseren Lebensstil aufrechtzuerhalten, lässt sich für den durchschnittlichen Einwohner in Deutschland der „Flächenfußabdruck“ ermitteln. Der WWF hat das in einer Studie ausgerechnet: Benötigt werden hierzulande pro Kopf 2 397 Quadratmeter (m²) Acker- und Weideland für die Ernährung. Ein Großteil davon liegt im Ausland, verwendet vor allem für den Anbau von Soja. Der Löwenanteil entfällt auf den Fleischkonsum (1 019 m²) und auf Milchprodukte (602 m²). Getreideerzeugnisse schlagen dagegen nur mit einem Flächenfußabdruck von 231 m² pro Kopf zu Buche. Ist das nun insgesamt zu viel des Guten? Ja, meint der WWF. „Wir sind dabei unseren Planeten leer zu fressen“, sagt dessen Ernährungsreferentin Tanja Dräger de Teran. Sie bewertet den enormen Konsum tierischer Lebensmittel wie Fleisch, Milch und Eier „sowohl ökologisch als auch gesundheitlich“ kritisch. Fast 70 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche, die der Ernährung dient, ist für die Herstellung von Viehfutter belegt. „Allein für den Verzehr von Schnitzel, Wurst und Hamburger werden mehr als 40 Prozent der Gesamtfläche zur Ernährung benötigt“, heißt es in der WWF-Studie, „für Milcherzeugnisse insgesamt ein Viertel.“ Den tierischen Produkten gehe ein hoher Ressourcenverbrauch voraus, weil „die Umwandlungsrate von pflanzlichen in tierische Kalorien pro Kilogramm von Tierart zu Tierart schwankt“: Für 700 Kalorien an Nutzpflanzen, die statt uns Menschen dessen Vieh ernähren, erhalten wir nur 100 Kalorien Rinder-, 175 Kalorien Schweine- und 466 Kalorien Geflügel-Fleisch zurück. „Dies schlägt sich bei der Betrachtung des Flächenverbrauchs für die Erzeugung von tierischen und pflanzlichen Produkten nieder“, so die Studie. Auf die pflanzlichen Nahrungsmittel entfielen nicht mal dreißig Prozent des Flächenbedarfs. Konsumieren wir so weiter, werden die fruchtbaren Böden zur Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung bald nicht mehr ausreichen. Im Jahr 2050 stünden 9,5 Milliarden Menschen bestenfalls nur noch 1 166 m² zur Verfügung, warnt der WWF. Vor allem unser hoher Fleischverzehr sollte auf 350 Gramm pro Woche halbiert werden. Im Ausgleich dafür empfiehlt die Umweltstiftung einen Speiseplan mit viel Getreideprodukten, Nüssen und Gemüsen sowie Lupinen oder Linsen.

Umweltfreundliche Ernährungstipps:

1. Planvoll einkaufen und richtig lagern. Überprüfen Sie vor dem Einkauf Ihren tatsächlichen Bedarf an Lebensmitteln. Machen Sie sich eine Einkaufsliste und gehen Sie möglichst nicht hungrig einkaufen – sonst kaufen Sie mehr, als Sie brauchen. Beachten Sie Tipps zur Lagerung unter vz-nrw.de oder was-wir-essen.de.

2. Bevorzugen Sie saisonale und regionale Produkte. Das spart Energie und Treibhausgasemissionen. Für ihre Herstellung ist nur ein kurzer Transport nötig.

3. Ökokriterien und Ökostandards. Fragen Sie verstärkt Produkte nach, die unter Beachtung von anspruchsvollen Nachhaltigkeitskriterien und Nachhaltigkeitsstandards produziert wurden.

4. Vermeiden Sie Lebensmittelabfälle zu Hause, im Restaurant oder unterwegs.  Jedes Lebensmittel ist mit einem hohen Verbrauch an Energie, Wasser und anderen Rohstoffen verbunden sowie mit Schadstoff- und Klimagas-Emissionen.

5. Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist kein Stichtag zum Wegwerfen des Lebensmittel. Viele Produkte können auch nach Ablauf des aufgedruckten MHD bedenkenlos verzehrt werden. Nur von leicht Verderblichem wie Fleisch und Fisch sollten Sie sich nach Überschreiten des Verbrauchsdatums trennen.

6. Foodsharing. Teilen Sie Lebensmittel, die Sie zu viel haben, im Bekannten- und Freundeskreis auf oder reichen Sie es weiter (z.B. über foodsharing.de).

7. Optimieren Sie Ihren Fleischkonsum. Essen Sie weniger Fleisch oder geben Sie wenigstens tiergerecht erzeugtem Bio-, Weide- oder Wildfleisch den Vorzug. Verzehren Sie Fleisch, wenn möglich, vollständig. Essen Sie also nicht nur die Brust eines Hühnchens, sondern auch dessen Flügel, Schenkel und Innereien.

8. Essen Sie häufiger vegetarisch. Von eiweißreichen Linsen, Bohnen, Erbsen, die für Oma und Opa noch ein fester Bestandteil des Speiseplans waren, bis zu neuen Speisen aus Tofu, Tempeh, Seitan, Lupine oder Quorn, kann der vegetarische Speiseplan durchaus sehr vielfältig sein.

Landimport für den Braten
Von Deutschlands Gesamtfläche (35,7 Mio. ha) werden 16,8 Mio. ha oder fast 45 Prozent landwirtschaftlich genutzt.

  • Um unseren Bedarf an Agrarprodukten zu decken, beansprucht die Bundesrepublik zusätzlich 5,5 Millionen Hektar in anderen Ländern. Die Hälfte davon wird in Südamerika „okkupiert“, insbesondere in Brasilien. Von dort wird vor allem Viehfutter für daheim importiert.
  • Ein Burger mit Pommes benötigt 3,56 m² Fläche. Ein Schweinebraten mit Rotkohl und Klößen nimmt 3,08 m² in Anspruch. Mit nur 0,45 m² ist Spaghetti mit Tomatensoße deutlich umweltverträglicher. Ein rotes Linsencurry begnügt sich gar mit 0,33 m² Acker.

Einkaufsratgeber Fleisch & Wurst - Weniger und dafür besser

Unser gewaltiger Hunger nach Fleisch wirkt sich negativ auf den weltweiten Wasserverbrauch, die Biodiversität, die Gesundheit und den Flächenverbrauch im Ausland aus. Zudem schädigt die ausufernde globale Viehwirtschaft das Klima. Doch verzichten muss man deshalb auf das wertvolle Lebensmittel nicht. Um dem Verbraucher die Wahl des „richtigen und besseren“ Fleisches leichter zu machen, hat die Umweltstiftung World Wide Fund for Nature (WWF) erstmals einen Einkaufsratgeber entwickelt.
von Tim Bartels

In Deutschland essen 85 Prozent der Bevölkerung täglich oder fast täglich Fleisch und Wurst, pro Jahr sind das 87 Kilogramm. Doch was hat das deutsche Schweineschnitzel mit Artenschwund und Abholzung in Brasilien zu tun? Der Regenwald muss der landwirtschaftlichen Produktion weichen, die ins Amazonasgebiet verlagert wurde, um für neue Sojabohnenplantagen Platz zu schaffen. Und Soja ist nun mal das wichtigste Futtermittel fürs europäische Vieh, vor allem für Schweine und Geflügel. „Problematisch wird das dann“, sagt Martin Wolter vom WWF, „wenn für die Anbauflächen natürliche Ökosysteme zerstört werden.“ Auch Deutschland produziert viel Futtermittel: Die Hälfte der 12 Mio. ha Agrarfläche dient der Viehfutter-Erzeugung. Doch das reicht nicht, um die Tiermast hierzulande zu versorgen. Für Soja & Co. aus Südamerika belegt Deutschland dort daher etwa weitere 2,8 Mio. ha Fläche, deren Ernte eingekauft wird. Und während dafür wertvolle Wälder abgeholzt werden, belasten hierzulande die Ammoniak-Emissionen aus den Ställen Gewässer und Artenvielfalt.

Überdies seien die Anforderungen an die Viehhaltung mangelhaft, „da die Tiere nicht genug Raum haben, ihre natürlichen Verhaltensweisen auszuleben“, sagt Wolter. Deshalb erteilt der WWF in seinem Ratgeber der konventionell erzeugten Fleisch- und Wurstware eine Absage: „lieber nicht“. Statt dessen hält der WWF Fleisch aus ökologischer Tierhaltung für eine gute Wahl. „Bio-Tiere leben meist in kleineren Gruppen, haben meist doppelt so viel Platz wie konventionelle und mehr Auslauf.“ Ein Zugang zur Weide ist vorgeschrieben und systematische Eingriffe am Tier wie Kupieren der Schwänze oder Schnäbel sind verboten. Verglichen mit der konventionellen Ware ist das Schwein des Biometzgers zwar sauteuer. Doch dafür bekommt man bessere Qualität und reduziert seinen Verbrauch auf ein gesundes Maß.

Regionales Weidefleisch empfiehlt der WWF dagegen nicht ohne Einschränkung; es komme zwar überwiegend ohne (Soja-)Kraftfutter aus, die Tiere fressen Gras und andere Pflanzen, die zur direkten menschlichen Ernährung nicht geeignet seien. Andererseits sind viele Bauern, die Weidehaltung betreiben, ohnehin Ökolandwirte und damit biozertifiziert. „Doch es gibt kein einheitliches Zertifizierungssystem oder Siegel dafür“, sagt Wolter. Für ihn ist Weidefleisch daher nur „zweite Wahl“. Ebenso wie Neuland-Produkte (kein Bio!), die zwar deutlich höhere Tierhaltungsstandards vorschreiben als konventionell üblich – es wird auf gentechnikfreies Soja und auf heimische Futtermittel zurückgegriffen. Doch für deren Anbau sind auch Pestizide und Kunstdünger erlaubt. > Mehr Infos dazu unter www.wwf.de/fleisch

Gute Wahl, zweite Wahl:
1. Essen Sie weniger Fleisch. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt 300 bis maximal 600 Gramm Fleisch pro Woche – aus gesundheitlichen Gründen. Der durchschnittliche, deutsche Pro-Kopf-Konsum ist derzeit doppelt so hoch. „Unter ökologischen Gesichtspunkten sollten es nicht mehr als 300 Gramm pro Woche sein“, meint der WWF. Kehren Sie zurück zum guten alten Sonntagsbraten.

2. Essen Sie gutes, wenn nicht gar besseres Fleisch. Als „besseres“ Produkt definiert die Umweltstiftung Fleisch und Wurst mit europäischem oder deutschem Biosiegel sowie Wildfleisch aus Europa.

3. Essen Sie Biofleisch und Biowurst. Produkte mit dem EU-Biosiegel erfüllen die Grundlagen der ökologischen und tiergerechten Landwirtschaft nach europäischem Standard. Die Umweltauswirkungen des Ökolandbaus sind positiver zu beurteilen als bei der konventionellen Landwirtschaft: Die Tiere haben mehr Platz, Tageslicht und frische Luft. Es werden weniger schmerzhafte Eingriffe wie das Kupieren des Schwanzes (bei Schweinen) vollzogen. Ware mit Siegeln deutscher Verbände wie Bioland, Demeter, Naturland, Biopark und Biokreis erfüllen neben EU-Anforderungen zusätzliche Kriterien: In der EU sind z.B. 316 Zusatzstoffe zugelassen, für Bioerzeugnisse dagegen nur 50 Stoffe (Bioland setzt gar nur 23 ein)

4. Essen Sie Wildfleisch. Wer Wildfleisch aus der EU „aus nachhaltiger, regulierter Jagd“ verzehrt, nutzt natürliche Ressourcen ohne negative ökologische Auswirkungen (ebenso Damwild in Gatterhaltung). „Wildfleisch ist ein Nischenprodukt, kann jedoch zum guten Mix beim Fleischkonsum beitragen“, so der WWF.

5. Essen Sie echtes Weidefleisch. Regionales Weidefleisch kommt ohne Kraftfutter aus und ist daher ressourcenschonend. Auch in puncto Tierhaltung ist es der konventionellen Mast überlegen. „Es gibt jedoch kein einheitliches Zertifizierungssystem oder ein Siegel“, moniert der WWF und steckt es daher nur unter „zweite Wahl“. Im Zweifelsfall nachfragen oder den Betrieb, wenn möglich, selbst mal besuchen.

Fleischkonsum in Deutschland
Der durchschnittliche Fleisch- und Wurstkonsum pro Kopf und Jahr beträgt hierzulande derzeit 87 kg, 2013 waren es 89 kg.

  • Es dominiert mit mehr als 50 kg pro Kopf und Jahr der Verzehr von Schweinefleisch.
  • Danach folgt der Konsum von Geflügel mit jährlich weniger als 20 kg je Person.
  • Die „roten Fleischarten“ Rind, Schaf und Ziege tragen zusammen weniger als 15 kg zum individuellen Gesamtfleischverbrauch eines Einwohners in Deutschland bei.
  • Wildfleisch von Wildschwein, Reh-, Rot-, Dam- und Niederwild wird mit einem Pro-Kopf-Anteil von unter einem Kilogramm hierzulande nur sehr wenig gegessen.

Nachhaltiger Warenkorb - Bewusster einkaufen

Wer beim Einkauf gerne die „richtigen“, also umweltverträglichen, ressourcenschonenden und fairen Produkte wählen würde, aber nicht weiß, welche das sind und wie man die finden kann, sollte diesen Ratgeber lesen. „Der Nachhaltige Warenkorb“ des Rats für nachhaltige Entwicklung (RNE) führt Sie behutsam ein in den nachhaltigen Konsum, gibt Tipps und Regeln, klärt über Gütesiegel und Umweltzeichen auf und stillt Ihren Informationshunger. Seit Kurzem ist eine komplett überarbeitete Auflage erschienen, die sich wirklich lohnt.
von Tim Bartels

Was bedeutet es, nachhaltig zu konsumieren? Solcherart Lebensstil umfasst nicht nur den Kauf alternativer Produkte, sondern auch den Nichtkonsum, also bewusst Verzicht zu üben und Unnötiges liegen zu lassen. „Lassen Sie die Jagd nach der aktuellsten Version vom Smartphone, dem neuesten Modell eines Autos, der angesagten Mode, wenn Ihre Sachen noch intakt sind“, rät RNE-Vorsitzende Marlehn Thieme im Vorwort des „Nachhaltigen Warenkorbs“. Es sollte uns nicht kaltlassen, schreibt Thieme, „dass weltweit 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel im Jahr verschwendet werden“. Das schade Mensch und Umwelt und vernichte ökonomische Werte. „Auf einem Drittel der Weltagrarfläche wird Nahrung erzeugt, die nicht gegessen wird. Armut entsteht, Wasser wird verschwendet, mehr als drei Milliarden Tonnen CO2 werden für nichts und wieder nichts emittiert“, heißt es im Einstiegskapitel der 100-seitigen Broschüre.

Die Deutschen sind leider am geizigsten beim Essen. An Lebensmitteln zu sparen, liegt einer Umfrage zufolge weit vor Restaurantbesuchen, Kultur und Urlaub. Keine Sparziele sind das Auto, „Unnötiges“ oder zum Beispiel die Nebenkosten für Gas, Strom und Wasser. Blöderweise verhält es sich also genau umgekehrt, wie es rein ökonomisch und für ein gutes Leben sinnvoll wäre. Deshalb empfiehlt der Warenkorb: „Nehmen Sie mal die Kosten in den Blick, die während des Gebrauchs von Produkten, etwa der Wasch- oder Spülmaschine, entstehen.“ Höhere Anschaffungskosten machen sich beim Kauf eines verbrauchsarmen Geräts schon nach überschaubarer Zeit bezahlt. Unser Konsum ist nachhaltig, wenn wir damit nachfolgenden Generationen die Chance geben, ihren Lebensstil frei zu wählen. Doch dafür müssen auch die Produkte nachhaltiger werden: weniger Ressourcen verbrauchen, weniger CO2 freisetzen und unter sozial vertretbaren Bedingungen hergestellt sein. Wie die Jeans produziert wird, welche Pestizide in der Wandfarbe sind oder wie viel CO2 die Tomate im Supermarkt auf dem Buckel hat, ist nicht einfach zu überprüfen. Dazu benötigen Verbraucher verständliche und glaubwürdige Informationen. Die liefert nun der RNEWarenkorb u.a. zu Lebensmitteln, Reisen, Mobilität, Wohnen, Bauen, Haushalt, Elektronik, Mode, Kosmetik und jede Menge Bewertungen von Siegeln und Produktkennzeichnungen.

Einstieg in nachhaltigen Konsum:

1. Steigen Sie aus der Wegwerf- und Dumpingkultur aus.
Leben Sie die Alternative zur Geiz-ist-geil-Mentalität. Wenn wir nur auf den Preis achten und billig einkaufen, bezahlt jemand anderes einen hohen Preis. Was daher definitiv nicht nachhaltig ist: Das Billigst-T-Shirt, das unter menschenunwürdigen Bedingungen hergestellt wird, Leder aus krank machenden Gerbereien in Entwicklungsländern, Palm- und Sojaöl aus zerstörten Regenwäldern.

2. Finden Sie Ihren persönlichen Startpunkt. Was hat für Sie besonderen Stellenwert? Möchten Sie bei der Ernährung auf Tierwohl, Umwelt und die eigenen Gesundheit achten? Wollen Sie Geld sparen bei den kleinen Dingen im Alltag? Oder wollen Sie Ihr Erspartes mit gutem Umweltgewissen anlegen? Wo Sie beginnen, ihre Gewohnheiten zu ändern und nachhaltig zu konsumieren, liegt bei Ihnen.

3. Konsumieren Sie politisch. Sie haben die Macht an der Ladentheke: Je häufger Sie die nachhaltigere Alternative wählen, etwa das Bio- und nicht das Käfig-Ei, desto stärker wird der Druck auf Unternehmen, nur noch Waren und Dienstleistungen anzubieten, die auf eine nachhaltige Entwicklung hinwirken. Im Fall des Eierkaufs kam es so: Käfig-Eier bietet der Handel nicht mehr an.

4. Nehmen Sie Ihre Ausgaben zur Kenntnis. Um einen Überblick darüber zu gewinnen, sollten Sie sich erst mal mit den Ausgaben für einzelne Produktgruppen auseinandersetzen. Eine Bilanz ziehen Sie, indem Sie Ihre Ausgaben über einen gewissen Zeitraum aufschreiben.

5. Auch mit nachhaltigem Konsum können Sie Geld sparen. Etwa beim täglichen Einkauf, wenn Sie kleinere Portionen kaufen und dadurch nichts wegwerfen müssen. Indem Sie auf qualitativ hochwertige, langlebige und reparaturfähige Produkte setzen. Indem Sie Ihre ausrangierten Produkte auf dem Secondhandmarkt anbieten oder dort selbst einkaufen. Indem Sie Ihre Heizkosten und Ihren Strom- und Wasserverbrauch senken. Indem Sie Überflüssiges im Supermarkt stehen lassen. Indem Sie Autos, Bohrmaschinen oder Ähnliches gemeinsam mit anderen besitzen und nutzen. Und nicht zuletzt, indem Sie mehr Zeit für Unternehmungen mit Freunden und in der Familie aufwenden, die guttun, ohne viel zu kosten.

Der nachhaltige Warenkorb …
… ist eines der ältesten Projekte des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE). Das Gremium wurde im April 2001 vom damaligen Kanzler Gerhard Schröder ins Leben gerufen. Der erste Warenkorb entstand im Oktober 2002.

Der Ratgeber wird regelmäßig auf den Prüfstand gestellt: Ist die Bewertung der Siegel noch aktuell? Haben sie an Glaubwürdigkeit eingebüßt? Sind neue Zeichen auf dem Markt? Die teilweise nur in akribischer Detektivarbeit auszumachenden Änderungen sind wichtig, um den Einkaufsführer up to date zu halten.

  • Der Warenkorb gliedert seine Tipps und Faustregeln nach Häufigkeit der zu treffenden  Konsumentscheidungen: in die täglichen, seltenen oder großen langfristigen Anschaffungsentscheidungen.

Energiesparen im Haushalt - Heizung auf Sparflamme

Bei der Nebenkostenabrechnung, auch zweite Miete genannt, bilden die Ausgaben für die Raumwärme den größten Kostenblock. Ein bundesdeutscher Haushalt zahlt nach Angaben der Agentur für Erneuerbare Energien im Schnitt 1 260 Euro pro Jahr an Heizkosten. Grund genug, den Verbrauch zu reduzieren. Darüber muss niemand zum Asketen werden. Folgende Tipps sparen bares Geld, ohne dass jemand frieren muss. von Hartmut Netz

1. Abwesenheit. Ist man längere Zeit außer Haus, sollten die Raumtemperaturen um einige Grad reduziert werden. Dabei gilt: Je länger die Heizung auf Sparflamme läuft, desto größer der Effekt. Das Herunterregeln für einen achtstündigen Arbeitstag spart also mehr Energie als für eine zweistündige Einkaufstour. Denn zum einen dauert die Niedrigtemperaturphase länger, zum anderen ist der Energieaufwand fürs Wiederaufheizen auf Wohlfühltemperatur in beiden Fällen nahezu gleich. Demnach lohnt sich Herunterregeln insbesondere in Zeiten längerer Abwesenheit, z.B. für eine Urlaubsreise.

Die Deutsche Energieagentur empfiehlt, bei kürzerer Abwesenheit die Temperaturen auf 16 Grad zu senken – das entspricht der Stufe 2 auf dem Thermostatventil. Eine stärkere Absenkung bringt nichts, da der Energieaufwand fürs Aufwärmen ausgekühlter Wände sonst höher ist als die Ersparnis. Das gilt insbesondere für massive Häuser mit Ziegelmauerwerk und niedrigem Dämmstandard. Anders sieht es bei Häusern in Holzständerbauweise aus, die nur wenig oder gar keine Wärme speichern und sich schnell aufheizen lassen. 16 Grad sind auch für die Nacht zu empfehlen, allerdings regeln sich moderne Heizungsanlagen nachts meist automatisch herunter. Ist man jedoch mehrere Tage oder länger außer Haus, lohnt es sich, die Heizkörper auf 15 Grad zu drosseln. Vorm Herunterregeln sollte man gründlich lüften, damit die Feuchtigkeit abziehen kann – sonst drohen Schimmelprobleme.

2. Thermostat. Sie werden unterschätzt: Thermostatventile für Heizkörper und Fußbodenheizung halten die Temperatur im Raum konstant auf vorgewähltem Niveau – auch wenn die Sonne ins Fenster scheint. Ein Thermostat spart vier bis acht Prozent Energie. Es besteht aus einem Unterteil, in dem sich das Ventil befindet, und einem drehbaren Kopf, der mit einem Gas oder einer Flüssigkeit gefüllt ist. Erwärmt sich der Raum, dehnt sich die Flüssigkeit aus, schließt das Ventil, und es fließt weniger oder gar kein heißes Wasser durch den Heizkörper. Wird es kälter, zieht sich die Flüssigkeit im Thermostatkopf zusammen, das Ventil geht auf und es strömt wieder mehr heißes Wasser durch den Heizkörper. Am Thermostatkopf wählt man anhand einer fünfstufigen Zahlenskala die Raumtemperatur vor: Stufe 1 steht für 12 Grad; jede weitere Stufe bringt 3 bis 4 Grad mehr. Hat man auf diese Weise seine Wunschtemperatur gefunden, belässt man diese Einstellung. Wer glaubt, auf höchster Stufe werde es schneller warm, liegt falsch, denn das Ventil ist bereits auf Stufe 3 maximal geöffnet.

3. Heizautomatik. Programmierbare Thermostatventile für Heizkörper funktionieren im Grunde wie mechanische, nur wird die Temperatur mit einem elektronischen Fühler gemessen und das Ventil mit einem Elektromotor geöffnet und geschlossen. Den nötigen Strom liefert eine Batterie, die jedoch mehrere Jahre hält. Programmierbare Thermostate regeln die Raumtemperatur gemäß den vorab eingegebenen Zeiten: Morgens zum Duschen ist das Bad warm, tagsüber, wenn niemand zuhause ist, sinken die Temperaturen automatisch auf Sparniveau ab; pünktlich zum Feierabend ist die Wohnung wieder angenehm temperiert. Sogar längere Abwesenheit lässt sich einprogrammieren. Versuche der Stiftung Warentest in einer Wohnung mit älteren Doppelglasfenstern und mittlerer Wärmespeicherkapazität der Wände haben ergeben, dass die programmierbaren Thermostatventile im Schnitt zehn Prozent Heizenergie sparen. Praktisch für Mieter: Zieht man um, schraubt man die programmierbaren Thermostatköpfe einfach ab und nimmt sie mit.

4. Wartung. Gluckert es im Heizkörper oder erwärmt sich dieser nicht richtig oder nur ungleichmäßig, deutet alles auf Luft im System, die das ordnungsgemäße Zirkulieren des Heizwassers behindert. Abhilfe schafft ein Entlüfterschlüssel für einen Euro aus dem Baumarkt. Man hält ein Tuch unter das Entlüftungsventil, in der Regel ein Vierkantstift am höchsten Punkt des Heizkörpers, öffnet es mit dem Schlüssel und lässt die Luft entweichen. Sobald Wasser kommt, dreht man das Ventil wieder zu. War viel Luft im System, sollte man im Heizraum prüfen, ob der Anlagendruck noch stimmt. Liegt der Druck unter Soll, muss die Heizungsanlage mithilfe eines Wasserschlauchs am Füllhahn aufgefüllt werden, bis das Manometer 2,5 bar zeigt. Bleibt der Heizkörper trotz aufgedrehtem Thermostat kalt, liegt dies  möglicherweise daran, dass der Übertragungsstift zwischen Kopf und Ventil klemmt. Dann montiert man den Thermostatkopf ab und drückt den nun sichtbaren Stift mehrmals nach unten. Damit ist das Ventil ganz offen und es kann wieder heißes Wasser durch den Heizkörper strömen. Mit der Zeit verschleißen Thermostatventile aber auch. Dann lässt die Genauigkeit der Temperaturregelung und damit auch die Energieeffizienz nach. Spätestens wenn sich der Thermostatkopf nur noch schwer drehen lässt oder der Heizkörper immer gleich warm bleibt, sollte er gegen einen neuen ausgetauscht werden. Faustregel: Nach etwa 15 Jahren ist ein Wechsel angesagt. Die Montage eines Thermostatkopfes ist kinderleicht: einfach den alten abschrauben und den neuen drauf. Es gibt zwei verschiedene Anschlussarten: Schnappverschluss und Schraubmutter, die sich jedoch mithilfe eines Adapters kombinieren lassen. Nichtprogrammierbare Thermostatköpfe kosten zwischen 10 und 20 Euro; programmierbare gibt es ab 30 Euro; komplexere Ausführungen kosten bis zu 90 Euro.

Energiesparen im Haushalt - Green IT, Klimaretter k@nnste sein

In Deutschland laufen allein zehn Kraftwerke ausschließlich dafür, dass wir googeln, chatten, downloaden, gamen, streamen und speichern können. IT, also die Informations- und Kommunikationstechnik, gehört zu den am schnellsten wachsenden Stromverbrauchern. Mittlerweile ist die elektronische Datenverarbeitung hierzulande zum ernsthaften Klimakiller geworden: Sie verursacht mehr CO2-Emissionen als der gesamte deutsche Luftverkehr. Trotzdem wird das „Im Netz sein“ insbesondere bei jungen Leuten als wenig klimarelevant wahrgenommen. Das ist fatal, bestimmen die doch wesentlich die IT-Zukunft.
von Tim Bartels

Unter Green IT versteht man alle Maßnahmen, um ein IT Produkt, also beispielsweise einen Computer, ein Handy oder einen Fernseher für seinen gesamten Lebenszyklus möglichst ressourcenschonend und umweltverträglich zu gestalten – und zwar sowohl bei dessen Herstellung und seinen Betrieb, als auch bei der schlussendlichen Entsorgung des Produkts, wenn es ausgedient hat. Es geht also darum, dass etwa ein Smartphone fair und nachhaltig produziert wird, reparierbar ist und recyclingfähig. Nachhaltige und faire IT-Produkte zu kaufen, ist aber noch immer mit sehr viel Recherche verbunden: Tragen sie irgendwelche Siegel? Wenn ja, was bedeuten sie? Und wie hält es der Hersteller mit den Arbeitszeiten? Mit welchen Materialien wurde gearbeitet, und woher stammen die Rohstoffe? Im Dschungel von mehr als 400 Produktsiegeln, 20 000 Herstellerbewertungen und Produkturteilen von knapp 60 Nichtregierungsorganisationen (NGO) verliert man schnell den Überblick.

Nun hat sich bereits vor fünf Jahren ein Internet-Start-up dazu aufgemacht, faires Einkaufen massiv zu vereinfachen. Das Berliner Unternehmen WeGreen hat eine „Nachhaltigkeitsampel“ entwickelt, die mit Hilfe verschiedener Informationen über Hersteller und Produktzeichen eine einfache Orientierungshilfe anbietet. Ist die Ampel grün, ist das Produkt gut, ist sie rot, eher nicht. „Mit der Ampel wollen wir Übersicht in den Siegel- und Bewertungsdschungel bringen und dem Nutzer die aufwändige Recherche abnehmen“, sagt We-Green-Macher Christian Böttcher. Die WeGreen-Bewertung der Produkte beruht auf unabhängigen Umwelt- und Nachhaltigkeitssiegeln, z.B. dem Blauen Engel oder dem EU-Energielabel sowie vielen weiteren. Die Ampel prüft, wie viel Energie das Produkt verbraucht, wie langlebig es ist oder ob es recycelbar ist. Hinzu kommen Bewertungen von unabhängigen Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen wie zum Beispiel Greenpeace. „Grün“ gibt es nur für Produkte, bei deren Herstellung und Nutzung Klima und Umwelt nachweislich geschont werden. „Du kannst also doch Klimaretter sein: einfach informieren mit der WeGreen-Nachhaltigkeitsampel!“, heißt es in einem von sechs Youtube-Videos, die das Berliner Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) auf den Weg gebracht hat, um Jugendliche und junge Erwachsene für Green IT zu sensibilisieren.

Vier Klimatipps für junge IT-Freaks:

1. Klimafreundliche Smartphones. Klimafreundliche Smartphones. Handys sind kostbar. In ihnen stecken tonnenweise Gold, Silber, Kobalt und andere Stoffe. Davon liegt ein großer Teil ungenutzt in unseren Schubladen. Also ab damit zum Recyclinghof oder Handyladen. Alles was noch funktioniert, kannst du verkaufen oder verschenken. So bleiben viele Rohstoffe in der Erde und das Klima geschützt. Denn der Rohstoffabbau produziert viel CO2 und andere klimaschädigende Gase. Informiere dich vorm Kauf über die Langlebigkeit des Handys: Ist der Akku auswechselbar? Hat noch eine Speicherkarte Platz?

2. Klimafreundliche Notebooks. Rund 40 Prozent der Energie geht bei der Nutzung eines Laptops drauf, 60 Prozent allein bei der Herstellung. Das schadet dem Klima. Achte beim Kauf auf den Verbrauch: In allen Leistungsklassen gibt es Stromfresser und Sparer. Eine lange Garantie ist wichtig. Denn eine lange Nutzung senkt die Umweltbelastung. Dein altes Laptop kannst du verschenken oder verkaufen.

3. Klimafreundliche Drucker. Drucken verbraucht Papier – aber auch Strom, Tinte, Toner. Suche sorgfältig nach dem richtigen Produkt. Der Laser-Drucker ist ein Profi für Texte: scharf, schwarz-weiß, geeignet für häufiges Drucken. Druckt man wenig, ist ein Tintenstrahldrucker sinnvoller. Die machen zudem wunderschöne Fotos. Benutzt du zusätzlich Patronen mit integriertem Druckkopf, verlängert sich die Lebensdauer des Druckers. Achte beim Kauf auf den Stromverbrauch: Hier kannst du bis zu fünfzig Prozent Energie sparen.

4. Klimafreundliche Fernseher. Zehn Prozent des Stroms im Haushalt fressen TV-Geräte & Co. Das können leicht hundert Euro im Jahr werden. Je größer der Fernseher ist, desto größer ist auch sein Stromhunger. Den größten Hunger haben Plasmafernseher: Ein großer kann so viel Strom verbrauchen wie fünf fette Kühlschränke. Achte beim Kauf auf das Energieeffizienzlabel. Die Energieeffizienzklasse sollte mindestens „A“, besser „A+“ sein. Der Stromjahresverbrauch sollte möglichst gering sein und die Leistung maximal siebzig Watt betragen. Achte darauf, dass der Fernseher einen echten „Aus“-Schalter hat.

Die Nachhaltigkeitsampel …

  • … ist ein einfaches Bewertungssystem des Unternehmens WeGreen und soll dem Verbraucher die schwierige Informationsbeschaffung und Urteilsfindung abnehmen: grün = gut, gelb = mittelmäßig, rot = schlecht.
  • WeGreen bewertet die Produkte allerdings nicht selbst, sondern hat gemeinsam mit 400 Partnern die Nachhaltigkeitsinformationen über diverse Waren und deren Hersteller in einer Datenbank zusammengeführt.
  • Die Berechnung, die letztlich zu einer Note bzw. zu den drei Ampelfarben führt, basiert auf einem komplexen Algorithmus, den die Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin entwickelt und verifiziert hat

Energiesparen im Haushalt - Heizkosten im Fokus

Den Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser, stellt die Deutsche Energieagentur fest, schätzten die meisten Haushalte viel zu niedrig ein. Ihnen sei nicht bewusst, dass Heizwärme gut zwei Drittel ihres Energiebedarfs daheim ausmacht. Vor dem Blick auf die jährliche Abrechnung schreckten die meisten zurück. Doch auch wenn der Zahlensalat zunächst verwirrend anmutet: Die Heizkostenabrechnung ist kein Buch mit sieben Siegeln.
von Hartmut Netz

1. Heizperiode. Gerichte gehen oft davon aus, dass der Vermieter von Anfang Oktober bis Ende April für kontinuierliche Heizwärme sorgen muss. Aber wie ist es im Mai oder September? Für den Vermieter besteht Heizpflicht, wenn die Raumtemperatur einen Tag unter 18 Grad (°C) bleibt und für die nächsten Tage keine Besserung zu erwarten ist, urteilte das Amtsgericht Köln. Selbst im Sommer darf der Vermieter die Heizung nicht gänzlich abdrehen. Wohnräume müssen tagsüber auf 20 °C beheizbar sein; das Bad auf 21 °C.

2. Vermieter. Fällt die Heizung aus oder lässt sich die Wohnung nicht behaglich temperieren, muss der Vermieter ran. Er ist verpflichtet, die Heizungsanlage zu warten und ihre Funktion sicherzustellen. Wird es kalt in der Wohnung, sollte der Mieter dies dem Vermieter melden und eine Reparierfrist setzen. Lässt die der Vermieter verstreichen, kann der Mieter selbst einen Handwerker beauftragen und die Kosten mit der Miete verrechnen. In der Zwischenzeit darf er die Miete mindern. Die Höhe der Minderung richtet sich nach der jeweiligen Einbuße an Wohnqualität.

3. Verordnung. Wie der Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser zu erfassen ist, welche Kosten man auf die Mieter umlegen darf und nach welchem Schlüssel sie aufzuteilen sind, regelt die Heizkostenverordnung. Danach dürfen die Kosten für Lieferung, Brennstoffverbrauch, Betriebsstrom für Pumpen, Überwachung, Wartung, Verbrauchserfassung und Messungen nach dem Bundesimmissionsgesetz an den Mieter abgewälzt werden. Die Verordnung unterscheidet zwischen Grundkosten, die die Wärmebereitstellung und Leitungsverluste umfassen, und Verbrauchskosten, in denen die Heizenergie und Betriebsstrom berechnet sind. Der Grundkostenanteil wird über die Wohnungsgröße ermittelt und darf zwischen 30 und 50 Prozent der Heizkosten betragen. Der Rest, also 50 bis 70 Prozent, wird gemessen. Während die Grundkosten demnach fix sind, hängen die Verbrauchskosten vom Heizverhalten ab.

4. Heizkostenverteiler. Strenggenommen sind Heizkostenverteiler keine Messgeräte, denn sie erfassen lediglich einen anteiligen Wärmeverbrauch. Die individuellen Heizkosten einer Wohnung ergeben sich erst, wenn man die erfassten Werte aller Verteiler im Gebäude ins Verhältnis setzt. Heizkostenverteiler werden wärmeleitend mit dem Heizkörper verbunden. Man unterscheidet zwei Gruppen: Bei Heizkostenverteilern, die nach dem Verdunstungsprinzip arbeiten, verdunstet – abhängig von der Heizkörpertemperatur – über den Abrechnungszeitraum eine Messflüssigkeit. Geräte dieser Bauart werden jedoch mehr und mehr von elektronischen Heizkostenverteilern verdrängt. Diese erfassen über Sensoren Heizkörper- und Raumtemperatur und errechnen mithilfe eines elektronischen Rechenwerks die Differenz. Den nötigen Strom liefert eine Batterie. Der Vorteil elektronischer Heizkostenverteiler: Da sie sich per Funk auslesen lassen, muss der Ableser die Wohnung nicht mehr betreten.

5. Wärmezähler. Im Gegensatz zu Heizkostenverteilern messen Wärmezähler die tatsächlich verbrauchte Wärmemenge. Anhand der Temperaturdifferenz von Vor- und Rücklauf und der durchfließenden Heizwassermenge errechnen sie den Energieverbrauch und zeigen ihn auf dem Display in Kilowattstunden (kWh) an.

6. Wasserzähler. Die verbrauchte Warm- und Kaltwassermengen werden mit Wasserzählern gemessen. In Mietshäusern werden in der Regel Geräte eingesetzt, die die durchfließende Wassermenge per Flügelrad erfassen. Den gemessenen Wert zeigt der Zähler in Kubikmeter (m3) an; volle Kubikmeter in schwarzen, Bruchteile davon in roten Ziffern. Für die Abrechnung dürfen nur geeichte Wärme- und Wasserzähler eingesetzt werden, die binnen fünf (Warmwasser) und sechs Jahren (Kaltwasser) nachgeeicht werden müssen.

7. Energiekennwert. Wer wissen will, wie effizient sich die eigenen vier Wände auf Wohlfühltemperatur heizen lassen, muss zunächst den Energiekennwert ermitteln. Er gibt an, wie viel Heizenergie die Wohnung pro Quadratmeter und Jahr schluckt. Man entnimmt der Heizkostenabrechnung den Wert für den Jahresbrennstoffverbrauch für das gesamte Mietshaus (angegeben in Liter Heizöl, Kubikmeter Gas oder kWh Fernwärme) und zieht davon im ersten Schritt die Brennstoffmenge für die Erwärmung des Brauchwassers ab. Sollte die Warmwasserbereitung nicht separat ausgewiesen sein, kann der Wert geschätzt werden. In der Regel macht dies etwa ein Fünftel des gesamten Jahresbrennstoffverbrauchs aus. Im zweiten Schritt rechnet man den Eigenanteil aus. Man teilt die Abrechnungseinheiten der eigenen Wohnung durch die Verbrauchseinheiten des gesamten Hauses – beide Werte sind in der Abrechnung angegeben – und erhält den Eigenanteil in Prozent. Im dritten Schritt multipliziert man den Brennstoffverbrauch des gesamten Hauses (Ergebnis Schritt 1) mit dem Eigenanteil (Ergebnis Schritt 2) und erhält den jährlichen Brennstoffverbrauch für die eigene Wohnung. Diesen multipliziert man im vierten und letzten Schritt mit dem Heizwert des Brennstoffs – für 1 Liter Öl oder 1 Kubikmeter (m3) Gas etwa 10 kWh – und erhält den Eigenverbrauch an Heizenergie in kWh pro Jahr (entfällt für Fernwärme). Geteilt durch die Wohnungsgröße in m2 ergibt sich der Energiekennwert in kWh/m2a. Bewertung: ab 200 = schlecht; 120 bis 200 = mittel; unter 120 = gut.

Energiesparen im Haushalt - Wärmelecks, Kältebrücken

Eine kuschelig warme Wohnung und Umweltschutz müssen sich nicht ausschließen. Wer bewusst heizt, friert nicht und schont trotzdem die Umwelt. Denn der Wärmeverbrauch einer Wohnung wird maßgeblich vom eigenen Verhalten beeinflusst. Wer seine eingefahrenen Heizgewohnheiten ändert, senkt den Verbrauch ohne aufwendige Umbauten – warme Pantoffeln gehören allerdings dazu.
von Hartmut Netz

1. Heizkörper. Man unterscheidet zwei Familien von Heizkörpern: Zum einen Konvektoren, die hauptsächlich die Raumluft erwärmen; zum anderen Niedertemperatur-Heizkörper, die einen Teil der Wärme als Strahlung übertragen. Konvektoren sind aus wasserführenden Rohren aufgebaut, an denen zur Lufterwärmung Lamellen aus Kupfer, Stahlblech oder Aluminium angebracht sind. Vorteil: Sie heizen einen Raum schnell auf. Allerdings wirkt sich die Tatsache, dass der Löwenanteil der Wärme durch Konvektion, also über die Luft übertragen wird, nachteilig auf das Raumklima aus. Die vergleichsweise starke Luftströmung wirbelt Staub auf, die insbesondere Allergikern das Leben schwer machen können. Das gilt in etwas geringerem Maße auch für Glieder- und Röhrenheizkörper, von denen die einen aus einzelnen, aneinander gereihten Gliedern bestehen; die anderen aus Röhren. Beide Typen übertragen etwa drei Viertel ihrer Wärme durch Konvektion, den Rest über Strahlung. Strahlungswärme wird nicht über die Luft transportiert, sondern mithilfe elektromagnetischer Wellen übertragen. Vergleichbar den Sonnenstrahlen werden diese Wellen vom Heizkörper ausgesendet, von Wänden, Decken, und Böden aufgenommen und wieder in Wärmeenergie umgewandelt. Nach einer gewissen Zeit strahlen Wände, Decken und Böden also ihrerseits Wärme ab. Grundsätzlich gilt: Je höher der Strahlungswärmeanteil, desto angenehmer das Raumklima. Das erklärt die große Beliebtheit von Plattenheizkörpern, die aus wasserdurchflossenen Stahlblechplatten mit zwischengeschalteten Konvektionsblechen bestehen. Je nach Blechanzahl geben sie 50 bis 70 Prozent ihrer Wärme als Strahlung ab. Mehr Heizkomfort geht nur mit einer Fußbodenheizung: Die im Boden verlegten Rohrschlangen geben drei Viertel ihrer Wärme als Strahlung ab und sorgen damit für ein angenehm warmes, staubfreies Raumklima mit gleichmäßiger Wärmeverteilung. Nachteil: Auf plötzliche Änderungen der Raumtemperatur, etwa durch Sonneneinstrahlung, reagieren Fußbodenheizungen vergleichsweise träge.

2. Wärmestau. Heizkörper werden meist unterm Fenster platziert, denn im Winter ist dies die kälteste Stelle. Der Heizkörper erwärmt die Luft, die aufsteigt, sich im Raum verteilt, wieder abkühlt, an den Wänden nach unten sinkt, zurück zum Heizkörper strömt, und der Kreislauf von Neuem beginnt. Der Heizkörper bringt die Luft also dazu, im Raum zu zirkulieren. Konvektion nennt man dieses Prinzip, das nur funktioniert, wenn der Heizkörper frei steht. Ist er von bodenlangen Gardinen oder Vorhängen verdeckt, entsteht ein Wärmestau, der nicht nur die ordnungsgemäße Funktion des Thermostatventils massiv stört, sondern auch die Luft-Zirkulation im Raum. Gleiches gilt für Heizkörperverkleidungen: Sie behindern das Aufheizen der Luft und lassen den Wirkungsgrad der Heizung bis 15 Prozent sinken. Auch Möbelstücke, die zu dicht am Heizkörper stehen, etwa eine Couch, hemmen das Aufsteigen der warmen Luft. Dadurch erhöhen sich die Heizkosten um fünf Prozent. Ähnliches gilt für Fußbodenheizungen: Wer auf einen Teppich nicht verzichten mag, muss mit Einbußen der Heizleistung rechnen. Entscheidende Faktoren sind Dicke und Wärmeleitfähigkeit des Materials. Es gilt: Je stärker die Isolierwirkung, desto größer der Wärmestau darunter. Gut geeignet sind Naturstein oder Linoleum, weniger gut Laminat oder Teppich. Beim Verlegen ist darauf zu achten, dass Lufteinschlüsse vermieden werden. Auf Klebstoffe sollte man verzichten, da die Gefahr besteht, dass beim Aufheizen giftige Stoffe freigesetzt werden.

3. Zugluft. Bis zu einem Fünftel der Heizwärme geht über zugige Fenster und Türen verloren. Insbesondere im Altbau ist Zugluft ein energiezehrendes Problem. Doch das lässt sich mit einfachen Mitteln abstellen: Der Handel bietet eine breite Palette an selbstklebenden Schaumstoffdichtungsbändern. Teurer, aber auch haltbarer sind elastische Profildichtungen aus Kunststoff. Und so geht’s: Wärmelecks, durch die der Wind pfeift, spürt man mit einer brennenden Kerze auf. Die Ritzen und Fugen verzogener Türen und Fenster werden mit einem am Rahmen umlaufenden Dichtprofil verschlossen. Bei Kastenfenstern wird nur der innere Flügel abgedichtet – und zwar möglichst am inneren Falz. Sonst gelangt im Winter feuchte Raumluft in den Zwischenraum, und an der Außenscheibe schlägt sich Kondenswasser nieder. Einfach verglaste Fenster lassen sich mit einer Aufsatzscheibe nachrüsten – aber nur, wenn Flügel und Beschlag stabil genug sind. Zieht es unter der Haus- oder Wohnungstür, helfen einfache Bürstendichtungen, die in entsprechender Höhe auf die Türunterkante geklebt werden. Bewegliche Modelle passen sich mithilfe einer integrierten Feder sogar an den Fußboden an. Sind alle Wärmelecks gestopft, muss bewusster gelüftet werden. sonst drohen Feuchtigkeitsprobleme.

4. Kältebrücken. Stehen Heizkörper in Nischen, geht ein Großteil der Heizwärme über die Außenwand verloren, denn diese ist an dieser Stelle besonders dünn. Mit einer flexiblen Dämmplatte aus dem Baumarkt, meist bestehend aus dünnem Styropor mit reflektierender Aluminiumbeschichtung, lässt sich der Missstand beheben – eine Investition, die ihr Geld spätestens nach zwei bis drei Heizperioden einspielt. Die zugeschnittene Platte wird auf die Wand hinterm Heizkörper aufgeklebt. Wer mehr Platz hat, weil ein alter gegen  einen neuen, flacheren ausgetauscht wurde, sollte zu dicken Hartschaumplatten greifen. Zwischen Dämmplatte und Heizkörper muss ein Spalt verbleiben, in dem die Luft ungehindert aufsteigen kann. Ähnliches gilt für Rolladenkästen überm Fenster: Sind sie ungedämmt, geht Wärme verloren. In der Regel lassen sich die Kästen von innen mit Isoliermaterial auskleiden.

Energiesparen im Haushalt - Besser Heizen mit System

Eine auf Wohlfühltemperatur geheizte Wohnung schluckt über zwei Drittel der im Haushalt verbrauchten Energie. Entsprechend groß ist das Sparpotenzial. Doch als Mieter hat man in der Regel keinen Zugriff auf die Heizungsanlage im Keller, was die Möglichkeiten der Einflussnahme und des Energiesparens einschränkt. Trotzdem sind Mietern die Hände nicht völlig gebunden. Wer ein paar Grundregeln beachtet, kann den Wärmeverbrauch seiner Wohnung mit wenig Aufwand um ein Fünftel senken.
von Hartmut Netz

1. Wärmeverbrauch. Wie viel Energie ein Gebäude für behagliche Innentemperaturen benötigt, hängt natürlich zum einen von der Witterung, zum anderen vom Dämmstandard ab. Daneben beeinflussen noch eine Reihe weiterer Faktoren den Wärmeverbrauch in Haus und Wohnung: So schluckt ein Schlösschen mit Erkern, Türmchen oder Vor- und Rücksprüngen in der Fassade deutlich mehr Energie als ein kompakt gebautes Haus gleicher Größe. Mitentscheidender Faktor beim Wärmeverbrauch ist nämlich die Größe der wärmeübertragenden Außenflächen im Verhältnis zum beheizten Gebäudevolumen. Auch Besonnungsgrad und Windbelastung der Fassade haben Folgen für den Heizenergiebedarf. Zudem spielt die Lage der Wohnung eine nicht zu unterschätzende Rolle: Eckwohnungen im Erd- und Dachgeschoss von Mehrfamilienhäusern schlucken in der Regel weit mehr Wärmeenergie als Wohnungen im Innern des Gebäudes mit Decken, Wänden und Fußböden zu beheizten Nachbarwohnungen. Zudem spielt der Zustand der Heizungsanlage eine Rolle: Moderne Heiztechnik arbeitet um 30 bis 40 Prozent effizienter als die Dampfheizung aus Opas Zeiten.

2. Heizkosten. Je nach Haustyp und Dämmstandard variieren die Wärmekosten ziemlich stark: Um ein 15 m² großes Zimmer in einem schlecht isolierten Altbau mit einer konventionellen Öl- oder Gasheizung ein Jahr lang auf Wohlfühltemperatur zu bringen, sind nach Angaben des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen 360 Euro zu zahlen. In einem sparsamen Passivhaus kostet die gleiche Leistung 18 Euro. Deutlich teurer wird es, wenn mit Strom zum Standardtarif geheizt wird: Im Passivhaus zahlt man bei einem jährlichen Verbrauch von 15 kWh/m² rund 65 Euro; im Altbau bei 300 kWh/m² Jahresverbrauch 1 300 Euro. In dieser Rechnung werden Öl- und Gaspreis mit 8 Ct/kWh angenommen; der Strompreis mit 29 Ct/kWh. Allerdings haben Haushalte, die mit Strom heizen, meist einen günstigeren Tarif.

3. Temperaturen. Tropische Hitze im Wohnbereich ist unnötig und teuer. Jedes Grad weniger spare sechs Prozent Heizkosten, ermittelte das Umweltbundesamt (UBA). Im 150 m² großen Einfamilienhaus mit Gasheizung kann das bis zu 100 Euro ausmachen. Je nach Nutzung sollten die Räume einer Wohnung unterschiedlich warm sein. Das UBA empfiehlt für Wohn-, Ess- und Kinderzimmer 20 °C als behagliche Raumtemperatur. Auf dem Thermostatventil entspricht das Stufe 3. Im Bad liegt die Wohlfühltemperatur bei 22 °C. In der Küche, wo Herd und Kühlschrank mit heizen und man ständig in Bewegung ist, sind dagegen 18 °C ausreichend. Die Toilette sollte auf 16 °C geheizt werden. Auch im Schlafzimmer sind 16 °C die richtige Wahl für einen gesunden und erholsamen Schlaf. Der Flur sowie selten genutzte Räume, wie das Gästezimmer oder der Hausarbeitsraum sind mit 15 °C richtig temperiert; in Kellerräumen reichen dagegen schon 6 °C aus, um Frostschäden zu vermeiden. Allerdings hängt das Temperaturempfinden im Raum stark von den Oberflächentemperaturen des Fensters und der umgebenden Wände ab. In gut gedämmten Häusern, wo diese meist nahe bei 20 °C liegen, fühlt sich der Mensch bei niedrigeren Temperaturen wohl als in unsanierten Altbauten mit kälteren Wänden. Dort muss man das Wohnzimmer unter Umständen auf 22 °C heizen, um sich behaglich fühlen zu können – entsprechend steigt der Energieverbrauch.

4. Zimmertüren. Damit keine Wärme verloren geht, sollten die Türen beheizter Räume stets geschlossen bleiben. Auch die Türen kühlerer oder unbeheizter Räume sollten im Winter nicht offen stehen. Sonst besteht die Gefahr, dass warme Luft eindringt, an der kalten Außenwand kondensiert und sich Schimmel bildet. Wer alle Türen auflässt, heizt die ganze Wohnung mit – auch Räume wie das Schlafzimmer, wo für einen erholsamen Schlaf niedrigere Temperaturen wünschenswert sind. Damit das Wohnzimmer trotz offener Türen warm bleibt, muss die Heizung permanent auf hohen Touren laufen.

5. Schotten dicht. Bei klirrender Kälte sind die Wärmeverluste über Fenster und Türen besonders hoch. Wohl dem, der am Fenster schützende Rollos, Jalousien, Rolläden oder Klappläden hat. Denn sind nachts die Rolläden heruntergelassen, reduzieren sich diese Verluste um ein Fünftel, hat das UBA ermittelt. Zieht man zusätzlich die Vorhänge zu, verstärkt sich dieser Effekt, da sich zwischen Fenster und Vorhang ein wärmedämmendes Luftpolster bildet. Wer einen Windfang hat, sollte während der Heizperiode die Tür stets geschlossen halten, das sonst die Gefahr besteht, dass feuchtwarme Wohnungsluft dorthin entweicht, an den kalten Wänden kondensiert und Schimmel wachsen lässt. Bei kalter Witterung sollten zudem Dachboden- und Kellerfenster stets geschlossen bleiben – kleine Maßnahmen, die sich insbesondere bei Altbauten mit älteren Isolierglas-Fenstern wohltuend auf die Heizkosten-Abrechnung auswirken.

6. Heizlüfter. Zusätzliche elektrische Heizgeräte wie Heizlüfter oder Radiatoren sind Stromfresser, auf die man nach Möglichkeit verzichten sollte. Ein Dauerbetrieb solcher Geräte sei Energie- und  Geldverschwendung, konstatiert das UBA.

Energiesparen im Haushalt - Gesundes Wohnklima

Ob das Klima daheim als behaglich oder eher als unangenehm empfunden wird, hängt auch von Raumtemperatur, Zugluft, Luftfeuchte, Geruchsbelastung und dem Schadstoffgehalt der Luft ab. Diese Wohlfühlfaktoren zu optimieren, hat jeder selbst in der Hand. Heizen und Lüften bedingen sich gegenseitig und müssen aufeinander abgestimmt werden. Wer das weiß, hat den Schlüssel zum gesunden und behaglichen Wohnklima bereits gefunden.
von Hartmut Netz

1. Altbau. An Häusern, die vor 1995 gebaut wurden, sorgt die undichte Gebäudehülle dafür, dass sich die Luft in den Räumen ständig erneuert – selbst wenn Türen und Fenster geschlossen sind. Zugige Fenster und rissige Wände garantieren, dass die Raumluft bis zu zweimal pro Stunde komplett durch Frischluft ersetzt wird. Damit ist sichergestellt, dass weder Luftfeuchtigkeit noch Schadstoffe aus Baumaterialien, Teppichen oder Möbeln die Luftqualität der Räume beeinträchtigen. Allerdings geht durch den kontinuierlichen und unkontrollierbaren Luftaustausch auch in großem Stil Wärmeenergie verloren.

2. Neubau. „Je neuer ein Haus, desto wichtiger das Lüften“, sagt Energieexperte Kai Zitzmann vom TÜV Rheinland. Moderne Gebäude werden möglichst winddicht gebaut. Damit will man verhindern, dass warme Raumluft unkontrolliert ausströmt und kalte Außenluft ins Gebäudeinnere dringt. Die luftdichte Bauweise ist seit 1995 in der Energiesparverordnung gesetzlich festgeschrieben und lässt die Luftwechselrate auf Werte von 0,1 bis 0,3 pro Stunde sinken. Das heißt, pro Stunde werden nur 10 bis 30 Prozent der Raumluft erneuert. Damit besteht jedoch die Gefahr, dass sich die Raumluft mit Feuchtigkeit und flüchtigen organischen Verbindungen aus Baumaterialien und Wohnungseinrichtung anreichert. Weil das zu Schimmelbildung und gesundheitlichen Problemen führen kann, verlangen moderne und sanierte Bauten ihren Bewohnern ein bewusstes Lüftungsverhalten ab.

3. Lüftungswärmeverlust. Die Wärmeverluste eines Gebäudes während der Heizperiode setzen sich zusammen aus der Menge, die durch den  Temperaturunterschied von drinnen nach draußen über Fassade und Dach abgegeben wird, und der Wärme, die beim Lüften verloren geht – egal ob durch geöffnete Fenster oder durch Undichtigkeiten der Gebäudehülle. In jedem Fall muss die Heizung nachströmende Frischluft wieder auf Temperaturen um die 20 Grad Celsius (°C) erwärmen. Im unsanierten Altbau, wo die  Wärmeverluste von Haus aus hoch sind, machen Lüftungswärmeverluste bis zu einem Viertel des gesamten Wärmebedarfs aus. Doch Häuser, die nach 1995 gebaut wurden, sind in der Regel gut gedämmt, so dass ihre Wärmeverluste wesentlich geringer sind als im schlecht gedämmten Altbau. Die Lüftungswärmeverluste dagegen sind genauso hoch wie im Altbau. Denn damit man sich wohlfühlt, muss auch im Neubau die Luft alle zwei Stunden komplett erneuert werden. Deshalb ist der Anteil verlorener Lüftungswärme im Neubau im Verhältnis deutlich höher als im Altbau und kann bis zu zwei Drittel des gesamten Wärmebedarfs betragen.

4. Frischluftrate. Als Maßstab für die Qualität der Raumluft dient der Gehalt an CO2. Zu hohe Mengen des Gases im Zimmer gehen einher mit Konzentrationsstörungen, Ermüdungserscheinungen und dem Gefühl, die Luft im Raum sei miefig, stickig oder verbraucht. Dann ertönt in aller Regel der Ruf: Fenster auf! Die DIN 1946 setzt in Wohnräumen als hygienischen und der Gesundheit zuträglichen Wert einen Mindestluftwechsel von 0,5 pro Stunde an. Das heißt, die Luft sollte alle zwei Stunden komplett ausgetauscht werden.

5. Luftqualität. Jeder hat es selbst in der Hand, für bessere Luft in seinen vier Wänden zu sorgen: Wer Luftschadstoffen wie Lösemitteln, Formaldehyd oder Radon aus dem Weg gehen will, sollte in der Wohnung nicht rauchen, giftfreie Farben, Lacke und Holzschutzmittel verwenden und für Parkett, Laminat oder Teppichböden auf das Ü-Zeichen mit dem Hinweis „emissionsgeprüft nach DIBt-Grundsätzen“ oder „nach AgBB-Schema geprüft“ achten. Gegen Radon aus dem Erdreich hilft eine Abdichtung des Kellerbodens oder eine Dampfsperre. Schränke, Polster, Lattenroste und Matratzen, die keine Gifte ausdünsten, tragen oft das Umweltzeichen Blauer Engel. Wer zudem auf schadstoffhaltige Reiniger und Pflegemittel verzichtet, hat die Basis für gesunde Raumluft geschaffen.

6. Luftfeuchtigkeit. Luft enthält immer auch Wasserdampf. Die absolute Luftfeuchtigkeit wird in Gramm pro Kubikmeter (g/m³) angegeben. Je wärmer die Luft, desto mehr Wasser enthält sie. Winterluft von 0 °C enthält höchstens 5 g/m³. Bei 10 °C steigt der mögliche Wassergehalt auf 9 g/m³. Das bei der jeweiligen Temperatur mögliche Maximum ist zugleich Bezugsgröße für die relative Luftfeuchtigkeit. Sie gibt an, zu wieviel Prozent die Luft mit Wasserdampf gesättigt ist. Zeigt das Hygrometer bei 10 °C Lufttemperatur eine relative Feuchte von 50 Prozent, enthält die Luft 4,5 g Wasser (50 Prozent von 9 g). Steigt die Lufttemperatur auf 20 °C und bleibt der absolute Wassergehalt von 4,5 g gleich, sinkt die relative Luftfeuchtigkeit auf 25 Prozent, denn 20 °C warme Luft kann pro Kubikmeter bis zu 17 g Wasser enthalten. Um wieder auf 50 Prozent zu kommen, müssten je Kubikmeter Luft 4 g Wasser zugeführt werden.

7. Raumklima. Damit sich der Mensch wohlfühlt, müssen Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Raum stimmen. Bewegen sich die Temperaturen von Luft, Decke, Fußboden und Wänden zwischen 16 und 20 °C und beträgt die Feuchtigkeit der Luft zwischen 40 und 60 Prozent, stellt sich ein Gefühl der Behaglichkeit ein. Wer ruhig sitzt, mag es sicherlich etwas wärmer als jemand, der sich körperlich betätigt. Fällt die Luftfeuchtigkeit unter 40 Prozent, trocknen die Schleimhäute aus, die Augen beginnen zu brennen und im Hals kratzt es. Zu feuchte Luft dagegen wird als schwül empfunden und führt zu vermehrtem Schwitzen – eine natürliche Reaktion des Menschen, seine Temperatur zu regulieren.

Schutzgebietstypen in Deutschland - Klarsicht in der geschützen Natur

Nicht nur Naturschutzlaien bringen die Namen der in Deutschland üblichen Schutzgebiete manchmal durcheinander. Begrifflich wimmelt es ja auch von Naturschutzgebieten und Landschaftsschutzgebieten, von Naturparks und Nationalparks sowie etlichen anderen Gebietstypen. Hier der Versuch, etwas Ordnung ins Begriffschaos zu bringen.
von Walter Schmidt und Tim Bartels

1. Nationalparke (NP) sind weiträumige Landschaften, deren Zustand der Mensch wenig beeinflussen soll. Bundesweit gibt es sechzehn NP mit einer Gesamtfläche von 10 480 Quadratkilometern (km2), davon entfallen aber nur 2 146 km2 auf das deutsche Festland. Ein NP wird in der Regel in zwei oder mehr Zonen eingeteilt: Die Kernzone ist tabu für menschliche Eingriffe, nicht aber für Wanderer, Radfahrer und Reiter. Für sie gilt dort ein Wegegebot. In der Entwicklungszone sind Eingriffe erforderlich. Spätestens aber nach 30 Jahren müssen 75 Prozent der NP-Fläche sich selbst überlassen bleiben. Anteil an der deutschen Landfläche: 0,6 Prozent.

2. Naturschutzgebiete (NSG) dienen der „Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensräumen“ und der daran gebundenen Tier- und Pflanzenarten, heißt es laut Gesetz. Bundesweit sind fast 8 600 NSG ausgewiesen, überwiegend von sehr geringer Größe. Alle zusammen genommen ergeben 13 413 km2 oder 3,8 Prozent der Landfläche. Nachhaltige Nutzungen wie Schäferei oder Mahd sind teilweise erlaubt, oft wegen des Schutzziels sogar nötig. Denn häufig werden durch NSG Kulturlandschaften geschützt und keine Wildnis! Nur 208 NSG sind größer als 10 km2, 13 Prozent größer als 2 km2. Demgegenüber sind rund 60 Prozent aller NSG kleiner als 0,5 km2. Dort wo ein Nationalpark (NP) ausgewiesen wird, verschwinden die darin vorhandenen NSG – mit Ausnahme des 105 km2 großen Unteren Odertals, das als NP und weiterhin auch als NSG besteht.

3. Landschaftsschutzgebiete (LSG) sind – anders als NSG – eher großflächig und bieten nur geringen Schutz. Deutschland zählt mehr als 8 200 davon, die rund 28 Prozent des Bundesgebietes ausmachen. Es sind vergleichsweise schwach nutzungsbeschränkte Gebiete. Bewahrt wird nur das Gepräge der Kulturlandschaft: Wald soll Wald, Acker soll Acker bleiben. Ein LSG ist bei Bauvorhaben relativ leicht zu kippen. Will sich die Industrie dort ansiedeln, überwiegen oft „Belange des öffentlichen Interesses“. Teile des LSG können dann aufgelöst werden. Trotz ihres geringen Schutzniveaus können sie für bedrohte Arten sehr wichtig sein: Die LSG dienen als Puffer für NSG, um jene vor schädlichen Außeneinwirkungen zu schützen.

4. Naturparke. Die bundesweit 104 großräumigen Naturparke bestehen überwiegend aus LSG, seltener sind NSG mit drin. In einem Naturpark soll der Schutz der Artenvielfalt mit dem Erholungsbedürfnis des Menschen verbunden werden. In reizvoller Landschaft will man im Naturpark Tourismus und umweltverträgliche Landnutzung fördern. Sein Anteil beträgt etwa 27 Prozent der deutschen Landfläche oder rund 98 000 km2.

5. Biosphärenreservate (BSR) sind schützenswerte Landschaften, die der Mensch schon stark verändert hat. Alte Kulturlandschaften soll damit erhalten und regionales sowie ökologisches Wirtschaften angekurbelt werden. In der Rhön  etwa werden regionale Produkte wie das Rhönschaf, alte Apfelsorten und das Biosphärenrind zum Erhalt der artenreichen Kulturlandschaft vermarktet. Außergewöhnlich hoch ist manchenorts auch der Anteil der ökologischen Landwirtschaft. BSR sind sehr nutzungsfreundlich, haben aber auch eine Kernzone, in der das Wirtschaften anders als im Umland verboten ist. BSR enthalten NSG und LSG, manchmal auch Nationalparkflächen. Bundesweit sind sechzehn BSR ausgewiesen. Gesamtfläche inklusive Wasser- und Wattflächen: 19 145 km2, davon rund 12 500 km2 Land, das 3,5 Prozent des Bundesgebietes ausmacht.

6. FFH- und Vogelschutzgebiete. 1992 hat die EU eine Richtlinie zum Schutz der natürlichen  Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen erlassen: die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, kurz FFH. Sie trägt der Erkenntnis Rechnung, dass man biologische Vielfalt nicht allein durch einzelne voneinander isolierte Schutzgebiete erzielt, sondern nur durch ein Europaweit gesponnenes Netz dieser Biotope. Deutschland hat rund 4 600 FFH-Gebiete nach Brüssel gemeldet, die 9,3 Prozent der Landfläche ausmachen. Hinzu kommen 740 Vogelschutzgebiete (BSG). Zusammen bedecken FFH und BSG etwa 15 Prozent der terrestrischen und rund 45 Prozent der marinen Fläche Deutschlands.

7. Nationales Naturmonument. Diese Kategorie vereint kulturhistorische Denkmäler und geologische Formationen mit hohem Naturschutzwert. Vorbild sind die USA: Dort geltenz.B. Teile des Grand Canyon oder Gesteinsmonolithe als „national monument“. Kam hierzulande 2009 ins Naturschutzrecht für das Siebengebirge, das aber bislang nicht ausgezeichnet ist. Der Umweltverband BUND wünscht sich die Schutzkategorie für das „Grüne Band“, den knapp 1 400 km langen ehemaligen deutsch-deutschen Grenzstreifen.

Wildnis in Kernzonen
Die hierzulande geltenden Schutzgebietskategorien beruhen auf dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG).

  • Die wichtigsten sind: Naturschutzgebiete, Nationalparke, Biosphärenreservate, Landschaftsschutzgebiete und Naturparke sowie die Schutzgebiete gemäß Natura 2000.
  • Allen Schutzgebieten gemein ist eine Kernzone, wo sich die Natur frei und unbeeinflusst entwickeln darf. Das Wirtschaften jeglicher Art soll dort unterbleiben.
  • Derzeit machen die deutschen Kernzonen etwa 0,7 Prozent oder 2 500 km2 der Landfläche aus. Ziel sind 2 Prozent bis 2020.

Energiesparen im Haushalt - Fenster auf, Fenster zu

Balance zu finden. Wann, wie oft und wie lange die Raumluft täglich erneuert werden muss, hängt von der Jahreszeit, der Außentemperatur und den Windverhältnissen ab. Zudem sollte man dabei möglichst wenig Energie verlieren – ein Unterfangen, das der Quadratur des Kreises gleicht.
von Hartmut Netz

1. Taupunkt. Beträgt die relative Luftfeuchte 100 Prozent, kann die Luft kein zusätzliches Wasser mehr aufnehmen. In der Natur wird es nun nebelig; die Luft scheint regelrecht zu tropfen. Ähnliches geschieht in geschlossenen Räumen. Streicht warme Heizungsluft von hoher relativer Feuchte an einer kühlen Oberfläche vorbei, kondensiert der Wasserdampf und es bilden sich Tröpfchen. Ein Phänomen, das jeder kennt, der sich schon einmal an einem heißen Sommertag ein kaltes Bier aus dem Kühlschrank geholt hat: An der warmen Luft perlt sofort ein dünner Feuchtigkeitsfilm auf der Flasche. Der Fachmann spricht vom Unterschreiten des Taupunkts: An kalten Flächen, etwa am Fenster oder in einer Ecke an der Außenwand, kondensiert Feuchtigkeit aus der Raumluft und es entsteht ein nasser Fleck. Wird die Feuchtigkeit nicht rechtzeitig weggelüftet, setzt sich der Schimmelpilz fest.

2. Möblierung. Damit beim Lüften eventuell an der Innenseite von Außenwänden auftretende Feuchtigkeit zuverlässig abtransportiert werden kann, muss die Luft dort ungehindert zirkulieren können. Vorhänge sollten deshalb einen Mindestabstand von etwa einer Handbreit zur Wand und zum Fußboden einhalten; Schränke sind so aufzustellen, dass sie zur Wand hin einen Luftspalt von fünf bis zehn Zentimetern haben. Außerdem sollten sie auf Füßen stehen, dann kann die Luft unter, hinter und über dem Schrank frei zirkulieren. Einbauschränke vor einer Außenwand bergen ein hohes Risiko für Schimmelpilzbefall.

3. Pflanzen. Farn, Yuccapalme oder Zimmerlinde können das Raumklima verbessern. Sie erhöhen den Sauerstoffgehalt der Luft um zwei Prozent und regulieren die Luftfeuchtigkeit. Über ihre Blätter verdunsten neun Zehntel des Gießwassers. Als besonders effektiv gelten Zyperngras und Russischer Wein. Im Hochsommer kühlt das verdunstende Wasser die Raumluft ein wenig ab, im Winter sorgt es für die nötige Luftfeuchtigkeit. Zimmerpflanzen reagieren sensibel auf Veränderungen: Wird weniger geheizt, drosseln sie auch die Verdunstung. Weniger ist oft mehr: In kühleren Räumen sollte man Pflanzen aufstellen, die mit wenig Wasser klarkommen. Sonst besteht die Gefahr, dass die Luftfeuchtigkeit auf kritische Werte steigt.

4. Speichermasse. Wer im Winter das Fenster öffnet, muss nicht befürchten, die Wohnung nachhaltig auszukühlen. Die Heizung erwärmt nicht nur die Raumluft, sondern auch Decken, Fußböden und Wände. Bei kurzzeitiger Lüftung wird die Raumluft ausgetauscht, die Temperatur der „Speichermasse“ bleibt jedoch gleich. Wird das Fenster wieder geschlossen, muss die Heizung also lediglich die Frischluft im Raum aufheizen.

5. Stoßlüften. Wird es im Raum stickig oder zeigt das Hygrometer eine Luftfeuchtigkeit von über 60 Prozent, ist höchste Zeit fürs Stoßlüften: Man öffnet die Fenster möglichst weit und lässt die frische Luft von draußen im Durchzug quer durch die Wohnung oder von unten nach oben durchs Haus wehen. Je nach Witterung dauert es 5 bis 30 min, bis die verbrauchte Luft komplett nach draußen weggelüftet ist. Faustregel: Je wärmer es draußen ist, desto länger muss gelüftet werden. Stiftung Warentest empfiehlt, die Wohnung mindestens viermal pro Tag stoßzulüften. Die Heizung sollte dabei tunlichst abgeschaltet sein. Sonst registriert das Thermostatventil einen Kälteeinfall, öffnet sich ganz und heizt zum Fenster hinaus. Nach dem Lüften das Wiedereinschalten nicht vergessen.

6. Kipplüften. Die Wirkung von Fenstern, die auf Kippe stehen, ist gering. Es dauert fünfmal länger als beim Stoßlüften, bis sich die Raumluft erneuert. Im Winter ist Kipplüften reinste Energieverschwendung: durchs gekippte Fenster entweichen zwischen 30 und 40 Prozent der Heizwärme ins Freie. Zudem kühlen Wand und Boden in Fensternähe stark aus. Dadurch steigt das Risiko für Schimmel.

7. Winterlüften. Im Winter geht Lüften am schnellsten. Der hohe Temperaturunterschied zwischen drinnen und draußen sorgt für beschleunigten Luftaustausch, schon nach fünf Minuten hat sich die Raumluft vollständig erneuert. Zudem ist kalte Winterluft trocken. Ist sie erst auf Zimmertemperatur aufgeheizt, saugt sie die in Möbeln, Wänden und Teppichen gepufferte Feuchtigkeit regelrecht auf. Das lässt die relative Luftfeuchtigkeit im Raum sinken und bannt die Schimmelgefahr.

8. Herbst- und Frühlingslüften. Als Faustregel für die Übergangszeit gilt: Je mehr sich die  Außentemperaturen den Innentemperaturen annähern, desto länger sollte gelüftet werden: 10 min an windstillen und warmen März- und Novembertagen; zwischen 10 und 15 min im April und Oktober; bis zu 20 min im Mai und September. Geht ein frischer Wind, verkürzt sich die Lüftungszeit entsprechend.

9. Sommerlüften. Im Hochsommer, also im Juli und August, misst man oft 30 °C und mehr. Eine Raumluftfeuchte von über 60 Prozent ist da eher normal, aber kein Anlass, sich vor Feuchteschäden zu fürchten. Die Wandoberflächen sind auch an kritischen Stellen so warm, dass eine Tauwasserbildung nahezu ausgeschlossen ist. Jetzt geht es eher darum, die Hitze draußen zu halten. An schwülen Tagen besteht die Gefahr, dass Luftfeuchtigkeit von draußen eindringt. Deshalb sollte man Fenster tagsüber geschlossen halten und abends, nachts oder früh morgens lüften. Am schnellsten geht es nachts, wenn es sich draußen etwas abgekühlt hat: Man öffnet alle Fenster und Zimmertüren und lässt die kühle Frischluft durch die Wohnung ziehen. Morgens, wenn die Temperaturen steigen, schließt man die Fenster wieder.

Energiesparen im Haushalt - Baumängel und Schimmel

Nicht immer ist falsches Lüften und Heizen die Ursache für kondensierende Feuchtigkeit und hässliche Schimmelflecken. Oft zeigt sich auf diese Weise erst, dass beim Bau oder der Sanierung des Hauses gepfuscht wurde. Auch eine Überschwemmung im Keller kann zum Dauerproblem werden, das sich nicht einfach weglüften lässt. Denn je tiefer die Nässe in Wand und Boden eingedrungen ist, desto schwieriger ist das Trockenlegen. Im Zweifelsfall kann ein Bausachverständiger helfen.
von Hartmut Netz

1. Baufeuchte. Bewohner von Neubauten oder erst kürzlich sanierten Altbauten sollten die Luftfeuchtigkeit besonders sorgfältig kontrollieren. Denn in den Baustoffen steckt viel Wasser, das erst im Laufe vieler Monate ausdünstet. Bei guter Lüftung braucht beispielsweise Ziegelmauerwerk ein Jahr, bis es trocken ist; ein betonierter Keller trocknet sogar erst nach vier Jahren richtig aus. In dieser Zeit muss intensiv geheizt und gelüftet und kontinuierlich mit dem Hygrometer die Luftfeuchte gemessen werden. „Trockenwohnen“ hat man das früher genannt. Selbst in frisch bezogenen Passivhäusern kann es durch Baufeuchte zu Schimmelbefall kommen. Wer einen Neubau plant und Zeit genug hat, solle deshalb im Frühjahr den Rohbau hochziehen, den Sommer über trocknen lassen und im Herbst die Fassade anbringen, rät die Stiftung Warentest.

2. Sanierung. Wurde das Haus energetisch saniert und mit neuen Fenstern nachgerüstet, sollte man liebgewonnene Lüftungsgewohnheiten überdenken. Denn plötzlich ist alles anders: Oft sind nicht mehr die Fenster die kältesten Flächen im Raum, sondern die Außenwände. Eventuell auftretendes Kondenswasser lässt sich nun nicht mehr so leicht aufspüren wie zuvor. Vermieter mit runderneuerten Immobilien sollten ihre Mieter unbedingt über die Folgen der energetischen Sanierung aufklären. Besonders wichtig ist die Information, dass nach dem Einbau dicht schließender Fenster vermehrt gelüftet werden muss.

3. Wärmebrücken. Zeigen sich trotz ausreichender Lüftung nasse Flecken an der Wand, könnte es sich um eine Wärmebrücke handeln. So bezeichnen Fachleute Bauteile, die die Wärme schneller nach draußen ableiten als umliegende. Typische Stellen sind schlecht gedämmte Fensterstürze, Rolladenkästen, Fensterlaibungen. Besonders kritisch: Ecken, denn hier sind die kalten Außenflächen im Vergleich zu den warmen Innenflächen besonders groß. Materialien, die Wärme schnell abfließen lassen, sind Stahl und Beton. Lässt sich der kondensierende Wasserdampf nicht mehr weglüften, setzt sich Schimmelpilz fest.

4. Baumängel. Immer wenn sich nasse Flecken an Decken und Innenwänden zeigen, sollte man prüfen, ob ein Dachziegel verrutscht oder eine Leitung undicht ist. Lecke Heizungsrohre und Wasserleitungen können ärgerliche Wasserschäden verursachen, Gefahrstellen sind auch die Abläufe von Spüle, Bade- und Duschwanne. Über Risse im Putz kann Schlagregen in die Hauswand einsickern; sie müssen schnellstens abgedichtet werden. Undichtigkeiten in der Fassadendämmung können die Wirkung zunichte machen. Ist die Dampfsperre einer Innendämmung schlecht ausgeführt, kann Feuchtigkeit eindringen und die Dämmschicht schädigen. Im Mauerwerk aufsteigende Bodenfeuchte deutet auf lückenhaft verlegte Bitumen-Sperrschichten im Kellerbereich hin. Regenrinnen sollten regelmäßig gesäubert, Fallrohre und Bodenabläufe auf Funktion geprüft werden.

5. Trockenlegen. Ist die Waschmaschine ausgelaufen oder eine Wasserleitung geplatzt, ist schnelles Handeln angesagt. Je länger das Zögern, desto größer der Schaden. Das Wasser ist zügig aufzuwischen. Feuchte Bodenbeläge und Wandverkleidungen müssen entfernt und getrocknet oder gleich entsorgt werden. Dann beginnt der eigentliche Trocknungsprozess: Intensives Heizen und Lüften, gegebenenfalls unterstützt durch ein professionelles Trocknungsgerät, holt die Feuchtigkeit nach und nach aus Boden und Wänden.

6. Trocknungsgerät. Stehen Bad und Keller unter Wasser, lässt sich die Feuchtigkeit, die nun in Boden und Wänden steckt, mit Heizen und Lüften nicht mehr entfernen. Insbesondere wenn die Nässe bis unter den schwimmenden Estrich gekrochen ist, hält die Stiftung Warentest den Einsatz professioneller Trocknungsgeräte für unabdingbar. Sind unterm Estrich liegende Dämmschichten zu trocknen, ist ein Adsorptionstrockner das Gerät der Wahl. Er bindet die Feuchtigkeit mit Granulat. Ansonsten sollte man zum Kondensationstrockner greifen. Diese Geräte leiten die feuchte Raumluft über Kühlschlangen und sammeln das dabei kondensierende Wasser in einem Auffangbehälter. Sie trocknen energiesparend und schonend und entziehen der Luft 20 l Wasser am Tag. Infrarot- oder Mikrowellenverfahren verdampfen die in den Baustoffen sitzende Feuchtigkeit dagegen per Hitze, sind jedoch nicht großflächig einsetzbar. Die Warentester warnen vor Schäden an Türstöcken und Rissen im Putz. Auch von Entfeuchtern auf Salzbasis rät die Stiftung ab. Solche Geräte seien allenfalls geeignet, schlecht belüftete Nebenräume trockenzulegen.

7. Hygrometer. Die relative Luftfeuchtigkeit wird mit einem Hygrometer bestimmt. In feuchtegefährdeten Wohnungen gehören diese Messgeräte zur Grundausstattung, meint die Stiftung Warentest. Sogenannte Absorptionshygrometer messen mit wasseranziehenden Materialien, deren Eigenschaften sich durch die Feuchtigkeit ändern. Gängig sind Haar-Hygrometer mit einem menschlichen Haar, das sich bei Feuchtigkeit ausdehnt. Da das Haar mit der Zeit austrocknen kann, müssen Haar-Hygrometer hin und wieder regeneriert werden. Dazu hüllt man sie etwa eine Stunde lang in ein nasses Tuch und justiert sie dann auf 98 Prozent. Spiral-Hygrometer messen mithilfe aufgerollter Metallstreifen, sind jedoch weniger präzise als Haar-Hygrometer. Moderne elektronische Hygrometer messen die Luftfeuchtigkeit dagegen mithilfe eines Sensors. Preiswerte Geräte kosten zwischen 10 und 20 Euro.

Energiesparen im Haushalt - Schimmel in der Wohnung

Das ist ärgerlich für Mieter, Vermieter und Eigenheimbesitzer: Schimmelpilze können das Mauerwerk schädigen, das Wohnklima beeinträchtigen und die Gesundheit angreifen. Doch Schimmelbefall ist kein Schicksal. Wohnungen, die nicht durch Baumängel vorgeschädigt sind, lassen sich durch kleine Vorsichtsmaßnahmen schimmelfrei halten.
von Hartmut Netz

1. Schimmelpilz. Rund 130 000 Pilzarten soll es auf der Erde geben, in Europa gedeihen 200. Ihre Eigenschaft, organische Materie zu zersetzen, macht sie zu einem wichtigen Baustein der Natur. Auch der Mensch macht sich dies zunutze. Kein Komposthaufen funktioniert ohne Schimmelpilz, kein Camembert kommt ohne weißen Schimmelbelag in den Handel. Schimmelpilze vermehren sich über winzige Sporen, die sie in großen Mengen produzieren und die fürs bloße Auge unsichtbar in der Luft schweben. Die Konzentrationen liegen in Innenräumen bei 100 bis 1 000 Sporen pro Kubikmeter Luft, im Freien bei mehr als 10 000.

2. Lebensraum. Um zu wachsen, benötigen Schimmelpilze neben kühlen Temperaturen vor allem Wasser. Ohne Feuchtigkeit gedeiht kein Schimmel. Als Futter dienen den Pilzen organische Bestandteile in Klebern, Farben und Tapeten. Sie befallen Putz, Pressspan, Gipskarton und Holz, selbst mineralischen Baustoffen können sie übel zusetzen. Ideal finden gekeimte Sporen auch Blumenerde. Sogar auf Materialien, die selbst keine Nährstoffe abgeben, auf denen sich jedoch ein Biofilm abgesetzt hat, gedeihen sie, etwa auf Duschvorhängen oder Fensterrahmen. Haben die in der Luft schwebenden Sporen erstmal einen Platz zum Keimen gefunden, entwickeln sie sich zu Pilzegeflechten, die wiederum riesige Mengen frischer Sporen ausstoßen. Dabei wachsen die Pilzkulturen nicht nur an der Oberfläche, sondern durchdringen das Material – mit bloßem Abwischen ist es also nicht getan. Wird der Pilz nicht rechtzeitig beseitigt, zerstört er ganze Bauteile. Holzrahmen zersetzen sich, Möbelrückwände werden zerfressen.

3. Gesundheit. Zahlreiche Studien legen einen Zusammenhang zwischen Schimmelpilzen und  Atemwegsbeschwerden nahe. Außerdem können eingeatmete Sporen und Stoffwechselprodukte des Pilzes beim Menschen allergische und reizende Reaktionen auslösen. Typische Symptome sind Niesen, Husten, Schnupfen, Kopfweh, gerötete Augen, Hautausschlag und Bindehautreizungen. Ab welcher Konzentration die Gesundheit leidet, ist bislang ungeklärt. Grenzwerte gibt es deshalb keine. Es gilt das Vorsorgeprinzip, wonach Schimmel in Innenräumen ein hygienisches Problem ist, das schnellstmöglich beseitigt werden muss. Gesunde Menschen, die in ihrer Wohnung Schimmel entdecken, müssen sich in der Regel jedoch keine Sorgen machen. Der Körper ist in der Lage, die Pilze abzuwehren. Anders ist das bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem: Für sie kann es bei Schimmelbefall daheim gefährlich werden.

4. Vorbeugen. In einer Wohnung ohne Baumängel kann man dem Schimmel vorbeugen: Kein Raum darf zu stark auskühlen. Es gilt die Faustregel: je kühler, desto schimmelgefährdeter. Genauso wichtig wie richtig Heizen ist ausreichend Lüften: je mehr Feuchtequellen es in der Wohnung gibt, desto öfter sollte man es tun. Ein idealer Nährboden für gekeimte Schimmelsporen ist Blumenerde. Am besten, man wechselt sie einmal pro Jahr und gießt seine Topfpflanzen eher sparsam, damit die Erde zwischendurch trocknen kann. Zu dicht an einer Außenwand stehende Schränke sollte man abrücken. Keller und Bad stehen bei der Schimmelvorbeugung unter besonderer Beobachtung, denn Kellerräume optimal zu lüften, ist äußerst schwierig, und das Bad ist von Haus aus der feuchteste Raum der Wohnung. Genau aus diesem Grunde muss es auch der wärmste sein. Zudem sollte nach jeder Dusche und jedem Wannenbad gründlich gelüftet werden. Wer im Bad eine geschlossene Duschkabine stehen hat, kann sollte nach dem Duschen die Kabinentür geöffnet lassen. Dann kann die feuchte Luft besser abziehen. WC-Spülkästen an der Wand sollten hin und wieder abmontiert und auf der Rückseite gereinigt werden. Ebenso die dahinter liegende Wandfläche. Grundsätzlich gilt: Bäder sollten nur im Spritzwasserbereich gefliest sein, denn Fliesen puffern keine Feuchtigkeit. Für die Decke und alle Wandflächen außerhalb des Spritzbereichs ist mineralischer Kalkputz mit entsprechendem Anstrich die bessere Wahl. Kalkputz wirkt feuchteregulierend und hemmt zudem das Pilzwachstum. Merke: Vorbeugen ist in jedem Fall besser als sanieren.

5. Baustoffe. Heute gängige Wandfarben, Tapeten und Verputzwerkstoffe enthalten große Mengen an Kunststoffen. Dadurch lassen sie sich zwar besser, schneller und billiger verarbeiten, ihr Wasserdampf-Aufnahmevermögen wird jedoch stark eingeschränkt. Früher gebräuchliche Baustoffe und Wandfarben wie Ton, Lehm, Holz, Kalkputz sowie Leim-, Kreide- und Kalkfarben nehmen dagegen viel Feuchtigkeit aus der Luft auf und geben sie beim Lüften wieder ab. Dadurch wirken sie feuchteregulierend. Insbesondere Farben und Putze aus Kalk sind in Feuchträumen eine gute Wahl, denn da diese Baustoffe stark alkalisch sind, wirken sie auf Schimmelpilze im Wortsinn ätzend.

6. Vermieter. Bei Schimmelbefall müssen Mieter sofort den Vermieter informieren. Tun sie das nicht, werden sie für den Schaden in die Pflicht genommen – egal, wer schuld ist. Sind bauliche Mängel, z.B. Wärmebrücken, Risse in der Fassade, ein undichtes Dach oder unzureichende Lüftungsmöglichkeiten die Ursache, muss der Vermieter diese Mängel beheben. Oft unterstellen Vermieter ihren Mietern jedoch, sie hätten zu wenig geheizt oder falsch gelüftet. Deshalb sollten Mieter mit angeschimmelten Wohnungen in Eigeninitiative nach den Ursachen für den Schimmelbefall forschen. Die Stiftung Warentest rät, Fotos zu machen und Messprotokolle mit Datum, Uhrzeit und Messpunkten anzufertigen. Falls Streit mit dem Vermieter droht, könnte es auch sinnvoll sein, im Beisein eines Zeugen zu messen und zusätzlich die eigenen Heiz- und Lüftungsgewohnheiten zu dokumentieren. Mieter, die die Miete mindern wollen, sollten sich zuvor unbedingt juristisch beraten lassen.

Plastikfasten - Allet Jute ohne Plaste

Für die sieben Wochen der Fastenzeit rufen immer mehr Initiativen und Kirchengruppen neben der völligen oder teilweisen Enthaltung von Speisen, Getränken und Genussmitteln zusätzlich auch zum „Plastikfasten“ auf, also zum bewussten Verzicht auf Kunststoffprodukte. Umweltverbände propagieren gar ein Leben gänzlich ohne Kunststoffe: 365 Tage im Jahr Plastikfasten. Ja, geht denn das?
von Tim Bartels

Eine fünfköpfige Familie aus der Steiermark wurde 2010 dafür bekannt, den Versuch unternommen zu haben, ohne Plastik auszukommen: mit einer Holzzahnbürste die Zähne putzen, statt Flüssiggel feste Seifen nutzen, und die nur noch in Papier verpackt kaufen. Zum Supermarkt muss stets ein Korb mit Gläsern und Dosen mit, zusätzlich Stoffsäckchen für Käse und Obst. Was zunächst nur für einen Monat gedacht war, wurde schließlich zum plastikfreien Leben – soweit es möglich ist. Über die echten Problemfälle berichtet Sandra Krautwaschl unter www.keinheimfuerplastik.at.

Warum ist Plastik eigentlich so ein gravierendes Problem? Verrottet es nicht? „Man geht davon aus“, heißt es beim Umweltbundesamt (UBA), „dass Mikroorganismen nicht in der Lage sind, Kunststoffe vollständig zu zersetzen.“ Bis sie als Mikroplastik mit bloßem Auge nicht mehr zu erkennen sind, benötigten eine Plastikflasche oder eine Wegwerfwindel bis zu 450 Jahren. Plastik ist biologisch „inert“, sagen Chemiker, also sehr stabil und wenig reaktionsfreudig. Plastikpartikel würden zwar kontinuierlich kleiner, aber eben nicht vollständig abgebaut. Forscher beobachten daher weltweit, wie sich Kunststoffteilchen an Stränden, in Meeresstrudeln und Sedimenten anreichern. Das UBA ermittelte, dass „pro Waschgang bis zu 2 000 Kunstfasern aus Fleece-Kleidungsstücken“ – einem Velourstoff, der meist aus Polyester oder Polyacryl besteht – ins Fließgewässer gelangten, da sie von den Klärwerken nicht herausgesiebt oder abgebaut werden können. Auch Granulate in Kosmetik und Hygieneprodukten wie Peelings, Zahnpasta und Handwaschmitteln oder auch mikroskopische Partikel, die in Reinigungsstrahlern zum Beispiel auf Werften eingesetzt werden oder in der Medizin als Vektor für Wirkstoffe von Arzneien, landeten in der Meeresumwelt – und schließlich an Strände, wo sie von den Sandkörnern nicht mehr zu unterscheiden sind.

Im nordwestlichen Mittelmeer findet man auf zwei Planktontierchen ein Teilchen Mikroplastik. Bei der Zersetzung können Kunststoffe giftige und hormonell wirksame Zusatzstoffe wie Weichmacher, Flammschutzmittel und UV-Filter in die Meeresumwelt oder den Organismus, der sie aufnimmt, abgeben. Weiterhin können sich biologisch schwer abbaubare organische Schadstoffe aus dem umgebenden Wasser in hohen Mengen an Mikroplastikpartikel binden und über die Meeresfauna, die die Kunststoffe als Nahrung aufnimmt, in unsere Nahrungskette gelangen.

Das können Sie tun:

  1. Lassen Sie die Verpackung beim Händler zurück. Das ist Ihr gutes Recht: Der Handel muss dafür entsprechende Sammelboxen hinstellen. So werden Sie nicht zum Abfalltransporteur. Ihre gelbe Tonne bleibt leer und Händler wie Hersteller müssen sich dem Problem stellen.
  2. Greifen Sie zu Mehrwegbehältern. Verzichten Sie auf Einwegverpackungen und kaufen Sie Milchprodukte oder Getränke in Mehrwegflaschen aus Glas. Achten Sie beim Neukauf von Waren darauf, dass sie nicht aus Plastik bestehen. In Berlin, Bonn, Kiel und München gibt es Geschäfte, die bewusst auf Verpackungen verzichten. Produkte werden in mitgebrachte oder ausleihbare Behältnisse gefüllt.
  3. Lassen Sie alte Elektrogeräte reparieren anstatt gleich ein neues zu kaufen. Nutzen Sie Repair-Cafés, in denen Ihnen Freiwillige mit Wissen, Werkzeug und Kaffee sowie Rat und Tat gegen einen Unkostenbeitrag zur Seite stehen. Wollen Sie es loswerden, geben Sie es wenigstens bei Recyclingbörsen und Reperaturnetzwerken ab, wo gebrauchte Produkte wieder instandgesetzt und als Secondhand-Ware weiterverkauft werden.
  4. Kleider müssen nicht immer neu sein und können verändert, getauscht oder verschenkt werden. In vielen Städten gibt es Läden, die in ihrem Sortiment konsequent nur „korrekte Klamotten“ anbieten: aus ökologischer Produktion, aus Recyclingmaterial, sozial und fair. Wo es die Läden gibt, lässt sich nachlesen unter www.gruenemode.de
  5. Verzichten Sie auf Plastiktüten. Das ist die leichteste Übung: Lehnen Sie beim Einkauf auch auf Nachfrage grundsätzlich das Tütenangebot ab. Bringen Sie stattdessen möglichst immer selbst einen (oder zwei) Jutebeutel in den Laden mit.
  6. Wenn schon aus Plastik die Tüte, dann nutzen Sie sie möglichst lange, am besten lebenslang. Biologisch abbaubare Kunststoffe, wie sie in Bioplastiktüten stecken, bringen andere Probleme mit sich, etwa mangelhafte Recyclingfähigkeit oder den damit verbundenen Pestizideinsatz.

Plastikfakten
Kunststoffe werden seit 1907 industriell hergestellt. Ihre Eigenschaften, etwa die Langlebigkeit oder einfache Herstellung, machen die Entsorgung zum Problem.

  • Die jährliche Plastikproduktion beträgt 245 Mio. t, davon werden 60 Mio. t allein in Europa hergestellt.
  • Anno 2008 fielen in der EU rund 25 Mio. t Kunststoffabfälle an. Davon wurden 48,7 Prozent deponiert, 51,3 Prozent verbrannt und lediglich 21,3 Prozent recycelt.
  • Mit 35 Prozent haben Verpackungen den größten Anteil am Kunststoffverbrauch.
  • 23 Prozent werden u.a. für das Bauwesen, sechs Prozent für Elektronik und Elektrik benötigt und zehn Prozent für den Automobilsektor.
  • Allein sechs Milliarden Plastiktüten werden in Deutschland jährlich genutzt – mit einer Gebrauchsdauer von gerade mal 25 min.

Energiesparen im Haushalt - Feuchter Muff im Raum

Der moderne Mensch verbringt seine Zeit großteils in geschlossenen Räumen. Die Qualität der Raumluft beeinflusst deshalb ganz entscheidend Wohlbefinden, Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Raumnutzer. Ein Erwachsener macht etwa 16 Atemzüge pro Minute und veratmet dabei jeden Tag 12 000 Liter Luft – bei körperlicher Anstrengung erheblich mehr. Umso wichtiger ist die gute Qualität der Umgebungsluft.
von Hartmut Netz

1. Feuchtequellen. Auch wenn der Mensch schläft, dünstet er Feuchtigkeit aus. Der Atem eines Schlafenden belastet die Raumluft pro Stunde mit 40 bis 50 g Wasser. Beim Staubsaugen oder Putzen steigert sich die menschliche Wasserabgabe auf 90 g. Hinzu kommt das Wasser, das bei wohntypischen Tätigkeiten wie Kochen, Duschen, Putzen, Waschen oder dem Trocknen nasser Kleidungsstücke verdunstet. Weitere Feuchtigkeitsquellen sind Schnittblumen, Topfpflanzen oder Aquarien. Alles in allem kommt in einem Mehrpersonenhaushalt so täglich mehr als ein Zehnliter-Eimer Wasser zusammen. Wird die Feuchtigkeit nicht bei Zeiten weggelüftet, begünstigt sie Hausstaubmilben und Schimmelpilzsporen. Insbesondere wenn man die Wohnung für mehrere Stunden oder Tage verlässt, sollte man kurz vorher nochmal gründlich durchlüften.

2. Bad. Das ist der Raum mit der größten Feuchtebelastung in der Wohnung überhaupt. Trotzdem ist die Gefahr, dass Wasserdampf aus der Luft kondensiert und zu Feuchteschäden führt, gering. Denn in der Regel ist das Bad der am besten geheizte Raum. Faustregel: Beschlagen weder Spiegel noch Fenster, ist alles im grünen Bereich. Deutlich kritischer ist die Feuchtigkeit, die sich in Handtüchern oder porösen Oberflächen wie Putz, Holz und Fliesenfugen festsetzt. Damit die Nässe nicht zu tief in Oberflächen eindringt, sollte direkt nach dem Duschen gelüftet werden. Je länger die Eindringzeit, desto länger auch die Lüftungsphase. Wird morgens geduscht, aber erst abends gelüftet, dauert es viermal länger, bis das Bad wieder trocken ist. Hat das Bad kein Fenster ins Freie und wird mechanisch gelüftet, muss der Ventilator lange genug nachlaufen. Zudem empfiehlt es sich, direkt nach dem Duschen das Wasser von Boden und Wandfliesen zu wischen – am besten mit einer Gummilippe, wie sie Fensterputzer verwenden. Während des Duschens, aber auch beim Lüften sollte die Tür des Badezimmers geschlossen bleiben – so verhindert man, dass sich die schwülwarme Luft in der Wohnung verteilt.

3. Küche. Während des Kochens und Spülens wird auch die Küche zum Feuchtraum. Damit sich die feuchte Luft nicht in der Wohnung ausbreiten kann, sollte die Küchentür geschlossen sein. Unmittelbar nach dem Kochen heißt es, Fenster auf und Wasserdampf abziehen lassen

4. Waschküche. In Räumen, in denen Wäsche getrocknet wird, muss öfter gelüftet werden als in anderen. Im Sommer sollte Wäsche im Freien auf dem Balkon oder im Garten trocknen; im Winter ist ein gut belüfteter Trockenboden die beste Lösung. Wer seine Wäsche in der Wohnung trocknet, sollte in eine Waschmaschine mit hoher Schleuderzahl investieren, denn je rasanter die Wäsche geschleudert wird, desto trockener kommt sie auf die Leine.

5. Wohnräume. Ist die Luftqualität merklich schlecht, sollte man Stoßlüften. In Wohnzimmern, in denen Aquarien oder Springbrunnen stehen, empfiehlt es sich, mittels Hygrometer regelmäßig die Luftfeuchtigkeit zu prüfen

. Kamin. Feuerstätten wie Kamin oder Kachelofen, die sich ihre Verbrennungsluft aus dem Raum holen, können in dichten Gebäuden zu Problemen führen. Bekommen sie zu wenig Luft, verbrennt die Holzscheite unvollständig, und es wird giftiges Kohlenmonoxid frei. Moderne Feuerstätten verfügen über einen Zuluftschacht, der sie von der Raumluft unabhängig macht. In jedem Fall sollte man Räume, in denen Kamine oder Kachelöfen betrieben werden, penibel und intensiv lüften.

7. Schlafzimmer. Wenig beheizte Räume wie das Schlafzimmer dürfen abends keinesfalls durch Warmluft aus anderen Räumen aufgewärmt werden. Sonst besteht die Gefahr, dass an den Außenwänden Tauwasser kondensiert. Wer bei offenem Fenster schläft, sollte nachts die Tür geschlossen halten. Ist die Tür mit einer umlaufenden Fugendichtung versehen, halten sich die Wärmeverluste in Grenzen. Es reicht vollauf, wenn das Fenster gekippt ist – je kälter es draußen ist, desto kleiner kann der Öffnungswinkel sein. Vorteil: Die nächtliche Dauerlüftung verhindert kritische Feuchte-Konzentrationen. Denn ein schlafender Erwachsener schwitzt pro Nacht bis zu einem halben Liter Wasser aus. Der größte Teil dieses Wassers wird von saugfähigen Oberflächen wie Bettzeug, Matratze, Holz oder Tapete absorbiert. Wer bei geschlossenem Fenster schläft, sollte gleich nach dem Aufstehen den Muff im Bett durch das weit geöffnete Fenster ins Freie lüften

8. Keller. Das optimale Lüften eines Kellerraumes ist schwierig. An schwülwarmen Sommertagen sollte man tunlichst darauf verzichten. Denn ist die Luft 30 Grad warm und hat eine Luftfeuchte von 80 Prozent, enthält jeder Kubikmeter 24 g Wasser. Gelangt die Luft in den Keller und kühlt sich auf 18 Grad ab, kann sie nur noch 15 g Wasser pro Kubikmeter halten, der Rest des enthaltenen Wasserdampfes kondensiert an den Wänden. Auf lange Sicht sind Schimmelschäden programmiert. Deshalb sollte man Kellerräume im Sommer ausschließlich in den kühlen Abend-, Nacht- oder Morgenstunden lüften. Im Winter ist das Lüften dagegen kein Problem – eher im Gegenteil: Die kalte Jahreszeit bietet die Gelegenheit, den feuchten Keller gründlich trockenzulüften.

9. Spitzboden. Ist der Dachboden ausgebaut und beheizt, muss der Spitzboden darüber vor dem Eindringen feuchtwarmer Luft geschützt werden. Die Verbindungsluke sollte gut abgedichtet sein. Um Schimmelschäden zu vermeiden, empfiehlt es sich, den Spitzboden zusätzlich durch Öffnungen in der Giebelwand dauerzulüften.

Beratung in Lüftungsfragen bietet kostenlos die Hotline der Deutschen Energieagentur: Telefonnummer: 0800 0736734
Auch die Verbraucherzentralen bieten eine kostenlose Hotline an: Telefonnummer: 0800 809802400

Bodenschutz - Kostbarer Dreck

Das UN-Jahr des Bodens ist vorbei. Unserer wertvollsten Ressource widmeten die Vereinten Nationen 2015 besondere Aufmerksamkeit. Hunderte Veranstaltungen zum Thema Boden in den vergangenen zwölf Monaten zeugen davon. Doch die belebte Schicht der Erdkruste hat davon noch nichts bemerkt. Denn es wird hierzulande immer noch sehr viel Fläche neu versiegelt, überbaut oder zumindest stark beansprucht: für Wohnen, Gewerbe und Verkehr. Knapp 14 Prozent des Bodens in Deutschland sind bereits bebaut, täglich kommen mehr als 70 ha hinzu. Täglich! Das ist zwar sehr viel weniger als noch vor 15 Jahren, als die Republik in Zeiten der Hochkonjunktur 130 ha Fläche in Anspruch nahm. Doch das Ziel der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie, bis 2020 nicht mehr als 30 ha pro Tag baulich zu nutzen, ist noch in weiter Ferne und wird sehr wahrscheinlich deutlich verfehlt.
von Tim Bartels

Bodenschutzpolitik bleibt auf der Strecke
„Es gehört zu den schwerwiegendsten Mängeln der Umweltpolitik der zurückliegenden Jahrzehnte, dass der Boden im Gegensatz zu den Umweltgütern Wasser und Luft nicht durch ein wirkungsvolles Gesetz geschützt ist“, beklagt der Chef des Umweltverbandes BUND, Hubert Weiger. Dabei hat Deutschland – neben sieben weiteren EU-Ländern – ein Bodenschutzrecht. Das Gesetz ist 1999 in Kraft getreten. Darin werde für die Böden aber fast ausschließlich das Gefahrenabwehrrecht im Rahmen der Altlastenbearbeitung geregelt, kritisiert Weiger und sagt: „Für viele Sachverhalte rund um das Problemfeld Boden findet das Bodenschutzgesetz keine Anwendung.“ Beispielsweise wie Landwirte den Boden behandeln, wenn sie ihn verdichten, überdüngen und Gifte spritzen. Zwar handelt der Paragraph 17 des Bundes-Bodenschutzgesetzes von der „Guten fachlichen Praxis in der Landwirtschaft“. Doch die ist eben nicht klar und unzweideutig beschrieben. Klar ist nur, dass Böden durch die konventionelle landwirtschaftliche Nutzung deutlich an organischer Substanz – dazu gehören Humus mitsamt den Bodenlebewesen – verloren haben. Zudem sind hierzulande 3 Mio. ha Ackerland von Erosion betroffen. „Bodenverschlechterung stoppen und umkehren“, heißt eines von 17 Nachhaltigkeitszielen, die von den Vereinten Nationen im September 2015 verabschiedet wurden. War das Jahr des Bodens also doch nicht ohne Fortschritt für dessen Schutz? Vielleicht, doch es fehle an klaren Zielen und Aktionsplänen zum Erhalt und zur  Renaturierung wertvoller Böden, meint die Umweltorganisation WWF.

Das können Sie tun:

1. Hinterfragen Sie Ihr eigenes Konsum- und Ernährungsverhalten. 
Denken Sie über Suffizienz nach, dem Fachwort für Genügsamkeit. Was braucht man für ein gutes Leben? Weniger ist mehr.

2. Essen Sie weniger Fleisch. Wenn alle Deutschen einmal pro Woche auf Fleisch verzichteten, würden rein rechnerisch fünf Prozent der deutschen Ackerfläche, also 595 000 Hektar frei werden. Allerdings importiert Deutschland einen hohen Anteil Futtermittel, das heißt: Die Flächen stünden dann in anderen Ländern zum Nahrungsmittelanbau zur Verfügung.

3. Kaufen Sie regionale und saisonale Produkte ein. Das reduziert Kosten und Umweltbelastungen für Transport und Herstellung. Wer zudem Biolebensmittel einkauft, unterstützt Bauern, die nachhaltig denken und den Boden nicht übernutzen.

4. Werfen Sie weniger Nahrungsmittel weg. In Deutschland landen pro Jahr insgesamt 6,7 Millionen Tonnen Lebensmittel in der Tonne. Alternativen: Gemüse und Obst einkochen; Lebensmittel mit  abgelaufenem Haltbarkeitsdatum prüfen, nicht ungesehen entsorgen; Reste kreativ zu einem Essen zusammenstellen; Einkauf planen und nach Bedarf kaufen.

5. Entsorgen Sie Rohstoffe und Abfälle sowie Bauschutt sachgerecht. Abfalltrennung ist Voraussetzung für ein qualitativ hochwertiges Recycling, schont Ressourcen und schützt das Klima. Nicht vermeidbare Essensreste sollten Sie entweder selbst kompostieren oder in der Biotonne entsorgen. Was der Boden hervorbringt, soll wieder zur Erde zurückkehren.

6. Kaufen Sie torffreie Blumenerde. Damit leisten Sie einen aktiven Beitrag zum Schutz unserer Moore. Oder nutzen Sie Ihren eigenen Komposthaufen.

7. Verzichten Sie im eigenen Garten auf chemischen Pflanzenschutz.

8. Versiegeln Sie auf Ihrem Grundstück so wenig wie möglich. Für Zufahrten, Garageneinfahrten, Fußwege und Parkplätze kann man statt Beton Kies- und Splittdecken oder Rasengitter einsetzen.<p/>Boden – ein Multitalent

  • Boden ist begrenzt: Deutschland umfasst 357 000 km2, davon werden 52 Prozent landwirtschaftlich genutzt, 30 ist Wald, 14 Prozent nehmen Siedlung und Straße in Anspruch.
  • Boden reinigt Wasser: 74 Prozent des Trinkwassers hierzulande wird aus Grundwasser gewonnen. 1 ha Boden kann im Schnitt 1 350 m3 Grundwasser im Jahr neu bilden, er bindet Schadstoffe und reinigt das Wasser.
  • Boden schützt das Klima: 1 ha Acker speichert durchschnittlich 110 t Kohlenstoff, Dauergrünland gar etwa 160 t/ha. Moore bedecken zwar lediglich drei Prozent der Erdoberfläche, sie speichern aber 30 Pro-zent des erdgebundenen Kohlenstoffs.
  • Boden lebt: 1 ha Boden bildet je nach Standort den Lebensraum für 4 bis 18 t Bodenorganismen, darunter Regenwürmer, Springschwänze, Milben, Pilze und Bakterien. Die verarbeiten Pflanzenreste und Dünger zu stabilem Dauerhumus und prägen so nachhaltig die Fruchtbarkeit der Böden mit.
  • Boden ist nicht erneuerbar: Bis 10 cm entstehen, dauert es 1 000 bis 2 000 Jahre.

Energiesparen im Haushalt - Unerwünschte Untermieter

Wie die Stiftung Warentest ermittelt hat, leiden zwei von drei Haushalten unter Schimmelpilzen. Denen nach siedelt der Pilz am liebsten im Bad. Mehr als die Hälfte der Befragten haben dort Schimmelflecken entdeckt. Auf Platz zwei der beliebtesten Pilzrefugien folgt dichtauf das Schlafzimmer, das in 40 Prozent der Wohnungen befallen war. Betroffen waren insbesondere auch wenig oder gar nicht beheizte Räume wie Treppenaufgänge, Windfänge oder verglaste Loggien. An der – allerdings nicht repräsentativen – Umfrage haben sich mehr als 4 000 Personen beteiligt.
von Hartmut Netz

Aufspüren: Kalte Wintertage eignen sich am besten, um etwaigem Schimmelbefall auf die Schliche zu kommen. Mit einem Hygrometer misst man die relative Luftfeuchte in der Wohnung; mit einem Thermometer die Temperaturen einzelner Bauteile. Räume, in denen die Luftfeuchte dauerhaft über 60 Prozent liegt, sind ebenso schimmelverdächtig wie Außenwände, deren Oberflächentemperatur weniger als 16 Grad beträgt. Auch Kältebrücken, also Bauteile, die die Wärme besonders schnell nach draußen ableiten, lassen sich mit dem Thermometer aufspüren – ihre Oberfläche ist deutlich kälter als die der restlichen Wand. Um die Luftfeuchte an der Oberfläche einer Außenwand zu messen, befestigt man das Hygrometer für eine halbe Stunde direkt an der verdächtigen Stelle. Hinterm Schrank kontrolliert man, indem man das Messgerät an einer Schnur herablässt.

Versteck: Schimmelbefall in der Wohnung verrät sich durch dunkle Flecken und einen muffig-modrigen Geruch. Doch oft verstecken sich die unerwünschten Untermieter hinter einer Schrankwand, unter dem Teppichboden und hinter Tapeten, Wandbildern, Fußleisten oder schweren Vorhängen. Kritisch sind auch Fensterstürze Fensterlaibungen, die Ecken von Außenwänden und Stellen mit auskragenden Bauteilen wie Balkone oder Vordächer. Auch unter unzureichend gedämmten Fußböden können sich Schimmelpilze ansiedeln – insbesondere wenn sich darunter ein kalter Keller, eine Garage oder gar eine Durchfahrt befindet.

Fenster: Ein beliebtes Siedlungsgebiet des Schimmelpilzes ist die Silikonfuge, die das Fensterglas im Rahmen hält. Grund: Heutige Wärmeschutzverglasungen dämmen recht gut. Das gilt jedoch nicht unbedingt für die Fensterrahmen, um deren wärmetechnische Eigenschaften es oftmals schlecht bestellt ist. In der kalten Jahreszeit kondensiert an schlecht gedämmten Rahmen des nachts das Wasser und nach einiger Zeit wächst darauf ein hässlicher, schwarzer Schimmelteppich.

Keller: Weil die Wände an kühles Erdreich angrenzen, sind Keller besonders schimmelgefährdet. Insbesondere im Sommer sind unbeheizte Keller nur schwer zu lüften, sodass es saisonal bedingt fast überall zu Schimmelbefall kommen kann. In beheizten Kellern sind oft die unteren Ecken der Außenwände betroffen, da die warme Heizungsluft kaum dorthin gelangt. Aber auch die aus dem Erdreich ragenden Abschnitte sind gefährdet. Wandverkleidungen und Verschalungen sind besonders risikoreich, denn hinter der Verkleidung kann sich der Schimmel unbemerkt einnisten und ausbreiten. Im Zweifelsfall sollte man die Verkleidung an einer versteckten Stelle öffnen und im Hohlraum dahinter Temperatur und Luftfeuchte messen. Auch den Fußboden sollte man gezielt absuchen, denn ist er unzureichend gedämmt oder liegt ein ungedämmtes Fundament darunter, fühlen sich Schimmelpilze in aller Regel pudelwohl

Bad: Wegen des hohen Feuchteanfalles sind Bäder besonders schimmelgefährdet. Fliesen werden direkt mit Wasser benetzt und an verschiedenen Stellen verdunstet Wasser, dass sich anschließend auf kühlen Oberflächen niederschlägt. Bevorzugte Siedlungsgebiete der Schimmelpilze sind Fliesenfugen sowie die Silikondichtungen von Dusch und Badewannen. Auch die Rückseiten von WC-Spülkästen sind kritisch, insbesondere wenn sie an einer Außenwand hängen. Sowohl an der Wand als auch am Spülkasten selbst kann dauerhaft Feuchtigkeit kondensieren – nahezu paradiesische Zustände für den Pilz.

Schlafzimmer: In vielen Wohnungen ist das Schlafzimmer der kühlste Raum. Viele Menschen drosseln zum Schlafen die Heizung oder schalten sie ab. Im Schlaf atmet der Mensch große Mengen Wasserdampf aus, die für eine anhaltend hohe Luftfeuchtigkeit im Raum sorgen. Hinzu kommt verdunstendes Wasser aus der Erde von Topfpflanzen oder vom vollgehängten Wäscheständer, der tagsüber im Schlafzimmer steht. Wird dazu noch selten gelüftet, finden Pilzsporen ideale Wachstumsbedingungen – insbesondere an schlecht belüfteten Stellen hinter Betten und Schränken, die zu dicht an der Wand stehen, aber auch hinter schweren Vorhängen an der Außenwand. In Ausnahmefällen besiedeln Schimmelpilze sogar Matratzen. Holzcheck: Um zu prüfen, ob das Holz einer Verschalung oder einer Wandverkleidung zu feucht ist, misst man mit dem Hygrometer die Oberflächenfeuchte. Liegt sie über 70 Prozent, im übrigen Raum jedoch darunter, ist das Holz zu feucht. Das könnte ein Hinweis auf Schimmelbefall sein. Alternativ rät die Stiftung Warentest zu folgendem Vorgehen: Ein abgesägtes Holzstückchen wird genau ausgewogen, auf der Heizung mehrere Tage getrocknet und dann nochmals gewogen. Ist der prozentuale Gewichtsverlust größer als 20 Prozent, ist das Holz zu nass.

Bohrprobe: Um festzustellen ob Mauerwerk oder Beton durchfeuchtet ist, kann man eine Bohrprobe nehmen. Die Stiftung Warentest rät zu folgendem Vorgehen: Mit einem Bohrhammer und einem aufgesteckten Bohrmeißel von zehn bis zwölf Millimeter Durchmesser bohrt man mehrmals in die Wand und fängt das herausrieselnde Gesteinsmehl mit einem Stück Papier auf. Um nach Bohrtiefe unterscheiden zu können, wechselt man alle fünf Zentimeter das Papier. Die Bohrproben werden gewogen, bei 100 Grad im Backofen getrocknet und nochmals gewogen. Der Gewichtsverlust entspricht dem Wassergehalt der Wand. Liegt er bei 20 Prozent, ist die Wand zu feucht – ein möglicher Hinweis auf Schimmelbefall.

Energiesparen im Haushalt - Kampf dem Schimmel

Ihre Blütezeit haben Schimmelpilze im Winter. An kalten Wänden, an denen sich Feuchtigkeit niederschlägt finden sie einen idealen Lebensraum. Spätestens im Frühling haben sich die Pilze dann meist so stark vermehrt, dass ihre Kolonien als hässliche schwarze Flecken auch für das Auge sichtbar werden. Großflächiger Befall belastet die Raumluft und gefährdet die Gesundheit. Deshalb ist die Bekämpfung ein Muss. Doch wie und mit welchen Mitteln?
von Hartmut Netz

Selbsthilfe: Besteht Verdacht auf Schimmelbefall, sollte man sofort zur Tat schreiten. Mithilfe orientierende Screeningtests und einer präzisen Anleitung sind auch Laien in der Lage, Proben zu nehmen. Die Analyse sollte allerdings ein Fachlabor übernehmen. Erhärtet sich der Verdacht, müssen alle infrage kommenden Räume genauestens untersucht werden. Mithilfe von Hygro- und Thermometer lässt sich oftmals auch versteckter Befall aufspüren. Kommt man allein nicht mehr weiter, muss allerdings eine Fachfirma ran.

Thermometer: Die Stiftung Warentest rät, bei der Schimmelfahndung Infrarot-Thermometer einzusetzen; auch Strahlungsthermometer genannt, denn gemessen wird die Wärmestrahlung, die jedes Bauteil einer Wohnung aussendet. Deshalb sind mit Infrarot-Thermometern schnelle und berührungslose Messungen möglich. Der Handel bietet stift- und pistolenartige Modelle. Man visiert das Ziel an, drückt einen Knopf und liest vom Display die Temperatur ab. Einfache Modelle kosten deutlich unter 100 Euro. Teurere Geräte senden zur Zielerfassung einen roten Lichtstrahl aus.

Expertenrat: In komplizierten Fällen, beispielsweise wenn sich Schimmelpilze unsichtbar in der Dämmung breit machen, sollte man eine Fachfirma zu Rate ziehen. Um in Verdachtsfällen die Luftbelastung zu prüfen, werden sogenannte MVOC-Messungen durchgeführt, mit denen sich flüchtige, in der Raumluft schwebende Stoffwechselprodukte des Pilzes erfassen lassen. Die Messung ist jedoch nur eine Momentaufnahme, die stark beeinflusst wird von gerade herrschenden Luftströmungen. Daher sei die Aussagekraft der Ergebnisse begrenzt, warnen die Experten des Umweltbundesamtes (UBA). Ob ein Gesundheitsrisiko bestehe, sei abhängig von Intensität und Art der Schäden sowie von der Empfindlichkeit der Bewohner. Das gleiche gilt für Tests, mit denen die Schimmelbelastung des Hausstaubs ermittelt wird. Alle diese Messverfahren erfordern sorgfältiges Vorgehen und sind deshalb in der Regel zeitaufwendig. Um verborgenem Schimmel aufzuspüren, werden zunehmend speziell ausgebildete Spürhunde eingesetzt. Sie erschnüffeln das Schimmelversteck anhand flüchtiger organischer Stoffe, die der Pilz an die Luft abgibt. Verdächtige Flecken und Verfärbungen lassen sich auch mit einem sogenannten Abklatsch untersuchen. Dabei wird eine gallertartige Nährplatte auf den Fleck gedrückt, sodass eventuelle Pilze oder Sporen daran kleben bleiben. Wachsen sie bei der anschließenden Bebrütung im Labor zu sichtbaren Kolonien heran, ist der Verdacht bestätigt. Anhand der Kolonienzahl pro Fläche lässt sich die Luftbelastung quantifizieren. Aber auch hier gilt: Eine Gesundheitsgefahr für die Bewohner lässt sich nicht ableiten. Ob gesundheitliche Beschwerden auf Schimmelpilze zurückzuführen sind, können nur Allergologen oder Umweltmediziner klären.

Ursachenforschung: Je stärker der Schimmelbefall, desto mehr sind Profis gefragt. Denn jetzt gilt es, nach den Ursachen zu forschen, die äußerst vielfältig sein können. Um den Pilzen die Lebensgrundlage zu entziehen, muss in erster Linie Feuchtigkeit in der Wohnung ausfindig gemacht und beseitigt werden. Eine Fachfirma durchsucht zunächst die gesamte Wohnung nach möglichen Ursachen für den Schimmel. Gibt es nur eine oder mehrere Quellen? Sind wasserführende Rohre undicht oder steigt im Mauerwerk Bodenfeuchte hoch? Dringt die Feuchtigkeit durch die Fassade ins Haus? Das sind Fragen, die der Fachmann am besten beantworten kann. Mit längerfristigen Messungen kontrolliert er Raumlufttemperatur, Luftfeuchte und Oberflächentemperatur verdächtiger Bauteile. Wärmebrücken in der Außenhülle des Hauses spürt er auf, indem er die Fassade mit der Thermographie-Kamera großflächig abphotographiert. Aus der für das menschliche Auge unsichtbaren Wärmestrahlung, die die verschiedenen Bauteile aussenden, erzeugt die Kamera ein Photo, dem sich die Temperatur-Verteilung in der Fassade entnehmen lässt. Kalte – und damit feuchte- und schimmelgefährdete – Abschnitte fallen damit sofort ins Auge. Schimmelpilzbefall kann prinzipiell mehrere Ursachen haben, die sich unter Umständen gegenseitig verstärken. Ohne Beseitigung der Quellen ist jede Sanierung zwecklos, denn früher oder später ist dann der Pilz wieder da.

Schimmeltod: Wer schnell handelt, kann meist verhindern, dass sich Schimmelbefall zu einem veritablen Schaden auswächst. Damit sich der Pilz nicht ausbreitet, sollten auch kleinste Spuren sofort bekämpft werden. Als Kampfstoffe haben sich 70-prozentiger Isopropylalkohol und Brennspiritus bewährt. Letzterer riecht allerdings sehr unangenehm. Die Stiftung Warentest rät, den Schimmel mit einem alkoholgetränkten Schwamm zu betupfen und nach 30 Minuten Einwirkzeit mit Tüchern oder einem feuchten Lappen abzuwischen. Dabei sollte gut gelüftet und keinesfalls geraucht werden. Anschließend den Putzlumpen mitsamt den anhaftenden Pilzsporen in eine Plastiktüte stecken und im Hausmüll entsorgen. Je nach Untergrund kann man den Pilz auch mit Scheuermilch oder Scheuerpulver zu Leibe rücken. Der Handel biete chlorhaltige Scheuermilch, deren Bleichwirkung, etwa auf Fliesenfugen, recht ansprechend sei, schreiben die Warentester, betonen jedoch im gleichen Atemzug, dass chlorhaltige Mittel nur ausnahmsweise eingesetzt werden sollten, da sie die Atemwege belasten. Das UBA rät, generell die Finger von desinfizierenden Mitteln zu lassen. Desinfektion allein reiche nicht aus, um die Gesundheitsgefahr zu eliminieren, denn auch tote Sporen könnten toxisch und allergieauslösend wirken, schreiben die UBA-Experten. Bei älterem Befall, bei dem die Pilze bereits tief in das Material eingedrungen sind, helfen Hausmittel sowieso nicht mehr weiter. In solchen Fällen sollte man die Einschätzung der erforderlichen Sanierungsmaßnahmen einem Experten überlassen.

Zum Tag des Wassers am 22. März - Das kostbarste Lebensmittel

Keine Frage, das in Deutschland verfügbare Trinkwasser reicht bei weitem aus, den Bedarf der Bevölkerung zu decken. Wir nutzen nur ein Viertel der Menge, die uns in Deutschland theoretisch zur Verfügung steht. Dennoch ist es schon rein aus ökologischer Sicht sinnvoll Wasser zu sparen.
von Tim Bartels

1. Unser Wasserverbrauch ist an einem hohen Energieeinsatz gekoppelt. Das Wasser muss ja irgendwie zum Verbraucher gelangen, Zu diesem Zweck wird gepumpt, gereinigt und gefiltert. Das erfordert Energie, vor allem, wenn das Wasser schön warm sein soll. Um ordentlich duschen zu können braucht man für 1 000 Liter 30 Kilowattstunden Energie. Das ist nicht wenig. Dementsprechend, so heißt es aus dem „Haus für Kommunikation“, das den Tag des Wassers im Internet aufbereitet, „ist es unverantwortlich, wenn einige Wasserwerke behaupten: Nehmen Sie ruhig viel Wasser, denn es ist ja genügend da. Denn es müsste stattdessen heißen: Duschen Sie ruhig lang, aber duschen Sie kalt.“

2. Löschen Sie Ihren Durst getrost mit Trinkwasser aus dem Hahn. Trinkwasser ist bundesweit von hoher Qualität und kommt jederzeit kostengünstig ins Haus. Sie schonen dadurch die Umwelt und Ihren Geldbeutel. Ein Liter Hahnenwasser kostet den Deutschen rund 0,2 Cent. Für eine Flasche Mineralwasser zahlt man im Supermarkt schnell mal das 200-fache. Dennoch trinken viele Deutsche lieber industriell abgefülltes Wasser und geben sich die Mühe, die schweren Flaschen nach Hause zu schleppen. Ein weit verbreitetes Argument für den Konsum von Mineralwasser gegenüber Leitungswasser ist der hohe Mineralgehalt. Dabei wird oft übersehen, dass die meisten Mineralwasser nur wenige Mineralstoffe enthalten, teilweise sogar weniger als Leitungswasser. Zudem decken wir den Bedarf an Mineralstoffen primär über die Nahrung und nicht über das Wasser: Calcium erhalten wir über Milchprodukte und Gemüse, Magnesium über Vollkornprodukte und Obst wie Bananen. Auch der Natriumbedarf wird anderweitig ausreichend gedeckt, etwa über Salz und andere Gewürze

3. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Wasserversorger. Kein anderes Lebensmittel wird hierzulande strenger kontrolliert. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Versorger, wo ihr Wasser herkommt, wie es aufbereitet wird und wie es zu Ihnen gelangt. Auch ein Blick ins Internet kann sich lohnen, da vielfach Wasserversorger ihre Untersuchungsergebnisse dort veröffentlichen.

4. Lassen Sie nur Fachleute an Ihre Leitung. Das ist nichts für Heimwerker. Bei der Suche nach einem Betrieb hilft Ihnen Ihr Wasserversorger. Er sollte für die Leitung nur Produkte mit dem Prüfzeichen eines für den Trinkwasserbereich akkreditierten Zertifizierers verwenden.

5. Trinken Sie kein abgestandenes Wasser. Auch das Lebensmittel Trinkwasser hat ein „Verfallsdatum“. Verwenden Sie zum Kochen oder Trinken kein abgestandenes Leitungswasser, das sogenannte Stagnationswasser. Hierin könnten sich Stoffe aus dem Installationsmaterial angereichert haben. Trinken Sie daher nur frisches und kühles Wasser aus dem Zapfhahn. Lassen Sie Trinkwasser, das vier Stunden oder länger in der Leitung gestanden hat, kurz ablaufen, bis es etwas kühler über die Finger läuft. Erst dann besitzt es wieder seine optimale Qualität. Sie können das abgelaufene Wasser für andere Zwecke (Putzen, Blumen gießen usw.) verwenden.

6. Entfernen Sie Wasserleitungen aus Blei. Sprechen Sie Ihren Vermieter oder Verwalter an, um zu klären, ob es in Ihrem Haus noch Leitungen aus Blei gibt. Falls ja, müssen diese schnellstmöglich ausgetauscht werden. Für Schwangere, Säuglinge und Kinder ist Wasser aus Bleirohren immer ungeeignet. Verwenden Sie in solchen Fällen für die Zubereitung von Säuglingsnahrung und für Getränke abgepacktes Wasser mit dem Aufdruck „geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung“.

7. Nutzen Sie weder Spüle noch Toilette als Abfalleimer. Unverbrauchte oder abgelaufene Arzneimittel gehören genau so wenig in den Abfluss wie Farbreste oder andere wassergefährdende Chemikalien. Arzneimittelreste bitte immer in der Apotheke oder wie Chemikalien bei der Schadstoffsammelstelle abgeben.<p/>

8. Sparen Sie an der richtigen Stelle. Zehn Prozent der Energiekosten eines Haushalts fließen in die Bereitung von Warmwasser. Gehen Sie daher sorgsam damit um. Sie schonen dabei nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern auch das Klima.

9. Sparen Sie nicht am falschen Ende. Sorgen Sie dafür, dass das warme Wasser überall im Leitungssystem immer eine Temperatur von mindestens 55°C hat. Nur so kann Legionellenwachstum sicher vermieden werden. Gesundheitlich riskant wäre es, hier Energie zu sparen.

10. Anderen kann man durch Wasser sparen nicht helfen. Wenn in Deutschland Wasser gespart wird, dann hat ein Mensch in der Sahara davon wenig. Das heißt jedoch nicht, dass der Konsum in Deutschland die Wasserversorgung in anderen Ländern nicht beeinflusst. Wenn wir zum Beispiel Kaffee trinken, dann sind nur 0,2 Liter in der Tasse drin, aber 200 Liter Wasser hat der Anbau dieses Kaffees irgendwo im Süden verschlungen. Für die Produktion von einem Kilo Rindfleisch sind gar 15 000 Liter Wasser nötig. Darüber kann man sich Gedanken machen.

11. Wassersparen führt nicht zur Verschlammung der Abwasserkanäle.

Stromanbieter - Ihre private Energiewende

Nur wenige Verbraucher wechseln ihren Strom- oder Gasanbieter. Manche befürchten den Aufwand. Doch das stimmt nicht. Allein sich für den „richtigen“ (Öko-)Neuanbieter zu entscheiden, ist angesichts vieler Vergleichsportale tatsächlich verwirrend. Zumal die oft weniger objektiv und hilfreich sind, als Verbraucher annehmen.
von Tim Bartels

Seinen Strom- oder Gasanbieter zu wechseln, ist entgegen landläufiger Befürchtungen unproblematisch und ganz einfach: Haben Sie einen neuen Versorger damit beauftragt, Ihnen künftig den Strom oder das Gas zu liefern, kündigt der nämlich bei Ihrem bisherigen Anbieter. Nach Ablauf der Kündigungsfrist, in der Regel vier bis sechs Wochen, werden Sie übergangslos Kunde Ihres neuen Lieferanten. Dem müssen Sie nur Ihre Strom- bzw. Gaszählernummer angeben und Ihren Zählerstand. Strom und Gas fließen ohne Unterbrechung. Sie brauchen sich um nichts zu kümmern. Wechselgebühren sind gesetzlich verboten. Eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Verbraucher-Initiative hat ergeben, dass 58 Prozent der Deutschen bisher noch nie ihren Tarif oder Anbieter für Strom oder Gas gewechselt haben. Nur jeder Zehnte plant demnach in naher Zukunft einen Wechsel. Das deckt sich mit den Angaben der Bundesnetzagentur. Danach haben knapp 3,8 Millionen Privatkunden 2014 ihren Stromanbieter gewechselt. Gemessen an der verbrauchten Strommenge waren das neun Prozent. Daneben wechselten rund eine Million Gaskunden ihren Lieferanten – das entspricht einer Wechselquote von zehn Prozent. Ein ähnliches Bild zeigte sich im Jahr zuvor. Viele Verbraucher sehen vor allem keine finanziellen Einsparpotenziale, heißt es laut der Befragung, jeder Fünfte findet den Wechselprozess sogar zu aufwendig. Dabei können Verbraucher mit einem Wechsel sehr wohl deutlich Kosten sparen, die Umwelt schonen und einen Beitrag für mehr Wettbewerb im Energiemarkt leisten. Doch um verlässliche Informationen für die beste Tarifwahl und den günstigsten Preis zu erhalten, müssen Verbraucher derzeit noch ein bisschen Recherchezeit investieren. Das ergab eine Untersuchung der Verbraucher-Initiative. Es gibt zwar viele unterschiedliche Vergleichsportale. „Die meisten verwenden aber die gleichen Tarifrechner. Das erschwert die portalübergreifende Tarifsuche deutlich“, warnen die Verbraucherschützer. Hauptgrund für irreführende Vergleiche ist, dass ein Portal keine neutrale Informationsquelle sei, sondern von Provisionen leben. Die Kosten des Vergleichs – die Provisionen, die ein Portal für einen Vertragsabschluss erhält – seien bereits in den Tarif einkalkuliert. „Lassen sie sich nicht von den versprochenen Einsparmöglichkeiten locken – das ist reine Werbung“, rät die Verbraucher-Initiative. Geben sie ihre Postleitzahl, ihren Verbrauch und ihren aktuellen Tarif ein, um ihr individuelles Einsparpotenzial anzeigen zu lassen.

Kauftipps für (Öko-)Stromtarife

1. Ökotarif ist nicht gleich Ökotarif. Wer umweltfreundlichen Strom beziehen will, erkennt verlässliche Ökotarife an den Labels „OK-Power“ oder „Grüner Strom Label“ – mehr Infos dazu unter . Grundsätzlich gilt: Selbst anspruchsvolle Ökotarife sind günstiger als die Grundtarife der Grundversorger.

2. Sie bevorzugen einen regionalen Anbieter? Dann fragen Sie bei Ihren Stadtwerken nach einem Ökostromtarif. Doch aufgepasst: Nicht alle „grünen“ Tarife garantieren auch einen Zusatznutzen für die Umwelt. Unter bietet der Verein Energie-Vision einen speziell für Ökoangebote konzipierten Rechner an, der kostenlos, provisionsfrei und ohne Produktwerbung ist.

3. Fragen Sie nach. Erkundigen Sie sich beim Anbieter Ihrer Wahl, wie schnell der Strom nach einem Wechsel geliefert werden kann. Lassen Sie sich alle Kostenbestandteile auflisten: jährliche Grundgebühr, Konzessionsabgaben (Zahlungen an die Gemeinde), Durchleitungsgebühr (Zahlung an den Netzbetreiber), Stromsteuer und Mehrwertsteuer. Fragen Sie schließlich auch nach, wie lange Ihnen der Anbieter den aktuellen Preis garantieren kann.

4. Schließen Sie keinen Bund für die Ewigkeit. Achten Sie auf faire Mindestvertragslaufzeiten von höchstens drei Monaten und faire Kündigungsfristen von höchstens sechs bis acht Wochen.

5. Vorsicht vorm Neukundenbonus. Manche Anbieter versuchen Neukunden mit einer Bonuszahlung zu ködern. Seien Sie auf der Hut, denn nicht immer ist dies ein Vorteil. Kunden, die bisher nicht von dem Unternehmen beliefert wurden, erhalten eine einmalige Gutschrift, die meist nach einem Jahr mit der ersten Jahresrechnung verrechnet wird. Oft ist der Neukundenbonus an bestimmte Bedingungen wie einen Mindestumsatz gebunden, und der Kunde muss mindestens ein Jahr lang beim Anbieter bleiben. Da der Neukundenbonus nur einmalig ausgezahlt wird, steigen die Kosten im zweiten Jahr.

Wieso gibt es regionale Unterschiede im Strompreis?
Grund dafür sind die unterschiedlichen Netzkosten: Sie setzen sich zusammen aus den Kosten für die Instandhaltung und für den Neubau der Stromleitungen.

  • In Ballungsgebieten, in denen eine Stromleitung viele Haushalte gleichzeitig beliefert, sind die Netzkosten niedriger als im ländlichen Raum, wo im Extremfall für die Versorgung eines einzelnen Haushalts eine eigene Stromleitung installiert werden muss.
  • Als Stromkunde tragen Sie leider auch die Kosten für regionale Fehlplanungen, die zu  überdimensionierten, nicht voll ausgelasteten Stromnetzen geführt haben.
  • Und letztendlich konnten Netzbetreiber bislang wegen fehlender oder schwacher Regulierung regional unterschiedlich hohe Netznutzungsentgelte verlangen.

UV-Strahlung - Mit heiler Haut zur Sonne

Sonne tanken, schon der Gedanke daran hebt die Stimmung. Doch sich dieser Energie allzu sorglos auszusetzen, kann böse gesundheitliche Folgen haben: Zu viel ultraviolette (UV-)Strahlung verursacht Sonnenbrand und erhöht das Hautkrebsrisiko. Dabei ist Vorbeugen eigentlich ganz einfach. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) informiert via Newsletter neuerdings drei Mal in der Woche über die zu erwartende UV-Belastung.
von Tim Bartels

„Der Grundstein für einen sorgsamen Umgang mit der Sonne sollte in jungen Jahren gelegt werden“, heißt es beim BfS. Die Strahlenschutzbehörde adressiert daher vor allem Kindergärten und Schulen. Die Haut von Kindern ist empfindlicher als die der Erwachsenen. Zwar weiß unsere Haut, dass ihr zu viel UV-Strahlung nicht gut tut. Sie baut einen Schutz auf: Die äußere Schicht der Haut, die Hornhaut wird dicker, und wir werden braun. Doch ein Warnsystem für UV-Strahlung haben wir nicht: Die Hautrötung zeigt sich erst, wenn die Schädigung bereits eingetreten ist. Deswegen brauchen wir weiteren Schutz: anziehen, in den Schatten gehen und eincremen.

Den besten Sonnenschutz im Freien erreicht man mit der Kleidung. Jedes Kleidungsstück schützt vor UV-Strahlung. Wie hoch dieser Schutz ist, hängt vom Gewebe und dessen Dichte ab. Je dichter gewebt, desto besser. Es gibt auch spezielle UV-Schutzkleidung. Die ist vor allem gedacht für Menschen, die sich viele Stunden in der Sonne aufhalten, etwa Sportler, Gärtner, Bauarbeiter oder Bademeister. Sie eignet sich auch für sehr blasse, rothaarige Typen mit sehr empfindlicher Haut und für Kinder, deren Haut noch sehr dünn und anfällig für Sonnenbrand ist.

Das Tragen der Schutzkleidung entbindet aber nicht vom Eincremen ungeschützter Haut. „Verwenden Sie eine Sonnencreme mit UV-A- und UV-B-Filter und tragen Sie reichlich Sonnencreme eine halbe Stunde vorm Aufenthalt in der Sonne auf“, rät das BfS. Außerdem: „Cremen Sie mehrmals täglich nach.“ Das Nachcremen verlängert die Schutzwirkung nicht, sondern erhält sie nur.

Sonnenschutz für die Augen
Zu intensive Sonnenstrahlung kann nicht nur unsere Haut, sondern auch die Augen schädigen. Sonnenbrillen sind daher unverzichtbar, um das Eindringen der UV-Strahlung ins Auge zu verhindern. Aber nicht jede Brille weist einen ausreichenden UV-Schutz auf. Ihre Wirkung gegen die ultraviolette Strahlung sieht man dem Material nicht an. Deshalb muss man auf die Kennzeichnung achten. Messungen hätten gezeigt, so berichtet das BfS, dass auf Hinweise der Hersteller wie „UV-400“, „100 % UV-Schutz“, „100 % UV-protection“ relativ gut Verlass sei. Das meint: Die Sonnenbrillen filtern die gesamte UV-Strahlung bis 400 Nanometer (nm) ausreichend aus und erfüllen somit die Anforderungen an eine gute Sonnenbrille.

Wie schütze ich mich?

1. Schauen Sie auf die UV-Prognose. Eine Orientierungshilfe bietet hier der UV-Index (UVI). Je höher der UVI an einem Tag ist, desto schneller kann bei ungeschützter Haut ein Sonnenbrand auftreten. Planen Lehrkräfte einen Wandertag oder sind Bundesjugendspiele angesetzt, so können sie bereits am Vortag nach Blick auf den UV-Index Eltern und Kindern Empfehlungen zum Sonnenschutz an die Hand geben.

2. Der beste Schutz ist selbstverständlich, sich gar nicht erst der Sonne auszusetzen. Oder Kleidung: Draußen schützen Hut oder Mütze mit Nackenschutz, T-Shirt, Hose, Schuhe und Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor mindestens 30 für Kinder, mindestens 20 für Erwachsene. Und nicht die Augen vergessen – eine gute Sonnenbrille sieht nicht nur cool aus, sondern schützt auch vor Augenschäden.

3. Niedrige Belastung bei UVI 1 oder 2. Hier ist kein besonderer Schutz erforderlich. Es kann demnach gefahrlos nach draußen gegangen werden.

4. Ab UVI 3 ist Schutz angebracht. Das heißt, um die Mittagszeit ist ein Platz im Schatten das Richtige. Weite, bequeme Kleidung schützt besser als Sonnencreme. Zusammen mit einem Hut für Kopf und Gesicht ist das der beste Schutz für die Haut. Die Augen schützt am besten eine Sonnenbrille, die seitlich eng am Kopf anliegt und deren Gläser UV-Strahlung bis 400 nm ausfiltern (Kennzeichnung „UV 400“). Alle unbedeckten Hautflächen sollten großzügig und regelmäßig mit hohem Lichtschutzfaktor eingecremt werden.

5. Ab UVI 8 sollte man die Mittagsstunden besser im Haus verbringen. Wer unbedingt nach draußen muss, sollte sich im Schatten aufhalten und mit Kleidung und Creme entsprechend schützen.

6. Schützen Sie Ihre Kinder! Säuglinge gehören nicht in die pralle Sonne. Suchen Sie ihnen einen schattigen Platz und ziehen Sie sie sonnengerecht an. Auf Sonnencreme sollte man im ersten Lebensjahr verzichten. Bei Kindern ist die konsequente Anwendung aller Sonnenschutzregeln Pflicht. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre gehören auf keinen Fall in ein Solarium. Das ist in Deutschland gesetzlich verboten.

Was ist der UV-Index?

Der UV-Index, abgekürzt: UVI, ist ein Maß für die höchste sonnenbrandwirksame Bestrahlungsstärke, die von der Sonne während des Tages auf einer horizontalen Fläche hervorgerufen wird. Je höher der UV-Index ist, desto schneller kann bei ungeschützter Haut ein Sonnenbrand auftreten und desto eher sind Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

  • Aber Achtung! Auf Schnee, auf dem Wasser und am Strand auf hellen Sandflächen ist die Strahlenbelastung aufgrund der reflektierten UV-Strahlung oft höher als der UV-Index angibt.
  • Das Bundesamt für Strahlenschutz gibt von April bis September montags, mittwochs und freitags eine UV-Prognose für die folgenden drei Tage heraus. Diese Prognose ist eine Ergänzung zur Wettervorhersage

Energiesparen im Haushalt - Lüftung per Knopfdruck

Moderne Lüftungsanlagen machen das Wohnen komfortabler – und sparen Heizenergie. Die Fenster müssen nur noch in Fällen plötzlich auftretender Feuchte- oder Geruchsspitzen geöffnet werden, etwa beim Kochen und Duschen. Den Rest erledigt die kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) vollautomatisch. Durchs unkontrollierte Fensterlüften geht kaum noch Wärme verloren. Das senkt den Wärmeverbrauch und entlastet den Geldbeutel.
Von Hartmut Netz

1. Definition. Unter kontrollierter Wohnraumlüftung versteht man ein ventilatorgestütztes System zur automatischen Be- und Entlüftung von Wohnungen. Gebäude mit solchen Systemen, die das Fensterlüften überflüssig machen, sollten eine möglichst luftdichte Fassade haben. In Passivhäusern ist die KWL Standard. Im Idealfall spart die Anlage Heizenergie und sorgt für eine gleichbleibend hohe Luftqualität in der Wohnung. Vorteil für Allergiker: Staub und Pollen werden aus der Frischluft herausgefiltert. Vorteil für Arbeitnehmer: Auch bei Abwesenheit wird verbrauchte Luft kontinuierlich ausgetauscht und zu hohe Feuchtigkeit abgeführt. Kontrollierte Wohnraumlüfter sind jedoch keine Klimaanlagen. Die Frischluft wird also weder gekühlt noch befeuchtet.

2. Abluftanlage. Ein Ventilator saugt über Ventile verbrauchte Luft aus Küche, Bad und WC ab und bläst sie durch einen Kanal ins Freie. In der Wohnung entsteht ein leichter Unterdruck, sodass über Luftdurchlässe in den Wänden der Wohn- und Schlafräume von draußen frische Luft nachströmt. Damit sich die verteilen kann, sind die Innentüren mit großen Luftschlitzen versehen. Da kein umfangreiches Zuluft-Kanalsystem benötigt wird, sind Abluftanlagen eine preiswerte Lösung für die Altbausanierung. Nachteil: Wärmerückgewinnung ist unmöglich; mit der Abluft wird auch die in ihr steckende Wärmeenergie ungenutzt ins Freie geblasen und die Heizungsanlage muss die Räume – ähnlich wie bei der Fensterlüftung – wieder auf ein behagliches Temperaturniveau bringen.

3. Zu- und Abluftanlage. Wie bei einer Abluftanlage saugt ein Ventilator aus den Feuchträumen verbrauchte und mit Gerüchen belastete Luft ab. Zusätzlich saugt ein zweiter Ventilator über einen zentralen Ansaugstutzen von draußen Frischluft an, leitet sie zunächst durch einen Wärmetauscher, wo sie von der warmen Abluft aufgeheizt wird, und bläst sie dann durch ein Kanalsystem über spezielle Zuluftventile in die Wohn- und Schlafräume. Durch Luftschlitze in den Innentüren gelangt die warme Frischluft bis in Küche, Bad und WC. Eine solche Anlage ist besonders im Neubau sinnvoll, da die Lage der Zu- und Ablufträume bereits bei der Planung angemessen berücksichtigt werden kann. Vorteil: Durch Wärmerückgewinnung geht nur wenig Energie verloren.

4. Einzellüftungsgeräte. Mit dezentralen Zu- und Abluftgeräten lassen sich einzelne Räume mit besonders belasteter Luft be- und entlüften. Die Geräte werden meist an der Außenwand neben dem Fenster montiert. Jedes Gerät benötigt eine Zu- und eine Abluftöffnung. Da Einzellüftungsgeräte kein zusätzliches Kanalsystem benötigen, eignen sie sich besonders für den Einbau in bestehende Gebäude. Auch Einzellüftungsgeräte nutzen die in der Abluft gespeicherte Energie zum Erwärmen der von außen zugeführten Frischluft, allerdings liegt der Wirkungsgrad des Wärmetauschers bei max. 50 Prozent und damit weit niedriger als in zentralen Zu- und Abluftanlagen. Zudem sind die Geräte im Betrieb recht laut.

5. Kompaktaggregat. Heizung, Lüftung und Wassererwärmung in einem Gerät. Wie bei der Zu- und Abluftanlage saugt ein Ventilator von draußen Frischluft an und leitet sie in einen Wärmetauscher, wo sie von der Abluft aus den Feuchträumen erwärmt wird. Die Restwärme, die dann noch in der Abluft steckt, nutzt eine Kleinstwärmepumpe, um im Sommer das Trinkwasser zu erwärmen und im Winter die Frischluft so weit zu erhitzen, dass die Räume damit nicht nur belüftet sondern auch beheizt werden können. Ein Kompaktaggregat im Keller macht zusätzliche Heizflächen in der Wohnung überflüssig und wird idealerweise mit einer Solaranlage auf dem Dach kombiniert, die den Löwenanteil der Trinkwasser-Erwärmung übernimmt. Der Einsatz von Kompaktaggregaten ist allerdings nur in besonders luftdichten und stark gedämmten Gebäuden sinnvoll und damit praktisch auf Passivhäuser beschränkt.

6. Energiebilanz. Über Undichtigkeit in der Fassade und aufgerissene Fenster gehen in Wohngebäuden jährlich 35 bis 50 kWh Heizwärme pro m2 Wohnfläche verloren. Je nach energetischem Gebäudestandard sind das bis zu zwei Drittel des gesamten Wärmebedarfs. Diese Verluste kann eine Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung um mehr als 80 Prozent reduzieren. Denn mit der in der Abluft gespeicherten Wärmeenergie, die bei Fensterlüftung ungenutzt ins Freie entweichen würde, wird im Wärmetauscher der Lüftungsanlage die Frischluft nahezu auf Raumtemperatur erwärmt. Entsprechend wenig muss nachgeheizt werden. Pro Jahr können Bewohner einer 150-m²-Wohnung zwischen 3.000 und 4.000 kWh Heizenergie einsparen, hat das Institut Wohnen und Umwelt (IWU) in Darmstadt errechnet. Das gilt allerdings nur für zentrale Zu- und Abluftanlagen. In dezentralen Anlagen mit Einzelgeräten, deren Wärmetauscher einen wesentlich schlechteren Wirkungsgrad haben, fällt die Ersparnis um etwa ein Drittel geringer aus. Bei reinen Abluftanlagen, bei denen Wärmerückgewinnung unmöglich ist, geht sogar genauso viel Wärme verloren wie bei der Fensterlüftung. Den möglichen Einsparungen an Heizenergie steht der Stromverbrauch von Wärmepumpe und Ventilatoren gegenüber. Nach IWU-Angaben beträgt er für eine 150-m²-Wohnung mit zentraler Zu- und Abluftanlage etwa 480 kWh pro Jahr. Wer Strom sparen will, schaltet die Lüftungsanlage außerhalb der Heizperiode ab und lüftet die Wohnung energieeffizient über die Fenster.

Nachhaltige Küche - Frage des Ernährungsstils

Die Art, wie wir uns ernähren, schädigt die Böden, ist eine Qual für die Tiere und bedroht darüber hinaus auch noch unsere Gesundheit. Ein nachhaltiger Ernährungsstil, der die Ressourcen zugunsten nachfolgender Generationen schont, ist dagegen fünf Prinzipien verpflichtet: dem ökologischen für den Erhalt von Natur und Umwelt, dem ökonomischen für ein tragfähiges Wirtschaften, dem sozialen für ein gerechtes und lebenswertes Miteinander, dem kulturellen für die Pflege von Kultur und Tradition und dem persönlichen für Gesundheit und Genuss.
von Hartmut Netz

1. Durchschnittskost. Jeder Deutsche verzehrt pro Jahr im Schnitt 60 kg Fleisch und Fleischprodukte, 100 kg Milchprodukte und 95 kg frisches Gemüse. Ein gesunder Ernährungsstil sieht anders aus. Hoher Fleisch- und Zuckerkonsum kann zu Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) leiden in Deutschland zwei Drittel der Männer und über die Hälfte der Frauen unter Übergewicht. Die Gründe: eine über dem Bedarf liegende Energiezufuhr bei zu wenig Bewegung in Beruf und Freizeit. Übergewicht gilt als Hauptursache für Diabetes, einer Krankheit, an der hierzulande über sieben Millionen Menschen leiden.

2. DGE-Mischkost. Die DGE empfiehlt eine Mischkost mit Schwerpunkt auf pflanzlichen Lebensmitteln. Bei Kartoffeln, Nudeln, Reis und Brot, möglichst aus Vollkorn, sollte man demnach tüchtig zulangen. Ebenso bei Obst und Gemüse – fünf Portionen pro Tag sollten es schon sein. Zurückhaltung ist dagegen bei tierischen Produkten angesagt. Milch und Milchprodukte dürfen zwar täglich auf den Tisch kommen, Fisch jedoch nur ein- bis zweimal pro Woche. Zudem rät die DGE, den Fleischkonsum auf 300 bis 600 g pro Woche zu drosseln und mit Fett, Salz und Zucker grundsätzlich sparsam umzugehen. Für Getränke gilt: Wasser immer reichlich, Alkohol nur gelegentlich.

3. Vegetarisch. Die Zahl der Menschen, die konsequent auf Fisch und Fleisch verzichten, hat sich seit 2007 verdoppelt. Nach Angaben des Ernährungsministeriums sind zwei Prozent der Bevölkerung Vegetarier. Man unterscheidet drei Spielarten des Vegetarismus: Ovo-Lacto-Vegetarier essen neben Pflanzenkost auch Vogeleier sowie Milch und Milchprodukte. Lacto-Vegetarier verzichten auf Eier; Ovo-Vegetarier auf Milch und Milchprodukte. Pudding-Vegetarier meiden Fisch und Fleisch, greifen dafür jedoch besonders häufig zu Fertiggerichten und Süßigkeiten. Bis auf letztere Spielart gilt Vegetarismus als gesunde Ernährungsform. Die DGE stuft sie als geeignet zur Dauerernährung ein, sieht jedoch im Vergleich zur fleischreduzierten Mischkost keine gesundheitlichen Vorteile. Diese Position unterstützen Studien, die Vegetariern ein längeres Leben bescheinigen, dies aber nicht mit dem Verzicht auf Fisch und Fleisch begründen, sondern mit einem gesünderen Lebensstil ohne Alkohol und Tabak und viel Bewegung.

4. Vegan. In Deutschland lehnen 0,1 bis ein Prozent der Bevölkerung alles Tierische ab, essen weder Fisch noch Fleisch, weder Wurst noch Eier; sie verzichten auf Milch, Butter und Joghurt, und manche von ihnen verschmähen gar Honig, da auch ein tierisches Produkt. Auf den ersten Blick scheint dies meilenweit entfernt zu sein von einer ausgewogenen Ernährung, wie sie dem menschlichen Körper zuträglich ist. Deshalb rät die DGE Schwangeren, Stillenden, Kindern und Jugendlichen auch davon ab, sich rein pflanzlich zu ernähren. Denn dadurch würde die Versorgung mit Nährstoffen wie Vitamin B12, bestimmten langkettigen Fettsäuren und den Mineralstoffen Eisen, Jod, Zink und Selen gar nicht oder nur schwer möglich, stellen die Experten nach Untersuchungen fest. Trotzdem sei es grundsätzlich machbar, sich mit Pflanzenkost ausgewogen zu ernähren: In diesem Fall empfiehlt die DGE jedoch, einen Ernährungsberater hinzu zu ziehen und sich regelmäßig vom Arzt untersuchen zu lassen.

5. Klimabilanz. Der Verzicht auf tierische Lebensmittel verbessert die persönliche Klimabilanz schlagartig. Im Vergleich zum fleischbetonten Ernährungsstil, wie er in Deutschland üblich ist, setzt die vegane Ernährung nach Berechnungen des Öko-Instituts mehr als ein Drittel weniger Klimagase frei. Auch Vegetarier schneiden gut ab, ihr Klimagasausstoß liegt um ein knappes Viertel niedriger als beim deutschen Durchschnittsesser. Maßvolle Fleischesser, die sich nach den Empfehlungen der DGE ernähren, liegen zwölf Prozent unterm Durchschnitt. Hier ist allerdings noch Luft nach unten, denn Fleischesser, die die tierischen Lebensmittel aus ökologischer Erzeugung beziehen, verbessern ihre persönliche Klimabilanz deutlich. Ein Schweinsbraten mit Kartoffelknödel aus konventioneller Fertigung schlägt mit 825 g CO2 zu Buche, die Bio-Variante mit 760 g.

6. Nachhaltigkeitsbilanz. Den Blick ausschließlich auf die Klimabilanz zu richten, ist zu eng gefasst. Wer nur CO2 berücksichtigt und deshalb zum Veganer wird, verkennt, dass besonders die Rinderhaltung einen Beitrag zur Artenvielfalt, zum Erhalt von Kulturlandschaften und zur Ernährung der Menschheit leistet. Unter Nachhaltigkeitsaspekten sei ein maßvoller Fleischkonsum daher empfehlenswert, heißt es beim Öko-Institut. Extensive Viehzucht fördere strukturreiche Landschaftsformen und biete damit vielen Arten Lebensräume. Oder anders ausgedrückt: Ohne Schafe und Rinder hätten Kulturlandschaften wie die Lüneburger Heide oder die Almwiesen der Alpen ihre Daseinsberechtigung verloren. Zudem veredeln Wiederkäuer wie Schafe, Rinder und Ziegen das für den Menschen ungenießbare Gras in Fleisch, Milch und Käse. In puncto Nachhaltigkeit schneiden deshalb die vegetarische Ernährung und die DGE-Mischkost, die beide den maßvollen Verzehr tierischer Lebensmittel einschließen, deutlich besser ab als der vegane Ernährungsstil. Greifen Vegetarier und DGE-Mischköstler zudem zu Biolebensmitteln, sammeln sie weitere Pluspunkte für ihre Nachhaltigkeitsbilanz. Studien belegen, dass der Ökolandbau Böden, Grund- und Oberflächengewässer weniger belastet als die konventionelle.

Nachhaltige Waschmittel - Sauber allein genügt nicht

Porentief rein und frühlingsfrisch duftend soll unsere Wäsche sein. Doch das wird sie nicht von alleine. Wir brauchen dazu in Deutschland jedes Jahr rund 600 000 Tonnen Waschmittel sowie 220 000 Tonnen Weichspüler und andere Wäschepflegemittel. Das macht insgesamt pro Kopf zehn Kilogramm Chemikalien im Jahr, die ins Abwasser gelangen. „Es gibt keine per se umweltfreundlichen Waschmittel“, schreibt das Umweltbundesamt. Doch es gibt Unterschiede unter den Inhaltsstoffen. Mindestens ebenso wichtig ist das eigene Waschverhalten.

Es gibt Hersteller, die ihre Waschmittel als besonders umweltverträglich oder als Öko bezeichnen. Was an solchen Aussagen dran ist, zeigt sich bei den Inhaltsstoffen. Öko ist, dass problematische Inhaltsstoffe gar nicht erst ins Produkt kommen. Das gilt etwa für synthetische Farb- und Duftstoffe, optische Aufheller, chlororganische Chemikalien und synthetische Verfärbungsverhinderer. Viele dieser Substanzen machen nicht nur Wasserorganismen das Leben schwer, sondern auch Allergikern oder Chemikalien-sensitiven Menschen, wenn Spuren davon in der Wäsche verbleiben. Das gilt etwa für den als Kontaktallergen bekannten Konservierungsstoff Methylisothiazolinon, der in vielen Flüssigwaschmitteln mit schwimmt.

Öko muss leicht und vollständig abbaubar sein. Dieser Grundsatz gilt laut Gesetz für die Tenside in den Waschmitteln. Doch verlangt der vorgeschriebene Abbaubarkeitstest lediglich, dass die „biologische Abbaubarkeit (Mineralisierung) innerhalb von achtundzwanzig Tagen mindestens 60 % beträgt“. Für andere Inhaltsstoffe wie Aufheller oder Komplexbildner gibt es keine Vorgaben zur Abbaubarkeit. So zählen die als Enthärter verwendeten Phosphonate und Polycarboxylate zu den schwer abbaubaren organischen Stoffen.Mehrere Hersteller von Öko-Waschmitteln setzen auf Seife als waschaktive Substanz und verwenden dafür Pflanzenöle aus Bio-Anbau. Für Seife spricht, dass sie am besten abbaubar ist und Textilien schön weich wäscht. Allerdings sind Seifen empfindlich gegen hartes Wasser und nicht so ergiebig wie Tenside. Deswegen spielen Tenside auch in Öko-Waschmitteln eine wichtige Rolle. Öko heißt hier, dass die Tenside nicht aus Erdöl, sondern aus pflanzlichen Rohstoffen hergestellt werden. Das sind vor allem Palmkern- oder Kokosöl sowie Zucker aus Mais- und Weizenstärke.

Wie öko sind Enzyme?
Enzyme wie Amylsen, Lipasen oder Proteasen sind natürliche Stoffe, die Stärke, Fett oder Eiweiße spalten – ideale Fleckentferner also. Doch werden die meisten Enzyme mit Hilfe gentechnisch manipulierter Organismen hergestellt. Für Biolebensmittel sind solche Stoffe verboten. Deshalb und weil Enzyme wie alle Eiweißverbindungen ein allergisches Potenzial haben, verzichten viele Hersteller von Öko-Waschmitteln auf deren Einsatz. Andere verweisen auf die ökologischen Vorteile durch gute Reinigungsleistung bei niedrigen Temperaturen. Da heißt es abwägen beim Einkauf.
von Leo Frühschütz

Das können Sie tun:

1. Nur waschen, was schmutzig ist. Nicht jedes Wäschestück muss nach einmaliger Benutzung gewaschen werden. Wenn möglich, kann man es zum Lüften nach draußen hängen. Kleine Flecken lassen sich auch mal mit dem Spülschwamm wegrubbeln. Wenn schon waschen, dann die Maschine richtig voll packen. Eine Handbreit Luft in der Trommel genügt. Nur Feinwäsche und Wolle braucht mehr Platz.

2. Die Wasserhärte kennen. Sie gibt den Kalkgehalt im Wasser an und ist entscheidend dafür, wie viel Waschmittel in die Maschine kommt. Je härter das Wasser, desto mehr Mittel braucht es. Wie weich oder hart ihr Wasser ist, erfahren Sie bei Ihrem Wasserwerk.

3. Pulver aus dem Baukasten. Grundsätzlich sind kompakte Waschpulver umweltschonender als flüssige Waschmittel, sagt das Umweltbundesamt. Es empfiehlt Baukastensysteme, bei denen Waschmittel, Enthärter und Bleichmittel getrennt gekauft werden. Sie können dadurch nach Bedarf und besonders sparsam dosiert werden. Das wirkt sich besonders bei hartem Wasser positiv auf Umwelt und Geldbeutel aus, weil dann gezielt nur mehr Enthärter (statt mehr Waschmittel) zugegeben wird. Ohne Baukasten gilt: Verwenden Sie für bunte Wäsche Color- statt Vollwaschmittel, denn sie enthalten keine Bleichmittel und schonen so Farben und Gewässer.

4. Richtig dosieren. Nur soviel Waschmittel zugeben, wie es der Hersteller für den jeweiligen Verschmutzungsgrad und die Wasserhärte empfiehlt. Meist ist die Wäsche nur „leicht“ oder höchstens „normal verschmutzt“. Sie wird nicht sauberer, wenn man zu viel Waschmittel in die Maschine schüttet. Starke Verschmutzungen mit Fleckenmittel oder Gallseife vorbehandeln.

5. Es muss nicht immer heiß sein. Für Buntwäsche reichen meist 20 bis 30 Grad Celsius und bei Weißwäsche 40 Grad. Das Umweltbundesamt empfiehlt, einmal im Monat mit 60 Grad Celsius zu waschen – damit die Maschine nicht verkeimt.

6. Unnötiges weglassen. Den Vorwaschgang braucht es für saubere Wäsche ebenso wenig wie den Weichspüler hinterher. Ein Wäschetrockner mag praktisch sein, verbraucht aber reichlich Energie.

Was auf dem Waschmittel steht
Das EU-Recht schreibt vor, dass bei Wasch- und Reinigungsmitteln auf der Verpackung alle relevanten Gruppen von Inhaltsstoffen anzugeben sind, jeweils mit groben Mengenangaben. Zusätzlich muss eine vollständige Deklaration der Inhaltsstoffe in gewichtsmäßig abnehmender Reihenfolge im Internet veröffentlicht sein, angelehnt an die INCI-Deklaration bei Kosmetik. Auf umweltschonende Waschmittel weisen das EU-Umweltzeichen und der Blaue Engel hin. Öko-Waschmittel in Bioläden tragen zumeist die Zeichen der Zertifizierungsstellen Ecogarantie oder Ecocert.